Pro/Contra Aufklärung durch Pflegepersonal

babyface04

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09.05.2005
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Ort
Nähe Köln
Beruf
Gesundheits - und Krankenpflegerin auf Intensiv
Hallo!
Ich habe mal eine Frage bezüglich des Thema's "Aufklärung der Patienten durch das Pflegepersonal Pro und Contra"....da wir z.Zt. Fallbsp. durchnehmen in der Schule müssen wir uns nun in eine Debattierrunde in Ärzte und Pflegende versetzen die entweder Für oder Gegen die Aufklärung der Patienten durch Pflegende sind. Ich bin in der Gruppe dafür nur uns fallen keine weiteren Punkte mehr ein, deswegen dachte ich das ihr mir vielleicht weiterhelfen könntet. Wie steht ihr zu dem Thema und seit ihr entweder dafür oder dagegen? Wenn euch also noch weitere Punkte "dafür" einfallen dann hinterlasst sie doch bitte hier....
Mfg eure Nicole :sdreiertanzs:
 
Worüber soll der Pat. denn aufgeklärt werden? Worum geht es in dem Fallbeispiel?

Elisabeth
 
Und noch gleich ne Frage hinterher:
Du sagst dir fallen keine weiteren Punkte mehr ein ... welche sind denn die Eingefallenen? :-)

---

Und das Thema ist natürlich auch wichtig.
Gibt genug Themen wo Aufklärung Arztsache bleiben MUSS, da das Pflegepersonal nunmal, ausbildungsbedingt nicht tief genug in der Materie steckt um zB alle möglichen Medikamentennebenwirkungen oder um3Ecken-OP-Risiken benennen zu können...
 
Also zu den Fragen ;)...
es geht allgemein um die Aufklärung von Patienten mit diversen Erkrankungen z.B. eine Pat. mit Mamma-Ca....sollen wir Pflegende die Pat. auch aufklären, wenn ja, warum?
Uns sind so Sachen eingefallen wie: Keiner will in Ungewissheit leben, schließlich will man selbst wissen, was man hat und jeder Mensch hat ein Recht darauf, zu wissen, was er hat!!
Das waren ein paar Beispiele.....:)
 
Hallo babyface,
also ich denke, dass die Grenzen der Aufklärung manchmal fließend sind. Gerade bei Deinem Beispiel (Pat. mit Mamma-Ca) ist der Gesprächsbedarf immens, und ich würde kein Anliegen der Patientin mit dem Hinweis darauf, dass Du als Pflegekraft nicht "aufklären" darfst, abbügeln. Dort, wo Du durch Empathie und einfach nur zuhören helfen kannst, ist das Gold wert. Wenn Du Dich auf ein Gespräch mit der Patientin einlässt und sie spüren lässt, dass Du sie ernst nimmst, kannst Du an medizinisch tiefschürfenden Punkten dann auch mit ihrem Verständnis rechnen, wenn Du dann an den Arzt oder die Ärztin verweist.
Weiß nicht, ob es das ist, was Du hören wolltest, aber dies ist das, was ich dazu zu sagen habe...
Lg
Berthild
 
Hallo Berthild, hm ich suche halt Argumente und Statements, wo jemand trotz allem dafür ist, den Patienten auch aufzuklären als Pflegeperson....ich selber würde dies in der Praxis sehr wahrscheinlich selten bis nie machen....es kommt halt auf die Situation und den Patienten an...nur ich brauche dringend Argumente die dafür sind!!
 
Hallo babyface,
also von nahem betrachtet ist diese Frage wirklich schwierig zu beantworten, da hast Du recht. Ich persönlich mache es halt so, dass ich allgemeine Fragen - wir haben z.B. häufiger mit MRSA-Isolationen zu tun und da beantworte ich die Fragen der Angehörigen (unsere Pat. können zu 90% nicht sprechen) schon, verweise aber darauf, dass weiterführende Infos und spezielle zum Krankheitsverlauf, Auswertung von Labor- und anderen Befunden bitte mit dem Arzt zu klären seien. Es gibt aber auch viele Kollegen, die jede Aufklärung strikt von sich weisen, da sie schon mal reingefallen sind, eine Rüge eingefangen haben. Leider kann ich Dir keine konkreten Pro - contra- Vorschläge machen. Denke aber, dass Du viele Infos geben kannst, wenn Du gleichzeitig darauf hinweist, dass Du Pflege bist und nicht Mediziner und die Situation des Pat. nur aus pflegerischer Sicht beurteilen und beschreiben darfst...
Sorry, bin leider schon am Ende mit meinem Latein...
Lg
Berthild
 
Hallo Babyface!

