Stoffsammlung für einen offenen Brief an die Öffentlichkeit bezüglich unserer Arbeit

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Argumentationsgrundlage für die Petition sollte mMn sein: Kosteneinsparung durch mehr selbstständige Patienten, wenn man mehr Zeit für Gesundheitswiederherstellung und -erhaltung hat, z.b. durch mehr Zeit für beratende Gespräche auf Station.

Ausserdem: kosteneinsparung durch weniger Hygieneprobleme (weniger Antibiotika,Krankenhaustage,schwerwiegendere Komplikationen), man könnte auf aktuelle Hygiene"skandale" verweisen und die steigende Anzahl resistenter Erreger und die damit verbundene gestiegene Arbeitsbelastung. Darstellen, dass Arbeitsüberlastung das Verbreiten der Keime fördert.

Ausserdem Studien bringen, die den zusammenhang zwischen Stress und Fehlerhäufigkeit bestätigen. Wenn man das geschickt macht, könnte man hunderttausende Unterschriften von Pflegenden bekommen, und noch Millionen von Patienten.
 
http://www.bundestag.de/bundestag/a...Rechtsgrundlagen_f__r_die_Arbeit_des_PetA.pdf

Vorsicht bei Petitionen. Es gab in den letzten Jahren unzählige davon. Keine hat einen Bekanntheitsgrad bis in die breite Öffentlichkeit erreicht. Nur wenige haben die notwendige Stimmenanzahl zusammen bekommen um überhaupt bis in den Ausschuß zu gelangen. Und wir sollten hier auch beachten, dass die Verbreitungsmöglichkeiten der Community begrenzt sind.

Btw. Selbst Anfragen durch Fraktionen im Bundestag werden net öffentlich verbreitet. Aus gutem Grund würde ich sagen.

Lasst uns erst mal das Papier fertig stellen und dann weiter schauen, wen wir zusätzlich noch mit ins Boot holen. Alleine werden wir das net stemmen können.

Erst der Inhalt- und der ist noch net fertig. Oder hab ich was übersehen? Wir wandern immer wieder auf Nebenwege ab.

Wir müssen das Hauptaugenmerk auf Pflegetätigkeiten richten. Gehen wir in den Bereich der ärztl. "Hilfstätigkeiten" kommen wir in das Berufsfeld der MfA. Es gilt allerdings deutlich zu machen, dass es da gravierende Unterschiede zwischen der Laienpflege, die jeder Angehörige leisten kann, die man innerhalb weniger Stunden vermittelt bekommt, und der Professionelle Pflege, die nur eine Fachkraft leisten kann, bestehen. Hier hat der Gesetzesgeber sich bereits geäußert und das gilt es einzufordern:
§ 3 Ausbildungsziel
...
Die Ausbildung für die Pflege nach Absatz 1 soll insbesondere dazu befähigen,
1.die folgenden Aufgaben eigenverantwortlich auszuführen:
a)Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege,
b)Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege,
c)Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit,
...
KrPflG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis

Mir ist schon klar, dass das Ausbildungsziel eher einem Ideal denn der Realität entspricht und das viele der Meinung sind: Skala und Standard- da bin ich sicher. Mir ist auch klar, dass der Pflegeprozess mittlerweile in D zu einer Farce verkommen ist. Aber das kann man alles mit in das Papier einbringen... immer schön auf der Metaebene versteht sich.

Btw- du bist als Pflegekraft per Gesetz nur für deine eigene Handlung zuständig und da der Arzt sich eigentlich von deinen Fähigkeiten überzeugen müsste bevor er etwas delegiert, ist das Argument eher für die Katz. Die Ärztekammer wird sofort auf die Barrikaden gehen, wenn wir an deren Aufgaben kratzen. Deshalb- auch die Tretminen in der Richtung meiden.

