Patient ohne frische Kleidung

schwäbin71

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Köln
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Gesundheits- und Krankenpflegerin
Hallo zusammen,

ich habe mal eine Frage:

Zur Zeit hab ich einen Patienten auf Station er liegt schon seit 3 Wochen bei uns ohne frische eigene Kleidung.

Betreutes Wohnen ca 65 km vom KH weg, keine Möglichkeit Kleidung zu besorgen bzw zu bringen

Keine Angehörigen/Freunde.

Wäschekammer im Haus hat nichts?

Wie kann man helfen

Danke schon mal im vorraus

Tina
 
Völlig unkonventionell: Freund, Paps, Onkel, Opas fragen ob sie was übrig haben?
Z.B. Kolping-Werk o.a. aufsuchen (was halt in der Nähe ist). Dort kriegst Kleidung im Kilopack.
Fraglich, aber Fragen kann man: Kooperiert die Klinik mit einem Heim, hat man dort einen Fundus?
In einem Funktionsbereich (OP, Int., NA...) um Hosen und Oberteile bitten?
Heimatnah verlegen geht nicht?
 
Hallo amezaliwa, also im Haus haben wir die Möglichkeiten ausgeschöpft. Auch auf Station haben wir schon geschaut aber leider wenig zusammen bekommen. Heimatnah geht nicht da wir spezielle Station sind -> Rheuma.

Ok Kleiderkammern noch schauen kann.

Danke
 
1. die ideen von amezaliwa find ich persönlich sehr gut ! auch in meinem arbeitsbereich muss man manchmal zu " unkonventionellen " beschaffungsmöglichkeiten greifen....

2. die tatsache, dass es unmöglich erscheit, vom betreuten wohnen kleidung zu bekommen, erscheint mir irgendwie " als unmöglich "
> 65 km sind jetzt zwar kein katzensprung, aber auch keine weltreise. also innerhalb von 3 wochen sollte es ja wohl möglich sein, frische kleidung liefern zu können.
Haben die bei der einlieferung nicht daran gedacht, kleidung mitzugeben ? die könnte man nämlich dann auch regelmässig waschen und nutzen.
sollten man es im eifer des gefechtes dies vergessen haben ( was durchaus passieren kann ), so sollte man dann nach lösungen suchen, um den fehler zu beheben. zur not muss man ein taxi hinschicken
 
Hallo Tante Doll, zu erst wurde zum Patienten gesagt er braucht nicht viel mit zunehmen es würde neues nach gebracht. Als es not war hies es plötzlich geht nicht zu weit, dann einmal da brachte man aber nur lange schlafanzugpullis und dicke Wollsocken mehr nicht und seit dem nix mehr.

Bin als einzige auf Station die einzige die das richtig stört, als Schülerin kann ich vieles net selber ankurbeln. In meiner ersten Aktion haben meine Kollegen noch mitgemacht aber jetzt sagen sie halt naja wenn die aus dem Betreuten Wohnen nix vorbei bringen dann hat er halt zu Hause nix und das ist net unsere Sorge.

Daher danke für eure Hilfe
 
In solchen Situationen können wir über die Klinikseelsorge Kontakt mit der Kleiderkammer der Caritas aufnehmen. Ich könnte mir denken, dass es auch in Eurem Ort mindestens eine wohltätige Organisation gibt, die Kleidung für Bedürftige hat. Wenn diese Euch nicht bekannt sein sollten, fragt doch mal bei der Sozialberatung im Haus nach oder ruft Montag mal im Rathaus an, dort müssten die entsprechenden Anlaufstellen bekannt sein.
 
@ Claudia: daran hatte ich schon gedacht.....obwohl ja der patient nicht per se hilfebedürftig ist, sondern einen missstand erlebt, der offenbar nur einem mangel an organisation geschuldet zu sein scheint....
 
Hallo,

ich frage mich, wer aus dem Betreuten Wohnen was bringen soll. Da ist ja eigentlich niemand. Betreutes Wohnen bedeutet nicht Pflegeheim und auch da wären die Angehörigen zuständig, nicht die Einrichtung, auch wenn viele dies aus Servicegründen übernehmen.

Bekommt er denn keinen Besuch, den man darauf ansprechen könnte?

