Raus aus der Krankenpflege?

missy77

Newbie
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24.10.2008
Beiträge
15
Ort
NRW
Akt. Einsatzbereich
Innere Medizin/Visceralchirurgie
Funktion
Praxisanleiterin
Hallo liebe Leute,

ich bin gerade an einem Punkt an dem ich nicht mehr weiter kann...ich bin irgendwie müde vom Job. Der Schichtdienst den ich seit 22 Jahren ohne Unterbrechung (kein Mutterschaftsurlaub, kein Erziehungsurlaub) mache, macht mich inzwischen fertig. Habe demnächst einen Termin beim Neurologen bezüglich eines Attests damit ich vorerst keine Nachtdienste mehr machen muss. Das Schlafen fällt mir inzwischen sehr schwer, das Wiederfinden des Rhythmus´noch schwerer.

Jetzt habe ich mich mal umgeschaut und habe gesehen daß mir der Beruf der Kauffrau im Gesundheitswesen ganz gut gefallen würde. Hat irgendjemand Erfahrungen wie man eine Umschulung angehen kann? Welche Vorraussetzungen man dafür braucht? Welche Vergütung bekommt man während einer Umschulung?

Termin beim Arbeitsamt ist angefragt-aber ich hoffe daß mir hier vielleicht irgendjemand persönliche Erfahrungen schildern kann...

Ich danke Euch schonmal im Voraus. :wavey:
 
Wenn du schon Praxisanleiterin bist, kannst du dann nicht so was wie fachbereichsübergreifende Praxisanleitung machen? Das gab es bei uns in der Ausbildung. Regelarbeitszeit entweder Frühdienst oder Zwischendienst.

Du machst Anleitungstage mit Schülern verschiedener Stationen, meist des ganzen KH, hauptsächlich 1:1 (oder 2:1, wenn 2 Schüler der gleichen Klasse auf der gleichen Station eingesetzt sind) auf Station, aber auch mit Kleingruppen woanders, wo ihr theoretische Sachen besprecht oder, wenn ihr einen Demoraum habt, dort konkrete Tätigkeiten übt, bevor du die Schüler auf echte Patienten loslässt.
Du bist sozusagen - gemeinsam mit dem Praxislehrer oder der Praxislehrerin - die Verbindung zwischen Schule und Klinik.
Dazu gehört dann auch der Austausch mit der Schule über die theoretischen Inhalte, die dort schon behandelt wurden. Das Ziel ist, dass du den Schülern ermöglichst, so viel wie möglich aus der Theorie in die Praxis übertragen zu können. Im Alltag, außerhalb von Anleitungstagen, geht das ja im Personalmangel leider schonmal unter. Schüler werden nicht richtig angeleitet, sondern viel zu Hilfstätigkeiten herangezogen, um die examinierten Pflegekräfte zu entlasten. Verständlich, aber absolut nicht der Sinn der Sache! Du bist dann dafür da, dafür zu sorgen, dass die Schüler nicht als Hilfskräfte "ausgenutzt werden", sondern auch zu ihrem Recht an Anleitung kommen usw.
Wenn es in Richtung Examen geht, machst du mit den Schülern Prüfungssimulationen für die praktische Prüfung.

Also alles in allem genug Aufgaben für eine Vollzeit-Stelle (in meinem Ausbildungshaus haben sich zwei 50%-Kräfte die Stelle geteilt).

Mag sein, dass es das in deinem Haus noch nicht gibt, aber du kannst dich ja mal informieren und ggf. aktiv werden, evtl. auch etwas anregen. Klar, dass bei der aktuellen Personallage keiner Hurra schreien wird, wenn du anfragst, ob man nicht eine zusätzliche Stelle einrichten kann, die außerdem auch noch außerhalb des normalen Stationsalltags ist. Und wahrscheinlich auch ziemlich unwahrscheinlich, dass du damit Erfolg hast, aber probieren kann man alles. Und so wie sich dein Text anhört, würden sie deine Arbeitskraft auf Station ja so oder so mehr oder weniger verlieren.

Und was keine Nachtdienste angeht... Dir sollte bewusst sein, dass das mit dem Attest im Team nicht gut ankommt und du evtl. dafür angefeindet wirst. Ich kenne dich nicht, kann daher nicht beurteilen, ob du da drüberstehen kannst, weil es für dich und deine Gesundheit besser ist, oder ob dich das dann zusätzlich belastet. Das solltest du für dich klären, ob du mit dem Gegenwind deines Teams leben kannst, bevor du diesen Schritt gehst.
Und... Ich weiß nicht, ob es wahr ist, oder ob meine ehemalige Stationsleitung mir damit nur drohen wollte... Meine Neurologin wollte mir, ohne dass ich danach gefragt habe, ein Attest für die Nachtdienst-Untauglichkeit ausstellen, weil ich eine Erkrankung habe, die sich durch den ND verschlechtern kann und es auch fraglich bereits getan hat. Als meine ehemalige Stationsleitung das mitbekommen hat (hab mit einer Kollegin darüber gesprochen, ob ich es annehmen will oder nicht), hat sie gesagt, dass das ein Kündigungsgrund wäre, weil ich einen Vertrag habe, der das Dreischichtsystem beinhaltet, und wenn ich nicht mehr alle Schichten arbeiten kann, erfülle ich meinen Vertrag nicht mehr und bin damit für das Haus nicht mehr tragbar. Wie gesagt, ich weiß nicht, wie das rechtlich ist. Ich würde dir dringend empfehlen, dich darüber vorher zu informieren.
 
Hallo missy,

mach einen Kodierkurs. Kodierfachkräfte werden gerade überall gesucht.

Viel Erfolg
 
Der MDK sucht bundesweit noch Pflegefachkräfte für die Pflegebegutachtung. Muss man wollen. Die Grenzen sind eng und der Job ist hart. Man ist für alle der Feind. Für Kasse, Patienten und Angehörige. Kein einfacher Job.
 

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