Elisabeth
 
Hallo Leute-macht echt Spass mit Euch!
@ Elisabeth: Empathie gehört nicht uns alleine, das stimmt. Aber sie wird extrem wichtig bei der Begleitung durch menschliche Krisensituationen. Und daß andere Berufsgruppen das auch können- ändert nichts an unseren Fähigkeiten! WIR sind nämlich meist 24 Stunden am Patienten! Du hast bezüglich der Metaebene recht, die ist wirklich gut. Also laß uns auf's Ganze schauen.
@Fleschor_Max: das war ein ganz wesentlicher Punkt: wir verursachen nicht nur Kosten, sondern qualifizierte Pflege kann sie auch gewaltig senken!!! Der offene Brief ist schon mal klar. Ich bin nur dagegen, daß wir ihn schreiben und dann andere zuerst ihre Unterschriften druntersetzen! Nein, es ist UNSER Brief und wir unterschreiben zuerst! Dann kann sich gerne jeder einklinken... Bloß keine Politiker, die haben den Mist nämlich mit zu verantworten!
@Baum: Mein Mann ist Jurist. Aber Du brauchst keinen dafür, um zu wissen, was in diesem Paragraphen steht. Die gesetzliche, solidarische Krankenversicherung ist für die wesentliche Gesundheitsversorgung der Bürger da, nicht für alles Wünschenswerte! WIR müssen nämlich den ganzen Mist bezahlen wie z.B auch aktuell den Ausbau der Brustimplantate eines kriminellen Herstellers. Hat sich eine Frau sowas einbauen lassen müssen, weil sie eine schwere Krankheit hat, dann ist nichts dagegen zu sagen. Aber bei kosmetischen Gründen sehe ich das ganz anders. Wer das Geld dafür hat, soll gefälligst auch die Folgekosten übernehmen!!! Und was ist überhaupt mit der Verantwortlichkeit der Operateure? Und Du hast so recht: wir tragen eine RIESEN- Verantwortung! Das müssen wir nachhaltig klar machen.
@amezaliwa: Feilen an Formulierungen- gerne hier!!! ich werde etwa 1x pro Woche alle Ideen und Anregungen zusammenfassen und dann hier zur Diskussion und Ergänzung stellen. Wichtig dabei: wir müssen die Sprache unserer Zielgruppe sprechen, der Laien!
O Gott, warum habe ich nur zum 1. Male das Gefühl, das könnte wirklich was Gemeinsames und Gutes werden?
 
Bei Studien muss darauf geachtet werden, dass sie net aus dem angloamerikanischen Ausland kommen. Dort ist das Gesundheitswesen anders strukturiert. Es gibt in D eine Studie von Krohwinkel, die abbildet, dass Fachpersonal bei der Betreuung von Apoplexpat. eine Reduzierung der Liegedauer um wenige Tage mit sich bringt und das der Pflegebedarf im nachhinein etwas sinkt.

Hier liegt unter anderem ein deutsches Problem: die Teilung in SGB V und SGB XI. Jede Kasse versucht möglichst wenig ausgeben zu müssen und verschiebt das Problem in den anderen Bereich.

Es wird aktuell zunehmend (berechtigt) hnterfragt, ob man für wirklich jede Pflegehandlung ein umfangreiches Fachwissen benötigt. Diverse Kleinausbildungen schießen wie Pilze aus dem Boden und erbringen den Beweis: füttern, waschen, trocken legen kann man im Schnellverfahren andressieren.

Durch die falsch verstandene Berufsehre ist in den letzten Jahren auch kein wirklich nennenswerte Qualitätseinbuße zu verzeichnen. Im Gegenteil. Wir haben nachgewiesen, dass wir mit weniger Fachpersonal bessere Ergebnisse bei der Verhinderung eines Dekubitus erreichen. Wer weiß denn schon, dass hier auch die bessere Fachbewertung (Deku vs. Intertrigo) eine Rolle spielen. das "der Pat./Bew. darf nix merken" fällt uns jetzt in die Hacken.

Hinzu kommt der net definierte Begriff Pflegebedürftigkeit.

Von daher dürfte es schwierig werden, fundierte deutsche Studien zu finden, die nachweisen, dass mehr Fachpflegepersonal bessere Ergebnisse bringt.

Ergo: Net den Schwerpunkt auf solche Studien legen. Beifügen-ja. Aber net drauf verweisen per Zitation.

Elisabeth
 
Positive Perspektive, weil: Wir, wir...wir....Gemeinsam, statt einsam-?
Kein
hickhack - aber ich mein doch nur.....ich HABE aber Recht....verflixt...warum versteht mich den keiner...iss der da eigentlich doof, ein Überflieger, Dummdödel, ein arrogantes was-weiß-ich ---- man könnt hier locker 'ne ganze Seite füllen, damit, WARUM manche Diskussion völlig aus dem Ruder läuft

