Stellenbesetzung im Nachtdienst

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Die NIV gehört bei uns in der Notaufnahme zum Standardprozedere - aber selbstverständlich mit der zeitnahen Verlegung auf die Intensivstation und dem Betreuungsschlüssel 1 PatientIn : 1 Pflegeperson. In der fachlichen Auseinandersetzung ist sie dort auch nicht Fehl am Platz, wenn man beachtet, dass durch eine frühzeitige NIV (noch besser sogar präklinisch begonnen) signifikant die Rate an invasiven Intubationen (incl. dem höhreren Komplikationsrisiko und längeren Beatmungszeiten --> selbstverständlich bei korrekter Indikationsstellung zur NIV) gesenkt werden können. Wenn der/die zuständige Arzt/Ärztin hier nicht vorwärts macht und die PatientInnen nicht zeitnah auf die Intensivstation übernimmt, nehme ich ihm diese Entscheidung mit oberärztlicher Rückendeckung ab und fahre die "geNIVten" PatientInnen selber auf die Intensivstation. Die NIV gibt es nur mit der zeitnahen Perspektive Intensivstation. Wer NIV sagt muss auch Intensiv/(oder in manchen Häusern alternativ auch:-)IMC sagen. Grundsätzlich empfehle ich zu diesem Thema (u.a.) den Artikel von Dormann & Lödel zum Thema "Nichtinvasive Beatmung in der Notaufnahme", erschienen in der Notfall + Rettungsmedizin > Ausgabe 8/2017.

Dass für eine erfolgreiche NIV-Therapie in der Notaufnahme genug geschultes Personal zur Verfügung stehen muss, die übrigen Patienten nicht einer potenzielle Unterversorgung ausgesetzt werden dürfen und sich ein zeitnaher Korridor auf eine NIV-Therapie-Fortführende Station öffnen muss, kann nicht von der Hand gewiesen werden. --> Ich würde eher am Personalschlüssel was hochdrehen/anmahnen, wenn ich etwas am Zustand verbessern möchte und nicht zeitgemäße Leistungsmerkmale bzw. Weiterentwicklungen der eigenen Abteilung (zu welcher die NIV-Therapie in der Notaufnahme gehört) abwenden zu versuchen.

Zum grundsätzlichen Thema der Personalbesetzung.... ja... des ist ein echt hartes und dickes Brett an welchem ich aktuell selbst grad in meinen Klinik böhre. Setz da grad auch ein Schreiben auf um auf gegebene Missstände hinzuweisen und diese als vorwiegend strukturelles Versagen (denn nichts anderes ist das, wenn "Redundanz" bzw. personelle Vorhaltungen in der Notfallpflege ein Fremdwort ist) anzuzeigen. Verantwortung ist nichts, was in solchen Zusammenhängen so einfach nach unten verteilt werden darf - drum spiel ich denen ihren Ball zurück.
 
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Wieso fährt der NIV Pat. nicht direkt auf Intensiv oder IMC wenn präklinisch bereits begonnen wurde? Bringt der Umweg über die ZNA Vorteile? Ansonsten ganz klar ja zur NIV-Therapie auch in der Notaufnahme, aber eben nur wenn das Konzept stimmt, dass ist hier allerdings nicht der Fall und zum scheitern verurteilt.
 
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Ist es bei euch GENERELL nicht möglich, eine Pausenablösung zu kriegen, weil das organisatorisch gar nicht vorgesehen ist?
Oder ergibt sich das bei euch nur aufgrund hohen Arbeitsanfalls so?
Falls ersteres: Das ist ungesetzlich. Es muß immer (theoretisch!) irgendeinen Springer oder anderen ND-Kollegen geben, der Dich THEORETISCH ablösen könnte. Daß die Pause mal ausfällt, ok, aber dann darf sie auch nicht abgezogen werden. Eure MAV scheint ja nur aus Arxxxlöchern zu bestehen, aber das erinnert mich sehr an meine alte Klinik... :lol:

Pausenablösung ist generell nicht vorgesehen... es wird aber eben auch keine Pause abgezogen, es wird die volle Zeit der Anwesenheit von 20.15 - 06.15 bezahlt. Ich glaube, das stört bei uns tatsächlich aber niemanden.... die, die Nächte machen, hätten sicher was dagegen, 45 min abgezogen zu bekommen. Insofern wird da niemand maulen....


