Migräne und Schichtdienst

giraffe123

Newbie
Registriert
18.06.2018
Beiträge
19
Hallo!
Ich werde dieses Jahr noch meine Pflegeausbildung beginnen. Migräne habe ich schon seit Jahren, eigentlich komme ich damit gut klar, nur ich bin mir nicht sicher, wie ich auf die Schichtarbeit reagieren werde, weil das einer der Triggerfaktoren bei mir ist. Kann jemand berichten, wie er/sie damit klarkommt? Und was macht man dann im Falle einer Migräne während der Arbeit? Schmerzmittel rein und weiter oder krankmelden? Aber jede Woche ein mal krank melden kommt sicher auch nicht so gut... Oder sowas lieber mit dem Haus-/oder Betriebsmediziner klären? Erfahrungsberichte wären schön :)
LG, Giraffe
 
Hast du schon ein Praktikum gemacht - wenn ja, wie ging es dir dabei in Hinblick auf die Migräne?
Wenn du noch keines gemacht hast, würde ich dir das empfehlen.
Gleichzeitig auch mit deinem behandelnden Arzt über deinen Berufswunsch sprechen und abklären.
 
Danke für die Antwort! Praktika habe ich mehrere, Wechselschichten waren die Hölle.
Dann werde ich wohl demnächst mal zum Neurologen gehen und das mit ihm besprechen. Würde mich aber trotzdem über weitere Erfahrungsberichte freuen.
 
Bei mir hat der Nachtdienst oder auch die Umstellung auf Tag öfter die Migräne getriggert.
Krank gemacht hab ich dann nicht sondern es frühzeitig mit Schmerzmitteln abgefangen.
Zum Glück hab ich es immer so schnell gemerkt, dass das noch ging.
Bis auf eine Nacht, da hab ich echt im Seil gehangen.

Nach einer längeren homöopathischen Behandlung waren meine Migräneanfälle etliche Jahre weg.
Jetzt aktuell hab ich ab und zu wieder mal einen aber von der Häufigkeit kein Vergleich zu früher.

LG
Antje
 
Liebe Antje, danke für die Antwort.
Schmerzmittel darf ich wegen einer anderen Erkrankung nur im äußersten Notfall nehmen. Da bleiben dann nur noch Triptane, und ob es so gut ist, diese mehrmals wöchentlich einzunehmen?
Bin im Moment eher gedämpft euphorisch, was die Ausbildung betrifft, aber werde es erstmal mit Augen zu und durch probieren ;) Wobei ich mir eher nicht vorstellen kann, dass ich während der Aura (wo man ja noch keine Triptane einnehmen darf) arbeitsfähig bin
 
ich bin immer wieder verwundert wie manch einer mit seiner gesundheit umgeht.. du kennst die trigger für deine erkrankung. wechselschichten waren die "hölle" und trotzdem willst du im Schichtdienst arbeiten????

kann ich nicht verstehen... dann aber auch mit allen Konsequenzen und später nicht jammern.
 
Das weiß ich ja alles selber. Ich war nach dem Abitur relativ planlos, im Pflegebereich hatte ich diverse Praktika und die Arbeit machte mir immer sehr viel Spaß. Die Ausbildungsstelle habe ich auch sofort bekommen und angenommen. Das da das Ding mit der Schichtarbeit ja auch noch dranhängt, wurde mir erst später bewusst. Dumm, ich weiß. Die Ausbildung möchte ich auf jeden Fall machen, danach möchte ich mich vielleicht doch eher in einen Beruf ohne Schichtdienst orientieren... Pflegepädagogik studieren oder so. Deshalb ist es erst mal wichtig, die drei Ausbildungsjahre gut zu überstehen ;)
 
Bedenke, dass Du in der Ausbildung nur eine begrenzte Anzahl von Fehltagen hast! Überschreitest Du diese, so wirst Du nicht zum geplanten Zeitpunkt zum Examen zugelassen und musst die Ausbildung verlängern.

Ich schließe mich narde an: Besprich den Berufswunsch und das Schichtdienst-Problem mit Deinem behandelnden Arzt. Auch der Betriebsarzt muss in diesem Fall von Deiner Migräne wissen.

Im schlimmsten Fall musst Du in der Probezeit das Handtuch werfen, wenn nicht die Schule selbst diesen Part übernimmt. Raubbau mit Deiner Gesundheit zu treiben rächt sich. Gibt auch noch andere schöne Berufe.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Lillebrit
da kann ich nur den kopf schütteln... sorry.
 
Das mit den Fehltagen weiß ich. Wenn man 2100/2500 Stunden Theorie/Praxis hat, davon 10% fehlen darf, darf man in der Theorie 210Std, also 5,25 Wochen, also ca. 26 Tage fehlen, oder? Und in der Praxis somit 250Std, also 6,25 Wochen, also ca 31 Tage? Gibt es Schulen, die Ausnahmen machen, wenn man nur knapp drüber ist?

Was kann der Betriebsarzt in diesem Fall tun?

Die Probezeit werde ich durchziehen, danach gucke ich weiter. Wie sieht es in anderen medizinnahen Ausbildungen wie ATA oder OTA mit Schichtarbeit aus?
 