Wenn DAS HIER nicht passiert - dann wär das total genial.
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Ja freilich merke ich, dass ein Patient mit Hirninfarkt der es entweder selbst will/ ich das oft genug hinbekomm
mitunter schneller wieder fitter wird als jemand der 22 h am Tag im Bett liegt und dort behandelt wird
wenn jmd. einen BDK nicht will, zu Recht; jedes Mal auf möchte, der kann Defizite schneller kompensieren

ja, da gibt es Studien, dass durch die Stroke Units dauerhafte Behinderung/ Beeinträchtigung gesenkt werden kann
die Überlebensrate - steigt.
Stroke nur 1 von vielen Bereich, aber IMMER wieder das gleiche - habe ich die Zeit, 4, 6, 8x am Tag aktivierend zu handeln - geht es - schneller.
Stroke Units - haben enorm zugenommen, A-HA.
Man möcht die fette Kohle einstreichen, hä dafür wollt ihr sooo viele Pflegekräfte?
Nee, geht nicht, HALLO - IHR seid doch keine Intensiv, Totschlagargumente.
"...der Schlaganfall IST die häufigste Ursache dauerhafter Behinderung und in Industrieländern die teuerste Krankheit überhaupt..." schreibt die DGN.
Das ist doch jetzt schon häufiger das Argument, hier.


Durch unsere Arbeit (aber auch Arzt, Therapeuten) reduziere wir - alle - im besten Fall enorme Folgekosten.
Habe ich die Zeit, dass jeder Patient gut ernährt bleibt, gute Trinkmengen erreicht, obwohl er viel Unsterstützung braucht, kommen manche Defizite gar nicht erst auf (der Normalfall IST ein anderer)
nehm extra "gut", weil eigentlich wollt ich ausreichend nehmen, das wär aber Note 4. Besser wäre eine 2.

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OT
die 25jährige, die (weiß der Geier warum, jedenfalls nicht medizinisch begründet) jetzt erst medienwirksam ganz arg doll um ihr Leben bangt, oh weia - allein schon die Narkose, ein Risiko.
 
amezaliwa;:"weil: Wir, wir...wir....Gemeinsam, statt einsam-?
Kein
hickhack - aber ich mein doch nur.....ich HABE aber Recht....verflixt...warum versteht mich den keiner...iss der da eigentlich doof, ein Überflieger, Dummdödel, ein arrogantes was-weiß-ich ---- man könnt hier locker 'ne ganze Seite füllen, damit, WARUM manche Diskussion völlig aus dem Ruder läuft

amiWenn DAS HIER nicht passiert - dann wär das total genial."
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Fände ich auch!!! Vielleicht passiert es wirklich nicht!!!
 
Verzeih amezaliwa- aber eines unserer Probleme ist, dass wir zuviel mit Emotionen hantieren. Unser Gefühl sagt uns... Nachweis ist net möglich weil es schon an der Individualität des Pat. scheitert.

Die Bandbreite ist einfach zu groß. Deshalb sind auf der anderen Seite die Gruppen, bei denen der Nachweis erbracht wurde zu klein. Rechnest du das dann wieder hoch, dann ist der Ausgabeaspekt- gemessen an den Gesamtausgaben- zu gering. Studien zu dem Thema sind ganz net. Sie sind aber nur Blitzlichter. Leider net mehr. Deswegen verschwand auch die Studie bezüglich besseren Outcomes bei Apoplex-pat. in der Schublade.

Ich erinnere mich an meine Idee nachzuweisen, dass BasStim signifikante Auswirkungen hatte. Aber ich musste schlussendlich meinen OA recht geben. man kann net nachweisen, dass Konzept X besser ist als Konzept Y. Es kommt einzig und allein auf die Interaktion zwischen Pat. und Pflegekraft an. Gelingt sie, wirst du Erfolge vorweisen können. Bezugnehmend auf die Studie: Beide- Pat. und PK- sind keine Maschinen. Beide bringen individuelle Kompetenzen und Fähigkeiten mit die ausschlaggebend für das Outcome sind.

Deshalb: wir müssen auf der Metaebene bleiben.

Elisabeth
 
Metaebene und Emotionen schließen sich nicht aus! Ich für meinen Teil empfinde es als sehr angenehm, daß hier bisher die gegenseitigen Angriffe unterblieben sind und man wirklich ein WIR- Gefühl entwickelt. Genau das fehlt uns nämlich!
Oh, was müssen wir alle cool sein- und dann landen einige von uns in der Psychiatrie, weil sie eben ohne das Menschliche, die Liebe, nicht leben können! Und damit meine ich nicht die sexuelle...
 