Nach einem Gespräch mit der PDL heute wurde dann erläutert, dass die NIV erstmal in der "Kernarbeitszeit von 8-16 Uhr, also und er Zeit der Anwesenheit unseres ärztl. Leiters stattfindet, der dann während der kompletten Dauer der Therapie auch anwesend sein muss, da es eben eine ärztliche Tätigkeit sei...PDL wird sich aber in regelmäßigen Abständen nach unseren "Erfahrungen" erkundigen. PDL begründete die Implementierung der NIV auch damit, dass es zu der heutigen Form der Notfallmedizin dazu gehöre. Ich lehne Neuerungen keineswegs ab, sondern habe eigentlich nur Bauchweh, dass wir zuviel Verantwortung tragen müssen, die wir nicht tragen können.

Insgesamt hab ich schon den Eindruck, dass unsere PDL hinter uns steht (selbst aus der ITS-Pflege) und sich bei Problemen einsetzt.
 
Dass für eine erfolgreiche NIV-Therapie in der Notaufnahme genug geschultes Personal zur Verfügung stehen muss, die übrigen Patienten nicht einer potenzielle Unterversorgung ausgesetzt werden dürfen und sich ein zeitnaher Korridor auf eine NIV-Therapie-Fortführende Station öffnen muss, kann nicht von der Hand gewiesen werden. --> Ich würde eher am Personalschlüssel was hochdrehen/anmahnen, wenn ich etwas am Zustand verbessern möchte und nicht zeitgemäße Leistungsmerkmale bzw. Weiterentwicklungen der eigenen Abteilung (zu welcher die NIV-Therapie in der Notaufnahme gehört) abwenden zu versuchen.

Ja, das war auch eines meiner Argumente... erstmal die Voraussetzungen schaffen, bevor man eine anspruchsvolle Neuerung wie zB NIV einführt.
Das Problem liegt auch nicht bei der PDL, sondern bei der kaufmänn. Seite, die nur die Zahlen sieht, und diese geben mehr Personal nicht her... Ich habe auch gesagt, dass wir ja schließlich mit Menschen arbeiten und nicht mit Zahlen, und dass der pfleg. Aufwand der Pat doch zugenommen hat.
Das sind mal wieder die Auswirkungen, dass Krankenhäuser wirtschaftlich handeln müssen....
Ich bleibe jedenfalls wie eine Zecke an der Sache dran..:cool:
 
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Paragraph 4 Arbeitszeitgesetz, nur zur Info..

Spätestens nach sechs Stunden durchgehender Arbeit müssen Arbeitnehmer eine Pause einlegen. Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Es ist demzufolge nicht erlaubt, die Pause einfach wegzulassen.

Klare Regelung. Du kannst in deiner Pause machen was du willst und bist nicht an deine Klinik/Station gebunden.
 
Wo kein Kläger, da kein Richter...
Mich betrifft es nicht, da ich keine Nächte mache und die anderen stört es scheinbar nicht
 
Klare Aussage von Seiten des Gesetzgebers. Unwissenheit (Dummheit) schützt vor Strafe nicht.
 
