Port blocken - wie macht Ihr das?

Hallo zusammen,
ich muss am Samstag auf der Onkologie aushelfen und habe mir erhofft von euch einige Tipps zu bekommen, z.B. Port-System.
Aber was hier drinsteht verwirrt mich irgendwie noch mehr...:knabber:
Also habe den Link bei Baxter angeschaut, aber meine Frage wurde dadurch nicht beantwortet... muss man denn wenn der Port bereits schon angestochen ist und der Patient sagen wir mal 3x täglich Antibiose und 1000ml Nacl frei zur Flüssigkeitssubstitution bekommt, den Port nach jedem Abstöpseln mit Heaprin blocken oder reicht eine Spülung mit Nacl 10 ml ???

Hm, du sagst der Patient bekommt 1000 NaCl am Tag, wieso stellst du es dann nicht so das es über den gesamten Tag verteilt, langsam einläuft? Dann musst du den Port ja nicht blocken, sondern einfach das NaCl anhängen....:thinker:
 
Also wir blocken den Port immer mit Canusal oder Medunasal. Das ist so ein Heparingemisch, das extra für Port entwickelt wurde. Liebe Grüße
 
Hm, du sagst der Patient bekommt 1000 NaCl am Tag, wieso stellst du es dann nicht so das es über den gesamten Tag verteilt, langsam einläuft? Dann musst du den Port ja nicht blocken, sondern einfach das NaCl anhängen....:thinker:
Ja, auch eine Idee. Aber vielleicht will der Patient ja auch mal von der blöden Infusion ab und nicht den ganzen Tag am Kochsalz angekettet sein...:verwirrt:

Also wir blocken den Port immer mit Canusal oder Medunasal. Das ist so ein Heparingemisch, das extra für Port entwickelt wurde. Liebe Grüße
Ja, aber mit wieviel Einheiten Canusal oder Medunasal macht ihr´s denn nun?:nurse:

Gruß
Jeanskäfer
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie blocken mit 5000I.E. Medunasal. Das sind vorgefertigte 5ml Ampullen.
 
...na das sind dann wohl die "Familienampullen", denn unsere Medunasal haben jeweils nur 500 i.E.
Wenn ihr dann 5000 i.E. zum Blocken nehmt, dann ist das ja wie eine Vollheparinisierung, wie wir es früher bei Thrombosen gemacht haben; das ist aber ganz schön heftig!?!

Ich erinnere mich noch an die tolle Kollegin der Privatstation, die mich vor Jahren mal auf meiner Station anrief, und mir voller "Stolz" berichtete, daß sie eben gerade einen Port mit 20.000 Einheiten Heparin geblockt hätte und was sie nun mache müsse...Erstmal den Dienstarzt rufen (es war irgendwann am Wochenende im Spätdienst) , denn das waren genau 19.500 I.E. zuviel...Na ja, Privatpatienten bekommen ja immer ein bißchen mehr....

Heilsame Grüße
Jeanskäfer
 
Ui, sorry, da ist ne Null zuviel drangekommen :knockin:Naja kann vorkommen :D
Aber 20.000 das ist dann doch eindeutig zu viel...
 
Jetzt muss ich mal ne ganz dumme Frage stellen :(

Was ist der Unterschied zwischen Spülen und Blocken? Also wie kann ich mir das bildlich vorstellen? Blocken klingt für mich irgendwie nach Stillstand im Port, aber wie funktioniert das Ganze? Also ich stelle mir das jetzt so vor dass diese Heparingeschichte im Port selbst bleibt, wobei die Spülung ja dann auch in den Blutkreislauf geht, oder?

Und - was macht man dann wenn man geblockt hat und später wieder was injizieren will? Einfach spülen??

Sorry für die dummen Fragen, aber wir spülen in der Regel in der Praxis den Port nur.
 
@Steffile:

Also "Spülen": 20 ml NaCl 0,9 % werden komplett injiziert. Portsystem ist somit von vorhergehender Injektionslöung oder Infusionslösung "freigespült", danach 5 ml Heparinlösung injizieren, diese verbleibt aufgrund der geringen Menge im PORT und dem daran befindlichen Schlauch. Somit sitzt dieser "Block" im System und soll eine Thromboisierung verhindern.
Korrekterweise sollten vor einer erneuten Nutzung des PORT, 5 - 10 ml wieder abgezogen werden (dies geht aber nicht immer, da viele PORTS nicht rückläufig sind).
Früher, als das so Anfang der ´90er Jahre aufkam mit den PORT-Systemen haben wir immer nach jeder Gabe gespült und mit Heparin geblockt. Bei dreimaligen An-und Abbau/ Tag hat der Patient somit schon 1.500 i.E.
Heparin "so nebenbei" erhalten (besondere Beachtung ist hier thrombopenischen oder "gerinnungsgestörten" Patienten zu schenken - wird nämlich oft vergessen)
Mittlerweile spülen wir die Ports nur noch dann, wenn klar ist, das längerfristig nichts darüber läuft, oder bei glucose-oder fetthaltigen parenteralen Ernährungslösungen, die infundiert wurden.
Wenn die Portnadel gezogen wird, weil der Patient entlassen wird und erst in 3-4 Wochen zur nächsten Therapie erscheint ist ein Spülen und Blocken allerdings unerlässlich (obwohl auch bei Patienten, deren Port z. Bsp. vor 6 Wochen nicht korrekt versorgt wurde, alles noch ohne Probleme laufen kann).
Ich habe in meiner 17 jährigen Tätigkeit auf meiner Station mit -mittlerweile 80 % "PORT-Trägern"- erst einmal erlebt, daß ein Port nicht mehr gangbar zu machen war (und deshalb explantiert werden musste), weil dieser nach einer Blutabnahme in der HA-Praxis nicht korrekt versorgt wurde.
Eher machen uns in letzter Zeit Portinfektionen Probleme...
Gruß
Jeanskäfer
 
Vielen Dank für die Antwort, jetzt ist alles ein bisschen klarer :)
 
Port durchspülen-aber wie?