Das mit den Fehltagen weiß ich. Wenn man 2100/2500 Stunden Theorie/Praxis hat, davon 10% fehlen darf, darf man in der Theorie 210Std, also 5,25 Wochen, also ca. 26 Tage fehlen, oder? Und in der Praxis somit 250Std, also 6,25 Wochen, also ca 31 Tage? Gibt es Schulen, die Ausnahmen machen, wenn man nur knapp drüber ist?
Nein, solche Ausnahmen kämen einem Verstoß gegen das Krankenpflegegesetz gleich. Es gibt die Möglichkeit, einen Härtefallantrag zu stellen; ob eine Ausbildungsverlängerung eine unzumutbare Härte darstellt, entscheidet jedoch nicht die Schule, sondern die zuständige Behörde.
Was kann der Betriebsarzt in diesem Fall tun?
Der entscheidet über die gesundheitliche Eignung oder Nicht-Eignung jedes Auszubildenden.
Wie sieht es in anderen medizinnahen Ausbildungen wie ATA oder OTA mit Schichtarbeit aus?
Da gibt's die auch, zumindest Bereitschaftsdienste. Es gibt OPs, die können nicht bis zum nächsten Tag warten.

Schon mal über andere Berufe im Gesundheitswesen nachgedacht? Medizinische Fachangestellte, Physiotherapeutin, Ergotherapeutin...?
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber die Möglichkeit, ein Ausbildungsjahr zu wiederholen gibt es?

Bereitschaftsdienste würden mir vermutlich nicht so viel ausmachen, wie der ständige Wechsel. Aber wie gesagt, ich werde erstmal die Probezeit abwarten. Kann mir nicht vorstellen, dass es nur so wenige GuK mit Migräne gibt...

Andere Berufe im Gesundheitswesen fallen leider raus, aber danke für die Anregungen!
 
Nein, es sind viele mit Migräne, wie überall sonst auch. Aber einmal pro Woche ist schon extrem oder? Und was ist das andere, weswegen du keine Schmerzmittel nehmen darfst? Da ist doch wohl noch mehr im Busch.
 
Funktionsbereiche haben zunehmend auch Früh- und Spätdienste. Macht mit den nächtlichen Bereitschaftsdiensten mit vielen Schlafunterbrechungen oder Durchschften auch keine geregelten Arbeitszeiten. Schlafmangel triggert nämlich noch mehr. Und nachts um drei von null auf hundert ist nicht so einfach.
 
Es gibt sicherlich einige Pflegekräfte mit Migräne. Aber nicht jeder Migräne-Geplagte hat Probleme mit unregelmäßigen Arbeitszeiten (behaupte ich mal, denn ich gehöre glücklicherweise nicht zu den Betroffenen).

Ja, man kann (und muss manchmal) krankheitsbedingt ein Ausbildungsjahr wiederholen. Die Schule kann aber auch einem Azubi wegen gesundheitlicher Nicht-Eignung kündigen. Unter bestimmten Umständen auch nach der Probezeit.

Besprich Dich mit Deinem Arzt, berichte ihm von Deinen Migräne-Erfahrung während des Praktikums und dann entscheidet.
 
Bachstelze, ein mal pro Woche ist der Extremfall. Wobei ich mehrere Arten von Migräne habe und es so auch schon mal Dauerzustand ist (womit ich aber meistens ganz gut klar komme und auch arbeitsfähig bin). Ich glaube das ist alles nicht so schlimm, wie es sich hier geschildert anhört. Wenn du wissen möchtest, was "das andere" ist, kann ich dir gerne eine PN schreiben? Aber ja, es KÖNNTE auch zum Problem werden, obwohl ich auch da gut eingestellt bin.

Werde demnächst wohl mal einen Termin bei meinem Neurologen machen und das mit ihm klären. Auf weitere Erfahrungsberichte hier von Betroffenen oder Kollegen von Betroffenen bin ich weiterhin gespannt.
 
Was Du sicher verstehen wirst: Eine wöchentliche Krankmeldung kann und wird kein Arbeitgeber tolerieren. Ein solcher Mitarbeiter wäre nicht tragbar.
 
Hallo,
für mich total unverständlich, warum man einen Beruf erlernen will, für den man anscheinend körperlich nicht geeignet ist. Es gibt tausend andere Jobs ohne Schichtdienst und die körperliche Anstrengung.
Wenn ich an Schichten denke, in denen das Telefon permanent läutet, dabei Angehörige , Patienten mit Fragen kommen, der Arzt unbedingt seine Anordnungen los werden will, Schüler mit Fragen und der Essenswagen kommt gerollt...aaaah ohne Migräne schon anstrengend genug.
Du hast Abitur und damit unendliche Möglichkeiten dich zu verwirklichen.
Warum auf Biegen und Brechen etwas anfangen, was sehr wahrscheinlich in Horror ausartet.
Schichtdienst wird es in 20 Jahren noch geben, ebenso. Pflegenotstand(wer glaubt denn wirklich an eine Besserung der Zustände)
 

Ähnliche Themen