- Registriert
- 19.06.2018
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Hallo,
ich bin Krusty, 47 Jahre alt, seit 2003 von der Dialyse abhängig und, auf Grund einer traumatischen Kindheit, mit einer chronischen Depression und einer sozialen Phobie lebensbehindert.
In den letzten, knapp 20 Jahren habe ich mehrere Psychotherapien durchgemacht und dabei gelernt, mein Paket immer besser zu schultern und so gut es eben geht damit zurechtzukommen und schlicht weiterzuleben.
Ich bin mit einem Anliegen hier, das mich seit ungezählten Monaten massiv belastet, weil es mir sehr am Herzen liegt. Das Thema ist sehr heikel, weshalb ich es gleichzeitig in drei artverwandten Foren einstelle (ein Dialyse-Forum, eines für Ärzte und eines für medizinisches Pflegepersonal). Es ist wichtig, dass ich vielfältiges Feedback bekomme, um nichts Falsches zu tun, oder unnötig ungerecht zu werden. Ich werde versuchen, ohne Sentimentalitäten auszukommen und mich auf Fakten zu beschränken...
Folgendes ist, aus meiner Sicht!, geschehen:
Nach vielen unruhigen und suchenden Jahren hatte ich vor vier Jahren endlich einen Zustand erreicht, in dem ich begann Wurzeln zu schlagen und mich zum ersten mal im Leben wirklich heimisch zu fühlen. Dazu gehört für mich natürlich auch die passende Dialysestation.
In 14 Jahren habe ich etwa 15 Dialyseeinrichtungen kennen gelernt...davon fünf sogar als „Heimat-Dialyse“...ich war wirklich in ganz Deutschland auf der Suche nach mir und meinem Platz in dieser Welt und hab alles in Dortmund und Umgebung gefunden. So langsam fing mein Leben an Freude zu machen.
Ja, und dann war da diese Dialyseschwester, die mich sehr interessiert hat.
Natürlich ist das eine grundsätzlich schwierige Situation, aber nach reiflicher Überlegung über mögliche Konsequenzen nahm ich allen Mut zusammen und sprach sie an. Ich bekundete mein Interesse an ihr und gleichzeitig meine Bedenken. Sie ließ sich mit den Worten „außerhalb der Dialyse kann ich machen, was ich will“ auf mich ein.
Yeah, läuft...besser wird‘s nicht.
Von Beginn an spielte ich mit aufgedeckten Karten...psychische Erkrankung, schwere Depression...Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Kommunikation hielt ich für normal, in welcher Art von Beziehung auch immer. Das war alles kein Problem für die Frau, sie wisse,
was Depression ist und könne damit gut umgehen. Sie würde alles tun für mich, nur nicht über sich reden und alles mit sich selbst ausmachen. Von Anfang an kam mir das merkwürdig vor und ich äußerte diese Gedanken ihr gegenüber, ohne eine Erklärung dafür zu bekommen. Naja, schauen wir halt mal, dachte ich, unter erwachsenen Menschen kann man sich ja kommunikativ verständigen. Von wegen. Ich hab nur wenige Wochen gebraucht, um festzustellen, dass das Verhalten der Krankenschwester mindestens fragwürdig war und ich versuchte die Beziehung so sauber, wie nur irgend möglich, zu beenden. Hier beginnt das eigentliche Drama und Desaster.
Ich war bereit meine Dialyse freiwillig zu verlassen, um ihr jeden Ärger zu ersparen. Soviel war mir die Frau mindestens wert. Doch ging sie jedem klärenden Gespräch zur Beendigung der Beziehung aus dem Weg und verwehrte mir den Wunsch danach, den ich auch klar äußerte. Sie aber schwieg und ließ mich im Unklaren über ihre Gedanken, Gefühle und ihre Absichten...sie unternahm nicht einmal den Versuch etwas zu erklären, oder gar aufzuklären. Spätestens hier wurde mir bewusst, was das 'Nicht-Reden' wirklich zu bedeuten hatte. Für jeden „normal“ fühlenden Menschen führt das zu Unbehagen und Selbstzweifeln und tut sehr weh, auch zu Empfindungen, wie Kränkung und Demütigung...für jemanden wie mich kann das durchaus tödlich sein.
