Schlaftabletten im Nachtdienst verteilen

hallo,

also ich muss mich schon sehr wundern, wie medis von euch ohne individuelle absprache rausgegeben werden. ich frage mich ist so eine vereinbarung irgendwo festgehalten. ehrlich gesagt steht doch kein arzt hinter euch wenn was passiert!! ich glaube zwar schon das ich eine packungsbeilage lesen kann und der arzt manchmal nicht so drüber nachdenkt aber dann ist es sein problem, denn er hats angeordnet.

macht euch nicht unglücklich, es kann immer was passieren und damit muss man ein leben lang leben!!!!!8O
 
Da ich gerade am Dienstag operiert wurde kann ich ja was zum Thema beitragen.

Die Nachtschwester hat bei Ihrem ersten Durchgang gefragt wer eine Schlaftablette will und man hat diese auch anstandslos erhalten.
 
Hi,

wie sieht es da eigentlich mit einer Anordnung übers Telefon aus?
 
Ganz einfach: Bei der Anweisung übers Telefon hab ich evtl. das Problem, dass ich die Anordnung schlecht nachweisen kann. Andererseits gibt es wohl keine Verpflichtung für den Arzt eine Anordnung abzuzeichen bzw. zu unterschreiben. Wurde hier irgendwo in einem anderen Thread mal diskutiert.

Ulrich
 
Hi,

bei der telefonischen Anordnung immer dokumentieren, das Herr/Frau xy per Telefon dieses oder jenes angeordnet hat. Am Telefon ruhig erwähnen, das der Anordner, wenn er eventuell später in der Nähe ist, zwecks Abzeichnens vorbeikommen sollte. Größere Geschichten, die eventuell über Schlafmedis hinausgehen, gar nicht per Telefon annehmen sondern AvD herzitieren.

Gruß
Synapse
 
tag,

wir machen das bei telefonischen anordnungen so das wir dem arzt am telefon noch mal seine anordnung vorsprechen und sein ok holen und schreiben dann in die doku: vug=vorgelesen und genehmigt! so sind wir anscheind auf der sicheren seite laut stationsleitung! ähm das war jetzt OT sorry :mrgreen:
 
Hallo, wir haben eine sogenannte Dauerbedarfsmedikation für jeden Patienten, die von den Chefärzten kommt.
Bei uns ändern die Ärzte diese ab, wenn diese Kontraindiziert ist.
Auf der Liste stehen Medikamente wie Baldrian, Nitrazepam 5 oder Oxa 10, stärkere nur auf schriftlicher Anordnung. Wobei ich selbst immer erst versuche lieber immer das harmloseste zunehmen oder versuche durch Lagerung, Wärme -Kälte, warme Milch oder Tee´s die Pat. von diesen Chemischen Keulen weg zubekommen. Klappt allerdings nicht immer und einige bestehen auf ihre Pille.

Lieben Gruß
Dirk
 
Hallo, wir haben eine sogenannte Dauerbedarfsmedikation für jeden Patienten, die von den Chefärzten kommt.
Gibts das schriftlich oder ist das Hören- Sagen? Was ist wenn der Doc vergisst/ es übersehen hat eine Anpassung vorzunehmen und der Pat. dadurch zu Schaden kommt?


Elisabeth
 
N Abend ,
ich bin immer wieder faszinierd, wie selbstverständlich manche Kollegen Medis aus der Hand geben!
Ich habe auch drei(mittlerweile noch 2 jahre mehr FWB) gelernt und bin echt nicht dumm, und weiss viel über die Medis und so. Aber ich gebe nichts ohne Anordnung! und bin deshalb nicht weniger "beliebt oder klug!" Schuster bleib bei deinen Leisten" . Der arzt haftet dafür, wenn was schief geht. dafür hat er auch eine sehr teuere Rechtschutz, ich nicht! und glaubt bloss nicht, das jemand für euch seinen Kopf hinhält!
Schlefmedis bei uns auf intensiv nach ä.A. sind meistens Tavor(hilft gut,obwohl es ja kein Schlafmittel im eigentlichem Sinne ist, Baldrian, Oxazepam,
was erstaunlicherweise auch sehr gut hilft ist Multipenn(multibionta)
und meine erstmassnahmen sind immer, berühigende GKW, Lavebdelöl, Abschottun des Zimmer, Alarme runter regulieren, Anwesenheit bei Angst und Gespräche anbieten und Oropax!
ich weiss das nicht jeder die Zeit dazu hat! und bin froh, das ich mich nur um maximal zwei Kunden bemühen muss und nicht um 37!
liebe grüsse:(
 
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@Elisabeth Dinse Gibts das schriftlich oder ist das Hören- Sagen? Was ist wenn der Doc vergisst/ es übersehen hat eine Anpassung vorzunehmen und der Pat. dadurch zu Schaden kommt?

Jau, die gibt es schriftlich, aber wie gesagt wir Nachtwachen gehen sehr vorsichtig mit solchen Medi´s um. Und bei Unklarheiten, bestehen wir auf eine gesonderte Anordnung.
 
ja das ist es ja @mona du bist für 2 pat. zuständig und auf intensiv sind meist auch immer ärzte vor ort die man dann mal locker fragen kann. aber auf eine 40 betten station dann bei jedem pat. den AVD anrufen und wegen schlaftabl. fragen, unmöglich!

wenn ich nur 2 pat. habe, kann ich auch nett gespräche führen, warme milch anbieten oder beruhigende GKW machen aber bei 40 pat. wieder einmal unmöglich!
 
