Stoffsammlung für einen offenen Brief an die Öffentlichkeit bezüglich unserer Arbeit

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* Wichtig wäre meiner Meinung nach auch die Erwähnung das Pflegekräfte sich auch auf ein (bzw. IHR) Fachgebiet spezalisieren- somit also die Erwähnung von Fachkrankenpflege
* Pflegerische Konsile (z.B bei Wundmanagern...) inzwischen an der Tagesordnung (?!) sind
* Es muss klar werden das Pflege nicht alles machen kann und rundum kompetent ist- (auch von Fachärzten wird dies nicht erwartet) d.h nur weil ich mich mit Uro net auskenne und net auf jede Frage eine fachliche Antwort hab bin ich keine "schlechte oder unwissende Schwester"
* Es muss aber auch klar werden das die Pflege in "ihrem" Fachgebiet ein Experte ist bzw. (hoffentlich) diese Anforderung an sich selbst stellt- dadurch Fortbildungen, Weiterbildungen... besucht
* Es sollte der Menschheit klar werden das Pflege ihre Schritte plant, durchführt, evaluiert.... und nicht einfach nur nach gut denken handelt


Was zeichnet uns aus?
* Wir können uns schnell auf sehr viele verschiedene Persönlichkeiten ( also viele versch., häufig wechselnde Patienten) einstellen um gemeinsam mit diesen zu arbeiten
* Wir passen uns Stresssitationen häufig an und verstehen es Prioritäten zu setzen

Also wenn das kein Ansatz für die "Produkt"-beschreibung ist, dann weiß ich auch nicht. Und hier gibt esd ie Unterpunkte:
...
die Grundpflegetätigkeiten
die therapeutische Pflege
die Behandlungpflege
die laienpsychologische Betreuung von Patienten und Angehörigen
die laienseelsorgerische Tätigkeit
die Organisation und Hilfestellung bei Problemen im Gesundheitssystem
die Vermittlung von Informationen, z.B. Selbsthilfegruppen, Rehakliniken, häusliche Möglichkeiten (1001 Dinge....)
die Techniken, Geräte die dazu gehören, ohne die mein Arbeitsbereich nicht denkbar wäre
die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Berufsgruppen im Krankenhaus (Arzt, Physio, Ergo, Logo, Hauswirtschaft, Reinigungskraft, Sozialdienst, div. Beratungsgruppen........)
künftige Kollegen anzuleiten, auf den Weg helfen - sprich Schüler
Tätigkeiten (mitunter) die eher der Reinigungskraft zuzuordnen sind
Servicetätigkeiten die eher der Hauswirtschaft zugeordnet werden können
die Krisenintervention
die Betreuung von Patienten und Angehörigen in einer Sterbesituation (bestmöglich - den Patienten und die Angehörigen zu begleiten)
die Übersetzung von Medizinerchinesisch für Patienten und Angehörige
die Lotsentätigkeiten
die Beratung im allgemeinen, im speziellen, individuell
die Freiheit, Maßnahmen so zu machen, wie ich es für angemessen halte
die Freiheit, deutliche Worte zu sprechen, wo es angemessen erscheint
jeder Arbeitstag gestaltet sich anders, wo sind meine Prioritäten HEUTE, JETZT
Action-?
um-die-Ecke-denken und eine brauchbare Lösung finden - allein, mit Kollegen, mit Therapeuten
ständig neues zu lernen, Wissen zu aktualisieren, Fachwissen erweitern
Tätigkeiten, die mitunter mit meinem Beruf überhaupt gar nix zu tun haben
...

Btw.- Es geht hier immer nich um einen Brief? Oder sind wir davon schon wieder weg? Man will ja net den Abschluss verlieren.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Verena, das ist kein Quatsch, aber ich denke, daß man das einfach von uns erwartet. Ich will ja auch nicht im Einzelnen wissen, wie ein Friseur an eine Frisur herangeht. Mich interessiert nicht, wie er meine Frisur plant, welche Einzelschritte dazu nötig werden usw. Mich interessiert nur, wie das Ergebnisdann aussieht. Und ich gehe davon aus, daß er sein Handwerk beherrscht!
 