Wieso fährt der NIV Pat. nicht direkt auf Intensiv oder IMC wenn präklinisch bereits begonnen wurde?
Seltenst wird die NIV präklinisch begonnen, obwohl - zu recht - empfohlen. Ist so ne Sache mit den NotärztInnen... da sind wohl nur unzureichend viele am Puls der Zeit. Und selbst wenn die NIV präklinisch begonnen wird, führt der Weg bei uns im Haus immer über die Notaufnahme, weil die KollegInnen Intensiv nicht für den "Eingang ins Haus" zuständig ist. Hat verschiedene Gründe, warum das bei uns so ist. Einerseits sind die dort... ich sags mal so... etwas träger in ihrer Versorgungsmöglichkeit, andererseits geht es drum in der Notaufnahme - gerade in Zeiten von Pandemie und MRSA erste Screenings und Einschätzungen zu durchlaufen - ohne die Intensivstation sofort damit zu tangieren. Ich weiß, in anderen Häusern wird das so, wie du es schreibst, gehandhabt... bei uns ist es so und wir sind - zumindest in weiten Teilen - auch dafür ausgerichtet. Ausnahmen bestätigen natürlich auch mal die Regel ;-) . Erste Anlaufstelle für den Rettungdienst ist bei uns immer die Notaufnahme (es sei denn der Zugang ist auf Palliativstation angemeldet oder für eine Belegabteilung) . Wir müssen ja auch versorgen, wenn die Intensivstation "abgemeldet" bzw. unser Haus oder die Intensivstation nur noch zur Notfallversorgung angemeldet ist.
 
Ich weiß nicht, wie das in anderen Häusern ist, aber bei uns hat die ITS einen Rea-Raum, der quasi als Schockraum dient.
Rote Pat. gehen (nach Anmeldung durch die Leitstelle) i.d.R. sofort auf ITS. Gelbe machen meist kurz Station in der ZNA und landen dann doch oft ziemlich schnell auf ITS.

Unsere ZNA ist von den vorhandenen Gerätschaften und Räumlichkeiten (u.a. ein top ausgerüsteter Schockraum) her zwar für solche Fälle ausgelegt, personaltechnisch aber ziemlich mau aufgestellt...
 
Spätestens nach sechs Stunden durchgehender Arbeit müssen Arbeitnehmer eine Pause einlegen. Dazu sind sie gesetzlich verpflichtet. Es ist demzufolge nicht erlaubt, die Pause einfach wegzulassen.

Und was genau machst du wenn du eine richtige schei*ß Nacht hast wo einfach keine Ruhe einkehrt und ständige Notfälle dein Handeln erforderlich machen? Gehst du dann nach 6h in den Pausenraum und lässt den Hammer fallen, egal was in den Zimmern geschieht? Will ich sehen.

Ich hatte heute auch wieder keine Pause. Aber morgen bestehe ich darauf. Soll doch die demente Oma ihr Covid über Flure und Zimmer verteilen wenn sie wieder mal das Zimmer verlässt, ich fang sie nicht wieder ein, schließlich bin ich in meiner Pflichtpause.
 
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Ja mache ich. Weil es eine klare gesetzliche Vorgabe ist. Spätestens nach 6h fällt bei mir der Hammer. Dein AG hat hierfür Sorge zu tragen. Und ich habe immer meinen Arbeitsplan verlassen um in Ruhe meine Pause zu machen. Fordere eine schriftliche Stellungnahme von deinem AG wer die Verantwortung während deiner Abwesenheit übernimmt. Wer es nicht tut und auf seine Pause verzichtet ist selber schuld...
 
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Und was genau machst du wenn du eine richtige schei*ß Nacht hast wo einfach keine Ruhe einkehrt und ständige Notfälle dein Handeln erforderlich machen? Gehst du dann nach 6h in den Pausenraum und lässt den Hammer fallen, egal was in den Zimmern geschieht? Will ich sehen.

Ich hatte heute auch wieder keine Pause. Aber morgen bestehe ich darauf. Soll doch die demente Oma ihr Covid über Flure und Zimmer verteilen wenn sie wieder mal das Zimmer verlässt, ich fang sie nicht wieder ein, schließlich bin ich in meiner Pflichtpause.