Susanne
 
hmmm.... ich halte mal eine definition aus wikipedia dagegen:

Als betreutes Wohnen werden Wohnformen bezeichnet, in denen Menschen Unterstützung finden, die je nach Lebenssituation unterschiedliche Formen der Hilfe benötigen. Das sind beispielsweise alte, psychisch kranke bzw. seelisch, geistig und/oder körperlich behinderte Menschen, Obdachlose oder Jugendliche. Die Betreuung wird durch Sozialarbeiter bzw. Psychologen, Heilerziehungspfleger, Heilpädagogen, Erzieher, Therapeuten oder Pflegekräfte gewährleistet ( ... )

so weit die defininition - ansonsten wäre ja auch die bezeichnung " betreutes wohnen " ad adsurdum geführt

aber ich gebe zu: ich bin schon allzulange weg aus deutschland - deshalb habe ich auch keine ahnung wie die praxis eigentlich aussieht !!!
 
Nein, sie hat Recht. Die "Betreuung" im betreuten Wohnen ist in der Regel minimal. Im Grunde genommen sind das Appartmenthäuser, architektonisch gestaltet für die Bedürfnisse älterer Menschen (Aufzüge, keine Türschwellen etc.). Die Menschen dort müssen sich komplett selbst versorgen bzw. einen ambulanten Pflegedienst, Hausnotruf, Essen auf Rädern usw. zusätzlich organisieren und bezahlen, die Hilfe ist da nicht mit inbegriffen.

Aber auch mit einem eventuellen Mehr an Betreuung (z.B. im Altenpflegeheim) könnte man von den Beschäftigten dort kaum verlangen, in ihrer Freizeit 65 km einfache Fahrt zu wuppen, um den Bewohner mit frischer Kleidung auszustatten.
 
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Nein, sie hat Recht. Die "Betreuung" im betreuten Wohnen ist in der Regel minimal. Im Grunde genommen sind das Appartmenthäuser, architektonisch gestaltet für die Bedürfnisse älterer Menschen (Aufzüge, keine Türschwellen etc.). Die Menschen dort müssen sich komplett selbst versorgen bzw. einen ambulanten Pflegedienst, Hausnotruf, Essen auf Rädern usw. zusätzlich organisieren und bezahlen, die Hilfe ist da nicht mit inbegriffen. ( ... )

mae culpa ! wie gesagt, ich bin wohl doch schon zu lange aus deutschland weg um viele situationen dort objektiv beurteilen zu können. ihr habt damit recht: betreutes wohnen ist dann halt eben kein betreutes wohnen... ( zumindest den grundstandarts entsprechend...

Aber auch mit einem eventuellen Mehr an Betreuung (z.B. im Altenpflegeheim) könnte man von den Beschäftigten dort kaum verlangen, in ihrer Freizeit 65 km einfache Fahrt zu wuppen, um den Bewohner mit frischer Kleidung auszustatten.

ja, ich dachte eigentlich nicht dass, die angestellten ( die es ja nicht gibt, wie ich hier in erfahrung gebracht habe ) diese tätigkeit in ihrer freizeit ausführen sollten....:ccol1::ccol1::ccol1:

es bleibt eben trotzdem mit einer gewissen ironie zu bemerken, dass mal wieder pflegekräfte energie, kosten und ressourcen aufbringen um die fehler anderer zu korregieren

aber das ziel war ja, der TE ein paar tips zu geben und ich glaube, die hat sie auch bekommen
 
Hallöchen zusammen,

unsere Sozialdienst hat ihm geholfen. Vielen Dank für Eure Hilfe.

Also so wie ich den Patienten verstanden habe war das so geplant er nimmt erst mal das mit was er für 10 Tage benötigt sollte der Aufenthalt länger dauer würde man ihm frische Kleidung bringen. Leider haben Sie das nur unzureichend gemacht, haben einfach irgendwas aus seinem Schrank genommen aber keine Hosen Tshirts sondern nur langarmige Oberteile und Wollsocken. Die zweite gepackte Tasche vom Patienten wurde einfach dort gelassen und ein 2 x wollte der Pflegedienst nicht fahren.

Er lebt in einer Wohnung wo er durch einen Hausdienst und ambulanten Dienst versorgt ist

Liebe Grüße
Tina
 

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