Notarzt, Ankunft, Verweigerung

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Gelöschter User 55601

Gast
Hallo,
ich bin 33 und Krankenschwester in Elternzeit (ich war hier vor etlichen Jahren schonmal angemeldet) . Gestern ist was passiert...und ich möchte bitte eure Meinung dazu hören. Mein Papa ist seit einigen Jahren sehr krank, 2010 Sepsis (künstliches Koma), danach mehrmals im Jahr starke Herzprobleme (künstliche Herzklappen, 30% Herzleistung, mehrere Herzkatheter Untersuchungen, Herzinsuff, Herzrhythmusstörungen, Niereninsuff Grad 3 usw.)
Zunehmend ging es ihm die letzten Monate immer schlechter und schlechter. Ich konnte ihn aber (bis gestern) nicht davon überzeugen, ins Krankenhaus zu fahren. Seine Extremitäten hingen nur noch lasch herunter. Wir haben alles mögliche an Pflegeutensilien besorgt, auch Nachtstuhl und Bettpfanne. Vielleicht kennt ihr solch Angehörige, die einfach etwas stur sind. Es sind noch viele Dinge, würde aber den Rahmen sprengen.
Gestern ging es ihm richtig mies, ich dachte er stirbt. Er war total blass und hat unter sich gemacht. Kurz danach hat er sich übergeben, es war rot. Ich dachte erst, OK...er hat am Tag zuvor ein kleines Glas Wein getrunken, weil er Geburtstag hatte. 3 Stunden später dasselbe...es waren Koagel dabei. Da habe ich gesagt, er war einverstanden, wir rufen gleich den RTW (es ging ihm immer schlechter). Meine Mama sollte ihn aber bitte noch ganz schnell sauber machen, weil er unter sich gemacht hat (er ist sehr eitel). Ich habe währenddessen die Tasche gepackt. Kurz darauf hat er ca. 1 Liter Blut erbrochen, wieder mit Koagel. Den RTW hatte ich bereits gerufen. Nach 20 Minuten traf der RTW ein. Der Sanitäter hat ca. 30 Minuten gebraucht, um einen Zugang zu legen, vergebens. Ich hatte den Vorschlag gemacht, einen Arm in warmes Wasser zu legen, das klappt bei uns in der Klinik immer sehr gut. Wollte er nicht! Habe trotzdem ein warmes Handtuch geholt und es auf seinen Arm gelegt. Siehe da, Vene sichtbar. Da er fast am kollabieren war, hat die Dame vom Rettungsdienst irgendwann mal den Notarzt angerufen. Es war keiner da!!! Ein Notarzt musste aus 30 KM Entfernung zu uns fahren. Nach weiteren 40 Minuten war die"tolle Ärztin " dann endlich da. Feuerwehr stand mit samter Belegschaft schon bei uns im Schlafzimmer, da mein Papa nicht mehr aufstehen konnte. Er wurde immer blasser und man konnte ihn kaum noch verstehen. Ich habe geweint...ich dachte, das war es jetzt. Die Notärztin stand am Bett und machte Witze. Ich habe ihr gesagt, dass er immer mit dem RTW in ein gewisses Krankenhaus gebracht wird, da unser hiesiges Krankenhaus damit überfordert ist (er wurde von dort immer mit dem RTW in das eigentliche Krankenhaus gebracht). Da sagte sie, dass sie doch jetzt nicht in das Krankenhaus fährt, sie wolle auch wieder nach Hause (Fahrzeit wären knapp 20 Minuten gewesen). Der Sanitäter sprach sie darauf an, dass mein Papa in den Schockraum muss. Ihm ging es mittlerweile so schlecht, dass er nichts mehr wirklich mitbekommen hat. Da sagte die Ärztin, dass nur wenn er rot anläuft, in den Schockraum kommt...sie lachte wieder dabei. Da bin ich fast geplatzt. Ich habe zu meiner Mutter gesagt, dass ich den Raum verlassen muss. Es ging einfach nicht mehr. Ich bin seit 15 Jahren in der Pflege. Sowas ist mir noch nicht passiert. Er bekommt nun Bluttransfusionen und man versucht, den Kreislauf zu stabilisieren. Ob er es schafft, weiß ich nicht. Aber diese, sorry dumme Ärztin, die ich damals schon kennengelernt habe, als sie selbst noch in der Ausbildung war...dafür empfinde ich nur noch Hass. Wenn jemand so stark Blut erbricht, sein Allgemeinzustand sich drastisch verändert, darf ich als "Not" Ärztin sowas von mir geben? Kann es wirklich sein, dass so lange Zeit vergeht, bis sie überhaupt bei uns eintrifft? Ich bin eigentlich eine Person, die sich nicht beschwert. Aber ich habe bei ihr das Bedürfnis, dies zu tun. Was würdet ihr machen? Sorry für meine Rechtschreibung, ich bin wirklich auf 180. Sie war wirklich furchtbar. Es war ein Notfall...sie hat getan, als hätte sich jemand den Daumen verstaucht.

