Problem mit meinem Schüler

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Wenn Du in so einer Situation dem Gegenüber schilderst, was

A) die Sachlage ist(das Problem - am besten konkrete und greifbare Fakten),

B) welche Gefühle das bei Dir auslöst (z.B. Ärger :angry:- danach fühlst Du Dich meist direkt besser) und

C) welche Folgen das für Dich hat (u.a. welche Gedanken das bei Dir auslöst),

...gibst Du Deinem Schüler die Möglichkeit sein Handeln zu reflektieren. Der Vorteil bei diesem Vorgehen ist, dass er "aus der Ferne" auf die Konsequenzen seiner Handlungen schauen kann (weil Du in Deiner Kommunikation ganz bei Dir bist). Wenn Du Ihn in den Fokus Deiner Kommunikation stellst (z.B. die Person mit Vorwürfen beballerst), dann führt das meist zu Reaktionen wie Angst, Wut, Ablehnung etc..Diese Gefühle wiederrum verhindern das sinnvolle "Nachdenken" über z.B. Kritik. Und wie wir alle wissen, hilft Kritik nur, wenn Sie angenommen wird. ;)

In solchen Situationen so zu handeln erfordert Erfahrung, Selbstbeherrschung und Disziplin. Ich arbeite dran. :king:
 
Wenn ich so mitlese, kommt mir der Gedanke: eine Mutter straft ihr undankbares Kind. Sie hat mehrfach versucht, das Kind zu einer Änderung seiner Handlung zu bringen- mit mütterlicher Güte. Hat es verteidigt. Und das Kind hat gemerkt- na so ernst meint Mutti das ja wohl nicht, sie beschützt mich ja.

Wie groß ist die Distanz eines PA zum Azubi. Um mal mit Transaktionsanalyse zu kommen: ist das wirklich die Erwachsenenebene auf der man komuniziert? Oder befindet sich der Azubi nicht in der Kindebene, während der PA aus der Elternebene spricht.
Das könnte auf zweierlei Wegen passieren: A- man ist schon so mütterlich veranlagt und B. Man wird durch den Azubi in diese Position gedrängt.
Beide Wege sind nicht unbedingt der Weg um den Azubi erwachsen werden zu lassen.

Ich denke, die Kiste war von Anfang an verfahren.

Elisabeth
 
moinsen

also zur Schule rennen würd ich auch nicht . ich wende mich dann an die praxisanleiter, die können manchmal mehr erreichen.
 
Wenn ich so mitlese, kommt mir der Gedanke: eine Mutter straft ihr undankbares Kind. Sie hat mehrfach versucht, das Kind zu einer Änderung seiner Handlung zu bringen- mit mütterlicher Güte. Hat es verteidigt. Und das Kind hat gemerkt- na so ernst meint Mutti das ja wohl nicht, sie beschützt mich ja.

Wie groß ist die Distanz eines PA zum Azubi. Um mal mit Transaktionsanalyse zu kommen: ist das wirklich die Erwachsenenebene auf der man komuniziert? Oder befindet sich der Azubi nicht in der Kindebene, während der PA aus der Elternebene spricht.
Das könnte auf zweierlei Wegen passieren: A- man ist schon so mütterlich veranlagt und B. Man wird durch den Azubi in diese Position gedrängt.
Beide Wege sind nicht unbedingt der Weg um den Azubi erwachsen werden zu lassen.

Ich denke, die Kiste war von Anfang an verfahren.

Elisabeth

Hallo Elisabeth,
den Gedanken einzuwerfen finde ich gut. Sicherlich kann es im Rahmen einer Tätigkeit als Anleiter "leichter" dazu kommen, zu viel Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig solltest Du vorsichtig mit Sätzen wie "Ich denke, die Kiste war von Anfang an verfahren." sein. Dadurch wertest Du die Bemühungen von Tania ab und unterstellst ihr, dass Ihre Bemühungen grundsätzlich sinnlos waren.

Vielleicht wäre die Frage interessant, wo die Verantwortung eines Anleiters anfängt und endet. Aus meiner Sicht ist die Rolle des Anleiters ähnlich der einer Führungskraft. Deren Aufgabe besteht aus Führung und Leiten. Leiten bezieht sich hierbei auf die Strukturierung von Arbeitsprozessen. Führen bezieht sich auf die motivationale Ebene und hat das Ziel den/die Mitarbeiter für die gesetzten Ziele zu gewinnen.

