Mit Mitte 20 schon total am Ende

Danke, Elisabeth, auch wenn es sicher ein Stück weit an mir liegt, wie ich den Fall rüberbringe...

Aber wenn man bedenkt, dass ich mit Amnesien auf die psychische Belastung am Arbeitsplatz reagiert haben, und die Befunde ja schwarz auf weiss da sind, ist es schwierig klarzumachen, dass die Auszeit nur zeitlich begrenzt werden soll.
 
Irgendwo habe ich kürzlich gelesen, dass wir mit der Sozialisation zur Krankenschwester unserer Fähigkeiten zur Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse verlieren. Dies trifft vor allem auf die Kollegen zu, die ihren Beruf als Berufung ansehen.
Das macht es auch so schwer, eigene Einschränkungen wahrzunehmen und vor allem zu akzeptieren. Pflegekräfte verleugnen oft viel zu lange, dass etwas nicht geht. Eine Krankheitseinsicht im psychosomatischen Bereich ist oft fast unmöglich- mit allen Folgen.

Ergo: Gib nur deine Defizite an. Versuch nicht, deine Symptome positiv umzuwerten. Alles notwendige kann der Gutachter den Papieren entnehmen.
Ein Verständnis bei einem Nichtfachmann, der dich nur 30 min sieht (wenn überhaupt solange) kannst du nicht erwarten. Seine Aufgabe ist es, dich abzuklopfen, ob du wieder ein halbwegs funktionsfähiges Mitglied der Gesellschaft bist.
Er soll keine Therapie veranlassen. Er soll dir Zeit zur Genesung gewährleisten.

Und überhaupt: welcher Arzt findet es schon nett, wenn man ihm einen Therapievorschlag macht? Warte also auf die Angebote, die er dir macht und reagiere erst dann.

Gebot der Stunde. nicht agieren, sondern schlicht und einfach reagieren.

Ich wünsch dir (und allen ebenfalls betroffenen) viel Glück. Es ist schon schlimm genug, dass die Bedingungen der Arbeit Kollegen so krank machen, dass sie ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Denn der Beruf selbst ist immer noch der schönste, den ich mir vorstellen kann. Nur diese Ideale sind heute nicht mehr en vogue.

Elisabeth
 
:verwirrt: Reyna dasist ja wirklich scheußlich.Ich rate dir,wenns möglich ist,eine
kleine Pause einzulegen.Versuche,dich zu entspannen ohne an deine Arbeitzu denken.Dann kannst du dich neu umstrukturieren. Und lasse dich nicht mehr so treiben lg angie
 
Na prima.

Heute bin ich also beim Amt gewesen, der ärztliche Dienst hat es gar nicht für nötig gehalten, dass ich persönlich vorspreche, sondern hat sein Gutachten nach Aktenlage angefertigt.
Er hat mir eine Arbeitsunfähigkeit bis zu 6 Monaten (!!!) ausgestellt.
Ich ärger mich darüber maßlos. Darüber, dass er den Fall nicht differenziert sieht und mich generell als nicht arbeitstauglich sieht..
Das heisst ich kann jetzt gar nichts machen! Würde ich kündigen, dann hätte ich ne Sperre, würde man mich wieder gesundschreiben, müsste ich zurück auf Intensiv...

Ich bin gerade ziemlich verzweifelt, mir sind irgendwie die Hände gebunden und ich kann nichts machen..

Ich könnt brechen...
 
Schrieb ich nicht, dass wir totale Probleme haben unsere eigene Krankheit anzunehmen? Es trifft immer die anderen- egal ob psychisch oder somatisch. Wir selbst wähnen uns unsterblich... bis es uns trifft. Und dieser fakt ist dann umso schlimmer.

Ich denke, die Einschätzung des Gutachters ist nicht die schlechteste. Er/sie hat anhand der Aktenlage wohl erkannt, dass selbst ein Berufswechsel zu aktuellen Zeitpunkt keine Verbesserung der Gesundheitssituation bringt- auch wenn du es so siehst.

Nutz die Zeit um Hilfe zu bekommen und dich weiter zu stabilisieren. Ambulante Therapie, Tagesklinik, psychosomatische Klinik, Reha. Es gibt viele Möglichkeiten.

Du bist finanziell abgesichert. Dir steht Krankengeld zu. Es wird nach dem Lohn berechnet, den du im Monat vor deiner Krankschreibung bekommen hast. Hier kannst du dir einen ungefähren Überblick verschaffen: https://www.tk-online.de/tk/krankengeld/arbeitnehmer/krankengeldrechner/132394 .