Achso, der Verdacht war Ösophagusvarizen. Da zählt eigentlich jede Minute.
 
Natürlich kannst Du Dich über das Verhalten der Notärztin beschweren.
Ich weiß jetzt nicht, wo Du wohnst. Aber im ländlichen Bereich sitzt der Notarzt nicht zwingend in der Klinik neben dem NAW, sondern wird separat gefahren. Oft machen sie Dienst von Zuhause aus. Der RTW kommt, dann wird entschieden und dann ggf. der Notarzt hinzugezogen. Es sei denn die Leitstellen entscheidet, dass der NAW direkt kommen muss. Dazu kommt, dass das nächstgelegene Krankenhaus angefahren werden muss. Der Rettungsdienst muss ja so schnell wie möglich für den nächsten Einsatz bereit stehen. Da kann man kein Wunschkrankenhaus anfahren, wenn sich dadurch die Einsatzzeit verlängert. Dann stirbt woanders der nächste.
 
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Natürlich kannst Du Dich über das Verhalten der Notärztin beschweren.
Ich weiß jetzt nicht, wo Du wohnst. Aber im ländlichen Bereich sitzt der Notarzt nicht zwingend in der Klinik neben dem NAW, sondern wird separat gefahren. Oft machen sie Dienst von Zuhause aus. Der RTW kommt, dann wird entschieden und dann ggf. der Notarzt hinzugezogen. Es sei denn die Leitstellen entscheidet, dass der NAW direkt kommen muss. Dazu kommt, dass das nächstgelegene Krankenhaus angefahren werden muss. Der Rettungsdienst muss ja so schnell wie möglich für den nächsten Einsatz bereit stehen. Da kann man kein Wunschkrankenhaus anfahren, wenn sich dadurch die Einsatzzeit verlängert. Dann stirbt woanders der nächste.





Hallo Bachstelze, natürlich kann man nicht auf Wunsch in ein Krankenhaus fahren. Als die 112 informiert wurde, wurde gesagt, dass ein Notarzt notwendig ist. Wenn jemand Ösophagusvarizen hat, muss schnell gehandelt werden. Dies geschah leider absolut nicht. Auch im ländlichen Bereich, muss dafür gesorgt werden, dass binnen 20 Minuten eine Rettung da ist. Es geht darum, dass unser Krankenhaus hier, dafür einfach nicht ausgelegt ist. Deswegen musste mein Papa immer gleich in die Uni. Durch diesen Einsatz, kam kein anderer Mensch zu Schaden. Eher die Person, um die es ging. Hätte man schneller gehandelt, hätte er weniger Blut verloren. Mir geht es darum, es kann nicht sein, dass hier weit und breit kein Notarzt zur Verfügung gestanden hat. Anders Einsätze hat es zu dieser Zeit nicht gegeben.
 
Hallo Winnie

Das hört sich sehr Tragisch an. Wie es zu dieser "Fehleinschätzung" seitens der Leitstelle und dem unangebrachten Verhalten der Ärztin gekommen ist kann hier keiner beurteilen. Ich würde dir aber empfehlen dies mit den Besagten aufzuarbeiten.

Dafür gibt es sicher Anlaufstellen beim örtlichen Rettungsdienst. Dieses Forum halte ich da für die falsche Adresse

Keiner weiß wie deine Meldung war, nur wenige können wissen ob es keinen anderen Einsatz gab etc. und warum der V.a. Ösophagusvarizen etc. Wir kennen nicht die Anamnese deines Vaters.