Höflich und nett:
Hey - ALLES geschenkt, nicht nötig um Verzeihung zu bitten (aber ganz arg lieb)

bin ein sehr praktisch veranlagter Mensch
habe kein Abi, nicht studiert (nicht meine Welt, zu faul - ja auch)
übergeordnetes, theoretischen Denken - ollala
manche Zusammenhänge haben sich mir - mein bisheriges Leben lang - noch nicht erschlossen
(bin aber stets bemüht*, wie z.B. allein schon dieses merkwürdige Wort, Metaebene, mal endlich zu be-greifen, www bemühen - A-HA, o.k., nachher noch mal, damit es hängen bleibt)

ohne die entsprechend verankerte Hochschulbildung (auch das ist doch i.O.) geht man halt andere Wege, die zum Verständnis führen, benötigt man Hinweise, Tipps, Erklärungen - auf nette Art und Weise, selbst zu recherchieren hilft - um etwas besser zu erfassen, Verständnis dafür zu entwickeln, um auch weiter "an Bord" zu bleiben. So in etwa.



*gleich mal Testament aufsetzten, bitte auf Grabstein schreiben:
Frau xy hat sich ...ihr ganzes Leben lang....stets bemüht...
 
Metaebene ist nur eine übergeordnete Sichtweise. Du guckst quasi nicht auf jedes Detail, sondern auf das Große und Ganze. Das ist alles...
 
Emotionen ist net gleichbedeutend mit: ich mach dich nieder. *g*
Zuviel Emotionen in einer öffenrlichen Ausage zum Thema Pflege ist aber net gut. Man appeliert(e) zu gerne an unsere Emotion und erwartet, dass wir auf der Grundlage der Empathie und für ein Appel und ein Ei maximale Hilfeleistungen erbringen. Damit muss Schluss sein. 'Politiker nutzen den Idealismus der Heilberufe aus' . Wir sind net die Engel der Nation.

@amezaliwa . ich hab auch kein Abi, keine Hochschulbildung- bin nur Autodidakt. Leider vergesse ich oft, das net jeder seinen Beruf zum Hobby macht. Deshalb ist es gut, wenn du mich da nich mal zurück holst.

Squaw hat den Begriff gut erklärt. ich befürchte im Moment, dass wir uns zu sehr in einzelnen Details verlaufen. So ein Brief darf aber net lang sein- da liest ihn keiner- schon gar nicht, wenn er net vom Fach ist. So kurz wie möglich udn so aussagekräftig wie möglich sollte er sein.

Elisabeth
 
Elisabeth, kannst ja mal ein paar Formulierungsvorschläge machen- kurz, aussagekräftig und emotionsfrei...
 
Hatte ich schon ...

Wir verfügen über ein großes Pflegefachwissen. Dieses Wissen speist sich aus Kenntnissen aus der Pflegewissenschaften, der Medizin, der Psychologie, der Soziologie und der Pädagogik. Auf der Grundlage der Erkenntnisse wollen wir den Pflegebedarf erheben und ganz gezielt Maßnahmen planen. Das Ziel unserer Tätigkeit ist eigentlich, dem Bürger zu ermöglichen, dass er möglichst lange selbstbestimmt sein Leben führen kann.
Unsere teure Ausbildung ermöglicht uns eigentlich dem Bürger in jeder Lebenslage begleiten, beistehen und unterstützen zu können. Wir haben gelernt, Pflegebedürftige zu unterstützen, wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Wenn der Pflegebedürftige seine Grundbedürfnisse nicht mehr selber erfüllen kann, dann verfügen wir zum Teil über spezielle Kompetenzen und Fähigkeiten, die einer Therapie gleich zu stellen sind. Außerdem können wir PflegeAssistenten anleiten, damit diese den Pflegebedürftigen unterstützen und entsprechende einfache Maßnahmen übernehmen können.

Darüber hinaus verfügen wir über Kompetenzen und Fähigkeiten definierte medizinische Maßnahmen zu übernehmen. Dies erfolgt entweder nach Anordnung durch den Arzt oder in Notfallsituationen eigenverantwortlich. Dies garantiert einen reibungslosen Ablauf der Diagnostik und Therapie.

