Neuregelung der Anrede auf Station

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Nun gut,

offenbar sind sich alle einig, daß ein "Herr" und "Frau" und das allgemeine "Sie" für die Anrede im Geschäftsleben (also auch zwischen Patient und Pflege) angemessen ist.

Dem ist nicht zu widersprechen, auch wenn ich das nach wie vor nicht für eine Frage der Distanz (wie gesagt, es gibt andere Wege, die Distanz zu wahren oder Nähe zu vermitteln) oder des Respektes (auch hier gibt es andere Sprachmittel) halte.

Den Zweck der Dienstanweisung allerdings durchschaue ich dann aber immer noch nicht. Denn immerhin scheint sich ja die Mehrheit des Pflegepersonals sowieso darüber einig, daß es eine gewisse Form (Förmlichkeit) im Umgang mit der Kundschaft braucht, um sowohl Professionalität als auch Persönlichkeit zu demonstrieren.

Also denke ich, daß es wohl doch eine Taylorisierungsmaßnahme ist, wenn dies per Dienstanweisung reguliert werden soll.
 
Hi,
also ich les hier immer was von "Distanz" - mir geht es gar nicht um die besondere Distanz, sondern eher um Respekt, Professionalität und einer Form der Gleichberechtigung. Ich rede weder die Patienten mit Vornamen an, noch werden meine männlichen Kollegen mit Vornamen angeredet - warum sollten dann die weiblichen Mitarbeiter anders angeredet werden?

Dass es immer noch KollegInnen gibt, die das gerne anders hätten, verstehe ich zwar nicht, muss es aber wohl akzeptieren und kann über die Hintergründe nur mutmaßen ( Angst, Unsicherheit, Gewohnheit, keine Ahnung was sonst noch).

Auch in unserer Klinik sind wir angehalten, uns als Frau/ Herr XY vorzustellen, auch bei uns gibt es noch Widerstände. Aber es werden weniger. Ob der Weg per Androhung einer Abmahnung der Richtige ist, wage ich zu bezweifeln. Damit fördert man m.E. kein Verständnis, sondern eher noch mehr Widerstände.

LG
 
Hallo zusammen,

es geht auch um Distanz und Nähe. Die Anrede "Schwester" gaukelt einem Nähe vor, die für professionelle Arbeit nicht förderlich ist.

Andersrum könnte man annehmen, dass Kolleginnen/Kollegen Angst vor dem Patienten, Angst vor Übernahme von Verantwortung haben. Man wird als "Schwester", genauso wie eine Ordensschwester weniger angreifbar, man muss sich nicht rechtfertigen, weil man ja gut ist.

Es ist ein Unterschied wenn ein Patient sagt: "Frau Müller hat mir heute morgen die Tabletten gebracht." Als wenn jemand sagt:"Es hat mir heute morgen die Schwester Susanne die Tabletten gegeben".

Noch komplizierter wird es wenn gesagt wird: "Die Schwester von heute morgen hat mir die Tabletten gegeben." Es wird dann deutlich, das garnicht mehr darauf geachtet wird, wer was macht. Diese Gleichgültigkeit entsteht dadurch und nur wenige merken sich mehr überhaupt die Namen.

Das ist aber auch der Respekt, den ich durch meinen Nachnamen einfordere.
Wir werden zu einer Institution, ohne Gesicht, ohne Namen, ohne Funktion.

Auch wird oft geschrieben, dass es dem Patienten leichter fällt, mehr
Vertrauen, bzw. schneller Vertrauen aufbauen kann durch die Anrede "Schwester".

Das ist oberflächig vielleicht richtig, aber ich will durch meine Arbeit überzeugen, nicht durch diesen Titel, dem nur einer Ordensschwester obliegt, oder meiner eigenen Schwester.

Zudem lebt der Patient und ich in der Realität und durch sowas kann und will ich niemanden beeinflussen.

Sicher wäre es besser mit Verständnis diese Einforderung umzusetzen, aber irgendwie fehlt mir langsam das Verständnis. Wie lange ist es schon bekannt, dass diese Anrede nicht professionell ist und wir uns so nicht mehr nennen sollen. Es sind schon Jahre ins Land gezogen.

