Jetlag und Nachtdienst

Adayaa

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20.07.2004
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Hallo Ihr

Ich arbeite seit Jahren eine halbe Stelle im Nachtdienst, tue ich gerne und komme auch gut damit zurecht. Schlafe nach der Schicht so 6 bis 7 Stunden in der letzten schlafe ich morgens nur ein paar stunden und bin dann abends passend müde, am nächsten Tag bin ich dann wieder problemlos in meinen Rhythmus
Jetzt sind wir vor 4 Wochen aus den USA zurück gekommen und ich hatte bzw. habe einen extrem anstrengenden Jetlag.
Bin dummerweise auch direkt 2 Tage nach Rückkehr in die Nacht und seitdem mindestens jede Woche 3 Nächte, im Frei kann ich nicnt ein und durchschlafen. Wache meistens gegen 3 Uhr auf und finde nicht zurück in den Schlaf (habe auch schon freiverkäufliche Schlaftabletten probiert)
In der Nachtschicht schlafe ich wenn ich Glück habe 4 Stunden.
Egal ob im Frei oder am Arbeiten, ich bin fast gleich null leistunhsfähig, bin gereizt, ständig am gähnen, nachmittags fallen mir die Augen zu abends finde ich nicht in den Schlaf.
Mittlerweile explodier ich bei jeder Kleinigkeit und auf Arbeit fällt es mir immer schwerer mich zusammen zu reissen. Zum Glück ist es bei uns zur Zeit Nachts ruhig.

Hat irgendwer eine Idee wie ich aus dieser Dauermüden Schleife komme. Wäre um jeden Tip dankbar
Greetz
Petra
 
Im Allgemeinen hilft bei Jetlag viel Licht, Sonne und frische Luft - zumindest für mich.
Was deinen Jetlag vermutlich verstärkt ist der Nachtdienst.
 
Hallo Petra,

ich bin seit über 30 Jahren mit ca. 90% im ND und kenne solche Phasen auch.
Bei mir hilft, wenn ich im Frei so um 3 Uhr wach werde und dann nicht mehr schlafen kann,
spät ins Bett gehen, nachts etwas lesen bis ich wieder müde bin oder Entspannungstechnik probieren, morgens nicht nach 8 Uhr aufstehen
und ganz wichtig, tagsüber konsequent wach bleiben.

In meiner Nachtschichtwoche schlafe ich auch so 7 Stunden.
Wenn das mal nicht klappt, z.B. nach Urlaub, bleibe ich aber trotzdem mindestens 6 Stunden konsequent liegen.
Dann pendelt sich das wieder ein. Kann natürlich etwas dauern und ich hab das Glück, dass ich ziemlich
gleichmäßig im 7/7 Rhythmus arbeite.
Das sind so meine Erfahrungen.
Von Schlafmitteln auch wenn frei verkäuflich kann ich dir nur abraten.

LG
Antje
 
Moin Petra !

Seit mehr als 25 Jahren arbeite ich in der ambulanten. D.h. Teildienst: Mit Unterbrechungen 13 - 14 Std. tgl. unterwegs - 12 Tage am Stück. Dazu die Rufbereitschaft.

!!! Schlafmittel - egal welche - verbieten sich von selber !!!

Mir hilft beim Einschlafen "autogenes Training" / "Selbstsuggestion".

Da unsere liebe Freundin - die Ferndiagnose - kürzlich verstorben ist, solltest Du Dir ggf. überlegen, Dich prophylaktisch an einen Facharzt zu wenden. (Arbeitsmedizin, Schlaflabor oder dgl.) Das ist auf alle Fälle besser, als wenn Du Dein Auto um einen Baum wickelst oder auf der Arbeit Tablettenroulett veranstaltest.