Mit den usn zur Verfügung stehenden Kompetenzen und Fähigkeiten würden wir gerne dem Wirtschaftlichkeitsgebot, welches im §12 des SGB V festgeschrieben ist, genüge tun. Dies wird uns verwehrt. Seit 1995 wurde systematisch dei Anzahl der Pflegekräfte im SGB V- Bereich reduziert. Die Situation hat sich mit Einführung der DRGs zusätzlich verschärft. Seit 2006 ist zwar wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Dieser reicht aber bei weitem nicht aus, um unseren Aufgaben in dem Maße gerecht zu werden, wie es dem Bürger eigentlich laut Gesetz zusteht.
...
Zum SGB XI kann ich nichts ausführen. Dafür fehlen mir die Kenntnisse.

http://www.krankenschwester.de/foru...-oeffentlichkeit-bezueglich-8.html#post341535
Elisabeth
 
Gut, das wird die Grundlage! Das Wirtschaftlichkeitsgebot würde ich weglassen. Erstens ist es so nicht gemeint und zweitens würde ich mich nicht auf die Gesetzesebene begeben wollen. Dahin folgt uns niemand.
 
könnte man die Bundesregierung dazu auffordern, eine unabhängige Stelle zu beauftragen, den tatsächlichen Aufwand zu bemessen, der benötigt wird um all die Aufgaben auszufüllen, die durch die Ausbildung gelernt und von AG-Seite gefordert werden
(i.d.R. dann aber reines Wunschdenken bleiben)

und dies durch Zahlen belegen, die man durch eigene Erhebung (die man sowieso machen muss - Barthel, Braden, Pflegeminuten...)
...hochrechnen, umrechnen
ein Beispiel nennen, die Häufigkeit
im Moment wurde auf den Allgemeinstationen eine neue Doku eingeführt, die Pakete umfasst, einzelne Maßnahmen mit Minutenwerten hinterlegt - die reinen, direkten Pflegehandlungen
das ist aber nur 1 Teil - das ganze drumherum* ist da nicht drin

da ich damit nicht rechnen kann, nehme ich doch, ganz primitiv, die Pflegeminuten die variieren, von 2.200 - 3.800
für die Berechnung habe ich 3.000 genommen.

dazu kommt der Faktor x*/das drumherum*/alles andere* - hier berechne ich für die 36 Patienten (mitunter sind es auch 40)
pro Schicht jeweils - 20 Minuten, wohlgemerkt - pro Schicht nicht pro Pflegekraft - DAS wäre Irrsinn
36 x 20 x 3 = 2.160 Min.

3.000 Min. + 2160 Min. = 5.160 Min.
der Schüler, der angeleitet werden muss (kostet extra Zeit) zählt grad nicht, die Hauswirtschaftskraft raus, der Fahrdienst raus, die medizinische FA raus, weil sie größtenteils ärztliche Aufgaben übernimmt


unterschiedliche Schichtlängen, mach ich einfach jew.8h draus, abzüglich jew. 1/2 P
=7,5h = 450 Min. pro Pflegekraft und Arbeitstag
es arbeiten 8 Pflegekräfte, o.k. dann kommen: 3.600 Pflegeminuten raus, die Arbeitsminuten aller/Tag

so, jetzt komm ich ins schleudern
Meine 8 Pflegekräfte stellen 3.600 Arbeitsminuten zur Verfügung
der tatsächliche Aufwand liegt bei 5.160 Pflegeminuten

macht ein fettes Minus von: 1560 Minuten

somit fehlen pro Tag - volle 3 Pflegekräfte, die ich lt. meiner Berechnung,
lt. dem Gesamtaufwand für ALLE anstehenden Arbeiten benötige
- jupp, das passt, damit ließe sich vernünftig arbeiten (beträfe die Allgemeinneuro, vermutlich auch viele andere - kee Ahnung)

bin jetzt mal großzügig, 1 voll zählender Schüler, macht 450 Min, sowie die MFA zu 1/3 mit rein, macht 150 Min.
dann hab ich weiter ein Minus von 960 Min., es fehlen mir somit immer noch 2 (!) volle Pflegekräfte, plus 60 Min. Hammer.

Hab jetzt hin- und herge-ei-ert, wir hatten auch schon 3.800 Pflegeminuten - aber das wird völlig absurd
weil 800 Minuten mehr - dann fehlen mir ja 5 (!) Pflegekräfte - oberhammermäßig

So bin jetzt, jetzt ENDLICH mit meiner Rechnung - fertig. Meine Güte, hat das gedauert.

Ist doch eigentlich ganz primitiv - und kann man sich selber ausrechnen, dass die normale Besetzung
vorne und hinten nicht reicht, das SOLLTE doch offensichtlich sein
außer
- man arbeitet länger pro Arbeitstag, weil man in der Regelzeit nicht fertig wird
- verzichtet auf die zustehende Pause teilweise
- rennt rum wie ein gestörtes Huhn
- beendet wichtige Gespräche vorzeitig, fängt sie erst gar nicht an, weil man wo anders dringender benötigt wird
- geht ständig bei der Visite nicht mit, weil man nicht KANN
- lässt wichtige Maßnahmen, die zu viel Zeit benötigen weg
- ....
- ....