Grundsätzlich hat Tania sich aus meiner Sicht da schon in einem guten Rahmen bewegt. Hier stellt sich eher die Frage von Nähe und Distanz. Ab dem Moment wo ich mich persönlich engagiere, bin ich natürlich auch leichter frustriert, wenn meine Bemühungen nicht fruchten. Ich denke, dass der gesamte Prozess für Tania wie auch für den Schüler ein gutes Lernfeld darstellt...vor allem wenn Tania es schafft, das "Geschehene" verbal sichtbar zu machen und mit dem Schüler zu reflektieren.

Oder was meinst Du?
 
. Kurz zu ihm, er ist im Unterkurs und es ist sein erster Einsatz. Vorher war er Zivi auf einer internistischen Station bei uns im Klinikum, hat also schon Erfahrung wie es laufen sollte.

Die Kiste hatte schon den falschen Drive durch die Vorgeschichte. Die "Distanzlosigkeit" gegenüber Zivis u.ä. rächt sich manchmal bitter- hier im Rahmen der PA. Der Azubi hat als Zivi gelernt: das meinen die nicht so. Ich bin halt ein charmantes Büble und dei werden schon drüber weg sehen.

Übrigens: stationsinterne Verhaltensweisen: ich geh mal eine Rauchen ohne zu fragen- das hat das Bübchen in seiner Zivizeit gelernt. Glaubst du allen Ernstes, dass er dieses Verhalten ablegt, nur weil er jetzt Azubi ist?

Ihm ist ein Jahr lang beigebracht worden: Pflege ist nichts weiter als handwerkliche Dressur - die muss man beherrschen. Und da kommt jetzt ne PA, die erklärt ihm: das was du als ungelernter Zivi durftest, darfst du als Azubi nicht mehr. Für mich hätte jede PA auch ihr Gesicht verloren und ich würde nur müde drüber lächeln und mir denken: dann sag mir mal wos lang geht und bis dahin gehe ich mal eine rauchen.

Das Problem fängt also nicht bei Tania an, sondern bereits bevor Tania je die Bildfläche betreten hat. Tania gat sich wahrscheinlich in die "Mütterchen" Ebene drängen lassen, wo sie nur schwierig wieder raus kommt. Büble beharrt offensichtlich auf seine Kinderecke.

Ein Azubi im ersten Lehrjahr ist kein Kind. Es ist ein Erwachsener und als solcher zu behandeln. Das bedeutet: nicht nur der PA hat Bringepflicht, sondern der Azubi hat auch die Pflicht sich zu kümmern. Nun ist der gerade erst startende Azubis wohl mehr als verunsichert und braucht deshalb ein Klärung bezüglich Absteckung Probleme, Ressourcen und Ziele im Einsatz... mit der Möglichkeit auf individuelle Freiräume.
Sind in dieser Situation vielleicht zuwenig anspruchsvolle Inhalte für den Azubis drin? Wird das Tätigkeitsausmaß beschnitten gegenüber der Zivizeit? Warum langweilt sich dieser Azubi?

Elisabeth
 
Die Kiste hatte schon den falschen Drive durch die Vorgeschichte. Die "Distanzlosigkeit" gegenüber Zivis u.ä. rächt sich manchmal bitter- hier im Rahmen der PA. Der Azubi hat als Zivi gelernt: das meinen die nicht so. Ich bin halt ein charmantes Büble und dei werden schon drüber weg sehen.

Übrigens: stationsinterne Verhaltensweisen: ich geh mal eine Rauchen ohne zu fragen- das hat das Bübchen in seiner Zivizeit gelernt. Glaubst du allen Ernstes, dass er dieses Verhalten ablegt, nur weil er jetzt Azubi ist?

Ihm ist ein Jahr lang beigebracht worden: Pflege ist nichts weiter als handwerkliche Dressur - die muss man beherrschen. Und da kommt jetzt ne PA, die erklärt ihm: das was du als ungelernter Zivi durftest, darfst du als Azubi nicht mehr. Für mich hätte jede PA auch ihr Gesicht verloren und ich würde nur müde drüber lächeln und mir denken: dann sag mir mal wos lang geht und bis dahin gehe ich mal eine rauchen.