Sweet dreams
Frieda
 
Moin ihr lieben

und danke für die Antworten.
Egal wie die Nacht läuft, morgens um 6 klingelt der Wecker weil Kind zur Schule muss.
Und ich weiss ihr habt Recht, Tabletten sollten wirklich nicht sein aber wenn man vor Schlafmangel zum Zombie mutiert
@ Elfriede ich musste doch grinsen als ich von der verstorbenen Ferndiagnose gelesen habe und ja hast recht ich werde heute mal zum Arzt und schauen ob wir das in den Griff kriegen

Grüsslis
 
Jeder Mensch reagiert anders; die einen haben Probleme mit dem Tag-Nacht-Rhythmus, die anderen arbeiten locker bis zur Rente und reißen sich sogar noch um die Nachtschichten.
Leider gehöre ich zum ersten Typ, ich konnte irgendwann ohne Schlaftabletten überhaupt keinen Nachtdienst mehr leisten. Wobei bei mir der ND an sich nicht das Problem war (ich kam meist gut rein), viel schwieriger war nach der letzten Nachtschicht die Rück-Umstellung auf den normalen Tagesrhythmus (... und hier braucht mir keiner irgendwelche Tricks zu erzählen, glaubt mir, in fast 20 Jahren Klinikzeit hab ich so ziemlich alles probiert). Obwohl ich mich tagsüber NICHT hingelegt habe, stand ich dann nachts ab etwa zwölf oder eins senkrecht im Bett. Früh gegen 5 oder 6 konnte ich dann schlafen... Und das ging tage-/nächtelang so.
Auf jeden Fall habe ich daher jahrelang, jeden Monat (also immer, wenn ich davor ND hatte) für ein paar Nächte Schlaftabletten geschluckt, nur so ging es... das wußte übrigens JEDER auf Station inklusive Leitungen (die natürlich taten, als wüßten sie von nichts). Zuletzt ging ich in meiner Not erst zum Hausarzt um ein Attest zu erbetteln (welches er mir mit großen Bedenken ausstellte), in Folge dessen wurde ich dann von der PDL zum Betriebsarzt geschickt - der mir dann wenigstens eine zeitlich befristete Befreiung vom ND ausstellte. :roll:
Inzwischen habe ich einen Job, wo ich per Vertrag keinen ND machen muß, und es geht mir gut... keine Schlaftabletten mehr.
 
Das ist bei mir ähnlich. bei mir kommt das immer in Phasen (vielleicht auch Jahreszeit abhängig), wo ich super gut klar komme und manchmal komme ich morgens oder nachmittags gar nicht aus dem Bett.

Ist eben auch Mensch/Typ abhängig. Schlaftabletten hab ich Gott sei Dank noch nie gebraucht.
 
Der Doc hat mich erstmal 2 Wochen AU geschrieben.
Ich verstehe die Welt auch gerade nicht mehr, bislang habe ich die Nachtschichten problemlos weg gesteckt aber seit Amerika ist der Wurm drin. Ich hoffe das ich es wieder in den Griff kriege bin nämlich explizit für den Nachtdienst eingestellt.
 
Da unsere liebe Freundin - die Ferndiagnose - kürzlich verstorben ist, solltest Du Dir ggf. überlegen, Dich prophylaktisch an einen Facharzt zu wenden. (Arbeitsmedizin, Schlaflabor oder dgl.)

Ich sehe das ganze genauso, wie Elfriede. Auf zum Facharzt, der wird dir entscheidend (hoffentlich) weiter helfen können.
 
Bin seit über 15 Jahren im Dauernachtdienst. Gestörtes Schlafverhalten kenne ich auch. Während meines Nachtdienstes kann ich nie mehr als 4 Stunden am Stück schlafen, was mir eindeutig zu wenig ist um über die Nacht zu kommen. Also schlafe ich auf 2 oder sogar 3 mal. Bin ich wach steh ich auf, meist lege ich mich gegen 17:00 Uhr nochmal hin bis 20:00 Uhr. Meist kann ich einschlagen, wenn nicht, dann lasse ich einfach meine Gedanken schweifen. Seit ich aufhöre mich wegen des nicht schlafen können unter Druck zu setzen funktioniert es besser, mit dem schlafen. Beim einschlafen hilft mir autogenens Trainig. Wenn ich in meinem Frei , Nachts nicht durchschlafen kann, dann stehe ich auf wenn ich wach bin setze mich eine zeitlang vor den Fernseher. Dann wieder ab ins Bett. Bin ich tagsüber müde, wegen zu wenig Schlaf, dann gibt es 30 Minuten Mittagsschlaf. Auf neudeutsch-Powernapping. Ansonsten gehe ich immer zur gleichen Zeit ins Bett und steh zu gleichen Zeit auf. Als meine Kids noch klein war, war die Schlaforganisation etwas schwieriger. Aber wir Frauen sind es gewöhnt kreativ zu sein. Wünsche Dir gute Besserung, und einen guten erholsamen Schlaf.
Alesig
 
Elfriede wie überlebst du deinen Job???
Hast du überhaupt noch Zeit für dich und andere?