Für einen Angehörigen ist die Situation schrecklich. Ich hoffe EUCH geht es beiden bald besser
 
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Habt Ihr Euch auch mal Gedanken gemacht in wie weit es Sinn macht eine intensivmedizinische Maximalversorgung anzustreben? Bei den Vorerkrankungen ist halt irgendwann mal Zapfenstreich..
 
Das nächstgelegene Krankenhaus kann aber immerhin die Notfallversorgung durchführen, bis ein Patient stabil genug für den Transport ist, sprich Transfusion, Infusion und Katecholamingabe zur Stabilisierung des Kreislaufs. Dann kann ein Intensivtransport den Patienten immer noch in ein Uniklinikum bringen.

Was nützt der direkte Transport, wenn der Patient unterwegs stirbt? Im RTW sind die Möglichkeiten begrenzt.

Ich habe sowohl in einem „nächstgelegenen Krankenhaus“ als auch später in einer Uniklinik auf Intensivstation gearbeitet. Ösophagusvarizen mussten nicht zwangsläufig sofort in die Uni.
 
Es tut mir leid, wenn ich mich jetzt erst melde. Mussten erstmal mit der Diagnose zurecht kommen. Mir ging es nicht darum, dass er in das nächste Krankenhaus geliefert wurde. Es ging darum, wie die Ärztin sich verhalten hat. Aus unserem Dorf waren alle von der Feuerwehr bei uns Daheim...daher weiß ich von den Leuten, dass kein anderer Notfall zu dieser Zeit gewesen ist. Inetninja, die Anamnese hatte ich bereits in meinem Beitrag erwähnt. Ich hatte es im Verdacht, da er nicht kaffeesatzartig erbrochen hat...es konnten nur Ösophagusvarizen sein. Im Laufe des Tages habe ich ihm gesagt, dass falls er Ösophagusvarizen hat, er elendig zu Grunde geht. Daraufhin hatte er einem Transport zugestimmt. Am diesem Tag waren seine Augen bereits sehr gelb. An den Tagen zuvor nicht. Ich besitze nunmal so viel Empathie, dass ich beim Patienten nicht lache. Und wenn es jemanden so schlecht geht, muss ich erstmal lange darüber nachdenken. Ich bin nicht so eine Schwester die sagt, ich gehe nach Hause und lasse alles hinter mir. Deswegen fande ich das Verhalten von Sanitäter und Notarzt absolut unangebracht. Zumal sie in gewisser Hinsicht Kollegen sind (Papa ist Polizist). Man hat gefälligst Respekt, egal wer vor dir liegt. Ja ich weiß, dass Ösophagusvarizen nicht unbedingt in die Uni gebracht werden. Aber es ist ein Notfall! Und da kann ich nicht 1 Stunde versuchen einen Zugang zu legen und so lange auf den Notarzt warten. Da muss SOFORT gehandelt werden. Bisher hat er 5 Bluttransfusionen erhalten. Die Leber ist kaputt er musste so viel in seinem Leben mitmachen, was er nie verkraftet hat. Und nein, ich möchte nicht, dass man diese Erkrankung verurteilt. Er kann überhaupt nichts mehr selber machen. Er verliert Urin und Kot. Ich kann einfach nicht mehr. Seitdem er eingeliefert wurde, habe ich nicht mehr geschlafen. Er hat so viele weitere Probleme, dass es einfach scheiße aussieht. Die Ärztin hat mir eben gesagt, dass sie dachten, er überlebt die Nacht nicht mehr. Ich habe selbst auf der Sucht gearbeitet...und das man selbst mal irgendwie davon betroffen ist...da denkt man nicht dran. Bitte schreibt mir keine blöden Kommentare, ich hätte es wissen müssen etc.
Ich wusste es. Aber ich hätte nichts auf der Welt machen können, um ihn in ein Krankenhaus zu verfrachten. Nun ist alles zu spät. Er wird einfach so sterben.
 
Aber es ist ein Notfall! Und da kann ich nicht 1 Stunde versuchen einen Zugang zu legen und so lange auf den Notarzt warten. Da muss SOFORT gehandelt werden.
Dem möchte ich dezent widersprechen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Notfallpatient ohne liegenden Zugang abtransportiert wurde. Willst du unterwegs versuchen eine Viggo zu legen? Der Patient muss stabilisiert in den Transport gehen, mit einer Möglichkeit auf weitere Notfälle mit iv-Gabe zu reagieren. Gerade bei akuten Blutungen, wo Volumensubtitution fällig wird. Vorher wird kein RTW und kein Heli loslegen.
 