Ich habe mir den Mund fusselig geredet und ihr immer wieder erklärt, was ihr Verhalten mit mir macht und dass ich das nicht so hinnehmen werde, oder überhaupt dulde. Diese Art der Beziehung ist einseitig und oberflächlig, aber alles versank in ihrem Schweigen.
Ich war völlig fertig und sehr entsetzt, dass sie mich rundum ignorierte und mich somit missachtete.
Am Ende, nach zwei ganzen Jahren des todschweigens, sah sie scheinbar keine andere Möglichkeit, als meine psychische Erkrankung für ihr eigenes Verhalten verantwortlich zu machen, um mich vor ihren Kolleginnen und meinen Mitpatienten zum psychopathischen Täter zu degradieren, woraufhin natürlich auch von deren Seite missachtend über mich gesprochen wurde. Sie hat mir ganz bewusst so sehr weh getan, dass ich mich nach Akutaufnahme in der psychiatrischen Klinik wiederfand. Knapp zwei weitere Jahre später habe ich das alles so gut es eben ging verarbeitet und stehe nun hier und will es mir nicht gefallen lassen. Denn was bleibt ist das Entsetzen, die Kränkung und die Demütigung. Alles in mir schreit nach Widerstand und Richtigstellung (ein Erfolg meiner Therapien, wie ich mir einbilde). Ich bin nicht gewillt, den Täter, den sie aus mir vor allen Anderen gemacht hat, auf mir sitzen zu lassen.
Es geht mir nicht um Rache, auch nicht darum, wieder zurück in meine Dialyse zu können.
Es geht darum, die Sache richtigzustellen und vor allem ihr klarzumachen, dass ihr Verhalten schädlich für mich war und schlichtweg falsch.
Meine dringliche Frage ist...Wie betrachtet ihr mein Problem und wie verhalte ich mich angemessen? Ist mein Widerstand gerechtfertigt, oder bin ich womöglich selbst verantwortlich? Was kann ich tun?
Liebe Grüße-krusty
Falls ihr Fragen habt, die zur Klärung der Lage beitragen, beantworte ich diese sehr gern und so ehrlich, wie es mir möglich ist.
ich bin Krusty, 47 Jahre alt, seit 2003 von der Dialyse abhängig und, auf Grund einer traumatischen Kindheit, mit einer chronischen Depression und einer sozialen Phobie lebensbehindert.
In den letzten, knapp 20 Jahren habe ich mehrere Psychotherapien durchgemacht und dabei gelernt, mein Paket immer besser zu schultern und so gut es eben geht damit zurechtzukommen und schlicht weiterzuleben.
Ich bin mit einem Anliegen hier, das mich seit ungezählten Monaten massiv belastet, weil es mir sehr am Herzen liegt. Das Thema ist sehr heikel, weshalb ich es gleichzeitig in drei artverwandten Foren einstelle (ein Dialyse-Forum, eines für Ärzte und eines für medizinisches Pflegepersonal). Es ist wichtig, dass ich vielfältiges Feedback bekomme, um nichts Falsches zu tun, oder unnötig ungerecht zu werden. Ich werde versuchen, ohne Sentimentalitäten auszukommen und mich auf Fakten zu beschränken...
Folgendes ist, aus meiner Sicht!, geschehen:
Nach vielen unruhigen und suchenden Jahren hatte ich vor vier Jahren endlich einen Zustand erreicht, in dem ich begann Wurzeln zu schlagen und mich zum ersten mal im Leben wirklich heimisch zu fühlen. Dazu gehört für mich natürlich auch die passende Dialysestation.
In 14 Jahren habe ich etwa 15 Dialyseeinrichtungen kennen gelernt...davon fünf sogar als „Heimat-Dialyse“...ich war wirklich in ganz Deutschland auf der Suche nach mir und meinem Platz in dieser Welt und hab alles in Dortmund und Umgebung gefunden. So langsam fing mein Leben an Freude zu machen.
Ja, und dann war da diese Dialyseschwester, die mich sehr interessiert hat.
Natürlich ist das eine grundsätzlich schwierige Situation, aber nach reiflicher Überlegung über mögliche Konsequenzen nahm ich allen Mut zusammen und sprach sie an. Ich bekundete mein Interesse an ihr und gleichzeitig meine Bedenken. Sie ließ sich mit den Worten „außerhalb der Dialyse kann ich machen, was ich will“ auf mich ein.