Das Problem fängt also nicht bei Tania an, sondern bereits bevor Tania je die Bildfläche betreten hat. Tania gat sich wahrscheinlich in die "Mütterchen" Ebene drängen lassen, wo sie nur schwierig wieder raus kommt. Büble beharrt offensichtlich auf seine Kinderecke.

Ein Azubi im ersten Lehrjahr ist kein Kind. Es ist ein Erwachsener und als solcher zu behandeln. Das bedeutet: nicht nur der PA hat Bringepflicht, sondern der Azubi hat auch die Pflicht sich zu kümmern. Nun ist der gerade erst startende Azubis wohl mehr als verunsichert und braucht deshalb ein Klärung bezüglich Absteckung Probleme, Ressourcen und Ziele im Einsatz... mit der Möglichkeit auf individuelle Freiräume.

Elisabeth

Auf diese Rollen, wie du sie beschreibst, bin ich nach ein paar Wochen auch gekommen bzw hat mich meine Schwester (auch GKP & PDL) darauf hingewiesen. Danach habe ich mehr Distanz geschaffen. Jetzt grübel ich gerade ob es da angefangen hat.

Was das lockere Leben als Zivi angeht, so hat er das mir gegenüber auch selber gesagt das es dort leichter war und mehr Zeit zum rauchen war. Ich sagte ihm dann, dass sein Aufgabenspektrum jetzt viel größer ist und somit mehr abverlangt wird. Ist doch auch logisch. :roll: Wird das jetzt wieder als Mutti- Spruch angesehen? Na ja... Will auch nochmal sagen, dass sein Verhalten auch Kollegen gegenüber so war. Nicht nur mir. Ich bin die, die das Gespräch führen muss.

Sind in dieser Situation vielleicht zuwenig anspruchsvolle Inhalte für den Azubis drin? Wird das Tätigkeitsausmaß beschnitten gegenüber der Zivizeit? Warum langweilt sich dieser Azubi?
Ich möchte behaupten, dass die Inhalte auf unserer Station anspruchsvoll sind, ja, auch auf der HNO. Und ich möchte mich nochmal von dem evtl. entstandenen Eindruck distanzieren, dass die Hauptbeschäftigung eines Schülers für mich mit dem Essens- und Wäschewagen ist.
Das Tätigkeitsausmaß für den Schüler wurde zu seinem damaligen Zividasein definitiv nicht beschnitten. Im Gegenteil.
Habe ich irgendwo geschrieben, dass sich der Schüler gelangweilt hat?:gruebel: Ich weiß es gerade nicht. Wenn ja, gilt das für die letzten Wochen gar nicht. Derzeit ist bei uns die Hölle los. Jetzt frage ich mich, ob er evtl überfordert ist?

Mh...
 
Hallo Tania, nun es sind einige Wochen vergangen seit Deinem Eintrag hier. Wie waren die letzten 2 Wochen? War es schwer die richtigen Worte in der Beurteilung zu finden?
Deine Erfahrung kann ich leider teilen und es wird nicht der letzte gewesen sein. Es gibt immer mal einen oder eine Schüler/in wo man an seiner "Menschenkenntnis" zweifelt und vor allem an sich selbst. Manchmal gibt es richtig krasse Fälle, mein Schüler musste sich zum Schluss einen neues Ausbildungskrankenhaus suchen und er hat leider die Prüfung bestanden.
Das mit der Distanz bewahren ist ist wohl der sicherste Weg. Ich merk es auf unserer Station. Da sag ich immer lasst Euch nicht von Schülern oder auch Zivi´s dutzen, dann habt ihr verloren. Sie sehen Euch dann nicht mehr als "Weisungsberechtigten" sondern als "Ihresgleichen" Ergebnis Respekt= 0
 
Das mit der Distanz bewahren ist ist wohl der sicherste Weg. Ich merk es auf unserer Station. Da sag ich immer lasst Euch nicht von Schülern oder auch Zivi´s dutzen, dann habt ihr verloren. Sie sehen Euch dann nicht mehr als "Weisungsberechtigten" sondern als "Ihresgleichen" Ergebnis Respekt= 0

