Medikamentengabe - Arztanordnung vs. Nebenwirkungen

Monaluna, wir haben ja diskutiert. Das Ende vom Lied: "Ich bin Chirurg". "Das merkt man" hab ich geantwortet. Alles ok. :mrgreen:

:daumen:sehr schön...muss ich mir merken - hoffentlich brauch ich's nie

Bei Schmerzmittelbedarf vs. Hypotonie

entweder frägt der Arzt selbst
oder ich wende es ein, wenn's damit ein Problem gibt
Problem, auch nur potentiell - bei syst. < 100
da krieg ich schon mal überhaupt kein Novamin mehr verordnet

vielleicht, vielleicht gibt's da andere Ansichten, je nach Fachrichtung
für die meisten neurologischen (aber nicht nur) Patienten ist ein vernünftiger RR wichtig,
damit die enorm wichtige Pipeline nach oben in die Zentrale nicht schlapp macht
- mal sehr salopp ausgedrückt.

Der Arzt hat Novamin schriftlich oder mündlich verordnet?
Rückversicherung, erneute Arztinfo, Doku der Bestätigung, Zeugen
im Zweifel - Schichtleitung, Stationsleitung, PDL - der offizielle Weg
den OA einschalten, Zweitmeinung einholen, bei Bestätigung der Verordnung, dies wieder dokumentieren,
erst dann anhängen

Hat er anschließend Paracetamol schriftlich oder mündlich verordnet...?

"...er meinte, dass er das ja noch nie gehört habe...." au - wei - a
 
Stop, einige haben nicht richtig gelesen! Der Grund, warum ich den Doc herbestellt habe, war der niedrige RR. Von den Schmerzen wusste ich nix. Das hat sie erst dem Doc erzählt. Ja, er hat sowohl Novalgin als auch Perfalgan schriftlich auf mein Drängen hin angeordnet. Nachts ist es schlecht PDL, SL und OA wegen so was zu beschäftigen. Ich kann mich ganz gut alleine durchsetzen. :mrgreen: Der Doc war ja auch einsichtig. Schließlich liegt seine Pat auf einem ausgeliehenen internistischen Aufnahmebett. Da sollte man es sich nicht verscherzen. :mrgreen:
 
Ich finde man muss es auch net übertreiben.. immer gleich PDL, SL, OA einschalten bringt doch auch nix. Er hat sich doch von Schwester Rabiate überzeugen lassen. und wie er so schön sagt, er ist Chirurg..... womit er ja nun auch net alles wissen muss

Die meisten Aerzte lassen sich doch sehr gut mit etwas Geschick überzeugen.

Ich denke Rabiate hat das doch prima gelöst. und Novalgin ist ja nun auch net ganz falsch, nicht jeder Schmerz lässt sich mit Perfalgan behandeln, nicht immer wirkt es auf den RR .
Richtige Dokumentation, und dann richtige Nachsorge( Regelmäßige Kontrollen)
 
Nach dem ich ihm gesagt habe, dass man merkt, dass er Chirurg ist, habe ich aber auch noch hinzugefügt, dass ich sehr froh bin, dass es Chrurgen gibt, denn irgendwer muss ja kaputte Knochen wieder flicken können. Daraufhin grinste er nur und hat sogar noch (bei einem Gefäßwrack) Blut für mich abgenommen bei einer internistischen Pat, damit der Internist nicht extra kommen muss. Jeder hat seine Qualitäten. Ichmöchte meine FX nicht von einem Internisten behandelt bekommen. Alles ist gut.... :mrgreen:
 
sorry, war eher über übergeordnet angemerkt weil am Anfang stand
"...Hätte ich welche aufs Dach kriegen können, wenn ich wider besseren Wissens trotz schriftlicher Anordnung das Novalgin bei so einem RR angehängt hätte?..."
oh, da steht, schriftlich, mein Fehler
aber sich Rückversicherung einzuholen, von verschiedener Seite, auch für "alle" Fälle - wär der sichere Weg.
Um den ging es jetzt MIR.
Mein nächster Ansprechpartner - die Schichtleitung.
Im Hinterkopf - wenn es mal wirklich zu einer Verordnung kommen sollte, wo ich mich weigern würde UND der Arzt darauf bestehen würd - dann
erst dann wär als meine oberste Instanz der Bereitschaftsdienst der PDL dran.
Käme es dazu, eine begründete Weigerung meinerseits eine ärztliche Verordnung auszuführen
(trifft grad eine Kollegin, wegen einem totalen gaga Blödsinn, den sie initial lustig fand - puff, kommt's zurück, mit Karacho)
DANN, dann ginge es mir um meinen Job, der MIR wichtiger wäre als alleine dazu stehen ohne die Möglichkeit nachzuweisen, dass ich was getan hab.
War noch nie, kommt hoffentlich nie.
Jaaaaaaaaaaaaa, nicht übertreiben. Der Arzt hat ja dann seine Anordnung gemacht, die akzeptabel war.

Doc hat Lob bekommen, seine anderen Qualitäten gezeigt.
Jaaa, alles wieder gut.
Bin jetzt auch wieder - still.
 
Du hast schon recht. Wenn es Tag ist und eine sehr brenzlige Situation käme, würde ich wohl auch SL/OA ins Boot holen. Aber das wird es wahrscheinlich nie geben, denn wie gesagt, ich kann mich gut durchsetzen. :mrgreen:
 
Meine Erfahrung ist 1g Novamin in 10min als schnelle Infusion senkt bei praktisch jedem Patienten den Blutdruck (kann man ausnutzen, wenn man zusätzlich zu den Schmerzen noch ne unerwünschte Hypertonie hat).
Über eine halbe Stunde passierts nur noch bei sehr wenigen, und wenn ist es kein dramatisch schneller Einbruch.