Dem möchte ich dezent widersprechen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Notfallpatient ohne liegenden Zugang abtransportiert wurde. Willst du unterwegs versuchen eine Viggo zu legen? Der Patient muss stabilisiert in den Transport gehen, mit einer Möglichkeit auf weitere Notfälle mit iv-Gabe zu reagieren. Gerade bei akuten Blutungen, wo Volumensubtitution fällig wird. Vorher wird kein RTW und kein Heli loslegen.


Aber ich kann doch als Sanitäter den Rat annehmen, den Arm in warmes Wasser zu halten. So machen wir das immer in der Klinik. Man lernt doch immer dazu. Genauso lasse ich mir auch gerne neue Dinge sagen. Er hat halt nunmal ziemlich besch... Venen.
 
Aber ich kann doch als Sanitäter den Rat annehmen, den Arm in warmes Wasser zu halten. So machen wir das immer in der Klinik. Man lernt doch immer dazu. Genauso lasse ich mir auch gerne neue Dinge sagen. Er hat halt nunmal ziemlich besch... Venen.
Als Sanitäter gehst du nach einem vorgeschriebenen Schema nach Leitfaden vor, wenn 3 Versuche scheitern, wird ein intra ossärer Zugang gelegt. Auf irgendwelche spielereien mit warmen Wasser lässt man sich schon allein aus Haftungsrechtlichen Relevanzen nicht ein.
 
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Dem möchte ich dezent widersprechen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Notfallpatient ohne liegenden Zugang abtransportiert wurde. Willst du unterwegs versuchen eine Viggo zu legen? Der Patient muss stabilisiert in den Transport gehen, mit einer Möglichkeit auf weitere Notfälle mit iv-Gabe zu reagieren. Gerade bei akuten Blutungen, wo Volumensubtitution fällig wird. Vorher wird kein RTW und kein Heli loslegen.

Info am Rande. Bei uns in NRW nennt sich das Load and Go und hab ich in den letzten 13 Monaten dann doch mal erlebt. Da ging's dann aber wirklich um die Wurst. Da saß die POL noch auf dem Abdomen und hat die Wunde komprimiert.
Ebenfalls offene Unterschenkelfraktur nahe der ZNA... Also ich habs schon erlebt und bin noch nicht so lange dabei.
 
Als Sanitäter gehst du nach einem vorgeschriebenen Schema nach Leitfaden vor, wenn 3 Versuche scheitern, wird ein intra ossärer Zugang gelegt. Auf irgendwelche spielereien mit warmen Wasser lässt man sich schon allein aus Haftungsrechtlichen Relevanzen nicht ein.


Dann hätten sie es doch machen können, anstatt die Zeit verstreichen zu lassen. Es ist jetzt eh nicht mehr wichtig. Danke für eure Nachrichten.
 
Aber ich kann doch als Sanitäter den Rat annehmen, den Arm in warmes Wasser zu halten. So machen wir das immer in der Klinik. Man lernt doch immer dazu. Genauso lasse ich mir auch gerne neue Dinge sagen. Er hat halt nunmal ziemlich besch... Venen.

Du ganz ehrlich. Du solltest wenn das mit der Besatzung klären. Obwohl ich schon fast glaube das es dort nichts wirkliches zu klären gibt. Die haben ihren Job gemacht. Klingt jetzt hart und ist sicher nicht böse gemeint von mir.

Stell dir mal vor dir würde jemand ständig in deinen Job reden und hätte von deinem Job kaum Ahnung. Wie gerne hast du das denn? Und nein wir haben recht wenig Ahnung von der Präklinik, wie sich auch bei dir zeigt. Die da Draußen sind auf ganz andere Dinge fokussiert als wir und ja die haben auch nen echt kranken Humor den man allerdings auf der Wache lassen sollte.

Mir scheint als könntest du nicht gut sein lassen. Ob, Wie, Wo, Was und überhaupt hätte besser laufen können, kannst du ausschließlich nur mit den Beteiligten klären. Und das auch nur wenn dein Vater wirklich aus diesem Handeln einen Schaden erlitten hat. Denn wenn man jedesmal mit Angehörigen aufarbeiten müsste weil man etwas nicht so gemacht hat wie die das wollten... und denk dran wir sind ALLE nur Menschen.