Selbst die neue Berufsbezeichnung, die auch das Wort "Schwester" nicht mehr beinhaltet, dies nicht ohne Grund lässt junge Kolleginnen kalt.

Lassen sich trotzdem so nennen. Was macht da eigentlich die Schule? Was machen die Praxisanleiter? Dort sollte doch die Diskussion sein?

Liebe Grüße Brady
 
Das ist ein sehr interessantes Thema---denke das man gegn eine Dienstanweisung erstmal nichts machen kann.

Meine persönliche Meinung ist folgende: Herr... und Frau... zu sagen ist schon professionell, stelle mir nur grad die vielen alten Menschen vor die dann wohl nicht Schwester oder Pfleger sagen dürfen??? Sonder sich Nachnamen merken sollen?

Ich finde auch, sich darüber Gedanken in der Leitungsetage zu machen ist wieder absolut DEUTSCH---Pflegenotstand an allen Ecken, aber über Anreden labern... Ich finde es übertrieben! :schraube:
 
Meine persönliche Meinung ist folgende: Herr... und Frau... zu sagen ist schon professionell, stelle mir nur grad die vielen alten Menschen vor die dann wohl nicht Schwester oder Pfleger sagen dürfen??? Sonder sich Nachnamen merken sollen?
naja, ob es wirklich schwieriger ist sich Schmidtbauer statt Beate zu merken? Seltsamerweise steht es nie zur Diskussion dass sich Ärzte mit dem (leichter zu merkenden) Vornamen ansprechen lassen.
 
denke schon, das ein älterer Mensch größere Schwierigkeiten mit Schmidtbauer statt mit Beate hätte...ist aber nicht das Thema...
 
Danke, minilux. Es ist lächerlich. Das Argument, dass sich ältere Menschen den Namen von Ärzten oder auch anderen Berufsgruppen merken können, nur von der Pflege nicht, ist einfach an den Haaren herbeigezogen, nicht alle älteren Menschen sind dement.

Gerade weil wir so schlecht besetzt sind, es wird es von einigen Pflegenotstand genannt, sollten wir um unsere Identität gerade jetzt kämpfen. Bedeutet, dass wir nicht willkürlich gegen alles austauschbar sind.

Bedeutet Stellung zu beziehen, da wir ernstzunehmende Gesprächspartner sein wollen und nicht in der Rolle der ewig lächelnden, aufopfernden, ständig willkürlich einsetzbaren "Schwester" bleiben wollen.

Liebe Grüße Brady
 
Nochmals Hallo an Alle, natürlich sind nicht alle älteren Menschen dement und viele werden sicher umdenken was die Anrede angeht---keine Frage. Ich finde es ja (wie ich schon schrieb) auch professioneller...

Jedoch sehe ich auch die Schwierigkeiten die auftreten können, und das werden sie...wenn ich speziell an unsere Pat. denke und an die Nachnamen meiner Kollegin und selbst meinen eigenen...das wird ein heilloses Durcheinander, vor lauter Wiederholungen und was will man den Pat. sagen, die aus Gewohnheit doch wieder "Schwester od. Pfleger" (was ja auch unser Titel ist) sagen?

Und "Schwesterchen" (ist natürlich super blöd) hören wir absolut selten.
Aber ich denke schon---eine Änderung der Anrede und der Namensschilder und das damit einhergehende Umdenken und Umgewöhnen geht auch und wird sich auch schnell in Fleisch und Blut übergehen...

:nurse:tattoonurse
 
Wenn ich mir die Namen einiger unserer Ärzte anschaue und bedenke, dass die Pat. dies auch relativ problemlos hinbekommen, mache ich mir deswegen weniger Sorgen.
Dieses Argument ist genauso ausgelatscht und sinnlos wie so ziemlich alle Argumente gegen das anreden mit dem Nachnamen!
 
@ tattoonurse
und was will man den Pat. sagen, die aus Gewohnheit doch wieder "Schwester od. Pfleger" (was ja auch unser Titel ist) sagen?

denen sagt man: mein Name ist "xy" - ich habe die Erfahrung gemacht, dass es dann meist klappt mit der Anrede. Man kann auch Eselsbrücken suchen um das Behalten des Namens zu vereinfachen - klappt prima.

Ich denke, die Patienten haben deutlich weniger Probleme damit, als manche Pflegenden selbst......

