Keine erkennbaren Standards, u.a. mangelhafte Händehygiene

Einstieg2020

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exam. Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
KH, Station
Hallo, ich habe mich nach Elternzeit und zuvor mobiler Pflege in einem Haus der Grund-und Regelversorgung beworben. Habe schnell eine mündl. Zusage beim Vorstellungsgespräch bekommen und auch gleich den nächsten Tag hospitieren können.

Alle nett, sehr offen, aber...? Es ist mir sehr unangenehm in so wenigen Stunden gleich so viele Mängel beobachtet zu haben.
Z.B. Schüler richet Infusionen, habe ihm Hilfe angeboten und bemerkt, dass er das falsche Medikament bereit gestellt hatte( dürfen Auszubildende Rettungsassistenten Inf. richten ?), nach Vorbereitung wird dort Ampulle entsorgt und Infusionsflasche beschriftet(wenn Infusion angehängt wird, wüsste keiner dass statt Lasix Novalgin verabreicht wird!!!)
Keine Händedesinfektion beim Richten von Medis und Infusionen und vielen anderen Tätigkeiten,
keine einheitliche Regelung wie Ein-und Ausfuhrprotokoll eindeutig geführt wird;
keine NaCl Spülung nach Diskonektion PVK ?
? wie geht ihr mit Blutdruckmanschette bei mehreren Patienten um, werden diese nach jeder Anwendung desinfiziert?
ein Kompressionsverband wurde mehrfach laienhaft erneuert
Ich bin absolut nicht in der Position, nachdem ich solange raus bin, irgendwas zu kritisieren. Sehe ich das alles zu eng, soll ich diese Dinge vor Einstellung ansprechen ?
Ist es woanders ähnlich, da überall schnellstmöglich Personal rekrutiert werden muss ?
Ich möchte sehr gerne wieder in die stationäre Pflege, habe aber Angst mich gleich als Überkorrekt unbeliebt zu machen. Da ich selbst unsicher bin, frage ich viel, da ich nicht weiss, ob mein Wissen vielleicht inzwischen überholt ist.
Ich werde morgen angerufen, um meine Einstellung zu besprechen. Ist es klüger erstmal dort anzufangen und zu beobachten wie andere Mitarbeiten mit diesen Dingen umgehen ? Möchten niemanden in die Pfanne hauen oder arrogant rüber kommen.
Danke für jeden Tip !!!!!
 
Z.B. Schüler richet Infusionen, habe ihm Hilfe angeboten und bemerkt, dass er das falsche Medikament bereit gestellt hatte sollte nicht passieren. Aber Verwechselungen kommen leider vor, in den besten Häusern. ( dürfen Auszubildende Rettungsassistenten Inf. richten ?) wenn sie es gelernt haben: Ja, nach Vorbereitung wird dort Ampulle entsorgt und Infusionsflasche beschriftet Ja, was denn sonst? (wenn Infusion angehängt wird, wüsste keiner dass statt Lasix Novalgin verabreicht wird!!!
Keine Händedesinfektion beim Richten von Medis und Infusionen No go und vielen anderen Tätigkeiten,
keine einheitliche Regelung wie Ein-und Ausfuhrprotokoll eindeutig geführt wird; verbesserungswürdig
keine NaCl Spülung nach Diskonektion PVK ? Bei uns auch nicht, weshalb auch?
? wie geht ihr mit Blutdruckmanschette bei mehreren Patienten um, werden diese nach jeder Anwendung desinfiziert? die werden zimmergebunden verwendet
ein Kompressionsverband wurde mehrfach laienhaft erneuert kann ich nicht beurteilen, wenn ich es nicht gesehen habe.
Ich bin absolut nicht in der Position, nachdem ich solange raus bin, irgendwas zu kritisieren. Sehe ich das alles zu eng, soll ich diese Dinge vor Einstellung ansprechen ?
Händedesinfektion etc. bb. ist ein Muss, darüber müssen wir nicht diskutieren. Dass Du einen Mitarbeiter bei der Verwechslung eines Medikaments beobachtet hast, würde ich nicht als Qualitätsmerkmal für den gesamten Betrieb ansehen - Du wirst kein Haus finden, in dem noch nie einem Mitarbeiter ein Fehler unterlaufen ist.
 
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Reaktionen: Isidor und Martin H.
Danke , sage ich mir auch. War vielleicht nur häufung unglücklicher Zufälle.
Aber da es ein Auszubildender war, und der Pfleger der ihm dies delegiert hat auch erst 2,5 Wochen im Haus hat es mich schon beunruhigt, wie sorglos mit vielen Dingen umgegangen wird.
 
Wieso hast du diese Dinge nicht direkt bei der Hospitation angesprochen? Im Nachhinein ist das immer schwierig zu beurteilen.
 