*Faktor x, *drumherum, *alles andere:
Aufnahme, Entlassung, Verlegung, OP-Fahrt, Diagnostikfahrt die nicht delegiert werden kann.....
Krisenintervention
Beratung, Information an Pat., Angehörige
Visite mitgehen, Visite ausarbeiten
Medikamente vorbereiten, verabreichen (sämtliche)
Puffer für Zwischenfälle z.B. Notfälle, auch der Aufwand wenn 2 PK an einem Patienten beschäftigt sind (soll vorkommen)
des freggs Telefon, weil das auch tierisch nervt und viel zuviel Zeit in Anspruch nimmt
 
könnte man die Bundesregierung dazu auffordern, eine unabhängige Stelle zu beauftragen, den tatsächlichen Aufwand zu bemessen, der benötigt wird um all die Aufgaben auszufüllen

Kann es sein, daß ein Gesundheitsministerium genau sowas gar nicht will? Anno 1993... die PPR hat Bedarfe ermittelt, die nicht finanzierbar waren. Ebenso schaut es mit PLAISIR für die Seniorenheime aus, nur daß macht schon gleich keiner. Die Werte dienen zur Orientierung, mehr nicht - es fehlt heute noch "die" Berechnungsmethode.

*Faktor x, *drumherum, *alles andere
Drumherum usw. ist den Pflegeminuten schon enthalten; die Hilfskräfte für Service und Transport führen zu einem Abzug von Pflegeminuten.
Wenn Ihr LEP einführt, dann wird das genauer sein. Mehr an Personal braucht Ihr nicht erwarten - vielleicht eine bessere Verteilung.

Die Kalkulation mit Personal ist knapp. Das ist politisch so gewollt. Arbeitgeber reagieren - irgendwie. Die Verteilung von Personalressourcen in manchen Krankenhäusern wundert mich immer noch. Es gibt Berufsgruppen und Abteilungen, an denen die DRG´s scheinbar vorbei gegangen sind (die Arbeitsbelastung betreffend) und ein Pflegedienst, der meistens alles kompensiert.

Zurück zum Personalbedarf: Wenn wir jetzt von knappen Ressourcen sprechen, dann gehen wir auch noch davon aus, daß diese OPTIMAL innerhalb einer Klinik verteilt werden. Und dafür kann dann nicht einmal die Politik etwas. Das übernimmt meistens die Pflegedienstleitung, die oft nach alten Methoden (pi mal Daumen, try and error oder "Erfahrung") das Personal verteilt.

*Spontanidee*

Auf diese Argumentation der "Gegenseite" muß man gefaßt sein. Der Ball wird an die Organisationen zurückgespielt. Fordern wir zum Teil mehr Personal, weil wir unsere Organisation nicht in den Griff bekommen?

Warum fordern wir nicht Hilfestellung für Führungskräfte, um mit diesen Anforderungen umzugehen? Ein Qualifikations-MUSS in Prozessmanagement, Changemanagement usw.? Hilfe zur Selbsthilfe? Was dann immernoch nicht geht, könnte so jemand doch hervorragend begründen.

hype
 
http://www.bundestag.de/bundestag/a...Rechtsgrundlagen_f__r_die_Arbeit_des_PetA.pdf

Vorsicht bei Petitionen. Es gab in den letzten Jahren unzählige davon. Keine hat einen Bekanntheitsgrad bis in die breite Öffentlichkeit erreicht. Nur wenige haben die notwendige Stimmenanzahl zusammen bekommen um überhaupt bis in den Ausschuß zu gelangen. Und wir sollten hier auch beachten, dass die Verbreitungsmöglichkeiten der Community begrenzt sind.
Die Verbreitungsmöglichkeiten unseres Forums sind begrenzt. Aber nicht die Verbreitungsmöglichkeiten, wenn man das gezielt angeht. Den DBfK mit einbindet, etc..
Fertige, druckreife Presseerklärungen an Agenturen und Presse verschicken. Zeitungen mögen Presseerklärungen die so geschrieben sind, dass man ganze Passagen direkt rauskopieren kann. So schreiben, dass man die Erklärung gut auf den ersten und letzten Absatz kürzen kann, und in der Mitte eine ausführliche Begründung kommt.

Wir sind die größte Berufsgruppe in Deutschland, und damit schonmal mehr Betroffene als bei vielen anderen Petitionen. Ausserdem immer mehr ältere Menschen, die als unsere Kunden schon im Krankenhaus liegen, und genau wissen, dass sie auch davon profitieren diese Petition zu zeichnen.

