Rauchverbot auf geschlossenen psychiatrischen Stationen

  • Ersteller Ersteller MiChung
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Zu uns (AKUT-Psychiatrie, meist geschlossen) kommen die meisten Patienten gerne. Und freiwillig. Sind dann eine Zeit da und wollen am liebsten bei uns einziehen. Sie genießen das Umfeld, die Therapiemöglichkeiten, die Professionalität - eben sämtliche Ressourcen, die eine Psychiatrie bietet. Einen "Beschluss" haben die wenigsten, diese Leute sind i.d.R. am kürzesten da. Aber dieser Beschluss hat mit der Psychiatrie an sich nichts zu tun, es ist eine richterliche Entscheidung. Wir versuchen, mit dem Betroffenen das Beste aus der Situation zu machen; übrigens in den meisten Fällen sehr erfolgreich. Die Aussagen von "Isabell" kann ich nun nicht nachvollziehen. Schreibt Scientology nicht ähnlichen Unfug?

LG Ben
 
Dieses Thema befasst sich mit dem Rauchen in der Psychiatrie. Offensichtlich fühlen sich Einige persönlich angegriffen. Daher nochmal. Rauchen ist gesundheitsschädigend, für alle Menschen. Ausnahmen gibt's da nicht.
Offensichtlich prangert die deutsche Vereinigung der Psychotherapeuten die Therapiemöglichkeiten und die "Professionalität" an.
Hier ein link der Deutschen Psychotherapievereinigung,
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Suchtbehandlung ohne Behandlung der psychischen Grundstörung ist wirkungslos
22.08.13 Psychotherapie - Pressemitteilung 11/13

Berlin, 22. August 2013. Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) begrüßt, dass der neue Fehlzeitenreport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) auf den Zusammenhang von Arbeitsverhältnissen, Arbeitsbedingungen, psychischen Belastungen und dem Suchtmittelkonsum als untaugliche Bewältigungsstrategie hinweist. Die Arbeitswelt ist dabei jedoch nicht nur Co-Produzent von Suchterkrankungen, sondern gleichzeitig auch Opfer dieser Erkrankungen. Der jährliche volkswirtschaftliche Schaden beträgt allein bei der Alkoholsucht 26,7 Milliarden Euro. Ein Ausbau der betrieblichen Gesundheitsförderung, wie es das geplante Präventionsgesetz vorsieht, ist notwendig. Eine rechtzeitig in Anspruch genommene psychotherapeutische Kompetenz kann kostenträchtigen kurativen Behandlungen vorbeugen.

Erhöhter Suchtmittelkonsum ist häufig bereits ein Indiz für psychische Erkrankungen. Wenn Prävention ausblieb oder nicht wirksam war, wenn also bereits eine Suchtmittelabhängigkeit vorliegt, ist eine psychotherapeutische Behandlung in den meisten Fällen eine unabdingbare Voraussetzung für einen nachhaltigen Behandlungserfolg. Denn sehr oft liegen den Abhängigkeitserkrankungen psychische Störungen zugrunde, z.B. soziale Phobien oder Depressionen. Ohne eine Behandlung der Grundstörung ist eine Suchtbehandlung unvollständig und nicht anhaltend erfolgreich. „Auf diese Zusammenhänge weist der AOK-Report leider nicht hin“ sagt Dipl.-Psych. Dieter Best, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung. „Gerade bei Suchtkrankheiten ist die Hemmschwelle, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben sehr hoch, weil sie mit viel Scham verborgen wird. Es sind deshalb neben der klassischen psychotherapeutischen Behandlung auch niedrigschwellige Beratungsangebote notwendig. Die Betroffenen müssen oft erst für eine psychotherapeutische Behandlung motiviert und aufgeklärt werden.“

Derzeit sind die Behandlungsmöglichkeiten der Psychotherapeuten im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht auf die neuen Herausforderungen eingestellt. Die DPtV hat Vorschläge für Reformen erarbeitet, z.B. um den niedrigschwelligen und raschen Zugang zum Psychotherapeuten zu verbessern. Sie hofft, dass die Gesetzlichen Krankenkassen diese Vorschläge aufgreifen.

Und hier komme ich zur Erfolgsquote, ist auch nicht von mir.

