Streik an der Charité ab 22.06.2015

Ich drücke den Kollegen alle Daumen und wünsche ihnen Kraft für das zu erwartende Bashing der öffentlichen Medien und aus der eigenen Branche. Bekanntlich hat der Deutsche ja die Vorstellung, dass Streiks nach der Arbeitszeit zu erfolgen haben im Sinne von Wattebällchenwerfen.

Und noch mehr wünsche ich den streikenden Kollegen, dass Verdi beim Vertragsabschluss nicht- wie sonst üblich- ausreichend Schlupflöcher für die Arbeitgeber vorhält. Man erinnere sich an die Mehrarbeit und das Arbeitszeitkonto.

Elisabeth
 
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Nachdem der Charité-Vorstand den Streik der Pflegekräfte mit einer Einstweiligen Verfügung verbieten lassen wollte ist es nun amtlich: das Arbeitsgericht hat den Antrag auf Untersagung des Streikes abgelehnt.

Nun ja, der Charité-Vorstand geht natürlich in Berufung und will nun den Streik über die nächste Instanz doch noch abwenden.

Es ist schon erbärmlich, dass sich hier der Vorstand mit allen Mitteln dagegen wehrt, nach echten Lösungen zu suchen. Wofür werden eigentlich all diese "Manager" bezahlt, wofür werden Gelder für irgendwelche "Berater" zum Fenster hinausgeworfen, wenn doch am Ende immer nur Personalkürzungen herauskommen? Damit muss nun Schluss sein! Und dagegen streiken nun die Pflegekräfte an der Charité. Und hoffentlich wird das zum Flächenbrand in der Republik, auf dass auch andere Häuser endlich Gegenwind bekommen und ihre Personalpolitik umkrempeln...

Die Budget-Verhandlungen in einzelnen Abteilungen haben im übrigen gerade eben noch drastische Stellenkürzungen ergeben. Auch in der Intensivpflege. Die Beteuerungen, es gäbe doch ein tolles Angebot vom Vorstand sind nur Augenwischerei für die Presse, tatsächlich gibt es keinerlei Bereitschaft, irgendwelche Veränderungen zuzulassen. Schon die letzte versprochene Stellenaufstockung hat sich im Nachhinein als Luftnummer herausgestellt, da aus plus 80 Stellen am Ende doch nur minus 23 wurden...

Es bleibt also dabei: Ab 22. Juni 2015 wird an der Charité gestreikt.

Am 23. Juni findet ab 15:30 Uhr vor dem Charité Campus Mitte eine große Streik-Demonstration statt. Kommt zahlreich und laut... !

Gruß spflegerle
 
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Ich muss arbeiten und wohne auch zu weit weg. ABER ihr habt meine mentale Unterstützung!!! :boxen::sbaseballs::megaphon:
 
Hat da wirklich jemand gedacht, dass der Vorstand der Charite sich nicht wehren wird? So naiv kann man doch nicht sein. Man kann nur hoffen, dass Verdi bei der Stange bleibt und nicht zu schnell einknickt.

Elisabeth
 
Hat da wirklich jemand gedacht, dass der Vorstand der Charite sich nicht wehren wird? So naiv kann man doch nicht sein. Man kann nur hoffen, dass Verdi bei der Stange bleibt und nicht zu schnell einknickt.
Es ist das gute Recht des Vorstandes, die Rechtmäßigkeit des Streikes prüfen zu lassen. Letztendlich ist das sogar eine gute Sache, da nun auch allen Zweiflern unter den Pflegekräften klar ist, dass es OK ist zu streiken und dass es keine rechtliche Grauzone, sondern ein Grundrecht ist, als Pflegekraft zu streiken, egal ob Normalpflegestation, Intensivstation oder sonstige Bereiche.

Gruß spflegerle
 
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Der Streik hat begonnen!

Morgen am Dienstag, dem 23. Juni 2015 findet um 15.30 die große Streik- und Solidaritätsdemo am Campus Mitte statt. Treffpunkt wird der Eingang Schumannstrasse/Charitéplatz1 sein. Weitere Infos auf der facebook-Seite der Charité-Verdi-Betriebsgruppe.

Wer an weiteren Informationen interessiert ist und sich mit den Hintergründen des Streikes befassen will: ab dem 23. Juni finden an der Streik-Uni Charité dezentrale Veranstaltungen an allen Standorten zu verschiedenen Gesundheitspolitik-Themen statt.

Herr Einhäupl hat sich heute tatsächlich kurz den streikenden Kolleginnen und Kollegen am Campus Virchow zum Gespräch gestellt. Er hat aber mal wieder die gesamte Verantwortung auf die große Politik geschoben. Auf den Hinweis, dass die Charité gerade eben noch drastische Personalkürzungen im CC13 angekündigt hat, antwortete er "es gibt keine Personalkürzungen". Herr Einhäupl: wir hoffen, ihr Wort gilt!

Der Streik wird weiter gehen!

Gruß spflegerle
 
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Hmm, ich hab da gerade einfach mal den ersten Brief gelesen. Mehr Zeit habe ich nicht.
23VK für eine 44 Betten Normalstation? Zumindest dieser Brief ist jammern auf allerhöchstem Niveau.

Aber ich vermute einfach mal, dass das nicht überall so sein wird, wollte es dennoch kurz losgeworden sein.
 
Hab auch nur die ersten Seiten überflogen. Hängen bleibt: zu viele pflegefremde Tätigkeiten. Würde bei mir als Bürger einfallen: Warum brauchen die mehr Fachpersonal? Warum werden diese Nebentätigkeiten nicht von anderen Kräften ausgeführt?
Schwierig für den Laien zu erkennen, wo der Schuh denn nun wirklich drückt. Und wie viele werden 30 Seiten durcharbeiten um die Quintessenz heraus zu bekommen.

1:5 ist die Vorstellung von Verdi. Solch eine Pauschalisierung bringt niemandem was- weder den Pat. noch den Beitragszahlern.

Elisabeth
 
Eine derzeitige Betreuung von 1:12 ( ND 1:22) ….verkürzten Verweildauer der Patienten, einer hohen Arbeitsverdichtung, einer Zunahme intensiver pflegebedürftigeren Patienten ist nicht zu schaffen. Anforderungen an die medizinische Dokumentation....
ich finde nicht, dass dies Jammern auf hohem Niveau ist, zumal und der reale Personalstand sogar unter dem lt. hauseigenem Bemessungssystem ermittelten liegt.
1:5 ist die Vorstellung von Verdi. Solch eine Pauschalisierung bringt niemandem was
Das ist aber doch wenigstens mal eine Ansage...eine Forderung muss doch mal gestellt werden. Ob diese dann „im richtigen Leben“ umsetzbar, oder am realen Bedarf orientiert ist, kann doch diskutiert werden. Immer dieses „Dagegen“ (vielleicht weil`s von Verdi kommt??) ist auch sehr anstrengend. Wo ist der konstruktive alternative Vorschlag?
...zu viele pflegefremde Tätigkeiten
Genau dies wird unter Anderem in sämtlichen Stellungnahmen der Stationen benannt...so what?

Bei einem geringeren Lektüreumfang wäre der Kommentar der meisten „Leser“ wohl, dass, wenn nur sooo wenige Stationen sich öffentlich outen, kann es ja sooo schlimm nicht sein?

VG
lusche

PS: ich habe mir, bevor ich meine Meinung öffentlich mache, alles durchgelesen.
 

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