MRSA-Patient im Altenheim - nicht Isoliert?

Es gibt genügend Maßnahmen die kaum bis nichts zusätzlich kosten, man muss sie nur befolgen. Und wenn ich manchmal so sehe, was unter Händehygiene verstanden wird, dann stellen sich mir meine Nackenhaare auf. Nur weil das Gesamtpaket vielleicht nicht komplett eingehaltenw erden kann, muss man ja nicht gleich auf alles verzichten. Oder?

Und nun wieder zum Altenheim. Die Maßnahmen eines Karnkehauses gehören nicht 1:1 übertragen in ein Pflegeheim. Eine Isolierung eines MRSA-positiven Bewohners im Sinne von wegsperren ist unmenschlich. Punkt.

Elisabeth
 
Sinnvoll ist sicher ein Eingangssrenning, wenn Pat. ins KH kommt. Aber da fängts schon an: Kosten steigen. Der Test selber kostet. Bis das Ergebnis da ist, vergeht Zeit, die ev. nicht genutzt werden kann für Diagnostik und Therapie. Wenn Pat. positiv, dann war er meistens schon in diversen Räumen- angefangen von der Kaffeeterria bis hin zum Stationszimmer. Und dann? Willst dann das ganze KH isolieren?
Ich denke mal, dass die Abstriche in den Kliniken gemäs den Empfehlungen des RKI's schon gemacht werden.

Ilo, es gibt genügend mit Menschen mit MRSA die dir im wahren Leben auf der Strasse begegnen ohne, dass du das überhaupt weisst und dir auch nix passiert.
 
Es gibt auch genügend Leute auf der Strasse die mit Hep, HIV und anderem Zeugs rumlatschen.

Aber in der Klinik oder im Pflegeheim haben wir doch die Möglichkeit zu Isolieren wenn es definitiv der Fall ist das jemand ansteckend ist.

Also sollte das auch gemacht werden! Und von dieser Meinung bin ich auch nicht mehr abzubringen. Alles andere ist für mich ein Fehler!
 
So nun sag mir mal wie Du vorgehen würdest :

Bew. kommt aus dem KH zurück nach Bauch-OP , OP-Wunde ist mit MRSA
besiedelt.Ansonsten fühlt sich die Bew. gut und freut sich schon auf die gemeinsamen Unternehmungen mit ihren Mitbew. .

Wie gehst Du mit dieser Bew. um ?

LG
 
Es gibt auch genügend Leute auf der Strasse die mit Hep, HIV und anderem Zeugs rumlatschen.

Aber in der Klinik oder im Pflegeheim haben wir doch die Möglichkeit zu Isolieren wenn es definitiv der Fall ist das jemand ansteckend ist.

Also sollte das auch gemacht werden! Und von dieser Meinung bin ich auch nicht mehr abzubringen. Alles andere ist für mich ein Fehler!

@ Sash
Hat Dir schon mal jemand gesagt, dass die Richtlinien des Robert- Koch- Instituts eine Isolation nicht für nötig befinden. Immerhin zieht das RKI seine Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien. Will Dir ja nicht zu nahe treten, aber deine Aussagen begründen sich bloß aus deiner persönlichen Meinung heraus. Das ist keine ausreichende Begründung.
Das wirst Du hoffentlich im Rahmen Deiner Ausbildung noch erkennen.
Bei Interesse auf der Seite Robert- Koch- Institutes unter der Rubrik Krankenhaushygiene informieren.
( Man hat Dich tatsächlich schon auf die RKI aufmerksam gemacht! Warum bist Du nicht in der Lage von Deiner Meinung abzuweichen, bzw. noch mal zu reflektieren?)
 
Es gibt auch genügend Leute auf der Strasse die mit Hep, HIV und anderem Zeugs rumlatschen.
das ist richtig, die Übertragung von HIV bzw. Hepatitis B und C sind dir bekannt, oder? Vermutlich eher nicht.
Ich gehe mal davon aus, dass du keinen Geschlechtsverkehr auf offener Strasse mit Passanten hast.

Wenn ich deine Texte lese, entnehme ich diesen, dass du an der Kompetenz der Experten des RKI's zweifelst.
 
Und von dieser Meinung bin ich auch nicht mehr abzubringen. Alles andere ist für mich ein Fehler!

Hallo Sash,

diese Haltung würde ich mir schnell abgewöhnen. So läuft man schnell Gefahr kilometerhohe Scheuklappen aufzubauen, welche einem nicht nur im Berufsleben behindern werden.

Ich vermisse ein wenig die Argumentation, warum MRSA-positive Bewohner aufjedenfall isoliert werden müssen.

