Stoffsammlung für einen offenen Brief an die Öffentlichkeit bezüglich unserer Arbeit

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"Außer" die völlig unterschiedliche Arbeit an sich denke ich es gibt keinen großen Unterschied, wenn man das dann überhaupt noch so sagen kann- beide Berufsgruppen können nach ihrer fundierten Ausbildung die ihnen abverlangten Aufgaben bewältigen- mit der Zeit immer besser, sicherer und vielleicht schneller- auch ist die Routine oder Sicherheit in beiden Berufen sehr hilfreich. Auch Handwerker sollten wissen wieso sie was wann genau dort so tun wie sie es tun.
Irgendwie lassen sich in meinen Augen diese Berufe auch auf Grund des völlig verschiedenen gesamten Aufgabenbereichs nicht vergleichen...zumindest gerade nicht, mein Hirn ist Matsch, gute Nacht:)
 
Bei dem Argument mit der Empathie bekomme ich immer so einen emotionalen Schluckauf. Mein Hausarzt nimmt sich Zeit für ein Gespräch, wo es nötig ist. Dem würde im Traum net einfallen Empathie mit auf seine Kompetenzliste zu setzen.

Elisabeth
 
...Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, mit dem sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt.....*Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden...

Alleinstellungsmerkmal
wie soll das gehen - ernstgemeinte Frage

vom Frühchen bis zum Greisen
von hoch akut bis chronisch, progredient bis regredient,
Wiederherstellung......... Erhaltung...........Stabilisierung.......Sterbebegleitung

irre große Bandbreite, ALLES drin, je nach Situation und Fachrichtung völlig andere Umstände, Planung, Handlung, Therapie............Pflege
mein Merkmal IST die Vielseitigkeit? Hm.
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Yepp.
"It's never boring."

Die Amis, die können das, werben. Damit man denkt - boah, DEN Beruf will ICH auch.
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Der Handwerker ist auf seinem Gebiet der Fachmann.

Vom Schreiner erwarte ich - einen guten ..Schrank
vom Fliesenleger - fachmännisch verlegte ...Kacheln
vom Metzger, Bäcker, Maler, Steinmetz, Schmied, Friseur, Gärtner......................
von keinem verlang ich was anderes als dass was das er selbst anbietet, Auftrag erteilen, Auftrag ausführen, bezahlen.
Zum Bäcker MEINES Vertrauens gehe ich gerne hin, guck ich in die Auslage, sage was ich möchte, frage nach, wenn ich zu dem Produkt nähere Infos haben möchte, sehe den Preis, bezahle. Freu mich drauf, was gutes gekauft zu haben, genieße das Produkt welches ich erworben habe.

Mein Arbeitsauftrag kommt in der Regel ohne Vorbestellung, ohne Wahl.
Mitunter nicht mal freiwillig, ungewollt, ungern, aus Zugzwang heraus, Notwendigkeit, aus Leidensdruck.....


P.S. Danke!
Hab schon fast gedacht - 'ne 6, Thema verfehlt
 
Zuletzt bearbeitet:
Das alleinstellungsmerkmal unseres Berufs ist die (mittlerweile) Herangehensweise an den Menschen nach Antonowski. Salutogenese.

Wir sind Profis darin Gesundheit, sowohl im somatischen wie im psychischen Bereich, zu erhalten und wiederherzustellen. Dafür haben wir einen enorm riesigen Pool von Fähigkeiten, und können damit individuell auf jeden Menschen, von der Frühgeburt bis zum Sterbenden, zugeschnitten, helfen.




Die körperliche und geistige Gesundheit ist in heutiger Zeit einer der wichtigsten Punkte in einer Gesellschaft. Einer reichen Gesellschaft gehts nicht besser, wenn sie noch reicher wird, weshalb man auch diskutiert, als wichtigste Kenngröße das Bruttosozialprodukt durch ein Bruttonationalglück zu ersetzen. Die Qualität des Lebens zu verbessern, das ist unsere Fähigkeit, und die wird im Vergleich zu herstellenden Berufen immer wichtiger.