Ich würde dir ja glatt einen Seelsorger nahelegen. Ich glaube du solltest evtl. mal über deine Ängste und diesen Schock reden...

Wirklich mit bester Absicht InetNinja.
 
Du ganz ehrlich. Du solltest wenn das mit der Besatzung klären. Obwohl ich schon fast glaube das es dort nichts wirkliches zu klären gibt. Die haben ihren Job gemacht. Klingt jetzt hart und ist sicher nicht böse gemeint von mir.

Stell dir mal vor dir würde jemand ständig in deinen Job reden und hätte von deinem Job kaum Ahnung. Wie gerne hast du das denn? Und nein wir haben recht wenig Ahnung von der Präklinik, wie sich auch bei dir zeigt. Die da Draußen sind auf ganz andere Dinge fokussiert als wir und ja die haben auch nen echt kranken Humor den man allerdings auf der Wache lassen sollte.

Mir scheint als könntest du nicht gut sein lassen. Ob, Wie, Wo, Was und überhaupt hätte besser laufen können, kannst du ausschließlich nur mit den Beteiligten klären. Und das auch nur wenn dein Vater wirklich aus diesem Handeln einen Schaden erlitten hat. Denn wenn man jedesmal mit Angehörigen aufarbeiten müsste weil man etwas nicht so gemacht hat wie die das wollten... und denk dran wir sind ALLE nur Menschen.

Ich würde dir ja glatt einen Seelsorger nahelegen. Ich glaube du solltest evtl. mal über deine Ängste und diesen Schock reden...

Wirklich mit bester Absicht InetNinja.


Wie ich eben bereits geschrieben habe, es gibt nichts mehr zu klären. Es ist zu spät. Ich kann jetzt auch nicht mehr schreiben. Ich kann euch allen nur sagen, dass meine Ängste und Sorgen berechtigt waren. Hätten sie ihn wenigstens nach der Stabilisierung verlegt, hätte man ihm bestimmt noch helfen können. Bitte, ich hab jetzt keine Kraft mehr, mich wegen meiner Ängste rechtfertigen zu müssen. Ich habe keiner Person irgendwo hinein geredet. Ich habe dem Sanni nur einen gut gemeinten Ratschlag gegeben. Und dabei habe ich nicht raus hängen lassen, dass ich Krankenschwester bin. Es war einfach nur ein Ratschlag. Nein, ich brauche keinen Seelsorger
 
Bei allem Verständnis für die emotionale Belastung in einer solchen Situation, finde ich es sehr bedenklich die Schuld bei dem Rettungspersonal oder dem Krankenhaus zu suchen. Vor allem bei den geschilderten Symptomen.
 
Jup... Multimorbide und vllt. Sogar schon palliativ?! Muss es da immer das Maximale sein. Er ist ja nicht erst seit gestern so krank.
 
Niemand von uns war dabei.

Genau das ist es, wir können letztlich nichts wirkliches dazu beitragen.
Und Ratschläge, ob und was Winnie jetzt braucht können wir anhand der wenigen Informationen nicht ermessen.
Und ob und welche Therapie Schwerkranke und oder ihre Angehörigen wünschen und für gut und richtig halten, entscheidet jeder anders. Und wenn man emotional betroffen ist, fällt die Beurteilung häufig anders aus, als rein fachlich und sachlich betrachtet.

Das der Rettungsdienst bestimmte Vorgehensweisen hat ist doch klar, aber das da auch nur Menschen arbeiten die auch mal Fehler machen können doch hoffentlich auch.
Ich kann Winnies Reaktion und Fragen gut verstehen! Damit will ich keinesfalls sagen dass der Rettungssanitäter einen Fehler gemacht hat.
Und ehrlich gesagt, kann es auch nicht schaden, dass Rettungsdienst und Notarzt sich manchmal bewusst machen, wie bestimmtes Verhalten (auch wenn es medizinisch richtig ist) auf Angehörige wirkt!
 
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Jup... Multimorbide und vllt. Sogar schon palliativ?! Muss es da immer das Maximale sein. Er ist ja nicht erst seit gestern so krank.