Finde ich Quatsch. Hab - mit der Zivistation - mittlerweile 3 Stationen durch. Durfte eigentlich alle Pflegekräfte duzen, gabs nie Probleme, der Respekt war stets da. Finde es falsch hier zu pauschalisieren - natürlich gibt es Ausnahmen auf beiden Seiten. Falls sich aber jeder auf Station duzen lässt und nur eine Person aufs Siezen besteht, frägt man sich vielleicht als Schüler ob man ihm oder ihr was getan hat..
 
Da sag ich immer lasst Euch nicht von Schülern oder auch Zivi´s dutzen, dann habt ihr verloren. Sie sehen Euch dann nicht mehr als "Weisungsberechtigten" sondern als "Ihresgleichen" Ergebnis Respekt= 0
Das liegt an deinem Umgang, aber nicht an der Form der Anrede.

Wenn das immer so ist bei dir, dann hinterfrage dich selbst, woran es sonst noch liegen könnte...
 
Hallo Tania, nun es sind einige Wochen vergangen seit Deinem Eintrag hier. Wie waren die letzten 2 Wochen? War es schwer die richtigen Worte in der Beurteilung zu finden?

Hallo!

Ich weiß nicht mehr so richtig ob es schwer war. Ich habe die Beurteilung ziemlich nüchtern geschrieben. Hab es nochmal mit meiner STL besprochen und die meinte es sei gut so.

Seit Anfang des Jahres hatte ich nun mehrere Schüler und mit diesem einen gab es die einzigen Probleme. Die anderen waren super und ich hatte ne Menge Spaß. :D
 
Auf meiner alten Station war es eher immer eine Bestrafung, mit zur Visite zu müssen. Die dauerte Ewigkeiten und die einzige Aufgabe der begleitenden Pflegekraft war das Halten der Akten.

Es erschüttert mich zutiefst zu lesen dass es so was immer noch gibt....
 
ich würde auf jeden fall den klassenlehrer informieren. oder zuerst damit androhen. er ist schließlich schüler, im 1. einsatz und da sollte es selbstverständlich sein, dass er zumindest auch die grundlagen lernt! ich finde es eigentlich unglaublich, was der schüler sich da leistet! er ist in der probezeit und für mich hört sich das schon fast an, als würde er gefeuert werden wollen! (was vermutlich nicht stimmt, aber ein schüler, der sich anstrengt sieht anders aus). das ist jetzt meine meinung als schülerin, die bald ihren 3. einsatz hat :roll:
 
ich würde auf jeden fall den klassenlehrer informieren. oder zuerst damit androhen. er ist schließlich schüler, im 1. einsatz und da sollte es selbstverständlich sein, dass er zumindest auch die grundlagen lernt! ich finde es eigentlich unglaublich, was der schüler sich da leistet! er ist in der probezeit und für mich hört sich das schon fast an, als würde er gefeuert werden wollen! (was vermutlich nicht stimmt, aber ein schüler, der sich anstrengt sieht anders aus). das ist jetzt meine meinung als schülerin, die bald ihren 3. einsatz hat :roll:

Der Klassenleiter wurde natürlich informiert. ;)
 
Das liegt an deinem Umgang, aber nicht an der Form der Anrede.

Wenn das immer so ist bei dir, dann hinterfrage dich selbst, woran es sonst noch liegen könnte...


Kann ich so nicht stehen lassen, ich kann mit Stolz sagen, das meine mir anvertrauten Schüler mich respektieren ob per "Du" oder per "Sie". Aber muss man sich gleich am 1.Tag dutzen lassen? Ich meine nein. Außerdem bringe ich den Schülern den gleichen Respekt entgegen in dem ich auch sie mit "Sie" anrede.
 
Kann ich so nicht stehen lassen, ich kann mit Stolz sagen, das meine mir anvertrauten Schüler mich respektieren ob per "Du" oder per "Sie".
Das war ja schließlich deine Aussage - ich sehe das ebenfalls nicht so...