Kosten für fehlende psychische und körperliche Gesundheit entstehen nicht nur im Gesundheitssystem, sondern auch in der Wirtschaft. Fehlende Gesundheit kann man ohne Probleme als größten gesellschaftlichen Kostenfaktor ansehen.
Ärzte sind Profis für die Wiederherstellung von Gesundheit, wir sind Profis für die Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit. Mehr Geld für die Pflege, wesentlich mehr Personal, mehr Zeit und Stellen für Gesundheitsvorsorge/-beratung, das alles würde sich x-fach rentieren, in Form höherer STeuereinnahmen und weniger Ausgaben im restlichen Gesundheitswesen.
Von einer Fahrt durchs MRT kann man sehr viele Schwesternstunden bezahlen.
 
Klar können die Amis das, Pflege als nen coolen Beruf darzustellen. Die Frage ist: können deutsche Pflegende das auch? Ich meine, Squaw sagt, sie will den mainstream ansprechen. Ziel ist also, auf die Pflege aufmerksam zu machen und neue potentielle Pflegende zu rekrutieren, oder?
Also, warum kein Youtube Video für die Jugend? Warum nicht werbung machen à la geht in die Pflege
- weil Pflegen cool ist
- weil du immer nen Job hast den du auch in 40 Jahren noch haben kannst, wenn du auf dich achtgibst
- weil`s dich zufrieden macht
- weil`s Spaß macht und in ist
- weil du davon leben kannst

Man kann die Rahmenbedingungen nur ändern, indem man
a) mehr Leute einstellt und so eine bessere Pflegequalität gewährleistet. Ideal sind hier die Modelle: qualifizierte examinierte mit vielen Pflegeassistenten und Praktiksanten, die die Hiwi-jobs machen können. Z.B. angelernte Kräfte, Praktikanten... Da besteht die Kunst für die examinierte dann eben darin, geschickt zu deligieren und alles im Blick zu behalten.
b) mehr Leute rekrutiert. Das hiesse: Reklame, Reklame, Reklame. Also ab in die Haupt-/Realschulen und Gymansien. Pflege von motivierten, begeisterten Mitarbeitern verkaufen. Ab auf Youtube.
c) an die Politik wenden mit Streiks oder nem Brief à la: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Unantastbar? Warum werden dann zwei Schwestern mit 30 Pat alleine gelassen... Hat für mich was von Würde, besser als eine (oder so :knabber:...).
d) Auswandert (dadurch eher indirekt)

Zu c) kann ich sagen: die wollten bei uns mal, dass wir mehr Patienten und anderes Gut bekommen. Fand das ganze Team nicht genial. Eine von uns hat nen so verdammt theoretisch- schlauen Brief aufgesetzt, dass sogar ich den nicht verstanden hab :-). Zumindest hat jeder einzelne vom Team ne Unterschrift gesetzt an die Leitung. Tja, und feuern konnten sie uns dann ja auch nicht alle *lol*. Es blieb dann alles beim alten.

Das mit dem Alleistellungsmerkmal verstehe ich auch nicht ganz genau, aber was uns im Einzelnen auszeichnet:
- Wir riskieren unser Leben, wenn wir mal wieder Junkees filzen oder schwer lenkbare Patienten auf Station haben, die aggressiv und gewalttätig sind
- wir leisten Erste Hilfe im Notfall, egal ob Rea bei Herzinfarkt, Psychiatrischer Notfall oder Zusammenbruch
- wir tragen die Verantwortung für die uns anvertrauten Menschenleben. Bei Fehlern sind wir diejenigen, die haftbar gemacht werden können
- wir sind diejenigen, die Medikamente und Infusionen verabreichen (Unterschied Amis u. Schweiz: hier dürfen/müssen die Schwestern offiziell i.v. Injektionen durchführen und Wirkungen genauer kennen, was auch noch zu einer grösseren Verantwortung zumindest aber Haftbarkeit mit allen Konsequenzen führt)
- wir sind diejenigen, die den Menschen bei den ATLs nach bestem Gewissen helfen
- wir sind diejenigen, die den Menschen den letzten Weg in Würde ermöglichen und Sterbende und Angehörige und alles, was zur Palliativpflege dazugehört geben
- wir sind diejenigen, die mit den Ärzten und interdisziplinär kommunizieren und koordinieren, die den guten, erfolgreichen Austritt managen

Es können einige Punkte abweichen, weil ich nicht in DE arbeite. Allgemein frage ich mich hier aber:
Riskieren wir nicht auch unser Leben, haben wir nicht auch eine enorm hohe Verantwortung, müssen wir nicht ebensoviel leisten wie z.B. ein Polizist???