Ich hätte es auch nicht gemacht, auch nicht mit Dokumentation meiner Bedenken. Viel Platz nach unten hat man mit so nem Blutdruck ja nicht mehr.
 
Was war denn nun die Ursache für den niedrigen Blutdruck, die Schmerzen ja wohl kaum? Was hatte die Patientin für Herzfrequenzen mit dem Blutdruck?
60/40, da hätte man bei uns wohl schon was gemacht, unabhängig von der Frequenz.

Aber als Arzt diese Nebenwirkung von Novamin nicht zu kennen, ist extrem traurig, nicht zu sagen, oberpeinlich. Überleg mal, wenn so ein Arzt auf eine unerfahrene Schwester trifft, und das Novamin in ner Viertel Stunde reinläuft. Sorry, wusste leider die wichtigste Nebenwirkung nicht. Sollte nochmal auf die Arztschule. Wenn er sich als Chirurg da nicht auskennt, darf ers nicht anordnen.
 
Er hat gesagt, dass ich nichts machen soll. Ringer war schon durch und er hatte Angst, dass sie zuläuft. 8 Trpf Gutron habe ich noch rausgehauen und natürlich lagen die Beine hoch und der Kopf tief. Bis 80/60 hab ich sie gekriegt. Sie war die ganze Zeit wach und ansprechbar und normfrequent.
 
Wir sollten aber beim Thema bleiben und nicht über die Ursachen des niedrigen Blutdrucks diskutieren.

Thema, nochmal zur Erinnerung, lautet: Medikamentengabe - Arztanordnung vs. Nebenwirkungen
 
Wir sollten aber beim Thema bleiben und nicht über die Ursachen des niedrigen Blutdrucks diskutieren.

Thema, nochmal zur Erinnerung, lautet: Medikamentengabe - Arztanordnung vs. Nebenwirkungen
Das zählt nicht. Flexi hätte das Thema vielleicht ganz anders genannt ;-P

(Post darf nach Kenntnisnahme gelöscht werden ;)
 
Oh ne, ich hätte das Novlgin au net angehängt- und wenn überhaupt nur mit Arztunterschrift, dem nochmaligen Hinweis auf den RR, nem Monitor und ner Stunde Laufzeit!
Hab aber auch schon GEHÖRT das Novalgin in der Chirurgie weitaus häufiger, bzw. hochdosierter (bei einem Kind 40Tropfen!) und ohne RR- Kontrollen verabreicht wird...
Bei uns gabs ab nem Druck unter 100/... (im Notfall unter 90/....) kein Novalgin mehr... und wenn nur mit Arztanordnung und Monitor (oder eben regelm. RR- Kontrollen)....
Liebe Grüße
 
und Novalgin ist ja nun auch net ganz falsch, nicht jeder Schmerz lässt sich mit Perfalgan behandeln


doch, ist es in diesem fall. und der logische rückschluss, dass mit paracetamol nicht "jeder schmerz" behandelt werden kann und deshalb metamizol das mittel der wahl sein soll, ist ebenso falsch.
 
Ich erinnere mich an eine ähnliche Situation. Ich sollte ein Mittel i.v. geben, was dafür net zugelassen war. Das Argument: ich bin der Arzt und du machst- habe ich befolgt. Ich habe ihm das Mittel aufgezogen und in die Hand gedrückt: er möchte selber ausprobieren, ob das möglich ist. Ich durfte die i.v.- Spritze entsorgen und das Mittel i.m. spritzen.

Meine Erfahrung ins solchen Situationen- spätestens, wenn der Doc die Verantwortung komplett übernehmen muss, fängt das Denken an.

Und wenn ich mit gravierenden Problemen zu rechnen hätte, bei denen der Pat. zu Schaden kommt, dann gibt es in der Regel den Intenisvmediziner und, wenn es gar net anders geht, den Hintergrundsdienst. Der ist in der Lage übermotivierte Jungärzte in die Schranken zu weisen.

Elisabeth
 
Das Problem ist, wenn Jungschwester auf Jungarzt trifft Elisabeth. Wir beide haben einen Erfahrungsschatz und lassen uns nicht alles gefallen. :hicks: Eine junge Kollegin von mir wollte 5mg Lanicor aufziehen, weil der junge Doc es angeordnet hat. Allerdings verwechselte er Lanicor und Lopressor. Sie dachte, der Doc hatte recht. Zum GLück ist es nicht zur Injektion gekommen.....
 
*grübel* Stimmt, so ganz jung war ich damals schon net mehr. *g* Die Story erzähle ich aber immer gerne den Youngstern um sie aufzumuntern net alles zu machen und trotzdem net in den Ruch der Arbeitsverweigerung zu kommen.

Elisabeth
 
Wie siehts aus mit Noradrenalin-Boli bei Kreislaufeinbrüchen? Ich hab mal gelernt, dass es kein Bolusmedikament ist, weil es in seltenen Fällen zur Asystolie führen kann.

Auf meiner jetzigen Station ists aber üblich, und auch in der Literatur fand ich Angaben über Bolusgaben, und hab die Warnung vor Bolusgaben bisher nicht so wieder gefunden. Ich hatte bloß mal nen Patienten der unerklärbar asystol wurde, wo dann als wahrscheinlichste Möglichkeit ein Arterenol-Bolus, durch schlecht durchgängigen Katheter in Frage kam. Jedenfalls war das die Info an mich.

Mittlerweile füg ich mich den Docs auf meiner jetzigen Station, weil ich keine Quellen fand, die die vorher gelernte Ansicht stützen.
 
Vielleicht solltest du zum Noradrenalin einen eigenen Thread aufmachen?
 

Ähnliche Themen