LG
 
Hallo!

Nur weil der Mülltonnenlehrer mit Herr Schmidt angesprochen wird, gewinnt er nix an Professionalität hinzu (ohne das ich hier einen Mülltonnenleerer auch nur im Ansatz diskriminiert haben möchte!)

Und noch in sehr vielen Jahren werden Krankenschwestern von den Patienten mit "Schwester" angeredet werden.

Ob nun die gleiche "Frau Müller" entweder mit ihrem Nachnamen oder mit Schwester Bettina angeredet wird, kann sie nicht ändern, selbst wenn der Vorname auf dem Namensschild mit einem Buchstaben abgekürzt auftaucht, z.B. B. Müller.

Wie rufen die Patienten im Zweifelsfall ? "Schwester - hilfe - Schwester !"
Oder in Zukunft vielleicht "Pflegerin - hilfe - Pflegerin !" in Anspielung auf die Gesundheits- und KrankenPFLEGERIN, was nun wirklich keine Verbesserung brachte.

:nurse:Ein auf dieser Seite verwendetes Icon - siehe links - offenbart doch gleich, daß sogar hier, wo Pflegende unter sich sind - die Schwester (mit Haube !) abgebildet wird...

Statt das alle diejengen, die mit Nachnamen angesprochen werden wollen, weil das angeblich professioneller wirkt, diesbezüglich die Entfernung des Icons verlangen, nehmen sie es scheinbar gelassen humorvoll. That´s Life.

Die Professionalität einer Krankenpflegekraft beurteilen Patienten nicht am Vor- oder Nachnamen, sondern in der Kompetenz der agierenden Personen.
Und das wiederum ist abhängig von den Aufgaben, die diese verrichten.
 
Nun gut,


Den Zweck der Dienstanweisung allerdings durchschaue ich dann aber immer noch nicht. Denn immerhin scheint sich ja die Mehrheit des Pflegepersonals sowieso darüber einig, daß es eine gewisse Form (Förmlichkeit) im Umgang mit der Kundschaft braucht, um sowohl Professionalität als auch Persönlichkeit zu demonstrieren.

Also denke ich, daß es wohl doch eine Taylorisierungsmaßnahme ist, wenn dies per Dienstanweisung reguliert werden soll.


Hi,
nun, wie auch in diesem Thread sind die Meinungen zur Ansprache auch auf den jeweiligen Stationen der Häuser unterschiedlich. Um die neue Form der Ansprache jedoch auch als Zeichen der Professionalität durchzusetzen, sollen die ewigen "Schwester xY"-Personen so zur Umsetzung des neuen Miteinanders gebracht werden.Wenn es funktioniert ein durchaus probates Mittel.

Gruß
Synapse
 
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hallo alle,

also wir haben sogar den auftrag die schüler mit SIE anzusprechen, aber wie ich gesehen habe war das ja ohnehin schon mal thema.

Nur soviel, seit ich die schüler mit sie anspreche haben die nicht mehr so viele frechheiten auf lager die sie hatten als wir uns duzten, allerdings werden sie mit " Sr. Karin,..könnten sie bitte,.. angesprochen.

...und es gab schon zeiten da hat mir der schüler schon einmal gesagt
" den @?$@?$@?$@?$@?$@?$ kannst du dir selber machen,...

würde er auch sagen den @?$@?$@?$@?$@?$@?$ können sie sich selber machen ?

also ich glaubs nicht,...:gruebel::gruebel: oder doch?..
 
Also denke ich, daß es wohl doch eine Taylorisierungsmaßnahme ist, wenn dies per Dienstanweisung reguliert werden soll.

Also ich oute mich mal: mir ist "Taylorisierung" kein Begriff. Deshalb mal gegoogelt:

Taylor hat uns fest im Griff

Der amerikanische Ingenieur Frederick Taylor, der Ende des 19. Jahrhunderts das Rationalisieren erfand, liess Zeitstudien anstellen, um zu ermitteln, was eine Arbeitskraft zu leisten im Stande sei. Einige Beispiele: Schreibtisch, mittlere Schublade öffnen=0,026 Minuten; mittlere Schublade schliessen=0,027 Minuten; Seitenschublade schliessen=0,015 Minuten; Aufstehen vom Stuhl=0,033 Minuten; Setzen auf den Stuhl=0,033 Minuten; Drehstuhl drehen=0,009 Minuten.