Warum wird dem Beruf einer Pflegenden in DE dann so wenig Anerkennung geschenkt? Warum darf einen in DE der Herr Meier, der 30 Jahre alt ist und sicher noch nicht dement "Schwester Lisa" nennen, nicht Frau Schmidt o.ä.? Kann er sich meinen Namen nicht merken, und ich soll mir seinen merken sowie den von vielen neuen Pat.? Geht Herr Meier auch auf den Schalter an der Bank und sagt der Olga hinterm Schalter, er hätte gerne 500 Mäuse?
Ich glaube in den wenigsten Ländern muss sich eine Pflegende beim Vornamen nennen lassen. Das sind Kleinigkeiten, bei denen es anfängt, aber nehme ich eher die "Schwester Lisa" ernst, das Schwesterchen, oder die "Frau Schmidt", die auch nett und freundlich ist, aber an die ich durch das Frau mit einer völlig anderen Haltung herantrete?!

Naja, ich find`s zumindest supi, dass da jetzt doch ne sehr interessante Diskussion draus entwickelt hat, bin gespannt, zu welchen Ergebnissen das führt.

LG,

Baum
 
1. Teil iss OT passt aber zum o.g. letzten Teil
hab mich heut beim (ca. 60-jährigen Lebensgefährten) meiner Pat. vorgestellt
"Grüß Gott, ich bin Sr. Ame...."
Die Antwort
"... und ich bin der Karl."
Fand das iwie süß UND war ordentlich verdutzt
weil so eine Antwort hab ich noch nicht oft bekommen.
Grad wenn der andere etwa 20 J. älter ist.

T'schulgung, iss halt so, bei uns, Sr./Pfl. + Vorname
und JAAA, das ist schon grenzwertig, manchmal
und es gibt Situationen wo mir die Distanz durch den Nachnamen lieber wäre.
1 Station hat es mal angefangen - alle mit Nachnamen - hat sich nicht durchgesetzt.
Am Telefon hat sich heut mein (neuer) Kollege mit dem Nachnamen gemeldet, vielleicht sollte ich damit mal anfangen, üben?
 
Hallo Leute, ich bin ja hin und weg, welche interessante Gedanken ich heute morgen nach dem Aufwachen gelesen habe!!!:klatschspring:
Und wie viele Ideen...
amezaliwa, Du schreibst, daß Du das mit dem Alleinstellungsmerkmal nicht verstehst, hast aber gleich danach genau das geschrieben, was unseres eigentlich ist!
Auch Fleschor_Max hat es toll auf den Punkt gebracht! Mir kam beim Lesen Eurer Beiträge in den Sinn, eventuell eine Petition an den Bundestag zu machen oder einen dann so offenen Brief, daß er an mehrere Medien gleichzeitig geht! Das hieße dann aber auch, daß wir uns outen müßten, wer sich hinter unserern Nicknames verbirgt.Leute, ich bin über diese Diskussion begeistert!!!! Sie ist außerordentlich vielversprechend!
 
Baum, Deine Gedanken sind auch sehr interessant. Im Gegensatz zu Dir meine ich zwar nicht, daß wir unser Leben riskieren, unsere Gesundheit angesichts des Stresses aber schon.
Und unsere berufliche Verantwortung ist ohne jeden Zweifel wirklich sehr hoch.
 
Elisabeth, wegen Deines gestrigen Beitrages wollte ich nur noch mal anbringen:

12 SGB V Wirtschaftlichkeitsgebot(1) Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.

Ich finde, daß man daran ab und zu mal erinnern sollte, vor allem in Hinblick auf die Beitragsdiskussionen. Was habe ich jetzt gelesen? Die AOK bietet weiter Kochkurse für Mediterane Ernährung und Bauchtanzkurse an. Das alles ist ja per se nicht schlecht, muß aber nicht von mir und meinen Beiträgen finanziert werden, denn s.o...
 
Bei dem Argument mit der Empathie bekomme ich immer so einen emotionalen Schluckauf. Mein Hausarzt nimmt sich Zeit für ein Gespräch, wo es nötig ist. Dem würde im Traum net einfallen Empathie mit auf seine Kompetenzliste zu setzen.