Ganz wichtig: nicht kündigen während der AU. Während du krank bist, läuft dein Urlaubsanspruch weiter. Selbst wenn du erst im nächsten Jahr kündigen würdest, kanst du dir diesen auszahlen lassen.
Der AG kann dich in der Zeit der Krankschreibung ebenfalls nicht kündigen. Er müsste insgesamt drei Gründe angeben. Und an dem Aspekt "schlechte Prognose" scheitert es in der Regel bei psychischen Erkrankungen.

Elisabeth
 
Ach Reyna,
ärgere dich doch nicht! Sieh es doch so, dass du jetzt mal entspannen kannst. Du musst nicht um 5 Uhr zum Frühdienst aufstehen, obwohl du gestern Spätdienst hattest.Kein Gerenne von Rea zu Rea. Kümmer dich um deine Familie und deine Freunde. Sie haben viel auf dich verzichtet. Und ich weiß wovon ich spreche, denn ich hab eine ähnliche Geschichte wie du hinter mir. Geh in die Natur, schwimmen, alles was Spaß macht.Bewerbungen kannst du auch schreiben, aber komm erst mal runter. Was mir unendlich gut getan hat, war Supervision mit einer Krankenschwester mit psychologischer Zusatzausbildung. Sie hat mich so gut verstanden und mir Balsam auf die Seele gegossen. Es tat sooo gut. Den Arbeitsplatz habe ich trotzdem gewechselt. Und jetzt geht es mir gut. Meiner Family und meinen Freunden bin ich dankbar, dass sie diese harte Zeit mit mir durchgestanden haben und nicht Adios gesagt haben.
 
Ja, Schwester Rabiata 2, du hast recht.
Nur fällt es mir gar nichtt so leicht, einfach mal nichts zu tun!
Ich werde es lernen müssen. Der Stress bei mir auf Station war echt wahnsinng, ich probier mich da reizufühlen um mich zu freuen, dass ich da gerade nicht hin muss.
Ich frag mich wie meine Kollegen das aushalten.
Naja, jetz ist Zeit für mich angesagt und ich werde den Sommer sinnvoll nutzen.
 
Ja, Schwester Rabiata 2, du hast recht.
Nur fällt es mir gar nichtt so leicht, einfach mal nichts zu tun!
Ich werde es lernen müssen. Der Stress bei mir auf Station war echt wahnsinng, ich probier mich da reizufühlen um mich zu freuen, dass ich da gerade nicht hin muss.
Ich frag mich wie meine Kollegen das aushalten.
Naja, jetz ist Zeit für mich angesagt und ich werde den Sommer sinnvoll nutzen.

Ich musste es auch lernen. Wieviele Diskussionen habe ich wegen der Länge der AU geführt... Gott sei Dank hat sich die Ärztin durchgesetzt. :D Du wirst es auch lernen!!! :daumen:
 
Hallo ich muss mal etwas loswerden, was mich seit längerer Zeit sehr betrückt.
Ich bin im 5. Semester der Ausbildung zur GuK und bin so zienlich fertig mit den Nerven.
Vor allem wenn ich in der Praxis bin, bin ich ein komplett anderer Mensch, ich bin unausgeglichen, immer mit schlechter Laune, bin fast immer in Streit, stehe unter Druck,bin manchmel aggresiv, usw...
Ich fühle mich die meiste Zeit einfach:angry:
Sobald ich Schule habe bin Ich wieder Ich
Es ist nicht so das mir die Ausbildung kein Spaß macht, das ist mein Absouluter Traumjob, und ich gehöre sogar zu den Klassenbesten.Die arbeit macht mir auch Spaß.
In der Schule habe ich erst 1 Fehltag, in der Praxis sind es bereits schon 16 Tage.
Ich bin so verzweifelt, geht es jemanden vielleicht auch so wie mir??
 
Vor allem wenn ich in der Praxis bin, bin ich ein komplett anderer Mensch, ich bin unausgeglichen, immer mit schlechter Laune, bin fast immer in Streit, stehe unter Druck,bin manchmel aggresiv, usw...

Hi, leider kann ich das nicht aus eigenem Erleben berichten, aber ich kann mir vorstellen, wie dich das belastet.
Bist du der komplett andere Mensch auch auf Station, oder nur in der Freizeit, zuhause?
Und hast du mal überlegt, warum?
 
Ich versuche mich immer am Team anzupassen, da ich oft ein Aussenseiter bin..(wie das nun mal als Schüler so ist) für mich ist diese ernorme Körperliche Belastung so anstrengend...ich weis wirklich nicht mehr weiter.
 