"Aussagen hinsichtlich der Erfolgsquote von abstinenzorientierten Therapien zu treffen, gestalten sich schwierig. Zunächst einmal ist es kaum möglich einen kausalen Zusammenhang zwischen den Therapieeffekten und einer etwaigen Abstinenz herzustellen. Zudem entstammen die allermeisten Zahlen hierzu den Darstellungen der entsprechenden Häuser und keine der deutschen Drogentherapie-Einrichtungen hat bisher eine externe Überprüfung zugelassen. Befragungen ehemaliger Klienten haben ergeben, dass etwa 5 % der Opioidabhängigen ihr Konsumverhalten aufgrund einer Therapie geändert haben und nur gut ein Prozent „erfolgreich im Sinne dauerhafter Abstinenz“ behandelt wurde. Schließlich ist die Definition von Drogenfreiheit schwierig (gehört Alkohol dazu?). Viele ehemalige Abhängige haben noch einen „Ausrutscher“, der aber nicht zwangsläufig zu einem schweren Rückfall werden muss. Die Drogenpolitik von heute hat sich deutlich vom Gedanken der Totalabstinenz verabschiedet, vielmehr werden die Klienten substituiert um die massiven Folgeschäden einer längeren Suchtgeschichte möglichst zu minimieren. Somit ist die Erfolgsquote der Klienten, die eine oder mehrere Langzeittherapien durchlaufen haben, als sehr klein zu beziffern".

Mit bekommen? Hier noch mal: "Somit ist die Erfolgsquote der Klienten, die eine oder mehrere Langzeittherapien durchlaufen haben, als sehr klein zu beziffern".
Für die Alkoholerkrankung sind die Zahlen nicht besser. Hier ein link dazu: Alkoholkrankheit

Beschluss zur Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie. Da sieht man's mal wieder. Keiner ist's gewesen. Die Psychiatrie sagt, es war der Richter, und der Richter sagt, ich habe mich an den Vorgaben des Psychiaters gehalten, den dieser ist der Fachmann. Vergessen, der Psychiater ruft den Richter in die Psychiatrie bzw der psychosoziale Dienst veranlasst diese Schritte.
Natürlich habe ich auch andere Fälle erlebt. Kaum raus aus der Psychiatrie schon wieder zum Alkohol gegriffen und am selben Tag vor der Psychiatrie stehend. Die vielfältigsten Gründe gibt es um in die Psychiatrie zu kommen. Aber was ist mit den nicht Alkoholikern, mit den nicht Drogenabhängigen, den nicht Straffälligen, Menschen denen das Schicksal schwer mitgespielt hat?
Körperlich Erkrankte, ältere Menschen, Demenzkranke, Depressionen aus den vielfältigsten Gründen, Angst und Panikstörungen usw. Menschen, welche einfach wieder gesund werden wollen und wieder selbst für ihren Unterhalt sorgen wollen?
und keine Ambitionen haben, in der Psychiatrie einzuziehen?
Vielleicht sollten mal die Therapiemöglichkeiten in einer geschlossenen Psychiatrie genannt werden. Psychologische Begleitung gibt es in so mancher Psychiatrie überhaupt nicht. In den meisten Psychiatrien ist ein einziger Psychologe angestellt. Damit ist keine gute psychologische Unterstützung möglich. Die weit verbreitete Regel, Suchterkrankte müssen erst von der Sucht weg, bevor eine psychologische Behandlung erfolgen kann.
Und ja, ich bin ganz nahe praxisgebunden. Ja, ich habe mit sehr vielen Menschen innerhalb und außerhalb der Psychiatrien zu tun. Ja, ich habe mit Rauchern zu tun, welche vor der Psychiatrie Nichtraucher waren.Wenn ich dürfte, dann würde hier gleich der Therapieplan stehen und die Erklärung der Therapien. Fest steht, die Therapiemöglichkeiten sind so toll, dass die Patienten zum Rauchen geschickt werden. Die beruhigende Wirkung der Zigarette. In den Raucherräumen sieht's nicht so toll aus. Es wird randaliert, und zwar von den Rauchern. Die Zerstörungswut von so manchen Raucher ist manchmal sehr groß.
Zwei links befinden sich im voran gegengenen Bericht. Ich habe solche Vorgehensweisen, wie dort beschrieben, leider zu oft mit erleben müssen. Von Unsinn kann keine Rede sein.
Was Scientology schreibt, ist mir nicht bekannt. Offensichtlich bemerken andere eben auch, dass vieles in der Psychiatrie nicht stimmt.
 
Und ja, ich bin ganz nahe praxisgebunden. Ja, ich habe mit sehr vielen Menschen innerhalb und außerhalb der Psychiatrien zu tun. Ja, ich habe mit Rauchern zu tun, welche vor der Psychiatrie Nichtraucher waren.Wenn ich dürfte, dann würde hier gleich der Therapieplan stehen und die Erklärung der Therapien.