Yeah, läuft...besser wird‘s nicht.
Von Beginn an spielte ich mit aufgedeckten Karten...psychische Erkrankung, schwere Depression...Wahrhaftigkeit, Aufrichtigkeit und Kommunikation hielt ich für normal, in welcher Art von Beziehung auch immer. Das war alles kein Problem für die Frau, sie wisse,
was Depression ist und könne damit gut umgehen. Sie würde alles tun für mich, nur nicht über sich reden und alles mit sich selbst ausmachen. Von Anfang an kam mir das merkwürdig vor und ich äußerte diese Gedanken ihr gegenüber, ohne eine Erklärung dafür zu bekommen. Naja, schauen wir halt mal, dachte ich, unter erwachsenen Menschen kann man sich ja kommunikativ verständigen. Von wegen. Ich hab nur wenige Wochen gebraucht, um festzustellen, dass das Verhalten der Krankenschwester mindestens fragwürdig war und ich versuchte die Beziehung so sauber, wie nur irgend möglich, zu beenden. Hier beginnt das eigentliche Drama und Desaster.
Ich war bereit meine Dialyse freiwillig zu verlassen, um ihr jeden Ärger zu ersparen. Soviel war mir die Frau mindestens wert. Doch ging sie jedem klärenden Gespräch zur Beendigung der Beziehung aus dem Weg und verwehrte mir den Wunsch danach, den ich auch klar äußerte. Sie aber schwieg und ließ mich im Unklaren über ihre Gedanken, Gefühle und ihre Absichten...sie unternahm nicht einmal den Versuch etwas zu erklären, oder gar aufzuklären. Spätestens hier wurde mir bewusst, was das 'Nicht-Reden' wirklich zu bedeuten hatte. Für jeden „normal“ fühlenden Menschen führt das zu Unbehagen und Selbstzweifeln und tut sehr weh, auch zu Empfindungen, wie Kränkung und Demütigung...für jemanden wie mich kann das durchaus tödlich sein.
Ich habe mir den Mund fusselig geredet und ihr immer wieder erklärt, was ihr Verhalten mit mir macht und dass ich das nicht so hinnehmen werde, oder überhaupt dulde. Diese Art der Beziehung ist einseitig und oberflächlig, aber alles versank in ihrem Schweigen.
Ich war völlig fertig und sehr entsetzt, dass sie mich rundum ignorierte und mich somit missachtete.
Am Ende, nach zwei ganzen Jahren des todschweigens, sah sie scheinbar keine andere Möglichkeit, als meine psychische Erkrankung für ihr eigenes Verhalten verantwortlich zu machen, um mich vor ihren Kolleginnen und meinen Mitpatienten zum psychopathischen Täter zu degradieren, woraufhin natürlich auch von deren Seite missachtend über mich gesprochen wurde. Sie hat mir ganz bewusst so sehr weh getan, dass ich mich nach Akutaufnahme in der psychiatrischen Klinik wiederfand. Knapp zwei weitere Jahre später habe ich das alles so gut es eben ging verarbeitet und stehe nun hier und will es mir nicht gefallen lassen. Denn was bleibt ist das Entsetzen, die Kränkung und die Demütigung. Alles in mir schreit nach Widerstand und Richtigstellung (ein Erfolg meiner Therapien, wie ich mir einbilde). Ich bin nicht gewillt, den Täter, den sie aus mir vor allen Anderen gemacht hat, auf mir sitzen zu lassen.
Es geht mir nicht um Rache, auch nicht darum, wieder zurück in meine Dialyse zu können.
Es geht darum, die Sache richtigzustellen und vor allem ihr klarzumachen, dass ihr Verhalten schädlich für mich war und schlichtweg falsch.
Meine dringliche Frage ist...Wie betrachtet ihr mein Problem und wie verhalte ich mich angemessen? Ist mein Widerstand gerechtfertigt, oder bin ich womöglich selbst verantwortlich? Was kann ich tun?
Liebe Grüße-krusty
Falls ihr Fragen habt, die zur Klärung der Lage beitragen, beantworte ich diese sehr gern und so ehrlich, wie es mir möglich ist.