Es geht gar nicht um das Verleihen des Personals an sich,
Es geht darum, daß keinerlei Vorkehrungen und Einweisungen geschaffen werden, die das "Verleihen" vorbereiten, seitens des Hauses und der Vorgesetzten.
Selbst ein Fabrikarbeiter wird eine Einweisung gegeben an den Maschinen, die er bedienen soll, und da hapert es beim Rotieren in der Praxis.
Man sagt also mal rasch: " Ich führ das eben mal ein." und damit hat man dann als Vorgesetzter fertig.
Passiert einem Fabrikarbeiter ein Arbeitsunfall an einer Maschine für die er keine Einweiung erhalten hat, dann wird sich die zuständige Berufsgenossenschaft sicherlich schnell melden und die Hand aufhalten.
Wenn ICH nach dem Lufthansastandard arbeiten lassen möchte, dann sag ich nicht einfach nur: Wir arbeiten jetzt einfach mal so, sondern ich habe die Verantwortung auch die Grundlagen dafür zu schaffen, daß so gearbeitet werden kann.
So eine moderne Hightech-Klinik muß doch nicht wie ein Kriegslazarett geführt werden....
Dh. die Grundlagen dafür zu schaffen, daß so sicher gearbeitet werden kann, ist doch nicht mein Risiko als Arbeitnehmer, sondern das ist ein unternehmerisches Risiko, zu dem ich meine Pflichten erfüllen muß, ganz besonders wenn es um Menschen geht.
Ich behaupte ganz einfach mal: " Eine ordentlich nach Lufthansastandard eingerichtete Klinik, mit gut vorbereitetem Personal und noch besser ausgearbeitetem Konzept, kann problemlos rotieren."
Aber nicht SO wie das mit der Brechstange durchgesetzt werden soll, weil man nicht weiß wie man seine personellen Löcher anders stopfen soll. Auch Krankheitsausfälle sind unternehmerisches Risiko.
GANZ SO EINFACH, wie sich das gemacht wird, ist es nicht indem man einfach mal alles auf die Arbeitnehmer abwälzt, und selbst nicht mit der Organisation dazu in die Puschen kommt.
Ich darf z.b mal an die Med GV erinnern. viele Geräte dürfen ohne Einweisung gar nicht benutzt werden.
Es ist ja fein, wenn man sich dann zu "helfen" weiß und durchwurschtelt, aber sehr professionell hört sich das nicht an.
In der Nachtwache mag das ja noch gehen.
Wie sieht das denn real ohne Einweisung in die Gerätschaften rechtlich aus?
Ich habe Krankenschwester gelernt und nicht Detektiv. Dh. wenn ich ein mir unbekanntes Gerät oder eine mir unbekannte Situation sehe, dann möchte ich die ernsthaft erlernen können und nicht vermuten müssen, wie etwas funktionieren soll, oder wie der Ablauf sein müßte/ könnte.
Es geht mir nicht darum, daß man sich nicht überall durchwurschteln könnte, aber ist das denn wirklich in der Form, wie das passiert notwendig und zeugt das von besonderer Professionalität derer,die das man so eben anordnen.
Ich arbeite auf einer Abteilung die auf 5 in allen Schichten rotiert, und ich sehe, was dann alles "nicht" - " nur halb", oder falsch gelaufen ist, wenn wir uneingewiesenes Personal haben.
Das sind alles nur Kleinigkeiten, die falsch laufen, aber wir arbeiten nicht mit Maschinen.
Eine falsche Information, und ein minimaler falscher Ablauf kann größere Folgen haben, als man denkt. Kommunikation ist die halbe Miete, und die findet nicht ausreichend statt, wenn man davon ausgeht: " Ich mach das mal eben nebenbei und kann das alles ja schon irgendwie. Ich wurschtel mich da schon durch."
Abgesehen davon, wäre mein letztes Operationsergebnis als Patient evtl. anders ausgegangen, wenn ich es mit Personal zu tun gehabt hätte, daß mit den tatsächlich notwendigen Abläufen vertraut gewesen wäre.
Im Ergebnis bin ich als Patient lieb und zuvorkommend behandelt worden, aber leider war das trotzdem schrottig und im Ergebnis übel.
Ich wette, daß das Personal damals auch sehr viele Geräte bedienen konnte und daß die mich sogar hätten waschen können. NUR brauchte ich gar nicht gewaschen werden. Ich hätte ganz einfach nur den normalen Routineablauf angeboten bekommen müssen und nicht die Information, die ich bekommen habe.
Es sind aber gar nicht die Geräte alleine um die es geht. Wie ich am eigenen Leib feststellen durfte, ist ein falscher Ablauf und eine kleinere Unterlassungssünde unter Umständen für den Patienten doch nicht so ganz ohne Folgen.
Das " zuständige" Personal hat sicherlich nicht einmal mitbekommen, WO es nicht bescheid wußte, meint es hätte eine prima Schichtarbeit abgeliefert.
Manchmal sind es gar nicht die " großen" Dinge, die Schaden anrichten, sondern eher die kleinen. Es gibt nichts gefährlicheres in der Pflege als "unbewußtes Nichtwissen" oder wenn man meint, man könnte mal eben alles, was es in der Medizin so gibt.
Ich hätte mir das für meine OP gewünscht, daß das was man so mal eben nebenbei tut, hinterfragt worden wäre.
Das Rotieren bedeutet, daß man seine Crew so führen kann, daß es sich und andere damit nicht in Gefahr bringt. Es gibt auch noch soetwas wie eine Führsorgepflicht und Verantwortung für seine Arbeitnehmer.
Geräte.
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Liebe Grüße Fearn