Das erklärt gar nichts. Du führst augenscheinlich einen Feldzug. Hier ist ein Fachforum, in dem sich Betroffene (Berufsangehörige) im weiten Sinne konstruktiv auseinander setzen wollen. Dieses Bemühen kann ich bei dir nicht erkennen.
 
Hallo Marty, einen Feldzug zu führen liegt mir fern,obwohl ich auch auf den Gedanken komme, den Eindruck eines Feldzuges zu hinterlassen. Kritik zu äußern, kommt nicht immer gut an. Weder das Thema"Zumutbarkeit in der Psychiatrie, Rauchen in der Psychiatrie, Pflegebereichin der Psychiatrie habe ich ins Leben gerufen. Diese Themen stammen aus diesem Fachforum selbst und stehen uneingeschränkt jedem Internetbenutzer zur Verfügung. Die verschiedensten Themen sind hier zu finden.
Die Deutsche Vereinigung von Psychotherapeuten ist ein Fachforum.
Es geht um Verbesserungen in der Behandlung von kranken,hilfebedürftigen Menschen und um die Verbesserung für’s Pflegepersonal usw. Also ist das Ziel die Verbesserung für Alle. Dies wird nicht erreicht, in dem Probleme als nicht gegeben dargestellt werden. Rauchen ist ein Problem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo ist eigentlich dein Problem?
Im Akutkrankenhaus dürfen die Pat. auch in den Garten/auf den Balkon zum rauchen zum Rauchen. Da sind bestimmt auch welche mit Depressionen und co. dabei.
Eine geschlossene Psychiatrie ist in erster Line da, um die Pat. vor sich selbst oder die Umwelt vor ihnen zu schützen.
 
Meines Wissens ist noch kein Patient wegen Nikotinabusus in einer psychiatrischen Einrichtung stationär aufgenommen worden.

Rauchen ist nicht gesund, das wird kaum jemand bestreiten wollen. Aber bei stationär behandlungsbedürftigen Patienten, egal ob Somatik oder Psychiatrie, stehen andere Probleme an erster Stelle.
 
Wo ist eigentlich dein Problem?
Im Akutkrankenhaus dürfen die Pat. auch in den Garten/auf den Balkon zum rauchen zum Rauchen. Da sind bestimmt auch welche mit Depressionen und co. dabei.
Eine geschlossene Psychiatrie ist in erster Line da, um die Pat. vor sich selbst oder die Umwelt vor ihnen zu schützen.
Aber eben nicht vor dem Rauchen, denn dies wird gefördert. Und dies ist nicht nur mein Problem. Solche Meldungen von Angehörigen sind ein Problem.

"Finger weg
kaum Hilfe - ist wie im Gefängnis
Patienten werden mit Beruhigungsmittel still gestellt
wer nicht raucht ist selbst schuld und darf nicht raus".


Da steht’s schwarz auf weis "wer nicht raucht ist selbst schuld und darf nicht raus“. Solche Meldungen machen mich betroffen. Leider gibt es Meldungen weiterhin viel zu viele. Die gesundheitliche Schädigung durchs Rauchen ist eben nicht bis in die Psychiatrien vorgedrungen. Irgendeine, ein Frage an Dich, was ist praktisch unter "Eine geschlossene Psychiatrie ist in erster Line da, um die Pat. vor sich selbst oder die Umweltvor ihnen zu schützen" zu verstehen? Für mich klingt das wie, wegsperren, einsperren. Es klingt nach Gefängnis.
Wenn Rauchen kein Problem darstellt, warum ist denn in normalen Krankenhäusern das Rauchverbot durchgesetzt worden?
Ich habe ganz klar geschrieben, es geht nicht um ein striktes Rauchverbot, sondern um die Förderung des Rauchens, was ich eben nicht gut heisen kann.
 
Es heißt "geschützte Station" weil man die Pat. in erster Linie vor sich selbst schützt! Was soll man denn bitte sonst tun wenn jmd sich in einer akut suizidalen Krise befindet? Es gibt da einige Leute die einfach FROH sind wenn sie sich in einem geschützten Raum befinden.
Das Rauchen wird meines Wissens nach nicht gefördert, aber es ist nun mal Fakt dass in der Psychiatrie viele Pat. rauchen.

In einem normalen KH können die Pat. in der Regel raus zum Rauchen. Und wenn nicht dann haben sie warscheinlich andere Probleme als das. Auf einer GESCHÜTZTEN station können die Pat. eben nicht einfach so raus, also wird ein Raucherraum organisiert. Wo ist jetzt bitte das Problem?
Warum sollen diese Menschen nicht selbst darüber entscheiden, ob sie rauchen oder nicht?