Ich finde es immer wieder schwer sich irgendwelche Argumente aus den Fingern zu saugen, die man eigentlich gar nicht vertritt! Demnach fällt es mir hier auch schwer dir einige zu geben. Will es aber mal probieren.
Möglichkeiten wären z.B. *aus den Fingern saug*

- Schwestern/Pfleger haben einen engeren Kontakt zu den Patienten und können deshalb einfühlsamer aufklären
- Verhaltensänderungen nach Aufklärung können sofort erkannt werden und man kann sofort auf das Gesagte eingehen... man weiß ja, was man gesagt hat
- kein langes Warten auf Aufklärung... "der Arzt ist noch im Op, er kommt erst in... Stunden"
- Aufkommende Fragen können sofort beantwortet werden. Schwestern sind immer da, auf einen Arzt muss man häufig lange warten
- Aufklärung erfolgt verständlicher! Fachausdrücke werden sofort erklärt und bei der Aufklärung vermieden
- bei einem Aufklärungsgebot für Schwestern, bedeutet das ein vergroßertes Fachwissen... Aufklärung muss ja richtig sein und man sollte als Aufklärer auch tiefe Fachkenntnis haben um bei Fragen antworten zu können --> Verbesserung der "Qualität" bei den Pflegekräften

- positive Einstellung bei den Schwestern ... Förderung des Selbstbildes... Ich kann was, ich weiß was und ich kann es vermitteln


Genauso könnte man sicher noch weitermachen. Vielleicht habe ich dir ein wenig geholfen!

Lieber Gruß
Tinussi
 
Ich würde halt sagen: Pflegerische Aufklärung von Pflegenden, weil nur die (und nicht die Ärzte) da Fachwissen haben.

Ulrich
 
Hi, mensch Leute ihr seit echt klasse :boozed: !!! Habt mir schon ordentlich geholfen aber wenn euch noch mehr einfällt dann hinterlasst es einfach ;)....danke eure Nicole
 
he schnitte <--- sabrina
du hast den arbeitsauftrag ein ganz klein bisschen falsch erklärt... ;)

alsooooooo.... es geht insgesamt um die aufklärung eines patienten mit einer infausten diagnose. es geht darum ob man ihm die wahrheit über die diagnose sagen sollte oder nicht, und wir sollen halt die situation aus sicht der pflegenden schildern, also pro-sichtweise das auch patienten mit einer infausten diagnose über alles aufgeklärt werden sollten aus der sicht der pflegenden.

unsere bisherigen argumente sind wie babyface eigentlich schon gesagt hat:
-man kann sich "letzte wünsche" erfüllen
-man hat das recht auf die wahrheit
-man lebt nicht in der ungewissheit "was einem denn nun zum beispiel schmerzen bereitet" oder "was man hat"
-es ist menschlicher
-man kann sein "ende" planen
-man kann abschied nehmen und dinge erledigen

weis vielleicht jemand ob es einen paragraphen gibt der vorschreibt das ein patient bei egal welcher diagnose aufgeklärt werden muss?
dankeschöööööööön :)
 
weis vielleicht jemand ob es einen paragraphen gibt der vorschreibt das ein patient bei egal welcher diagnose aufgeklärt werden muss?

Diesen Parahraphen kann und sollte es aus meiner Sicht nicht geben. Meine Erfahrung: nicht jeder Pat. wünscht eine detailierte Auskunft. Der Mensch hat auch ein Anrecht auf Hoffnung- selbst wenn sie unberechtigt ist.

Ansonsten: Die Aufklärung über Erkrankung, Diagnostik und Therapie sowie über die Prognose ist reine Arztaufgabe.

Elisabeth
 
ja das is mir auch bewusst das nicht jeder patient alles wissen will, aber es gehts darum ob der arzt nur weil er denkt "ach ich will ihm nicht sein leben zerstören" oder sowas das recht hat etwas zu verschwigen, von sich aus.
das patienten eine aufklärung über ne krankheit ablehnen können ist mir klar.
 

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