Meinst du mit körperlicher Belastung das Arbeiten an sich?
Das ist in gewisser Weise auch ein Trainingseffekt.
Du schreibst, in der Schule fühlst du dich wohl. Hast du dort eine Vertrauensperson, mit der du sprechen kannst?
Es heißt nicht umsonst:" Geteiltes Leid ist halbes Leid."
 
Ich versuche mich immer am Team anzupassen, da ich oft ein Aussenseiter bin..(wie das nun mal als Schüler so ist) für mich ist diese ernorme Körperliche Belastung so anstrengend...ich weis wirklich nicht mehr weiter.



Warum ist man als Schüler ein Aussenseiter??:-?
 
Hey lilli-marq,

also ich bin nicht in derselben Situation wie Du.
Aber wenn ich mich an meine Ausbildung erinnere war es in unserem Kurs ähnlich.
Wir hatten immer mehr Lust auf die Schule, dort hat man alle gesehen, hatte Pausen, konnte sich austauschen und irgendwie waren wir nach einem Schultag nie so fertig wie nach einem Dienst.
Ich kann mich erinnern, dass wenn wieder ein Einsatz bevorstand, wir alle immer am Meckern waren.
Unsere Dozentin fand das sehr erschreckend. Sie hat uns gesagt, dass die Stimmung der Schüler vor ein paar Jahren noch genau anders war und die Schüler die Schule nicht so gerne mochten und lieber gearbeitet haben.

Überlege doch mal, aus welcher Motivation heraus Du den Beruf lernen wolltest.
Was von Deinen Vorstellungen ist wirklich in Realität anzutreffen?
Mit welchen Gegebenheiten wurdest Du erst in der Ausbildung konfrontiert?
Wie siehst Du Deine Situation selber? Hast Du denn noch Freude am Arbeiten oder gibt es gar keine schönen aufbauenden Momente mehr?
Hast Du schon mal mit Deinen Mitschülern gesprochen? Vielleicht ergeht es vielen ähnlich?
 
Bei mir wars genau anders herum. Ich fand die Schule wesentlich anstrengender als die Praxis. Aber ich war schon immer eher ein Praktiker statt Theoretiker. :wink:
 
da kann ich mich nur anschließen, ich war lieber auf Station als in der Schule ;)
 
Ich kann mir wirklich keinen anderen Beruf vorstellen, vielleicht habe ich einfach noch nicht die richtige Station gefunden, vom Fachgebiet gab es schon Station wo ich gedacht habe das ist es.... aber dann gab es wieder Probleme mit dem Team, ich bin so schüchtern und rede fast nie etwas, und stelle mich manchmal so doof an , aber das ist alles unabsichtlich.
Man versucht nunmal alles richtigzumachen und nicht unmotiviert rüber zu kommen....
 
Hallo
es tut mir furchtbar leid um jeden den wir in diesem Beruf verlieren!
Und ich muß zugeben, das ist nicht ganz uneigennützig....
Es ist doch leider so, daß immer weniger den Weg in einen Pflegeberuf suchen (zu unatraktiv) und somit natürlich auch immer weniger examiniert werden, was zur Folge hat, dass die, die examiniert werden auf einen völlig unterbesetzten Arbeitsmarkt treffen und unter der Arbeitsbelastung allsbald zusammen brechen und ausscheiden und damit wieder weniger in der Pflege arbeiten. Ein Teufelskreis!
Noch bin ich dabei, nach Bandscheibenvorfall, Hüftarthrosse, Hypertonie, gestörtem Wach-Schlaf-Rhythmus usw. mal sehen wie lange ichs noch mache, ich scheine zu der körperlich geschädigten Fraktion zu gehören.
Bin jetzt fast 20 Jahre auf Intensiv und finde es eigentlich immer noch spannend! Ist eher eine Frage wie lange ich noch kann.... körperlich....
Grüsse Inti38
 
Der Markt ist ausreichend versorgt mit Fachkräften. Die Nachfrage kann ausreichend bedient werden bei ausreichender Flexibilität der Arbeitskräfte. Dem Anspruch, einen Arbeitsplatz in unmittelbarer Nähe zum Ausbildungsort zu bekommen ist sicher unrealistisch. Auch der Gedanke, dass GuK ins KH gehört ist nicht mehr aktuell.

Das Problem liegt darin, dass Arbeitsplätze in der Pflege reduziert wurden bei steigendem Arbeitsaufwand. Seit 2 Jahren versucht man dies halbherzig wieder zu korriegieren. Die Einnahmen der Krankenhäuser setzen hier eindeutige Grenzen.

Elisabeth
 

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