Jeder hat andere Erfahrungen in der Psy. Denn auch dort gibt es - wie in Akuthäusern auch!- große Unterschiede. Man kann Pech haben, oder eben Glück.
Ich hatte weder das Gefühl im Gefängnis zu sein (bis auf die abgeschlossene Tür natürlich), noch war irgendjemand grob, hat mich zum Rauch oder sonst was gezwungen. Übrigens gabs da einen Garten und und da durften alle, auch Nichtraucher, hin. (Man kam von da nicht weg.)
 
Irgendeine, Du hast mich jetzt überzeugt. Das von mir nicht eröffnete Thema Rauchen auf geschlossenen psychiatrischen Stationen basiert auf der Blattform des Fachforums für Betroffene (Berufsangehörige), welche sich im weiten Sinne konstruktiv auseinandersetzen wollen. Das Ergebnis. "Was soll man denn bitte sonst tun wenn jmd sich in einer akut suizidalen Krise befindet?".
Es gibt kein Problem in der Psychiatrie und dem Rauchen. Danke für Deine wissenschaftlichen konstruktiven Erläuterungen.
Ich werde mich mal ins Fachthema „Was hört ihr gerade“ war genial oder? :D powerwolf - amen&attack gott, ich liebe diese band!“ einarbeiten.

Wie erkläre ich dieses Ergebnis zweier Patientinnen. Die eine Patientin leidet an einer chronischen körperlichen Erkrankung. Die andere Patientin ist Transsexuell. Beide sind nicht Selbstmord gefährdet, haben auf Grund dieser Probleme jede Menge Probleme bekommen. Darunter auch seelische und finanzielle Probleme. (Angstzustände) Bei Transsexualität weis man bis heute nicht, was man da behandelt und die chronische körperliche Erkrankung ist auch nicht gut behandelbar. Beide landen zu oft in der „geschützten Psychiatrie“. Helfen tut’s nicht wirklich. Beide haben Probleme mit dem Rauchen.
Schön für mich, mich einfach zurück zu lehnen, mich mit dem Fachthema „Was hört ihr gerade“ zu beschäftigen und den Patienten zu sagen „Was soll man denn bitte sonst tun“.

Ist nicht so hilfreich für die Patienten und schon gar nicht konstruktiv. Muss es auch nicht, dies ist ja ein Fachforum für Betroffene (Berufsangehörige).
 
was willst du denn hören? du hast recht mit deiner meinung? nun meinetwegen, glaub was du willst.
und sag mir doch mal was du mit akut suizidalen personen machen würdest?

dies ist ein forum, jeder hat seine eigene meinung und Erfahrungen, wenn du die nicht hören willst, frag nicht.
man sollte sich dann vllt auch mal fragen warum diese beiden immer wieder da landen. ich weiß nicht so wirklich was du jetzt damit sagen willst.....

so und jetzt bin ich raus hier. du willst ja nichts anderes als deine Meinung hören. und ich hab schließlich besseres zu tun, z.b. powerwolf (die wirklich eine sehr gute band sind, solltest du dir mal anhören.) hören. das erscheint mir nämlich weitaus konstruktiver als dir hier weiter sachen zu schreiben, die du nicht hören willst.
wobei ich mich frage was dieses thema jetzt hier zu suchen hat.... aber wenn man sonst keine argumente findet...

P.S.: hast du die ganze sache eigentlich schon mal von der anderen seite aus erlebt?
 
Hallo,
also wir sind auch ein sogenanntes, rauchfreies Krankenhaus und bei uns klappt es eigentlich recht gut. Wir haben eine geschlossene Abteilung, in der ich als Nachtwache arbeite und wir haben da noch einen Raucherraum. Die anderen Stationen sind offen und die Pat. müssen draußen rauchen. Dafür wurde eine spezielle Raucherecke geschaffen, in die sie auch nachts gehen können. Da die Pat. dort jederzeit hin können, ist es mit dem heimlich auf der Toilette rauchen, eigentlich kein Thema.

LG Annegret

Die selbe Regelung haben wir iin unserem Krankenhaus auch.
Ich arbeite auf einer geschlossenen Station, welche einen Raucherraum verfügt. Ohne diesen wäre es undenkbar.8-) Unsere Patienten würden sonst überall Rauchen und das ist nicht tragbar ;-)
Auf allen anderen Stationen die offen geführt werden, müssen halt an die frische Luft :)
 

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