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Da sag ich immer lasst Euch nicht von Schülern oder auch Zivi´s dutzen, dann habt ihr verloren. Sie sehen Euch dann nicht mehr als "Weisungsberechtigten" sondern als "Ihresgleichen" Ergebnis Respekt= 0
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Kann ich so nicht stehen lassen, ich kann mit Stolz sagen, das meine mir anvertrauten Schüler mich respektieren ob per "Du" oder per "Sie". Aber muss man sich gleich am 1.Tag dutzen lassen? Ich meine nein. Außerdem bringe ich den Schülern den gleichen Respekt entgegen in dem ich auch sie mit "Sie" anrede.
hm, bei uns im krankenhaus ist es eigentlich normal, dass die schwestern von den schülern sowie v.a. die schüler von den schwestern geduzt werden! ich als schülerin frag da ja immer bei praxisbeginn erstmal nach, aber bisher habe ich nur alle ärzte gesiezt und halt eine stationsleitung. aber natürlich sollte man den wunsch einer schwester respektieren, wenn sie gesiezt werden möchte.
 
Das mit der Distanz bewahren ist ist wohl der sicherste Weg. Ich merk es auf unserer Station. Da sag ich immer lasst Euch nicht von Schülern oder auch Zivi´s dutzen, dann habt ihr verloren. Sie sehen Euch dann nicht mehr als "Weisungsberechtigten" sondern als "Ihresgleichen" Ergebnis Respekt= 0
ich als schülerin kann dem nicht zustimmen. ich finde es eigentlich schade, wenn eine schwester "distanz bewahren" will. natürlich sehe ich die schwestern auf station nicht als klassenkameraden an, mit der ich über dies und jenes lästern kann, aber es sollte ja wohl möglich sein, den anderen zu mögen und gerne mit ihm zu quatschen und auch paar späße zu machen! ich komme eigentlich immer am besten auf station klar, wenn ich mit schwestern zusammenarbeite, die halt nett, freundlich und hilfsbereit sind und bei denen ich merke, dass sie auch gerne mit mir zusammenarbeiten! (damit meine ich nicht, dass ich allgemein keine schwester leiden kann die total streng ist). vielleicht meintest du aber auch was anderes mit "distanz wahren".

und die praxisanleiter und schwestern die ich bisher kennengelernt habe, wollten alle zu 95 % geduzt werden. (ausnahme eine einzige stationsleitung, was ich natürlich respektiere) und ich würde nicht im geringsten sagen, dass diesen schwestern dadurch ihre autorität genommen wird! natürlich kann es immer wieder schüler geben, denen überhaupt nicht klar ist, wie sie mit einer höher gestellten person umzugehen haben! aber normalerweise werden schwestern, auch wenn sie geduzt werden, immer noch respektiert! sie sind ja schließlich schon examiniert und wissen dementsprechend viel mehr. also habe ich mich ihnen "unterzuordnen". aber das bedeutet ja nicht, dass sie nicht mehr als "weisungsberechtigte" gesehen werden, nur weil sie ne "bindung" zu den schülern haben! so sehe ich das für mich zumindest.

 
OT:

Wir hatten Stationen, auf denen wir die Schwesternbelegschaft Siezen mussten, diese uns aber geduzt haben - bei sowas krieg ich die Pimpanellen...

wenn 'Sie' auf Gegenseitigkeit beruht, hab ich kein Problem damit - allerdings kam das eher selten vor.Duzen war dann doch eher an der Tagesordnung ;)

 
Kann ich so nicht stehen lassen, ich kann mit Stolz sagen, das meine mir anvertrauten Schüler mich respektieren ob per "Du" oder per "Sie". Aber muss man sich gleich am 1.Tag dutzen lassen? Ich meine nein. Außerdem bringe ich den Schülern den gleichen Respekt entgegen in dem ich auch sie mit "Sie" anrede.

was soll ich anderes machen als zu duzen wenn jeder andere es zuvor und danach genauso macht, soll ich mich ausschließen, das würd beim Schüler wohl auch merkwürdig ankommen
"Lieber neuer Schüler/liebe Schülerin, aufgrund meines Respekts vor Ihnen werde ich Sie heute siezen, ab morgen oder übermorgen kennen wir uns besser und erwarte, dass Sie mit dem duzen zurechtkommen" - so vielleicht?
Von "kennen" bin ich nach den wenigen Wochen, die ein Schüler auf der Station ist noch meilenweit entfernt.
Entweder man macht konsequent das eine oder das andere, je nach Regelung im Haus, das habe ich zu respektieren.