@ squaw:
Jaaa, wenn ich dein Argument so lese muss ich dir wohl recht geben...aus dieser Sichtweise hatte ich das ganze nicht beleuchtet...:)
@ Hypertone_Kriese: Vorraussetzen würde ich ehrlich gesagt nicht das die Öffentlichkeit dies weiß... "Schwester" is für die meisten glaub einfach "Schwester"....Ich befürchte es zumindest...Würde mich aber auch Freuen wenn man mir das Gegenteil berichten würde.
:)
 
Da bin ich leider weniger zuversichtlich.

Frage eins: Kann "Pflege" ihren Beruf überhaupt für andere nachvollziehbar darstellen? Die Hilfe durch Regisseur, Kameramensch und Tricktechniker wäre ja gestattet - aber schaffen wir es, ein Drehbuch zu schreiben?

Frage zwei: Glaubt man uns das wirklich? Könnten wir unseren Wert für die Gesellschaft so plausibel machen? Oder würde man nicht eher einem Werbespot zum Motto "Pflegen kann jeder" Glauben schenken?

Ich fürchte, die beiden Fragen hängen untrennbar zusammen. Die Pflege ist an ihrem Bild in der Öffentlichkeit zum größten Teil selbst schuld. Einen Teil mögen die Generationen vor uns verschuldet haben, aber wir sind nicht nur auf unsere Wurzeln beschränkt.
 
Doch, elisabeth, um den geht es noch. wir finden nur nich so richtig was, das man dann reinschreiben könnte... Quasi ein USP (Alleinstellungsmerkmal) :

Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, mit dem sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Synonym ist veritabler Kundenvorteil. Das Alleinstellungsmerkmal sollte „verteidigungsfähig“, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich sein sowie in Preis, Zeit und Qualität erreicht werden. Der Begriff gehört zum Grundvokabular des Marketings. *Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden.

Quelle: Alleinstellungsmerkmal
 
.... Und ich gehe davon aus, daß er sein Handwerk beherrscht!

Aber genau da liegt doch das Problem- der Kunde weiß doch gar net, was Professionelle Pflege leistet. Der Ansprechpartner deines Briefes ist auch net der Pat. nebst Angehöriger. Der kennt sich (hoffentlich) aus.Du willst die erreichen, die das system bisher nich net genutzt haben aber potentielle Kunden sind.

Btw.- ich lass mir schon von der Friseurin erklären, was die da warum macht um an das Ziel zu kommen. Und leider kommt da net selten raus, dass meine Idee zwar ganz nett- aber leider mit meinen Haaren net machbar ist.

Elisabeth
 
Na dann: was kann ausschließlich die examnierte Fachkraft?

Elisabeth
 
Klar bekaeme man ein Video hin, das so ausschaut wie für die Handwerker!
Nimmst du erst die optimale Situation im KH, oder ambulante Pflege und dann machst du alles weg was Pflege macht....
Sprich Frauen würden wieder vermehrt bei der Geburt sterben, alte Menschen bleiben in ihrem Bett liegen, Wunden werden Größer und Größer, sie bekommen nichts mehr zuessen und werden dünner und dünner.... haben Schmerzen weil keiner mehr kommt und ihren Schmerz wahrnimmt, kein Schmerzmanagment, etc.
alte Menschen wären in wunderschönen Altenheime (Handwerk gibt es ja) aber leider ist keiner da der sich um sie kümmert.
....

Befuerchte der Werbespot fällt dann unter das Jugendschutzgesetz
 
Doch, meine Zielgruppe ist die ganz allgemeine Öffentlichkeit! Ich für meinen Teil bin froh, wenn sich wenigstens einige noch selber kümmern, denn ich muß ja die ganze s...e mit meinen Beiträgen sonst auch noch bezahlen!
 
Mona, habe mir das Video gerade mal vorgestellt Horror! Motivation durch Angst?
 
amezaliwa, Deine Aufzählung ist gut!!!!!!!!!!!!!!!!
 
Na dann: was kann ausschließlich die examnierte Fachkraft?

Elisabeth

Aaaalso, ich mach mal Brainstorming:
* wie gesagt, wir lernen d.h wir können Pflege planen, durchzuführen.....
* wir können empathisch, aber mit dem Hintergrund des Fachwissens an Pat. und deren Erkrankungen herangehen
* wir können belegen warum wir was wie tun
* wir können in vielen Lebenslagen begleiten, beistehen und unterstützen, wir können anleiten zur Hilfe zur Selbsthilfe usw. weil wir es gelernt haben
* wir können und müssen Prioritäten setzten
* wir können in Notfallsituationen schnell (und hoffentlich/ vielleicht) und sicher handeln
....
 