Ich hatte schon in paar Bereichen den Gedanken mal ne PEtition zu schreiben, aber hier hätte ich keinerlei Zweifel, dass man das Quorum erreichen kann, wenn man wirklich an allen verfügbaren Rädern dreht. Und ich denke, wenn man wirklich an allen Rädern dreht, würde man ein vielfaches des Quorums erreichen.

Ich stell mir das so vor, wir greifen uns den DBfK, weil die Leute haben die Presseerklärungen schreiben können, und die Petition in "Schwester/Pfleger" veröffentlichen können. Es findet sich einer, oder eine Gruppe die nur dafür da ist, die Petition in so vielen Foren wie möglich zu veröffentlichen, Facebook, etc.pp..
Es findet sich einer, der eine Liste zusammenstellt von den größten Kliniken in Deutschland, und Presseerklärung und Petition an die Personalvertretung schickt.
Gleichzeitig legt man Geld zusammen und druckt kleine Flyer, und bittet Forumskollegen aus kleineren Häusern und Pflegeheimen, die z.B. unter die Scheibenwischer der Autos von Kollegen zu stecken, oder an den Laternen vor den Eingängen ihrer Häuser.

Heutzutage bekommt man den meiste Medienaufmerksamkeit mit nackter Haut, und dann gerade Krankenschwester, wo eh bei jedem zweiten Mann im Kopf der Pornofilm anspringt :D. Da würde jeder Sender die Kamera draufhalten. Wenns jemand sehen will würde ich mich auch ausziehen dafür (BMI 22 ^^). Schilder dazu: "Ja zur Petition", "Liebe Patienten, für euch geben wir alles, gebt uns jetzt eure Unterschrift".
Damit würde man die Kollegen automatisch mit erreichen, würde aber erstmal gezielt die Kunden als Unterstützer werben.

Wenn ich nochmal 10min nachdenke, fallen mir sicher noch haufenweise Möglichkeiten ein.

@sqaw: Ich find einen offenen Brief einfach zu harmlos, da passiert nichts. Die Menschen an den langen Hebeln, die wissen doch ganz genau wie es uns geht, was wir theoretisch könnten, und wie es den Patienten geht. Das interessiert die alles gar nicht. Die interessiert ihre Bilanz am Quartalsende. Da kannste noch soviele Briefe schreiben, ohne Druck passiert da gar nichts.
Eine Petition für ne Mindestpersonalbesetzung würde mindestens für nen kurzen Schreck in den Verwaltungen sorgen, so ein offener Brief wird müde belächelt.



Ich muss nicht meinen Namen unter einem Ding drunterhaben, oder mich zwangsweise damit brüsten, dass das unserer Brief ist. MMn muss im Vordergrund stehen, die Maßnahmen zu wählen, die die größte Aussicht auf Erfolg haben.

Ein offener Brief, selbst mit paar tausend Unterschriften von Pflegenden, das wird nichtmal in der Tagesschau erwähnung finden. Ein offener Brief mit prominenten Unterschriften hätte ne gute Chance es in die Leitmedien zu schaffen.

Ich hab nicht so ein Problem mit den Politiker, prinzipiell haben die schon ihren Job ganz ok gemacht, und ordentlich Geld ins System geschaufelt. Wir haben das drittteuerste System der Welt, und die Politiker haben dafür gesorgt, dass das Geld auch rankommt. Würden sie das System unterfinanzieren, wäre ich deiner Ansicht, aber das System ist prinzipiell sehr gut finanziert, bloß teilen sich andere Leute viel größere Stücke vom Kuchen zu. Nicht der Kuchen den uns die Politiker besorgen ist zu klein, sondern die anderen Leute am Tisch haben einen zu großen Hunger.

Dass das Geld nicht bei uns ankommt, sondern bei Gehaltserhöhungen für Docs und neue Gerätschaften, kann ich den Politikern nicht ankreiden.

Und selbst wenn du der Meinung bist, du bist mit Politikern nicht auf einem guten Fuß, dann kann man sie doch trotzdem nutzen. Ist ja nicht so, dass man mit Regierungsparteien kuscheln will, sondern man nutzt dass Opposition immer Kritik üben will, für seine Zwecke aus. Ausser dass man ihren guten Namen versucht zu nutzen, hat man mit den Politikern dann ja eher nichts am Hut.

