Neuregelung der Anrede auf Station

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@narde

mich würde mal interessieren ob deine kollegen sich auch mit frau/herr xy vorstellen???

ich finde man sollte im team gemeinsam entscheiden für welche "vorstellung vor patienten" man sich entscheidet, damit es keine verwirrung gibt!

LG
 
Hallo Karo,

das ist unterschiedlich, wobei die Schwester Vorname in der Überzahl ist.
Dennoch bleibe ich bei Frau 2007 und weder die Patienten noch ich haben ein Problem, wenn es mal andersrum herausrustscht.

Schönen Abend
Narde
 
Um PatientInnenäußerungen einzuordnen spielt es für mich keine Rolle, ob ich jetzt mit meinem Vor- oder Nachnamen angesprochen werde. Wenn die PatientIn z. B. Schmerzen äußert, dann muß ich der Situation entsprechend handeln.
Hallo Gego,

du wirst es kaum glauben, aber die Unterschiede bei Schmerzpatienten die ich gemacht habe sind diese:

Bei Nachnamen wird es eher akzeptiert, dass man über Alternativen zur Schmerzmedikation mit dem Patienten besser besprechen kann, als wenn man sich mit Schwester XYZ nur vorstellt.

Dann verlangt der Patient schon eher sofort ein Medikament, da ja die Vorstellung in den Köpfen ist, die Schwester hat auf alle meine Wünsche einzugehen und hat auch keine beratende Funktion.
Alleine diese Vorstellung verändert den Kontakt, auch wenn er nicht ausgesprochen wird.

Natürlich kann man dies versuchen auch als "Schwester" zu klären, aber es ist in den Köpfen und vieles wird dann erst garnicht angesprochen und führt zu falschen Eindrücken/Vorstellungen/Einstellungen und auch zu einer Kommunikation die nicht förderlich ist.

Ich kann mit meinem Nachnamen dafür sorgen, dass der Patient mehr Eigenverantwortung übernimmt. Da keine gütige, immer aufopferungsvolle Schwester da ist und vielleicht wird dadurch sogar der Gebrauch von Schmerzmedikamenten weniger.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo Brady,

ich denke das kommt auf den Bereich an, wenn ein onkologischer Patient Schmerzen hat und mir das mitteilt, dann bekommt er von mir ohne Diskussion ein Schmerzmittel, denn nur der Patient mit Schmerzen kennt seine Schmerzen, da diskutiere ich nicht lange darüber. Auf Intensiv ganz das gleiche und das macht Frau 2007 genauso wie Schwester Narde, die können sich beide ganz professionell verhalten.

So nun sollten wir aber wieder zu den rechtlichen Aspekten des Threads zurückkehren und nicht über Schmerzmittel diskutieren.

Schönen Abend
Narde
 
finde es ja auch irgendwie besser mit dem nachnamen, nur z.b. auf meiner arbeitskleidung steht sr. vorname, wie blöde wäre es wenn ich mich dann mit nachnamen vorstelle!

und wenn ich mir dann vorstelle das meine 62jährige kollegin sich mit vornamen vorstellt und ich als 25jährige mit nachnamen, finde ich das schon merkwürdig!

ich denke es ist auch arbeitsplatz abhängig!

LG
 
Hallo Brady!

[...]das ist aber schade. Ich sehe den Patienten ganzheitlich, deshalb ist es mir auch wichtig. Ich behaupte mal, dass auch internistische Patienten, Ängste, Unruhe, Probleme, usw. durch ihre
Erkrankung haben, somit bin ich wieder im psychischen Bereich.[...]

Da liegt vielleicht ein Mißverständnis vor. Ich sehe "meine" PatientInnen auch ganzheitlich.

Für mich ist es von großer Bedeutung, daß ich Frau Müller oder Herrn Meier betreue mit allen persönlichen Facetten und nicht das "Bronchialkarzinom von Zimmer 121"!

Ich persönlich habe es manchmal sogar eher als Vorteil erlebt, wenn die PatientInnen eine mehr persönliche Beziehung haben und mich mit Vornamen ansprechen. Besonders wenn es in der Phase vor dem Sterben war.

Das hat die Kommunikation für die PatientInnen häufig erleichtert. Die andere Seite ist allerdings, daß dadurch manchmal die Abgrenzung für mich schwerer wird. Aber nur um mir die Verarbeitung der PatienInnensituation leichter zu machen will ich mich nicht um jeden Preis abgrenzen, wenn es für die PatientIn eine Erleichterung darstellt, wenn sie mich mit Vornamen anspricht oder auch duzt.