Bei der Geburt hilft in der Hauptsache die Hebamme - die sind hierzulande eine komplett andere Berufsgruppe mit einem wesentlich besseren Selbstbewusstsein. Mit deren Lorbeeren schmücken wir uns lieber nicht.

Essen eingeben, mobilisieren, "kümmern" - das machen Angehörige und ungelernte Kräfte Tag für Tag. Das nimmt uns keiner ab.

Was ist der Anteil, den die professionelle Pflege einbringt? Können wir den nicht mal benennen? Wenn wir das selbst nicht zustande bringen - wie um alles in der Welt soll die pflegefremde Öffentlichkeit darauf kommen?
 
mal ein paar Werbevideos aus der Ferne--- was wird hier verkauft? Ich würde sagen, das gleiche wie in Deutschland, oder?
Campaign For Nursing's Future - Pediatric Nurses - YouTube
Campaign for Nursing's Future - Hospice Nurses - YouTube
Campaign for Nursing's Future - Emergency Room Nurses - YouTube
Be A Nurse, you can make a difference! - YouTube
Be A Nurse, you can make a difference! - YouTube

Ich glaube solange die Menschen nicht wissen worauf sie verzichten, solange verstehen sie die Wichtigkeit nicht. Uns in Deutschland geht es ja gut.
 
Warum sind dann Menschen in Altenheimen, wenn das Angehörige machen?
Pflege und Hebammen und Ärzten sollten meiner Meinung nach gemeinsam kämpfen! Gut die reine Geburt wird nur durch die Hebamme geleitet, die Erstversorgung des Babies wenn es krank ist aber von der Kinderkrankenschwester.
Die Frau liegt aber nach der Geburt auf Station, wo sie von Pflegekräften versorgt wird, die merken wenn die Blutungen nicht aufhören, die merken wenn die Frau eine Infektion hat und so weiter.

Claudia, stell dir nur die Station ohne die Krankenschwestern vor, und wenn du der Meinung bist das können alles ungelernte machen, prima dann brauchen wir nun wirklich keine KS.


Um ich nähe übrigens selber, Millionen Menschen basteln an ihren Autos, Hausern etc. das machen auch viele ungelernte.
viele bauen ihr Haus selber, etc.
 
@claudia: Du hast den Finger in der Wunde!!! Genau das ist unser Problem... Was die Hebammen anbetrifft, kämpfen die auch gerade um das Überleben ihrer Berufsgruppe, denn auch hier haben die Ärzte ihre Finger drin und wollen möglichst jede einzelne Geburt ins Krankenhaus und unter ihre Obhut verlegen. Man muß sich das mal vorstellen: eine uralte Profession unter einem solchen Druck!
Mona, die Filme sind sehr schön. Das ist ein ganz anderes Niveau als unseres! Uns trennen Welten!
 
Hat die ARD doch schon versucht, hat nix gebracht... wie hiess das Aufstand der Alten oder so?


Handwerk ist deshalb so erfolgreich, weil sie nicht alles abgibt... Nagel in die Wand kloppen ist einfach, kann ich auch... meine Freundin hat ihr Haus selber gebaut, der Architekt ist nicht so leicht zuersetzen... aber Handwerker durchaus( genauso einfach oder schwierig wie Pflege)
 
Fassen wir also zusammen: Ein Teil der Pflege wird von Laien erbracht, ein Teil des Handwerks ebenfalls. Den Handwerkern dürfte auch durchaus bewusst sein, dass so mancher die Wände in seiner Wohnung selbst streicht. Dennoch dürfte kaum jemand behaupten, die handwerkliche Ausbildung sei unnötig - während mich schon so mancher gefragt hat, wozu man denn in unserem Beruf bitteschön drei Jahre Ausbildung bräuchte, vom Studium ganz zu schweigen.

Worin, glaubt Ihr, besteht der Unterschied zwischen den Handwerkern und den Pflegeberufen? (Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob der TE die Antwort gefällt, aber ich wage die Frage trotzdem.)
 
Meiner Meinung nach gibt's da zwar etliche Unterschiede, die überhaupt nichts mit Romantik zu tun haben - aber dennoch ziehe ich mich für heute aus dieser Diskussion in mein Bett zurück. Nichts für ungut. :schlafen:
 
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