Ist nicht so dass ich da gänzlich unbeleckt bin, hab schonmal Zustände verändert, mit einer Handvoll Kumpels und Kumpelinen, im Alter von 16-17 in der Kommunalpolitik einer Großstadt was verändert, incl. Besetzung von Rathausbüros mit Anwesenheit der Presse, und wir haben das Leben von zehntausenden Menschen wesentlich sicherer gemacht. Seit der Erfahrung weiss ich, dass nur ne Handvoll sehr engagierter Leute ausreicht, um wirklich große Dinge zu bewegen.

EDIT: Und es gibt eine ganz einfache MEthode, wenn jemand argumentiert: "ja wenn es gar nicht soviel Personal gibt". Anwort: "das liegt auch an der Bezahlung, wenn die mindestpersonalquote nicht erreicht wird, wird der Verdienst der nicht-besetzten Stellen, auf den Verdienst der vorhandenen Mitarbeiter aufgeschlagen".




EDIT2: Wenn ich hier vier Leute begeistern könnte, an so ner Petition und der Vorbereitung der Veröffentlichung und Anleiern der beschriebenen Aktionen mitzuarbeiten, könnte man das als Projekt anfangen. Nächster Schritt wäre dass man sich überlegt in welches Gesetzbuch man das geschrieben haben will, oder vllt. in alle relevanten SGB. Dann müsste man überlegen, wie konkret die Mindestpersonalbesetzung im Gesetz definiert sein sollte, je nach Bereich/Patientenaufkommen-Durchlauf. Und am Ende müsste jemand mit Fremdsprachenkenntnissen in Jura daraus einen Gesetzesvorschlag formulieren. Danach kurze Diskussion, um Fallstricke zu entdecken, und dann Planung der Öffentlichkeitsarbeit. Dann gleichzeitige Veröffentlichung des offenen Brief (sehe ich als Begleitung) und der PEtition, damit man den Zeitraum für die Zeichnung der Petition maximal ausnutzt.
Und dann regelmäßig alle paar Wochen unterschiedliche Aktionen wo Medien die Kameras draufhalten, weil sie schöne Bilder wollen, und wo rein zufällig unsere Petition beworben wird.

So kann das mMn laufen.
 
......Drumherum usw. ist den Pflegeminuten schon enthalten; die Hilfskräfte für Service und Transport führen zu einem Abzug von Pflegeminuten.
Wenn Ihr LEP einführt, dann wird das genauer sein. Mehr an Personal braucht Ihr nicht erwarten - vielleicht eine bessere Verteilung.....

hype

...die bisherigen Pflegeminuten - berechnet durch die PPR - meine Maßnahmen (aufgrund von Infoblatt der Zuordnung, allg. und spezielle Pflege)
....ui, habe nicht den EINDRUCK dass da ALLES mit drin ist.
....genau - LEP heißt das. Da ich mich DAMIT nicht mehr auseinandersetzen muss, ist's mir auch nicht geläufig.
 
ich habe gerade Eure Beiträge gelesen. Wir können ja, wenn der Brief fertig ist, Flexi bitten, eine Abstimmungsmöglichkeit über die Art der Verbreitung einzurichten. (Flexi, wenn Du mitliest- das würde doch gehen, oder?) Mein Ansinnen ist immer noch die Öffentlichkeit, weil andere Stellen aus meiner Sicht bisher versagt haben, siehe auch der DBfK. Und ich habe es satt, daß sich immer Berufsfremde als Pflegeexperten darstellen. Das alles ist unserer eigenen Unfähigkeit, Faul- oder Feigheit zuzuschreiben (sorry für diese meine Sichtweise !), unsere Sache in die eigenen Hände zu nehmen. Ich freue mich sehr darüber, daß sich das gerade zu ändern scheint!!!
ich werde heute irgendwann aus allen bisherigen Beiträgen mal einen Text formulieren, der sich weiter an die Öffentlichkeit richtet und ihn hier zur Diskussion und Ergänzung einstellen.
Alle, die wie Fleschor_Max etwas anderes damit vorhaben, können das ja auch gerne in die Wege leiten! Dieser Text wäre ja dann ein Gemeinschaftswerk und je bekannter er würde, desto besser!!! Man könnte ihn dann auch als Grundlage für was anderes nehmen...wie auch immer.
Was das Gesundheitsministerium anbetrifft- gebt Euch da mal keinen Illusionen hin! Unser Gesundheitswesen ist arztzentriert und bleibt es auch.
 
Fleschor_Max, wenn Du willst, kann ich mitmachen. Eine von vieren (wieso 4?) hast Du dann schon mal. Parallel mache ich das andere aber weiter.
 
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