Die Vorerkrankungen waren bekannt.
Genau das ist es, wir können letztlich nichts wirkliches dazu beitragen.
Und Ratschläge, ob und was Winnie jetzt braucht können wir anhand der wenigen Informationen nicht ermessen.
Und ob und welche Therapie Schwerkranke und oder ihre Angehörigen wünschen und für gut und richtig halten, entscheidet jeder anders. Und wenn man emotional betroffen ist, fällt die Beurteilung häufig anders aus, als rein fachlich und sachlich betrachtet.

Das der Rettungsdienst bestimmte Vorgehensweisen hat ist doch klar, aber das da auch nur Menschen arbeiten die auch mal Fehler machen können doch hoffentlich auch.
Ich kann Winnies Reaktion und Fragen gut verstehen! Damit will ich keinesfalls sagen dass der Rettungssanitäter einen Fehler gemacht hat.
Und ehrlich gesagt, kann es auch nicht schaden, dass Rettungsdienst und Notarzt sich manchmal bewusst machen, wie bestimmtes Verhalten (auch wenn es medizinisch richtig ist) auf Angehörige wirkt!


Danke Ludmilla,
ich hatte bereits um die Löschung meines Accounts gebeten. Und ich kann jetzt einfach sagen, dass ich mir nichts vorzuwerfen habe. Bei der Rettung hatte ich bereits über Ösophagusvarizen berichtest. Was anderes konnte es einfach nicht sein. Trotz aller Vorerkrankungen, war mein Papa weitestgehend "fit". Er konnte noch zur Toilette und hat sich teilweise selbst gewaschen (es kam immer auf die momentane Situation an) . Ich habe wirklich die letzten Tage noch betont, dass er bei uns Daheim nicht so quer war. Wir sind vorgestern zu ihm ins Zimmer, er wusste schon nicht mehr wo er ist. Ich habe die letzten Tage meinen Mund gehalten, hatte jedoch ständig ein ganz ganz beschissenes Gefühl. Habe mich dann mit meiner Cousine ausgetauscht, die seit Jahren dort auf der Intensiv arbeitet. Und es ist nunmal so, dass dieses Krankenhaus für solche Erkrankungen einfach nicht ausgelegt ist, was wir heute zu spüren bekommen haben. Ich arbeite nunmal in dem Bereich, wo man Erkrankungen wie Ösophagusvarizen, Delirium, Enzephalopathie mitbekommt (Psych, Forensik, Psychosomatik) . Meinem Papa hätte geholfen werden können, wenn einiges schneller gelaufen wäre. Ins nächst gelegene Krankenhaus, Kreislauf stabilisieren und dann weiter. Die ganzen Tage habe ich gesagt, dass er quer ist und sie bitte nach der Enzephalopathie schauen sollen. Nein, wurde nicht gemacht. Mittags sagte mir der Arzt am Tele, wie...ihr Vater hat nur 33 % Herzleistung? Sehr gerne würde ich für die Kritiker hier, den Brief hochladen. Die Schwestern hatten heute wirklich Sorge um ihn. So, Vater wurde nach einem Tag von Intensiv auf die Innere verlegt...wobei sie in der Nacht ja noch so Angst hatten. Wir sind weg, Papa 39 Fieber, Fieber geht nicht runter, er ist nicht mehr ansprechbar, Leberkoma. Also bitte Leute! Spart euch manche Kommentare. Ich bin kein Klugscheißer...aber wenn es um solche Erkrankungen geht, kenne ich mich zu 100% damit aus. Und ich weiß, wann was gegeben werden muss. Leider wusste der Arzt dies nicht über meinen Papa...und da denke ich mir wieder, wie kann 1... Ja, 1 verdammter Arzt für das ganze Krankenhaus zuständig sein?
 
Ein Leberkoma kommt aber bei der Vorgeschichte nicht von jetzt auf nachher.. - du sagst du kennst dich aus, dann weißt du ja schon seit langem dass er sicherlich keine LTx bekommen wird und das alles iwann infaust enden wird. Ich glaube eher da wart/seid ihr aktuell nicht darauf vorbereitet gewesen und jetzt wird ein schuldiger gesucht. Was hätte den die Leber retten sollen?? Ne MARS Therapie ohne Aussicht auf ne Transplant??
 

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