Elisabeth

Sorry, *OT*
Elisabeth, ich arbeite seit einiger Zeit wieder in der Psych- dort wird mit dem Wort gerade nur so um sich geworfen (ob es dort schon jeder richtig verstanden hat weiß ich nicht...:))- ich finde in diesem Fachbereich sollte es sicher auf der Kompetenzliste sein- und als negativ würde ich diese Eigenschaft jetzt irgendwie au niergends sehen... Und von einem Psychiater z.B erwarte ich schon auch Einfühlungsvermögen... vom Hausarzt weniger- da hast du schon recht....
Liebe Grüße
 
Ich bin net gegen Empathiefähigkeit. Aber mich stört, dass Pflege glaubt, darauf ein Monopol zu haben..

Empathiefähigkeit erwarte ich gleichermaßen vom Hausarzt als auch vom Psychiater, ich erwarte sie von jedem Arzt. In dem Sinne finde ich schon die Bewertung wieder bezechnend für unser eigenes Verständnis von Einfühlungsvermögen.

Aber kommen wir wieder zum Thema.
Alleinstellungsmerkmal (engl. unique selling proposition, USP) wird im Marketing und in der Verkaufspsychologie das herausragende Leistungsmerkmal bezeichnet, mit dem sich ein Angebot deutlich vom Wettbewerb abhebt. Synonym ist veritabler Kundenvorteil. Das Alleinstellungsmerkmal sollte „verteidigungsfähig“, zielgruppenorientiert und wirtschaftlich sein sowie in Preis, Zeit und Qualität erreicht werden. Der Begriff gehört zum Grundvokabular des Marketings. *Alleinstellungsmerkmal, d.h. ein einzigartiges Nutzenversprechen, soll mit dem Produkt verbunden werden.

Quelle: Alleinstellungsmerkmal
1. Was im Einzelnen zeichnet unsere Berufsgruppe aus?
2. Was tun wir für die Gesellschaft, wie wollen wir gesehen werden?
3. Worauf möchten oder müssen wir die Öffentlichkeit bezüglich unserer Arbeit aufmerksam machen?
4. Was hat noch niemand über unsere Arbeit gesagt, müßte aber mal gesagt werden?
5. Warum ist sie so wichtig für die Gesellschaft???

Wir sind immer noch bei Frage 1 und ich finde es ein wenig befremdlich, dass es nur sehr wenigen gelingt, unsere Arbeit ganz konkret in wenig Worte zu fassen.
Aaaalso, ich mach mal Brainstorming:
* wie gesagt, wir lernen d.h wir können Pflege planen, durchzuführen.....
* wir können empathisch, aber mit dem Hintergrund des Fachwissens an Pat. und deren Erkrankungen herangehen
* wir können belegen warum wir was wie tun
* wir können in vielen Lebenslagen begleiten, beistehen und unterstützen, wir können anleiten zur Hilfe zur Selbsthilfe usw. weil wir es gelernt haben
* wir können und müssen Prioritäten setzten
* wir können in Notfallsituationen schnell (und hoffentlich/ vielleicht) und sicher handeln
....

Versuch ich mich mal auf der Metaebene.

Wir verfügen über ein großes Pflegefachwissen. Dieses Wissen speist sich aus Kenntnissen aus der Pflegewissenschaften, der Medizin, der Psychologie, der Soziologie und der Pädagogik. Auf der Grundlage der Erkenntnisse wollen wir den Pflegebedarf erheben und ganz gezielt Maßnahmen planen. Das Ziel unserer Tätigkeit ist eigentlich, dem Bürger zu ermöglichen, dass er möglichst lange selbstbestimmt sein Leben führen kann.
Unsere teure Ausbildung ermöglicht uns eigentlich dem Bürger in jeder Lebenslage begleiten, beistehen und unterstützen zu können. Wir haben gelernt, Pflegebedürftige zu unterstützen, wir wollen Hilfe zur Selbsthilfe geben. Wenn der Pflegebedürftige seine Grundbedürfnisse nicht mehr selber erfüllen kann, dann verfügen wir zum Teil über spezielle Kompetenzen und Fähigkeiten, die einer Therapie gleich zu stellen sind. Außerdem können wir PflegeAssistenten anleiten, damit diese den Pflegebedürftigen unterstützen und entsprechende einfache Maßnahmen übernehmen können.