Gruß Mary
 
@Sash- verstehst du überhaupt worum es hier geht. Eine Isolation als Lebensoption ist wohl nicht dein Ernst. Du weißt schon, dass Isolierhaft von Amnasty International als Foltermethode angesehen wird. Deshalb wird in KH auch nur isoliert, wenn es unbedingt möglich ist.

Man kann nur den Kopf schütteln ob soviel mangelnder Sozailkompetenz.

Elisabeth
 
@ Narde:
Zweifeln und Hinterfragen ist ja generell eine positive Eigenschaft, auch an den RKI- Experten. Aber ich habe die Befürchtung, dass es da eher am Hinterfragen, recherchieren und reflektieren mangelt. Ich weiß aber nicht mehr so genau, wie es mir am Anfang meiner Ausbildung ging. Ist ja auch ein Entwicklungs- /Lernprozess den man durchmacht.:besserwisser: :mryellow:

@ mary_jane
:daumen:

@ Sash
Warum willst du in einem Forum diskutieren, wenn du von Beginn an nie von deiner vorgefertigten Meinung abweichen wolltest...
Ich denke die zahlreichen Gegenargumente zahlreicher Personen sollten Dich zum Nachdenken bringen.
 
Du weißt schon, dass Isolierhaft von Amnasty International als Foltermethode angesehen wird.

*Beifall klatsch*:klatschspring:

Vor allem stellt sich mir die Frage, was den Bewohner noch kränker macht: der MRSA oder die Isolationshaft... und dass er dann von den anderen Bewohnern selbst nach Beendigung der Isolation vielleicht noch gemieden wird, weil: "iiiihhh, der hat was ansteckendes..."
 
Zweifeln und Hinterfragen ist ja generell eine positive Eigenschaft, auch an den RKI- Experten.
Das ist richtig und damit hätte ich auch kein Problem, wenn sich Ilo wirklich mit der Materie beschäftigt hätte.
Dass Ilo noch ganz am Anfang seines Wissens steht, sieht man daran, dass er auch noch nicht weiss wie HIV übertragen wird, ein gefährliches Nichtwissen, das ihn mehr gefährdet als jeder MRSA.
 
@ Narde: Du sagst es!
 
Also zu eurer Beruhigung - ich weiss wie HIV übertragbar ist.

HIV kann nur übertragen werden, wenn es in ausreichender Menge in den Körper oder auf die Schleimhäute gelangt. Eine Ansteckung ist möglich über Blut – auch Menstruationsblut –, Sperma, Scheidenflüssigkeit und Muttermilch, die das Virus in hoher Konzentration enthalten können.

Ich weiß auch das HIV zu den schwer übertragbaren Krankheiten zählt (mit Ausnahme MRSA z.B.) und die üblichen Hygienemaßnahmen reichen aus um es unschädlich zu machen z.B. beim Piercer, Zahnarzt oder sonst wo.

Welche Maßnahmen müssen bei einem Patienten mit (Verdacht auf) MRSA-Besiedlung/Infektion durchgeführt werden?

Das habe ich mir jetzt extra nochmal durchgelesen:

MRSA-Patienten werden in einem Einzelzimmer oder gemeinsam mit anderen MRSA-Trägern gepflegt, um eine Weiterverbreitung des Keimes auf andere Personen zu verhindern. Dazu eignen sich am besten Zimmer mit einer Schleuse. Eine solche Schleuse ist i.d.R. ein abgeschlossener (Vor-)Raum mit der Möglichkeit, dort Kittel, Mundschutz, Desinfektionsmittel und Pflegeutensilien zu lagern. Hier können Pflegepersonal und Angehörige Schutzkleidung anlegen, bevor das Patientenzimmer betreten wird.
Alle Kontaktpersonen verwenden im Umgang mit MRSA-Patienten Schutzkittel, Mund-Nasen-Schutz, Handschuhe und ggf. eine Haube. Bevor die Personen das Zimmer oder die Schleuse verlassen, ist ein erneute Händedesinfektion erforderlich. Die Schutzbekleidung wird vorher ausgezogen und entsorgt.
Auch Besucher müssen Schutzkleidung tragen und die Hände beim Verlassen des Zimmers desinfizieren.
Gegebenenfalls wird bei MRSA-Trägern eine Sanierungstherapie durchgeführt.
Zur Überprüfung einer MRSA-Trägerschaft werden u.a. Abstriche vom Nasenvorhof und ggf. vom Rachen, der Region um den Anus und von Wunden entnommen. Diese werden ins Labor zur Untersuchung geschickt. Lässt sich in diesen Abstrichen drei mal hinereinander kein MRSA mehr nachweisen, so gelten Patienten als MRSA-negativ und die besonderen Hygienemaßnahmen können aufgehoben werden.
Patienten, die MRSA-positiv waren, müssen nach erfolgreicher Sanierungstherapie innerhalb von 12 Monaten noch zwei bis drei Mal mittels Abstrichen kontrolliert werden, um zu prüfen, ob das Ergebnis weiterhin negativ ist.
Patienten sollten bei jedem Arztbesuch und Krankenhausaufenthalt angeben, dass sie MRSA-Träger waren, damit der MRSA-Status erneut überprüft werden kann. Dieses Vorgehen dient zum Schutz der Patienten und vor einer weiteren Verbreitung des Erregers.

