Hi zusammen,
das Problem ist meiner Meinung nach, auf den dementen BW wird in vielen Heimen zu wenig eingegangen. Ich stimme Elisabeth zu, im Heim gibt es oft strenge Tagesabläufe (Essenszeiten etc..), welche die BW in bestimmtem Umfang auch brauchen, aber wiegesagt nur in bestimmtem. Z.B. leicht Demente kann man so mit Ansätzen nach ROT eine gute Orientierungshilfe geben. Aber schwer Demenzkranke, die lassen sich nicht zwingen zu bestimmten Zeiten am Tisch zu sitzen, genausowenig zu bestimmten Zeiten ins Bett zu bringen, wenn sie evtl. überhaupt nicht müde sind.
@Elisabeth: Man lernt in der AP Ausbildung durchaus die verschiedenen Konzepte zur Pflege bei Demenz zur Anwendung zu bringen, die Frage ist: welches ist das Richtige? Wie kann am Besten auf den BW eingegangen werden? Was braucht jeder Einzelne individuell?
Genauso ist es wichtig, dass ein Team hinter einem Konzept steht was wohl in den Ausführungen von Nachtfreak nicht der Fall ist. Es ist besonders beim Dementen wichtig, am gleichen Strang zu ziehen und einheitlich aber dennoch situationsgerecht zu handeln. Oftmals sind orientierte und verwirrte BW in einer Gemeinschaft, auch dies kann zu Konflikten kommen. Bei uns gibt es z.B. eine gerontopsychiatrische Station, wo besonders die schwer demenzkranken BW betreut werden. Natürlich werden weiterhin die Kontakte zu den anderen BW erhalten (also keine geschlossene Station), um bei den Dementen nicht den Eindruck entstehen zu lassen, sie sind unerwünscht. D.h. das Ganze ist ein Angebot. Mit solchen Maßnahmen lassen sich sehr gute Resultate erzielen, allerdings setzt es eine entsprechende Motivation und Einstellung der Mitarbeiter voraus. Individuelle Angebote und Maßnahmen wie auch schon in den vorherigen Beiträgen erwähnt wurden, unterstützen dies.
Wahrscheinlich gibt es zu viele Heime, in denen nicht zum Wohle der BW gehandelt wird, was sehr schade ist!!
@Nachtfreak: Ich glaube bei euch im Team scheint wohl einiges im Argen zu sein, ist das möglich? Nur warum werden Antipathien unter den Mitarbeitern auf dem Rücken der Bewohner ausgetragen??
Das Problem "Dauerkrieg und Kompetenzrangelei" sollte wirklich bearbeitet werden- Supervision oder z.B. eine Fortbildung "Umgang mit Kritik"anregen?
Besonders verwirrte Patienten sind sehr feinfühlig was das Klima um sie herum betrifft- also auch das im Team, darüber sollte man sich bewusst sein.
Vielleicht bedarf es auch, da in Pflegeheimen oftmals auch ungelernte Kräfte arbeiten, Fortbildungen zum Thema "Umgang bei Demenz"? Vielleicht können dann alle Mitarbeiter sensibel gemacht werden, vielleicht können dann tagsüber entscheidende Dinge anders oder besser gestaltet werden- und durch eine größere Zufriedenheit bei den BW- bessert sich bestimmt auch der Zustand in der Nacht sowohl als am Tag!
Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft!!!
Liebe Grüße Sheila