Darüber hinaus verfügen wir über Kompetenzen und Fähigkeiten definierte medizinische Maßnahmen zu übernehmen. Dies erfolgt entweder nach Anordnung durch den Arzt oder in Notfallsituationen eigenverantwortlich. Dies garantiert einen reibungslosen Ablauf der Diagnostik und Therapie.

Mit den usn zur Verfügung stehenden Kompetenzen und Fähigkeiten würden wir gerne dem Wirtschaftlichkeitsgebot, welches im §12 des SGB V festgeschrieben ist, genüge tun. Dies wird uns verwehrt. Seit 1995 wurde systematisch dei Anzahl der Pflegekräfte im SGB V- Bereich reduziert. Die Situation hat sich mit Einführung der DRGs zusätzlich verschärft. Seit 2006 ist zwar wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Dieser reicht aber bei weitem nicht aus, um unseren Aufgaben in dem Maße gerecht zu werden, wie es dem Bürger eigentlich laut Gesetz zusteht.
...
Zum SGB XI kann ich nichts ausführen. Dafür fehlen mir die Kenntnisse.


Elisabeth

PS- und das ist wirklich als PS gemeint, weil es eigentlich erst am Ende unserer Überlegungen stehen sollte. Aber ich vergesse die Gedanken sonst.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man eine Art Einführung schreibt und Beispiele anhängt bezüglich, was geht und was könnte gehen. Das wäre machbar, wenn man sich am Pflegeprozess orientieren würde und nur Fakten aber keine eigenen Emotionen nutzt. Auf Studien kann hingewiesen werden im Rahmen der Begründung.

Und als Adressat sehe ich eher den interessierten journalistischen Bereich. Kopien können an die entsprechenden Ministerien, Verbände, Fördervereine und Gewerkschaften gehen.

Nur der Absender ist mir noch net klar. Da kann ja kaum: Community Krankenschwester.de drunter stehen. Da braucht es reale Namen und in dem Falle net nur einen.



Habe fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben, dann müßten wir aus unserer schützenden Deckung kommen. Ich glaube, heutzutage kann man auf elektronischem Wege auch Unterschriften sammeln.
Deine Metaebene ist doch schon was für den Anfang!
Und was die Empathiefähigkeit anbetrifft: in meinen vielen Berufsjahren hatte die Pflege immer die größten diesbezüglichen Fähigkeiten. Natürlich gibt es auch einzelne Personen in anderen Berufsgruppen. Aber bei uns ist doch das größte Potential in dieser Richtung vorhanden. Das ist für mich schon mal ein Alleinstellungsmerkmal. Auch die breitgefächerte Ausbildung mit der nachfolgenden universellen Einsetzbarkeit ist eines. Und wir sind am nächsten an den Patienten dran in allen gesundheitlich kritischen Lebenslagen und übernehmen seine volle Versorgung...
 
Nachtrag noch zu Baum: Ich würde mir überlegen, ob ich mein Leben riskiere in dem von Dir geschilderten Beispiel! Da, wo für mich eine unmittelbare Lebensgefahr besteht, ist eine Grenze erreicht! Da bin ich mir die Nächste und nicht der Patient! Es hat durchaus schon tote Krankenschwestern gegeben...
Der Heldentod ist nichts für mich...
 
Ich kann nur nochmal sagen: Vermeidet das Wort Empathie. Jeder Mensch verfügt über mehr oder weniger Empathie. Empathie ist nur eingeschränkt meßbar. Von daher könntest du nich net mal den Beweis antreten.

Bei allem sollten wir immer im Auge behalten: der Bürger muss uns wollen. Er darf sich von uns net entmündigt fühlen. demzufolge sollten wir ihm keine Kompetenzen absprechen bzw. sie kleinreden.

Lies dich mal hier ein: http://www.opus.ub.uni-erlangen.de/opus/volltexte/2004/23/pdf/dissertation.pdf . Da sind schön die Fettnäpfchen beschrieben, in die wir nur allzu gerne reintappen.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das wird länger dauern. Aber das ist ja wieder von Annegret Veit, die mir immer sehr gefällt mit ihren klaren Darstellungen.
Was Empathie anbetrifft: sie gehört zu den Softskills und ist oft sehr wertvoll. Warum sollen wir uns nicht darauf berufen, wenn die kranke Menschheit sich doch gerade wieder auf solche Fähigkeiten besinnt, die ja sonst im Alltag nicht allzu ausgeprägt sind...
 