Alten-/ Pflegeheime
Zum Umgang mit MRSA-Trägern im Alten-/Pflegeheim liegen klare Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) am Robert-koch-Institu (RKI) vor. MRSA-Träger müssen nicht grundsätzlich isoliert gepflegt werden, situationsangepasste Hygienemaßnahmen reichen aus, erweiterte Maßnahmen sind bei direktem Kontakt notwendig.


Okay das ist mir jetzt auch klar und angekommen.

Aber einige Aussagen hier Isolation = Haft etc.pp. halte ich dennoch für überzogen. Egal ob Pflegeheim oder Klinik. Schliesslich ist MRSA behandelbar und ich sprach hier nicht von einer Isolierung bis zum Tode ... :schraube:
 
Wer nicht saniert werden kann... aus welchen Gründen auch immer... wird den Keim bis zu seinem Lebensende mit sich tragen. Und Bewohner in einem Pflegeheim dürften die größere Lebenspanne schon hinter sich haben. Da ist die Wahrscheinlichkeit bis zum Tod isoliert bleiben zu müssen, wenn man deinen (ehemaligen) Vorstellungen entsprechen würde, nicht unwahrscheinlich.

Zu Auswirkungen bezüglich Isolation... oder anders gesagt: Reduzierung der sozialen Kontakte, wissenschaftlich ausgedrückt: Deprivation... gibt es genügend Studien. Eine Auswirkung ist u.a. die Desorientierung in Raum und Zeit. Etwas, was auch im KH zu beobachten ist. Für alte Menschen sind diese Auswirkungen fatal denn das Gehirn kann diese intellektuellen Defizite oft nicht mehr ausgleichen.

Elisabeth
 
Schön. Dann sind wir uns ja jetzt alle einig das infektiöse Patienten/Bewohner die nicht mehr Sanierbar sind nicht isoliert (verhaftet, freiheit beraubt usw.) werden sollten. Nicht noch das es zu einer Deprivation o.ä. kommt!

:klatschspring: :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring: :klatschspring:
 
Wir sprechen hier von MRSA-Patienten, die im Altenheim nicht isoliert werden müssen.

MRSA ist keine Infektionskrankheit sondern eine nosokomiale Infektion.
 
Hi,

ich sehe ja ein dass das es für Menschen die isoliert werden müssen nicht dieses nicht schön ist, aber gerade im Altenheim hat der Keim den besten Voraussetzungen sich weiter zu verbreiten. Würden Senioren in normalen Familienverbänden leben, könnte man auf eine Isolierung schon eher verzichten.

Eine Kollegin hat wegen einer MRSA Infektion ihren linken großen Zehennagel verloren und eine andere hatte erst vor kurzem eine schwere Pneumonie, nach (leider erst sehr später) Keimsuche stellte sich eine MRSA Infektion heraus... ich sag nur vielen Dank...

Klar weiss ich nicht, was die Menschen haben mit denen ich im Bus sitze. Diese muss ich jedoch nicht absaugen, lagern oder ihnen die Windeln wechseln!

Der fehltende Schutz für das Pflegepersonal ist für mich ein Grund nienieniemals im Altenheim oder der ambulanten Pflege zu arbeiten!

Nochmal, auch wenn es unschön für Patienten und Bewohner ist, da bin ich egoistisch und stehe mir selbst näher als es irgendein Patient oder Bewohner tut!

Mel
 
Der fehltende Schutz für das Pflegepersonal ist für mich ein Grund nienieniemals im Altenheim oder der ambulanten Pflege zu arbeiten!


Ah ja, du arbeitest also im Krankenhaus und hast einen persönlichen Schutz ??? Wie sieht der denn aus.....:gruebel:


Nochmal, auch wenn es unschön für Patienten und Bewohner ist, da bin ich egoistisch und stehe mir selbst näher als es irgendein Patient oder Bewohner tut!


Isolation ist also deiner Meinung nach ein Schutz für das Personal ???
 

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