ich verstehe dich auf jeden Fall, und auch ich habe mal auf einer 40 betten Stion gearbeitet,nur mit AVD. und auch ich habe Haldol dem durchgängigen gegeben. Aber nur auf Anordnung, dafür wird der aVD bezahlt und dafür riskier ich nicht mein Glück!
Naklar, habe ich es heute einfacher, das weiss ich und ich habe einen Heidenrespekt vor den Kollegen, die auf Normalstation malochen!!!!
Aber auch dir wird leider niemand den Kopf retten, falls doch jemand auf die immer gegebene Oxa reagiert, glaub mir, die treten sogar nach! ich glaue, du weisst was du tuest und ich hoffe sehr, das du niemals in die situation kommen wirst, wo sowas geschieht!
 
ich versuche immer in meinem frühdienst bei der visite schnell abzuklären was die pat. eventuell an schlafmed. erhalten dürfen (viele kollegen machen das leider nicht) oder hole mir die AO zu einem späteren zeitpunkt, da ich auch eine bin die ohne AO ungern was macht! und holdol gibt man ja wohl nicht einfach so ohne AO oder machen das etwa welche? hab ich noch nie erlebt...
 
Der DA heißt Dienstarzt Dienstarzt weil er Dienst hat. Dabei gibt es keine Differenzierung oder Unterschiede zum Tagdienst.

"Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht". Kein Kadi wird die Ausrede anerkennen: ich konnte den DA nicht wecken, weil es schon nach 24 Uhr war.
Manchem Arzt muss man manchaml auch erst deutlich machen, dass Dienstzeit nicht automatisch Schlafen außer Haus bedeutet.

Elisabeth
 
Schlafen außer haus bedeutet es sicherlich nicht, aber nach 30 oder mehr Stunden Dienst wegen etwas geweckt zu werden, wozu die Tagschicht 16 Std Zeit hatte....das fänd ich auch nicht sehr gelungen...

Und Oxazepam ohne Arztanordnung, geht das denn überhaupt?
Ist doch ein Benzodiazepin, oder?


Meiner Meinung nach wird in Krankenhäusern zu leichtfertig mit der Verordnung von Schlaftabletten umgegangen.
Es ist wahrscheinlich deutlich anstrengender, dem Patienten nicht-medikamentöse Alternativen anzubieten.
 
Hi,
@karo: guter Plan, es für alle Patienten im Tagdienst abzuklären. Jedoch, wie realistisch ist das?

Meine Realität ist, dass ich bei 40 Patienten natürlich immer welche dabei habe, die plötzlich eine Schlafmedikation haben wollen. Dafür gibt es viele Gründe. Manchmal, weil sie neu sind und befürchten oder auch wissen, das sie im KH nicht schlafen können. Manchmal, weil sie schon länger auf Station sind, jedoch am Tag eine schlechte Nachricht erhalten haben, etc.....
Jedoch wollten doch nicht alle eine haben. Und generell prophylaktisch bei jedem eine Schlafbedarfsmedikation? Halte ich für Blödsinn.
Wenn mich im Nachtdienst bei meiner Runde zwei-drei Patienten ansprechen und ich alleine nichts geben möchte, ist es für einen "Sammelanruf" beim AvD kein Problem (sollte es auch nie sein). Wenn es mitten in der Nacht ist, kann ich den Patienten vertrösten, denn wenn ich ihm jetzt noch etwas gebe, hat er einen heftigen Überhang am nächsten Tag, der keinem etwas bringt. Also schreibe ich als Frage an den Arzt ins Dokusystem, das der Patient bittte eine Bedarfsschlafmed. oder etwas Festes erhalten sollte. Und Ruhe in der nächsten Nacht.

Gruß
Synapse
 
Naja, es ist doch realistisch, im Tagdienst zu klären, ob der Patient Schlafmedikation braucht oder nicht.
Normalerweise wird das doch schon im Aufnahmegespräch gefragt. (Schlafstörungen vorhanden/Bedarf an Medikation ect)
 
Hi,
jahaaa, natürlich ist dies eine der Fragen im Aufnahmegespräch. Jedoch ist die Schlafsituation im KH dann doch eine völlig andere, als zu Hause. Und auch, wie bereits angesprochen, gibt es manchmal am Tag halt Dinge, die, obwohl man sonst im KH geschlafen hat, einen diese Nacht nicht zur Ruhe bringen. Und wenn mir jemand bei Aufnahme z.B. sagt, er würde sonst immer gut schlafen, wisse jedoch nicht, ob er das auf einem Zimmer mit zwei Mitpatienten auch könne, dann gehe ich doch nicht in der Visite gleich bei und erfrage eine Bedarfsschlafmedikation. Dann könnte man ja zum Abend auf den Stationsflur gleich eine Tablettenkiste zur Selbstbedienung hinstellen (Achtung, Ironie...)

Gruß
Synapse
 
Nein, das sicherlich nicht, aber wenn der Patient sonst keine Schlafprobleme hat, im KH aber schon, dann denke ich, dass man auf Alternativen zum Einschlafen hinweisen sollte, oder der Patient das eben aushalten muss.
Wie gesagt, meiner Meinung nach wird im KH sowieso zu schnell Schlafmedikation verordnet.
 
Hi,
...Und wenn mir jemand bei Aufnahme z.B. sagt, er würde sonst immer gut schlafen, wisse jedoch nicht, ob er das auf einem Zimmer mit zwei Mitpatienten auch könne, dann gehe ich doch nicht in der Visite gleich bei und erfrage eine Bedarfsschlafmedikation. Dann könnte man ja zum Abend auf den Stationsflur gleich eine Tablettenkiste zur Selbstbedienung hinstellen (Achtung, Ironie...)

Bedarfsmedikation heisst doch nicht, dass ich sie dann auch zwingend verabreiche.... Ich frage auch lieber fuer den Fall des Falles, denn "Unverhofft kommt oft!"........:wink1:

 

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