Ich kann nur nicht den Zusammenhang zu meinem professionellen Handeln nachvollziehen, wenn jetzt eine PatientIn mich mit "Gesundheits- und Krankenpfleger Herr XY" oder "Pfleger YZ" anspricht.

Schönen Gruß, Gego.
 
Hallo Narde,

es war auch nur ein Beispiel. Natürlich gibt es Bereiche, wo es sofort darum geht ein Schmerzmedikament zu geben.
Aber dies war nicht gemeint, sondern es ging um die Einstellung zu der Anrede "Schwester" und was man in dem Moment auch damit auslösen kann.
Genauso gut, könnte es auch ein Abführmittel sein*gg*.
"Gesundheits- und Krankenpfleger Herr XY" oder "Pfleger YZ" anspricht.
Hallo Gego,

das wäre mir auch ein wenig zuviel. Es reicht doch Herr XY.
Ich habe auch zu einigen Patienten, die mich mit meinem Nachnamen ansprechen und siezen ganz gute Beziehungen aufgebaut. Es sind trotzdem Beziehungen die voller gegenseitigem Respekt und Wertschätzung einhergehen. Vielleicht auch gerade deshalb. Sorry, aber ich habe auch beide Seiten in meiner Berufstätigkeit erlebt.

Liebe Grüße Brady
 
Hallo zusammen,
interessante Diskussion zu der im Grunde schon alles gesagt wurde.
Ich für meinen Teil (ich arbeite auf einer geriatrischen Station) bleibe überwiegend beim Vornamen.
Da ich Stationsleitung bin und das "an mir dran steht" gehen Patienten und Angehörige anders mit mir um, nehmen mich anders war und sehen mich als "ernstzunehmendes Gegenüber" Was nicht heißt soll, dass die ältere Generation dann wenn ich das Zimmer verlasse schon mal flüstert:" Das war die Oberschwester"
Das läßt mich eher schmunzeln.
Wir könnten uns vom Arbeitgeber her jetzt entscheiden, ob wir auf den Namensschildern den Vornamen komplett und den Nachnamennur mit dem Anfangsbuchstaben schreiben lassen wollen oder eben umgekehrt.
Ich habe meinen vollständigen Namen drauf, nenne meinen Nachnamen, aber ich habe einen unglaublich schweren Nachnamen.
Das führt oft zu ziemlich nervigen anreden und deshalb ist es mir oft sogar lieber man spricht mich mit dem Vornamen an.Dann aber nur mit dem Vornamen und per Sie.
Das geht mit den älteren Menschen sehr gut und ist für mich völlig okay.
Da ich authentisch bin in meinem Denken und Handeln erlebe ich es auch selten, dass jemand das "Schwester" im Sinne von nicht ernst zu nehmender Berufsstand der "Dummchen" mißbraucht.
Ärzte haben den nötigen Respekt und wenn nicht fordere ich den kurz und knapp ein für das gesamte Team.Das geht und spricht sich rum.
Wie auch immer, es sollte jedem freistehen, denke ich und welche Außenwirkung mit dem Wort "Schwester" verbunden wird, liegt doch an jedem selbst, oder??
LG
papu
 
:daumen:@papu:

Genau. Ganz deiner Meinung, von Anfang bis Ende!

Wünschte fast, ich hätte das lieber auch so ausgedrückt, und den Rest nicht geschrieben.
 
genau so ist es doch bei den ärzten, z.b. der oberarzt oder der chefarzt redet einen mit vornamen und wir reden sie mit dr. titel und nachnamen an!

LG
 
genau so ist es doch bei den ärzten, z.b. der oberarzt oder der chefarzt redet einen mit vornamen und wir reden sie mit dr. titel und nachnamen an!

LG


Richtig, ich habe mich ja so vorgestellt und finde das so OK, ABER, sie siezen mich natürlich genauso wie ich sie sieze! DAS zeigt den Respekt, nicht der Vor oder Nach oder Zweitname!

Wenn einer gesiezt wird und den anderen duzt, das ist respektlos, aber man kann genauso mit Respekt den Vornamen benutzen. Da sehe ich ganz klar eine Trennung!!
 
ich muss mich auch mal einmischen:

Ausgangsfrage war, ob es rechtens ist, wenn es per Dienstanweisung angeordnet wird, daß man sich in bestimmter Form Ansprechen lassen soll!