Hach Jillian, ich habe es auch immer so gehandhabt.... mittlerweile seh ich das anders, denn eigentlich hat @FLORA.BLEIBT Recht..... wenn wir nicht langsam auf unsere Rechte beharren, wird's nie was mit den Verbesserungen für unseren Beruf und wir bleiben ewig auf dem Jammerlevel.....
Ich werde das mit der Pausenregelung bei uns auch mal diskret ansprechen... mal sehen, was passiert.
Wie gesagt, da ich keine Nächte mache, keine Leitungsfunktion habe und es die Kollegen nicht stört (schließlich würden ihnen ja 45min abgezogen, und bei 6 Nächten wäre das fast ein zusätzlicher Arbeitstag, den sie zusätzlich kommen müssten, ich glaube, das ist er Grund, warum keiner was sagt), werde ich mich nur durch die Blume dazu äußern.
 
Wenn den ND das nicht stört, würde ich mich da raus halten.
Wenn die Betroffenen dagegen vorgehen möchten, können sie das ja machen.

Ich arbeite auch ähnlich nachts, kann meine "bezahlte Pause" aber immer nehmen, allerdings mit dem
Telefon in der Tasche.
Mich hat das noch nie gestört.

Wenn ich durcharbeiten müsste, hätte ich mich schon lange dahinter geklemmt.
Das geht natürlich gar nicht.

Das Thema hatten wir hier auch schon mal.
 
Da gibt es eine Ausnahmeregelung.
Der kann man zustimmen, wenn man möchte, oder nicht.
Wird per Dienstvereinbarung geregelt.

Wo ich gearbeitet habe, stand es auch im Tarifvertrag.

Hier auf der Seite steht dazu ein Beispiel ganz unten:

schiering.org/arhilfen/arzeit/ruhepausen

Da gab es auch Gerichtsurteile zu, find ich jetzt nicht auf Anhieb.

Ich lass mir nichts gefallen und bin auch schon gegen andere Pausenregelungen vorgegangen, mit Erfolg.
Aber das mit dem ND und der bezahlten Pause, das finde ich persönlich absolut o.k.
Voraussetzung ist, wie schon geschrieben, man hat die Zeit auch dann, seine "Pause" zu nehmen.
 
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Habe mit meiner STL gesprochen. In Absprache mit der PDL können wir nachts unsere Pause(n) nehmen, während uns die Kollegen der Nachbarstation vertreten. Vice versa wird das natürlich ebenso erwartet und gewährleistet.

Rückwirkend habe ich mir jetzt für meine vergangenen Dienste "keine Pause" eingetragen, für jeden einzelnen Tag. Braucht ja nur mal das Telefon klingeln oder ein Patient, dann zähle ich die Pause wieder von Null an, da bin ich stur. Komme ich nicht auf 30min am Stück, zack eine Notiz in den Dienstplan. Das ziehe ich nun konsequent durch. Mal sehen wann es an entsprechender Stelle auffällt.
 
Komme ich nicht auf 30min am Stück, zack eine Notiz in den Dienstplan. Das ziehe ich nun konsequent durch.
Arbeitszeitgesetz, § 4: Pausen dürfen in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.
 
Arbeitszeitgesetz, § 4: Pausen dürfen in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.
Schon klar, Claudia.
Aber wenn natürlich alle paar Minuten das Telefon läutet, dann ist das auch keine Erholung.
 
Wenn ich denn auf 15' käme :lol1: 2 Minuten unterbrechungsfrei war heute das Maximum.
 
Du kannst halt nicht auf 30 ununterbrochene Minuten Pause bestehen, wenn das Arbeitszeitgesetz kürzere Zeiten gestattet. (Laut §7 kann man im Tarif- oder Arbeitsvertrag übrigens noch kürzere Pausenabschnitte vereinbaren.)
 

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