Lange und künstliche Fingernägel - Regeln für die Hygiene?

...
Heureka
Hygienefachkraft

Manchmal ist es besser sich net zu outen.

Das Problem liegt net in dem Material des Gelnagels, des Acrylnagels oder des Nagellacks. Das Problem liegt in dem Spalt, der sich bildet zwischem der künstlich aufgetragenen Schicht und dem Nagelfalz.

Dein Nagel wächst pro Woche ca. 0,5 bis 1,2 mm. Zum Vergleich: Ein MRSA hat eine Größe von 0,8-1,2 Mikrometer. Das entspricht 0,0008 -0.0012 mm.

Du erreichst in dem Spalt keine ausreichende Benetzung mit dem Desinfektionsmittel.

Vielleicht kannst du mit diesem Fachwissen ja deine Kollegen überzeugen, warum Gelnägel untersagt sind.

Elisabeth
 
Elisabeth, das war schon wieder ein sehr guter Beitrag!!! :daumen: Sehr anschaulisch beschrieben!
 
@ Fachidiot - vielen Dank, jetzt ist mir schlecht...8O
 
....und immer wenn ich denke das Thema ist durch....?!? Es gibt einfach Ideen auf die würde ich nie kommen!!!

:besserwisser:

Matras
 
Das Problem liegt in dem Spalt, der sich bildet zwischem der künstlich aufgetragenen Schicht und dem Nagelfalz.
Ich möchte das noch erweitern.
Wier einige wissen, war ich lange Zeit im Krankenstand und habe mir in dieser Zeit auch einmal schöne Fingernägel gegönnt. Weiß also wovon ich spreche. Nicht nur die Nagelfalz ist eine kritische Stelle. Im Laufe der Zeit bilden sich kleine Liftings an den Rändern, unter denen sich auch etliches festsetzen kann.

Bei künstlichen Verlängerungen ist es noch schlimmer. Der Bereich des Nagels, der über die Fingerkuppe hinau ssteht ist von unten gesehen ziemlich rauh, vor allem durch Kleberreste. Zudem kann sich ein Spalt zwischen natürlichem Nagel und Verlängerung bilden. Den bekommt man beim besten Willen nicht sauber.
 
Ich möchte das noch erweitern.
Wier einige wissen, war ich lange Zeit im Krankenstand und habe mir in dieser Zeit auch einmal schöne Fingernägel gegönnt. Weiß also wovon ich spreche. Nicht nur die Nagelfalz ist eine kritische Stelle. Im Laufe der Zeit bilden sich kleine Liftings an den Rändern, unter denen sich auch etliches festsetzen kann.

Bei künstlichen Verlängerungen ist es noch schlimmer. Der Bereich des Nagels, der über die Fingerkuppe hinau ssteht ist von unten gesehen ziemlich rauh, vor allem durch Kleberreste. Zudem kann sich ein Spalt zwischen natürlichem Nagel und Verlängerung bilden. Den bekommt man beim besten Willen nicht sauber.
Ausserdem was dir deine Nageldesignerin sicher nicht sagt (betrifft nicht nur stormrider), dass es zu einem vermehrten auftreten von Nagelpilz kommt, der bekanntlich recht hartnäckig ist. Ob er auftritt und wann, das kann keiner vorhersagen.
Eine Kollegin hat sich für die Hochzeit Gelnägel zugelegt - beim abnehmen nach den Flitterwochen hatte sie einen Nagelpilz, der sich nun sehr hartnäckig hält.
 
Als Hygienefachkraft sind Nagellack oder Gel auch schwer bis nicht auseinanderzuhalten. Jede Nagelfärbung (soll ich mir das "unschädlichere" Gel irgendwie bescheinigen lassen?) wird allerdings von den Mitarbeiterinnen als negatives Beispiel angeführt und ist wie ein Dammbruch für weitere KollegInnen die sich "irgendwas" auftragen (lassen)......
Ruckzuck sind die Nägel von etlichen (uneinsichtigen) KollegInnen und das Unternehmen hat ein potentielles Problem....! Im Zweifelsfall ist natürlich alles das "unproblematische" Gel!!!

Also wie soll eine schlüssige diesbezügliche Überprüfung aussehen???


Matras
 
Nagellack ist erlaubt? Sehe ich anders. Und erst recht, wenn der Nagellack wegen irgendwelcher Erkrankungen des Nagels aufgetragen werden müssen. Ein Nagellack kann niemals bis in die letzte Ritze aufgetragen werden und dabei trotzdem komplett haften.
Ergo: Nagelverfärbung >>> raus aus dem patientenahen Bereich.

Elisabeth
 
Damit war nicht gemeint, dass irgendeine Nagelfärbemethode erlaubt ist! Sondern es ist für mich als Hygienefachkraft im Allgemeinen und als Mann im Speziellen nicht unterscheidbar, ob es sich um einen banalen Nagellack oder ein (vermeidlich) "besseres" Nagelgel handelt. Im Zweifelsfall würde mir die zur Rede gestellte MitarbeiterIn erklären, dass es sich selbstredend um Gel handelt.
Für mich hat weder Nagellack, noch -gel oder Klebenägel etwas in der Patientenversorgung verloren, genauso wenig wie Ringe, Uhren oder sonstiger Schmuck an Händen und Unterarmen!

Matras
 
Nagellack sehe ich auch als problematisch an. Unterschied zu den Gelgeschichten: Er wird nach ein paar Tagen wieder entfernt und erneuert. Also keine wochenlange Brutzeit. Es bietet sich aber trotzdem immer noch die Problematik, dass Keime durch Desinfektion nicht erwischt werden.
 
Nagellack sehe ich auch als problematisch an. Unterschied zu den Gelgeschichten: Er wird nach ein paar Tagen wieder entfernt und erneuert. Also keine wochenlange Brutzeit. Es bietet sich aber trotzdem immer noch die Problematik, dass Keime durch Desinfektion nicht erwischt werden.

....oder, dass zur Schonung des Glanzes überhaupt nicht desinfiziert wird....!

Matras
 
Da weder Gelnägel noch Nagellack auf den Fingern gestattet ist, ist die Ausrede der Mitarbeiterin doch völlig egal. Gel ist Mist, Lack ist Mist, also weg damit.
 
Zum Lack gibt das RKI ja keine negative Empfehlung aus. Soweit ich weiß sprechen sie dort von einer Empfehlung den Lack alle 4 Tage zu erneuern! (Soweit der AG eben mitspielt)
 
Zum Lack gibt das RKI ja keine negative Empfehlung aus. Soweit ich weiß sprechen sie dort von einer Empfehlung den Lack alle 4 Tage zu erneuern! (Soweit der AG eben mitspielt)


.... und auch das ist in der Praxis nicht überprüfbar!!!

Matras
 

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