Nachtdienst: Nutzung oder Missbrauch der Glocke

Hallo,

also man muss es hinnehmen, 1000 Wege zu rennen.
Es sei dahin gestellt ob es Sinn macht.

Natürlich kann man sagen man tut den Leuten einen Gefallen 10000 mal zu ihnen ins Zimmer zu rennen, um ihnen zu erklären dass sie geläutet haben.

Super.
Ich super Pfleger.
 
Hallo!

Hmm.. ich hab den ganzen Thread durchgelesen und ich muss sagen, manche Dinge haben mich schon erschreckt... Sicher hatte ich schon einige Patienten (ich arbeite in einem Krankenhaus), die mich nachts mit klingeln auf Trab gehalten haben. Der Vorschlag, ihnen Schlafmedis zu geben ist im Prinzip dasselbe, wie, ihnen die Klingel wegzunehmen, oder ihnen die Hände festzubinden.

Ich finde, hier hat es ein paar sehr schöne Anregungen gegeben. Ich finde, einiges davon ist es sicher wert, dass man es einfach mal ausprobiert. Aber, Nachtfreak, ich kann mir vorstellen, wie es ist, so gegen das Tagdienstteam ankämpfen zu müssen. Wenn man etwas ändern möchte, und einfach nicht kann, weil sich alles gegen dich stellt. Hast du denn schonmal einfach drüber nachgedacht, dich nach einer anderen Stelle umzusehen? Oder gibt es in eurem Haus sowas wie Supervision ? Ich weiß, das klingt jetzt wieder nach Phrasen aus einem Buch, aber das soll es nicht sein. Oft ist es nämlich so (meine Erfahrung), dass es viele gibt, die so denken, sich aber wegen dem Druck der anderen nicht trauen, Veränderungen anzustreben.

Was mich auch interessieren würde ist, inwieweit die Patienten noch Angehörige haben. Wenn ich wüsste, dass meine Großeltern morgens um 4 geweckt würden, um gewaschen zu werden, dann würde ich dem Heimleiter die Hölle heiß machen. Ich meine damit nicht, dass man zu den Angehörigen rennen sollte, um denen das zu sagen, das ist sicher der falsche Weg. Aber immerhin sind die Patienten, die du hast die Kundschaft, die zahlen. Und wenn die plötzlich nicht mehr zufrieden sind (wenn sie sich selbst nicht ausdrücken können, dann eben deren Angehörige) dann macht das einiges an Druck.

Ist das denn auf jeder Station in eurem Haus gleich, oder hast du auch vielleicht die Möglichkeit, dich hausintern versetzen zu lassen, wenn es gar keine Aussicht auf Erfolg gibt ?

LG, Meg
 
Hallo Nachtfreak!

Dieses Problem kenne ich auch!Immer wenn ich an den Nachdienst denke,grault es mir schon davor!

Also,wir haben mehrere solcher Bewohner,aber unsere Spitzenkandidatin schafft einen.70 Mal klingeln in der Nacht ist nichts Ungewöhnliches!Da wird man irre!!Man schafft seine Kontrollgänge nicht rechtzeitig.Man rennt zu ihr hin weil sie nun auch sturzgefährdet ist,da hat man Anst,wenn man eine Minute später kommt,das sie da blutüberströmt auf dem Boden liegt.Also rennt man hin um sich anzuhören."Schwester,liege ich richtig so?Mäuserle,wie spät ist es?Ich kann nicht schlafen!Ich habe Hunger!Ich habe Durst!Ich kann nicht mehr liegen,mir ist langweilig........."Ich bin wirklich ein Geduldsmensch,habe alles probiert;Heiße Milch mit Honig,Baldriantee,lange Gespräche,bei Bew.verblieben,Vorlesen,Fernseher,Rausgesetzt und essen gemacht....alles,wirklich alles.Habe mit dem Hausarzt geprochen,es wurde etwas zum Schlafen angesetzt,es half nur für paar Stunden.Meine WBL stellte sie neurologisch vor.Die Frau wurde vollgedröhnt und schlief trotzdem nicht in der Nacht,sondern am Tage.Die WBL fand das auch nicht ok.,also ließ sie(ohne Ausschleichen!!!)alles absetzen.Neuer Neuro wurde herangezogen,neue Medis;Bewohnerin schlief dann endlich mal 5 Stunden in der Nacht,Schlief aber auch am Tag.Das gefiel der WBL überhaupt nicht und sie ließ erneut alles abrupt absetzen.Horror!Die arme Bewohnerin,an ihr wurde soviel rumgedocktert,daß sie nun ein "Wrack" ist,total motorisch unruhig,schreit.Jetzt wird nicht mehr unternommen.Die WBL macht keinen Nachtdienst,kann sich all dies nicht vorstellen,was die Bewohnerin in der Nacht veranstaltet.

ABER:Nie die Klingel wegnehmen!Wenn etwas passiert,bist Du dran

Grüße
percy
 
Fazit: Pflegeheime sind nichts für Bewohner mit einem veränderten Tag- Nacht- Rhythmus.

Im KKH haben wir solche Nachtgeister immer mitgenommen. Geht aber bei euch nicht. Eine verzwickte Situation.

Elisabeth
 

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