Wir sollten uns net an Empathie festbeißen. Es geht um das Alleinstellungsmerkmal. Da passt die ausgeprägte Empathie leider net, weil es eben kein "Eigentum" der Pflege ist. Wir können net beweisen, dass wir davon mehr haben. Jede Erzieherin, jede Hebamme, jeder der im sozialen bereich unterwegs ist, wird dich eines anderen belehren.

Also lass uns auf das Ganze schauen. Was macht unseren Berufsstand einmalig- wohlgemrkt die Fachkräfte, net die Hilfskräfte.

Elisabeth
 
Den Leuten an den großen Hebeln gehts nicht um Empathie.

Natürlich ist das für Otto-Normalpatient wichtig, aber der entscheidet nicht über Verbesserungen.

Ich finde Empathie ist so eine selbstverständliche Vorraussetzung für den Beruf, dass man das nicht betonen muss. Das sollte doch jedem normalen Bürger klar sein. Und wie gesagt, den Entscheidern ist das auch völlig egal.
Auch das Wohlbefinden eines Patienten geht denen am *rsch vorbei.

Es geht um Kosten, gesellschaftliche und halt im Gesundheitssystem selbst. Im Moment werden wir als Kostenfaktor wahrgenommen. Wir müssen erklären, warum wir in Wirklichkeit Kosten senken, und dass wir das auch noch viel stärker machen könnten, wenn man z.B. mehr Zeit und Stellen für Beratungsgespräche hätte.

Wir müssen klarmachen, dass wir die Fähigkeiten haben, PFlegestufen wieder zu verringern durch größere Selsbtständigkeit, und man könnte grobe Schätzungen bringen: Wieviel Kohle bringt es, wenn man 10% der Patienten von Pflegestufe 3 auf die 2 bringt, 10% von Stufe 2 auf 1, etc..

MMn sollte das als offener Brief formuliert sein, und man sollte eine Unterschriftenliste anhängen. Die erste Seite der Unterschriftenliste könnte aus prominenteren Personen bestehen. Z.B. könnte man alle Politiker fragen die im Bund und Ländern in der Opposition sind, und sich mit Gesundheitspolitik beschäftigen ob sie unterschreiben. Ausserdem Dozenten für pflege-Studiengänge.

Man gibt den Brief erstmal nur mit diesen prominenten Unterschriften an die Medien, und hängt noch eine Unterschriftenliste im Internet dran. Da würde ich dann z.B. auch meinen Realnamen hinsetzen.
 
Hey, zusammen,


also, das mit dem §12 ist ne gute Sache, stimmt, dass das so in DE nicht zu gewährleisten ist und so im Konflikt mit dem Gesetz steht. Und so wie Elisabeth das oben mit der Metaebene und all dem aufgeführt hat, klingt das echt schlau und so, das ist gut :-). Bei der Paragrafenreiterei bräuchte man fast jmd., der sich mit sowas auskennt und notfalls auch als Rechtsbeistand da wäre. Wenn da jmd. nen Juristen kennt, wär das ne feine Sache. Ich leider net :-(.
Bei dem Empathiepunkt stimme ich Elisabeth auch voll und ganz zu. Ich kenne Pflegeassistentinnen, die sind empathischer als manche Pflegende. Und ich kenne durchaus viele gute Ärzte, die sehr empathisch, authentisch und ehrlich zu Patienten sind. Und ich ziehe vor jedem einzelnen Menschen aus jeder Berufsgruppe den Hut, der den Patienten auf die Art weiterbringt.

Ich persönlich finde es etwas difficil, dass die Pflege sehr mit den Pflegetätigkeiten gleichgesetzt wird. Okay, der Teil, in dem gesagt wird, wir fördern die Ressourcen, das ist was, was jetzt nicht z.B. jede polnische Hilfe kann. Grundpflege etc. können aber schon einige.
Wir spritzen die Medikamente, wir führen (wie o.g.) Massnahmen durch, die reibungslose medizinische und therapeutische Abläufe gewähren. Wir haften für Fehler.