Alesig: ich stress mich auch nicht mit dem schlafen. Ich schlafe häufig auch häppchenweise.
Weiß einer wie sich das über die Jahre auswirkt? Ich komme mit der Methode gut klar. Versuche ich zu schlafen wenn ich nicht einschlafen kann, werde ich sogar wütend darüber und kann dann erst recht nicht schlafen. Also lasse ich es.

Ich bin eher nachtaktiv. Ich kann Tagsüber wunderbar schlafen. Nachts ist es manchmal eine Tortour. Selbst wenn ich eine Doppelschicht eingelegt habe und den Tag über wach war, gehen bei mir um 22 Uhr die Partylichter an.
Erstaunlicherweise bin ich aber auch nach einer 3h Nacht konzentriert dabei. Allerdings lege ich mich dann auch nach der Arbeit gleich wieder für ein paar Stunden wieder hin.

Als ich arbeitslos war, wurde mein Schlafverhalten als krank eingestuft. Also mußte ich Schlafdiäten halten. Der Zwang Nachts schlafen zu sollen hat mir nicht gut getan. Ich hab mich in der Zeit dann so unter Druck gesetzt und mir selber Vorwürfe gemacht das ich Sauer und unausstehlich wurde, also bekam ich auch Schlafmittel.

Bei mir ist das Schlafproblem nicht durch Nachtschichten verursacht. Das war vorher schon da. Evtl. kommt mir eine Dauernachtwache sogar entgegen.

1. wollte ich nicht von den Schlafmitteln abhängig werden und 2. wollte ich nicht unter Schlafmitteleinfluß arbeiten. Also hab ich akzeptiert das ich einen gestörten Schlafrhytmus habe. Jetzt schlafe ich halt wenn mir danach ist und ich auch kann. Und siehe da. Ich schlafe heute Nachts häufiger und besser als Damals. Wenn ich mich jetzt ins Bett lege kann ich auch Abends durchaus einschlafen, wenn auch nicht so einfach wie mein Mann. Und wenns mir mal nicht gelingt, dann ist das halt so.

Allerdings würde mich interessieren welche Auswirkungen das langzeitmäßig hat? Mich stresst es ja nicht bewusst und ich muß mich aller höchstens Morgens gegen meinen Willen aus dem Bett quälen. Das dauert 30 Minuten und ist auch echt nur wenn es Morgens noch dunkel ist. Sobald ich in der Senkrechten bin und die Augen auf haben bin ich auch da.

Was mir aufgefallen ist, dieser veränderte Schalfrhytmus stellte in meinem Umfeld ein Problem dar und wurde nur schlecht akzeptiert. Wie ist das bei euch?
Mich selber hat es nicht gestört, hatte mich damals aber stellenweise mit meinen Lebenspartnern in den Haare weil sie das als unnormal und als durch mich bewusst verursacht gewertet hatten. Sprich hab ich die Nacht nicht geschlafen und war dann Tagsüber müde, wurde mir die Schuld dafür gegeben und Streit angefangen.

Mein Schlafverhalten ist übrigens absolut identisch mit dem meiner Mutter (Hausfrau), mit meinem Vater und Brüdern ist es ähnlich. Liegt wohl auch in der Familie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stößt idR auf wenig Gegenliebe, aber mir hat immer jeweils eine (echte) Schlaftablette geholfen.
Einmal abends genommen, durchgeschlafen, Rhythmus stimmte wieder.
 
Also ich hab auch immer so eine Art Jetlag, und habe immer Problem dann wirklich ausreichend Schlaf zu bekommen, so das ich dann auch fit genug bin. Naja ich habe mir jetzt mal solche Pads geholt die ein Nanomagnet beinhalten. Bin mal gespannt ob das hilft.
 

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