Vieleicht werden meine Worte etwas Verwunderung hervorrufen, aber ich habe kein Konzept! Ich plane mein Verhalten Menschen gegenüber nicht.
Sondern ich bin. Ich habe eine ehrliche ganzheitliche Wahrnehmung der Menschen und nicht die, welche in den offiziellen Pflegedokus steht.
Hier steht die ganzheitliche Pflege nur auf dem Papier, denn sie kann in Wirklichkeit in diesem Krankheitssystem garnicht realisiert werden. Sie ist nur eine theoretische Methapher in der Schulmedizin.
Ich nehme die Menschen so an, wie sie sind. Ich will sie nicht erziehen, verändern, beeinflussen - soviel Illusionen hatte ich in jungen Jahren. Ich dränge mich nicht auf mit Ratschlägen, ....aber ich bin da. Punkt.
Von mir gibt es keine Worte im Befehlston, wie: Sie müssen, Sie sollen, Sie dürfen nicht, ....etc. sondern Hinweise in der Art: Schauen Sie mal, wie wäre es wenn ... Bestärkung im Positiven. Kritik wenn nötig, ohne persönlich zu verletzen, ohne Befehlstöne, ohne Abkanzeln, ...und immer wieder das bisher Erreichte, die Stärken betonen, loben, ...
Ich habe hier bewußt nicht die Azubis angesprochen, denn ich verhalte mich den Menschen im allgemeinen gegenüber so, Pat., KollegInnen, ...
Ich möchte in dieser Diskussionen noch einen drauf setzen, wie es so schön heißt. Das ausgrenzende Verhalten, welche die meisten Azubis in den Teams erleben, betrifft nicht nur die Azubis! Sie betrifft auch viele KollegInnen, die neu in ein Team kommen. Sie werden oft genauso ausgegrenzt, am ausgestreckten Arm hängen gelassen, auf seltsame "Proben" gestellt, von vorne angelächelt, von hinten diffamiert, - manche kommen damit klar, manche gehen. Durchbeißen nennt man das in dieser Gesellschaft, die nur von Konkurrenzdenken geprägt ist. Jede/r Neue ist ersteinmal ein Feind, eine Provokation. Und vor allem: es muß abgescheckt werden,möglichst unfällig, was derjenige/diejene kann. Schlimm kann es werden, wenn der/die Neue über viel Selbstbewußtsein und viel Wissen verfügt, wodurch sich die anderen KollegInnen in ihrem Selbstwertgefühl und in ihrem Können erniedrigt fühlen. Muß garnicht sein, aber bei vielen entstehen dann Schuldgefühle, Ängste ...Und so kann es passieren, dass die/der Neue dann besonders gegängelt wird, aber bitte mit einem Lächeln im Gesicht und nicht allzu öffentlich! Man sucht sich Verbündete, es entstehen auf diese Art Klüngel.
Mit diesen Worten möchte ich nur ein bißchen zum Nachdenken anregen.
LG blauwolf