Es ging nicht darum, ob mit Vornamen, Nachnamen oder sonstige Variationen.

Also, back to topic!!!
 
genau so ist es doch bei den ärzten, z.b. der oberarzt oder der chefarzt redet einen mit vornamen und wir reden sie mit dr. titel und nachnamen an!
LG

Außer den Chefs reden sich bei uns eigentlich alle mit Vorname/Du an, Ärzte und die meisten OA's einbegriffen - und das ist auch allgemein so gewünscht, eben damit es kein Ungleich Arzt/Schwester-Schwester/Arzt gibt.

Was nicht heißen soll, daß das immer sinnvoll und angemessen sei.

Und ganz unkompliziert ist es auch nicht - spätestens wenn ich - wie so oft - am Telefon nach dem Namen des diensthabenden Arztes gefragt werde und mir gerade wieder mal nur sein Vorname einfällt :(
 
Dann hoffen wir mal, dass andere Häuser, wie das Haus der Threaderöffnerin bald nachziehen werden im Sinne der Qualitätssicherung.

Auf kurz oder lang wird keiner daran vorbei kommen. Nicht umsonst wurde die Berufsbezeichnung auch deshalb geändert.

Denn jedes Haus will seine Außendarstellung verbessern und das ist auch gut so.

Ausreden diesbezüglich aus Angst, Unsicherheit, oder falsches Berufsverständnis, usw...haben wir jetzt genügend zu lesen bekommen und es dreht sich jetzt auch nur noch im Kreise.

Wenn ein Arzt einen schwierigen Nachnamen hat, muss man ihn sich auch merken. Das hat mit Wertschätzung zu tun. Anderen gegenüber und auch für den, der diesen Namen trägt. Ich habe viele ausländische Patienten und es ist meine Aufgabe, mir auch sehr schwierige Namen zu merken und auch aussprechen zu können. Andersrum erwarte ich das auch. Das ist gleichberechtigter und funktionierender Kontakt, alles andere nicht.

Gruß Brady
 
Hallo Brady!

Qualitätsmanagement/Qualitätssicherung sind in letzter Zeit ein Reizwort für mich geworden. QM, wo es sinnvoll ist, ist durchaus berechtigt, aber QM "um jeden Preis" finde ich Ressourcenverschwendung!

Was nützt eine tolle Außendarstellung, wenn's intern nicht klappt?

Beim Einkauf lasse ich mich auch eher durch die "inneren Werte" eines Produktes überzeugen, als durch einen wohlklingenden Namen. (Auch wenn der Vergleich etwas hinkt).

Früher oder später bekommen auch die PatientInnen mit, ob hinter der Fassade auch eine entsprechende Substanz steckt, und stimmen dann halt mit den Füßen ab, sprich sie gehen in ein anderes Haus.

Schönen Gruß, Gego.
 
bitte!!
ch muss mich auch mal einmischen:

Ausgangsfrage war, ob es rechtens ist, wenn es per Dienstanweisung angeordnet wird, daß man sich in bestimmter Form Ansprechen lassen soll!

Es ging nicht darum, ob mit Vornamen, Nachnamen oder sonstige Variationen.

Also, back to topic!!!
 
Der Initialsatz von Tanja nochmal zur Erinnerung:

uns pflegekräften wird jetzt "vorgeschrieben" unter androhung von abmahnungen, dass wir uns ab sofort mit herr soundso und frau soundso vorzustellen und anzusprechen haben.
wir dürfen uns nicht mehr mit schwester t. oder pfleger m. vorstellen oder ansprechen lassen.
wie kann ich erfahren ob das überhaupt rechtens ist?


wenn´s lediglich um die Klärung der Rechtmäßigkeit geht am ehesten beim Betriebsrat oder der Gewerkschaft?

LG
 
Dann hoffen wir mal, dass andere Häuser, wie das Haus der Threaderöffnerin bald nachziehen werden im Sinne der Qualitätssicherung.

Uff...das soll eine Hoffnung sein?

Bitte? Welche Qualität? Soll das denn ein Standard werden??

Ojojoj - willkommen in Deutschland!
Schade, daß so viele Führungskräfte in der Pflege solche Vorstellungen haben :( Ihr wärt besser zum Militär gegangen als in einen Sozialberuf.
 
Hallo zusammen,

nach diesen netten Schlussworten schliesse ich diese Diskussion.

Sollte es weitere Antworten im Sinne der Fragestellung geben, lasst es mich einfach wissen.
 
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