Vielleicht sehe ich das falsch, wenn ja, korrigiert mich gerne, aber das klingt etwas nach (sehr übertrieben jetzt): ja, wir machen wichtige Arbeit, wir waschen und fördern Ressourcen.
Das ist wichtig, ja, aber kann der Normalbürger damit etwas anfangen? Ich finde, man muss ganz klipp und kalr darauf hinweisen, was die Pflege für eine RIESEN- Verantwortung trägt. Vielleicht bin ich jetzt auch völlig auf dem Holzweg mit dem Statement, aber ich stehe voll hinter dem, dass ich sage, vom Prinzip her können Pflegende jederzeit in extreme Gefahrensituationen kommen, lastet enorme Verantwortung auf deren Schultern, wenn sie 15 Pat. lebend und stabil durch einen Dienst ziehen sollen.
Und da geht`s mir jetzt nicht dadrum, ob ich nen Märtyrertod sterben will oder nicht ;-). Ich hab in der Nacht immer Pfefferspray dabei bei 30 Pat. können immer Freaks rumlaufen, und alleine als Frau muss man sich da schon schützen, von dem her bringt mich zumindest kein Pat. so schnell um die Ecke ;-).

Naja, hoffe, das war verständlich, insgesamt lässt sich sagen: ich vermisse den Begriff Riesenverantwortung. Ich denke, wenn man ner Angie Merkel sagt: wir müssen jeden Tag 15 Pat. lebend durch die Schicht bringen, macht das evtl. mehr Eindruck, als wenn ich sage, wir müssen bei 15 Pat Ressourcen fördern. Ich arbeite ja eben nicht mehr in DE, aber vom Gefühl her vermisse ich in der Diskussion da irgendwie das:
Hey, hier sind wir, wir machen nen vergleichbar wichtigen und verantwortungsvollen Job wie ein Polizist (und Polizisten sind cool in der Gesellschaft, Krankenschwester ist da schon anders angesehen würde ich finden), aber wir kriegen weder gleiches Geld gechweige denn Anerkennung und es wird von Pflegenden im Gegensatz zu Polizisten Maximalleistungen erwartet, für die sich so verbogen werden muss, dass man nur ansbrennen kann. Es werden wegen schlechter Personalsituation junge und alte Mitarbeiter sinnlos verheizt, statt dass man sich mal Gedanken macht, wie man alles für pat und Pflegende gut gestalten kann.

Hoffe, ihr kommt draus und konntet mir folgen,

muss jetzt auf Arbeit :-),

LG, Baum
 
um auf eine mögliche Petition zurück zu kommen - find ich gut
freilich hab ich da schon mehrere mitgezeichnet, wenn ich es für richtig erachte
selbstverständlich habe ich da meinen Klarnamen,
ABER der ist nicht dem forum hier zuzuordnen,
somit seh ich persönlich da kein Problem

du brauchst
genügend Mitstreiter, also - Werbung für die Sache
klar formulierte Forderungen, womit sich der genau Bundestag befassen möge

also was soll da drin stehen....

feilen an Formulierungen - hier-?
Du bist der Häuptling, Dein Baby!
Hilfe, Unterstützung - findet sich bestimmt.
 
In einer Petition sollten mMn Mindestpersonalbesetzungen gefordert werden. Im Zweifel lieber etwas utopisch, und sich dann runterhandeln lassen.

Unser Gehalt wird mMn durch den Personalmangel eh perspektivisch stärker steigen als andere Ausbildungsberufe. Mit der Forderung nach verbindlichen Mindestpersonalbesetzungen zeigen wir, dass es uns nicht in erster Linie um unser eigenes finanzielles Wohl geht, sondern um die Versorgung der Patienten.

Eine Petition die Forderung nach Gehaltserhöhung beeinhaltet, werden etliche Leute nicht mitzeichnen, z.B. aus dem rechten und neoliberalen Lager, die dann der Meinung sind, das haben wir nicht verdient.
Eine Petition mit der Forderung nach Mindestpersonalbesetzung wird nahezu jeder Bürger, egal welchen politischen Lager er angehört, mitzeichnen können, weil er versteht, dass es ihm zu Gute kommt.

MMn sollte man klein anfangen, und nicht gleich einen riesen Umbruch versuchen, weil das wird nicht klappen. Die CH ist ein sehr viel kleineres Land, da kennt sich vermutlich das gesamte PFlegepersonal noch persönlich ;D (*duck_und_weg*).
Wenn man einen Erfolg vorzuweisen hat, wie eine verbindliche Mindestpersonalbesetzung, kann man damit allen inaktiven Kollegen vorführen, dass man doch Dinge verändern kann.
 
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