Hallo!
Ich hätte mal ne Frage...wenn Ihr nen Port durchspült und abstöpselt- wie handhabt Ihr das?
Es gibt alleine auf unserer Station viele verschiedene Arten. Manche spülen ihn nur mit NaCl 0,9%, manche ziehen NaCl 0,9% in eine 10 ml-Spritze auf mit 0,5 ml Heparin (10.000 IE) und spritzen davon dann 5 ml durch den Port.
Andere sagen daß man sich an die Angaben des Portherstellers halten soll...aber woher weiß ich welchen Port der Patient hat und wie krieg ich dann die Angaben? :verwirrt:
Ich wäre dankbar für Eure Hilfe!:weissnix:
 
Also ich will hier nichts behaupten aber wen ich mich richtig errinere hatte eine Patientin auf meiner Praktikums Station so eine Art "Ausweis" wie es bei den Shunts auch gibt.

Kann das stimmen oder siind meine errinerungen falsch? :knockin:


Grüßle Kleiner_knuff
 
Wir holen uns grundsätzlich die Anordnung vom Doc. Meines Wissens nach wird der Port aber nur mit NaCl abgestöpselt, welches aber unter Druck abgeklemmt werden muß. Wenn du mit Heparin abstöpselt, verabreichst du bereits ein Medikament i.v. Dazu benötigst du sowieso die Arztanordnung.

lg
 
Also ich will hier nichts behaupten aber wen ich mich richtig errinere hatte eine Patientin auf meiner Praktikums Station so eine Art "Ausweis" wie es bei den Shunts auch gibt.

Kann das stimmen oder siind meine errinerungen falsch? :knockin:


Grüßle Kleiner_knuff

Deine Erinnerung trügt nicht. Jeder Patient bekommt nach der Implantation einen Portausweis.

Ob er den Jahre nach der Implantation noch mit sich herumträgt, ist die andere Frage.
 
Also wenn du bei jedem spülen erst gucken musst welche art von Port der Patient hat (den jeder bei sich haben sollte) dann ist das sehr umständlich.
In jedem Haus wird das anders gehandhabt, am besten man holt sich vom leitenden Arzt/Chef eine Anordnung wie gespült werden soll, dann sind alle auf der sicheren Seite.

Wir z.b. spülen nur mit Nacl und klemmen nicht unter druck ab, wie auch immer man das macht :D Und es gibt keine Probleme damit. Heparin war früher mal.
 
Wenn Nadel ex. vorher 1000 IE Heparin auf 10 ml NaCl 0,9 %
 
Mal noch ne andere Frage, an die, die oft mit ports zu tun haben (speziell KH):
In welchem Intervall wechselt ihr die Portnadeln?
 
Also bei uns auf der Station, wird das in der Regel, 1 x in der Woche gemacht!


Gruß
Jeanskäfer
 
In jedem Falle gibt es eine Vielzahl von Empfehlungen.
Wichtig ist es die Herstellerangaben des jeweiligen Portsystems zu berücksichtigen. Bei uns werden zumeist Portsysteme eines Herstellers verwendet. In Absprache mit den Inplantierenden Gefäßchirurgen und unseren onkologische Ärzten wurden eine Empfehlung für den Umgang mit Portsytemen entwickelt.
Änliche erhält auch der Patient.

Bei uns wird zum Blocken eine Heparinlösung mit 100 IE Heparin / ml verwendet. Im Regelfall reichen maximal 5 ml um das gesamte System zu befüllen. Für eine kurzzeitige Infusionsunterbrechung wird einfache isot. Natriumchloridlösung verwendet.

Erwähneswert wäre noch die Verwendung einer mindestens 10er bzw. 20 er Spritze am Portsystem und die Einhaltung strengster hygienischer Richtlinien.

Wichtig ist eine allgemeingültige Empfehlung bzw. ein Pflegestandard hausintern bzw. stationsintern , welche erstellt und gültig ist für alle Beteiligten.
 
Hallo, entschuldigt die dumme Frage aber warum muss ein Port geblockt werden vom Pflegepersonal? Ich kenne den Begriff blocken nur in Zusammenhang mit DKs.. den Port legt doch der Arzt, muss er ihn nicht blocken?

sry bin Schüler :?:
 
@IanR: Hier ist gemeint, dass man einen Port, der angestochen ist, aber über den nichts läuft, mit Heparin "blockt", so dass er für die nächste Infusionsgabe weiter verwendbar ist. D.h. man verdünnt Heparin mit NaCl und spült damit den Zugang.
Wir blocken aber auch nicht mehr, sondern spülen nur mit NaCL nach.
 

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