Der Taylorismus, die Gleichschaltung von Arbeit und Uhr zur Maximierung der Effizienz, hat das Leben der Menschen grundlegend verändert. Dank Rationalisierung wurde die Herstellung der Güter zu immer kleineren Preisen möglich, sodass man sich immer mehr leisten konnte. Die Schattenseite des Konsumwunders: Das Arbeitstempo wurde zum beherrschenden Faktor im Beruf, und die Einstellung, man dürfe Zeit nicht verschwenden, wurde auch auf die Freizeit ausgedehnt.
tagesanzeiger.ch | Wissen | Gesellschaft |

Darüber hinaus vertrat Taylor eine mechanistische Sicht vom einzelnen Arbeiter. „Arbeiter gehorchen ähnlichen Gesetzen wie Teile einer Maschine“ (Taylor). Von dieser mechanistischen Sichtweise ausgehend, versuchte er die Betriebsabläufe aufgrund rein rationaler Überlegungen neu zu strukturieren und zu „verwissenschaftlichen“.

Vier Grundprinzipien des Taylorismus
  1. Die Planung und Kontrolle der Produktion sowie die Ausführung sollen getrennt werden (Trennung von Hand- und Kopfarbeit). Die physisch-mechanische Durchführung der Produktion wird von am Lohn interessierten Arbeitern vollzogen, die Analyse und Planung des Arbeitsprozesses wird durch Spezialisten im Management auf wissenschaftlichen Grundlagen basierend vollzogen. (Vgl. Mikl-Horke, Gertraude (1994): Industrie- und Arbeitssoziologie. 2., durchgesehene Auflage, München/Wien. S. 58.)
  2. Arbeit sollte auf präzisen Anleitungen basieren, die das Management vorgibt. Diesem Prinzip liegt die Annahme zu Grunde, dass es einen besten Weg gibt, eine Arbeit zu bewältigen (one-best-way-Prinzip).
  3. Das erste Prinzip kann nur durch eine hohe Arbeitsteilung realisiert werden, denn nur sehr kleine Arbeitsvorgänge können im Detail präzise vorgeschrieben oder überhaupt vom Management analysiert werden. Darüber hinaus versagt ab einer gewissen Komplexität der Arbeit das one-best-way-Prinzip, da es dann mehrere ähnlich gute Wege zur Bewältigung der Arbeit geben kann.
  4. Geld wird als Motivationsfaktor eingesetzt, d.h. die Bezahlung wird von der erbrachten Leistung abhängig gemacht. Dies führte etwa zu Akkordarbeit, Prämienlöhnen (die in ihrer Höhe nicht die volle Produktivitätssteigerung widerspiegelten), genereller „Verdichtung“ und besserer „Vernutzung“ der Arbeit bzw. der Arbeiter usw.
Taylorismus - Wikipedia

Welchen Zusammenhang zwischen der Dienstanordnung:
uns pflegekräften wird jetzt "vorgeschrieben" unter androhung von abmahnungen, dass wir uns ab sofort mit herr soundso und frau soundso vorzustellen und anzusprechen haben.
und Taylorisierung/ Taylorismus besteht mag sich mir trotzdem nicht erschließen.

Elisabeth
 
Welchen Zusammenhang zwischen der Dienstanordnung und Taylorisierung/ Taylorismus besteht mag sich mir trotzdem nicht erschließen.
Elisabeth

Ernsthaft nicht?

Du hast es selbst zitiert:

Arbeiter gehorchen ähnlichen Gesetzen wie Teile einer Maschine...Trennung von Hand- und Kopfarbeit...Die physisch-mechanische Durchführung der Produktion wird von am Lohn interessierten Arbeitern vollzogen, die Analyse und Planung des Arbeitsprozesses wird durch Spezialisten im Management...Arbeit sollte auf präzisen Anleitungen basieren, die das Management vorgibt. Diesem Prinzip liegt die Annahme zu Grunde, dass es einen besten Weg gibt, eine Arbeit zu bewältigen (one-best-way-Prinzip)...nur sehr kleine Arbeitsvorgänge können im Detail präzise vorgeschrieben oder überhaupt vom Management analysiert werden...