Zurückblickend kann ich sagen, dass ich es zu Beginn meines FSJ's und damit meiner Berufslaufbahn als große Ehre (große Worte) empfunden habe die Menschen mit denen ich zusammenarbeiten durfte zu duzen, damit fühlte ich mich als Teil des Ganzen, als Teil des Teams - das war ein schönes Gefühl.

@Tania
der erste Einsatz in der Ausbildung nach 1 Jahr FSJ war - schrecklich, weil ich auch gedacht habe - kannst ja fast alles - sich einiges gefestigt hatte was nicht so doll war, ich zuvieles habe machen dürfen, es hat sehr deutliche Worte gebraucht, sowie ein Gespräch mit der Schulleitung um mir dessen bewusst zu werden, ich selbst hatte damals einen anderen Eindruck:
es liegt nicht an mir,
die von der Station sind (fast) alle doof,
was wollen die denn von mir,
warum kritisieren die mich denn ständig, wo ich doch bis vor kurzem noch so prima zurechtgekommen bin.
 
ich als schülerin kann dem nicht zustimmen. ich finde es eigentlich schade, wenn eine schwester "distanz bewahren" will. ... vielleicht meintest du aber auch was anderes mit "distanz wahren".

und die praxisanleiter und schwestern die ich bisher kennengelernt habe, wollten alle zu 95 % geduzt werden. (ausnahme eine einzige stationsleitung, was ich natürlich respektiere) und ich würde nicht im geringsten sagen, dass diesen schwestern dadurch ihre autorität genommen wird! natürlich kann es immer wieder schüler geben, denen überhaupt nicht klar ist, wie sie mit einer höher gestellten person umzugehen haben! aber normalerweise werden schwestern, auch wenn sie geduzt werden, immer noch respektiert! sie sind ja schließlich schon examiniert und wissen dementsprechend viel mehr. also habe ich mich ihnen "unterzuordnen". aber das bedeutet ja nicht, dass sie nicht mehr als "weisungsberechtigte" gesehen werden, nur weil sie ne "bindung" zu den schülern haben! so sehe ich das für mich zumindest.

Warum muss denn Distanz wahren etwas schlechtes sein. So weit ich informiert bin wird den Schülern bei gebracht "Nähe" und "Distanz" ab zuwägen. Man kann eine gewisse Distanz bewahren ohne gleich unnahbar zu sein. Es kommt auf den Ton an, so wie bei jeder Kommunikation. Ich kann freundlich, nett sein und auch mit ihnen rumalbern, trotzdem gehört eine gewisse Distanz dazu, wie soll ich sonst objektiv eine Beurteilung schreiben?
Das mit dem "Sie" kommt übrigens von der Schule, die Schüler hatten darum gebeten.
Was mir aufgefallen ist, ist das es Schüler gibt(nicht alle!!!!) die denken sich bei meinen Kollegen, nicht "anstrengen" und ihr Wissen zeigen zu müssen, meist bei denen die sich vom ersten Tag an dutzen lassen.
Bei mir geben sie sich Mühe auch wenn wir per Du sind, ich vermute sie denken das dann die Beurteilung besser ausfällt, dem ist aber nicht so da mir meine Kollegen zu arbeiten und ich auch hinterfrage.
Dies hat mich dazu veranlasst zu sagen man soll sich nicht gleich dutzen lassen. Ich tu viel für meine Schüler und setz mich auch für sie ein sobald es erforderlich ist ohne wenn und aber. Im Gegenzug erwarte ich Eigeninitiative und vorallem das sie selbstständig an ihre Praxisaufträge, Testatnoten und ähnliches denken. Denn 2 Tage vor Praktikumsende sind solche Dinge nich mehr planbar und durchführbar, darauf weise ich sie in einem Erstgespräch hin.
Meine Erfahrung zeigt das ich damit ganz gut fahre und trotzdem die Schüler gern wieder kommen und bei uns geprüft werden wollen.
 
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