Solcherlei Überlegung könnte hinter solchen Anweisungen stehen, oder?
 
Welchen Zusammenhang zwischen der Dienstanordnung:
und Taylorisierung/ Taylorismus besteht mag sich mir trotzdem nicht erschließen.

Elisabeth


Mir, ehrlich gesagt auch nicht!

Die PDL ist u.a. dafür zuständig, welches Bild ihr "Team" nach außen abgibt. Wenn mit Erklärungen und Argumenten nicht alle zu überzeugen sind, dann halte ich eine Dienstanweisung durchaus für ein geeignetes und legitimes Mittel Vorgaben durchzusetzen, im Notfall auch unter androhung von Abmahnung.
 
Die Anredeänderung als Trennung von Kopf- und Handarbeit??? Ist es das, was du meinst?

Das ist meiner Meinung nach sehr weit hergeholt und aus meiner Sicht auch nicht korrekt. Nur weil es eine Dienstanordnung ist muss es nicht gleich eine Maßnahme des Taylorisierung/ Taylorismus sein.

Schau einfach mal bei Changemanagement vorbei: Der Change Guide . Dort erfährst du etwas über sinnvolle Umsetzungsstrategien bei Veränderungen. Manche Veränderungen sind sinnvoll über Dienstanweisung umsetzbar- da der kürzere Weg. Nicht alles muss/ soll kleindiskutiert werden.


Elisabeth
 
Hallo
Ich mache seit ca 6 Monaten einen Alleingang was das Vorstellen bei Patienten betrifft, ich stelle mich mit Frau -Vorname-Nachname-vor.
Die Patienten akzeptieren es ganz gut. Manche sagen nach wie vor Schwester zu auch das finde ich in Ordnung. Die Begründung daß der Nachname einige Patienten dazu verführen könnte auf einmal vor der Haustüre zu stehen halte ich für sehr wiet hergeholt.Ich arbeit in einer relativ kleinen Stadt und treffe ständig ehemalige Patienten, da ist es mir angenehmer sie brüllen "Hallo Frau..... "über die Straße, als "Hallo Schwester ......." Vor (gefühlten) 100 Jahren hatte ich trotz ,nur, Vornamen, einen Stalker an der Backe, der mich über mehrere Monate hinweg belästigt und dann bedroht hatte.
Alesig
P.S. Eine Patienten erzählte dem Frühdienst ganz begeistert daß sich die Nacht über eine ganz besondere Schwester um sie gekümmert hat, auf die Frage wie sie darauf kommt, kam die Antwort " die hatte doch tatsächlich einen Nachnamen "
 
Die Anredeänderung als Trennung von Kopf- und Handarbeit??? Ist es das, was du meinst?

Nein - nicht die Anredeänderung, sondern die Dienstanweisung.

Ich halte ja die Anredevorgabe einer Pflegekraft an den Patienten für ein persönliches Stilelement, und zwar sogar eines, was fallweise und zweckorientiert gewählt werden kann. Und Methodenkompetenz und Stilautonomie halte ich für Pflegende einfach für außerordentlich wichtig.

Nicht alles muss/soll kleindiskutiert werden.

Das sehe ich allerdings auch so - nur eben in die umgekehrte Richtung: Warum sollte hier die PDL überhaupt eingreifen und ein solches Detail verfügen?
 
Die Anrede "Schwester" ist meiner Meinung nach kein persönliches Stilelement- es ist ein historisch gewachsene Situation. Dies zeigt sich schon in dem fehlenden Äquivalent "Bruder" für die männliche Pflegekraft.

Vorstellen nur mit Vornamen ist in unserem Kulturkreis nicht üblich. Diese Form bleibt nahen Beziehungen vorbehalten.

Eine Kollegin hat mich ehedem drauf gebracht: Tante ist eine Anrede aus dem Familienkreis und nicht aus dem Bekanntenkreis. Ich fands nachvollziehbar und habe zukünftig drauf geachtet, dass sich Kolleginnen nicht mit Tante bei meinen Kindern vorstellen.

Das ich mich bei der Vorstellung den Kommunikationsmöglichkeiten des zu Pflegenden anpassen muss steht hier nicht zur Debatte.

Warum beharren wir so auf: Schwester XYZ?

Elisabeth
 
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