War leider in meinem Lehrhaus genauso.

Einer der Gründe warum ich nicht geblieben bin. Aber auch dafür ist einen Hospitation. Damit kannst du für dich entscheiden ob du da arbeiten möchtest.
 
Ich habe es nicht angesprochen, da die Pflegekraft mit der ich mitgelaufen bin auch erst 2 Wochen da war, aber super selbstbewusst und fand es amüsant, dass ich die Händehygiene so geau nehme. Er hatte noch 1-2 Schüler im Schlepptau und ich wollte ihn auch nicht dumm da stehen lassen. Aber im nachhinein fällt mir immer mehr auf. Er hat auch die hausinternen Schnelltests nich fachgerecht durchgeführt und einiges mehr...überlege ob ich auch noch eine andere Station anschaue, wurde mir grundsätzlich angeboten.
Übrigens danke für die schnellen Reaktionen !
 
keine NaCl Spülung nach Diskonektion PVK ? Bei uns auch nicht, weshalb auch?
? wie geht ihr mit Blutdruckmanschette bei mehreren Patienten um, werden diese nach jeder Anwendung desinfiziert? die werden zimmergebunden verwendet
In meiner Ausbildung wurde uns gelehrt, dass manche wenige Medikamente miteinander wechselwirken können, selbst wenn sie nur im PVK aufeinander treffen; desweiteren gehen auffallend viele Viggos dicht, wenn v.a. Tazobac o.a. AB gegeben und nicht nachgespült wird. Daher haben wir den Hausstandard, dass nach einer KI entweder mit Omniflush durchgespült, oder die Infusionstherapie anderweitig fortgesetzt wird. Das stehende Verbleiben von Medikamentenresten in Viggos ist nicht erwünscht.

Zimmer- oder patientengebundene Blutdruckmanschetten sind noch nicht Standard geworden. Wir haben ein halbes Dutzend Geräte, die aber nicht für alle Zimmer ausreichen, sodass nach jedem Patient desinfiziert und das Gerät gewechselt werden muss, sodass die Einwirkzeit eingehalten werden kann. Messen - desinfizieren - hintenanstellen - nächstes Gerät auf der Poleposition nehmen. Mit patientengebundenen Manschetten wäre es sehr viel einfacher, aber für solchen Schnulli mag unser Haus kein Geld ausgeben. Lieber noch einen weiteren Segway für die GF kaufen.
 
danke, also werde ich diese Themen morgen ansprechen, da sie wohl berechtigt sind;
der Umgang mit Viggo war mir besonders aufgefallen, da eine Infusion nicht lief und der Pfleger zum Schüler meinte:"!Jetzt schau mal kurz weg, weil das soll man ja nicht" und hat dann durch Schlauch knicken und pumpen versucht sie zum Laufen zu kriegen( alles vor meiner Nase), hab nicht gewusst wie ich reagieren soll und nichts gesagt
 
Tja, jetzt bin ich wieder ganz kleinlaut; habe in diesem Haus erstmal keine neg. Details zurückgemeldet, um mir die Stelle nicht zu verbauen; mache kommende Woche eine Hospitation in einer grossen Klinik Akutgeriatrie/Neurologie, da werde ich sehr schnell auf meine eigenen Defizite stossen, bin sehr gespannt
 
Du wirst überall Mängel finden.
Genauso wirst du in jeder Klinik Feldwebel Oberschwester Hildegard finden die immer noch Bettwäsche bügelt und IKHs ohne Handschuhe wechselt weil sie es seit 1920 so macht. Ist aber nicht dein Problem. Ok bügeln ist vielleicht übertrieben, aber mich würde es nicht wundern wenn es tatsächlich irgendwo eine Schwester Hildegard gibt die es noch macht.

Wennst dann zur Hildegard sagst, dass wir nicht für sowas da sind sondern als Pflegefachkräfte eingestellt sind schnauzt se dich an und fährst nach der Übergabe vermutlich mit dem Kaffeewagen durchn Flur und teilt Kaffee aus. Damit jeder denkt, dass wir überhaupt nichts zutun haben. Ja und sowas gibt es tatsächlich...
 
Zuletzt bearbeitet:
:-)Da sagst Du sicher was wahres. Ich habe heute zugesagt. Ich war zuletzt in der mobilen Pflege und dann in Elternzeit. Jetzt habe ich natürlich grosses Lampenfieber wie ich im Stationsalltag zurechtkomme. Aber ich freue mich über diese Chance und hoffe, dass sich viele Fragen in der Einarbeitung selbst beantworten. Zunächst bleibe ich jetzt mal kleinlaut. Danke Dir.
 
Gefährliche Pflege immer gleich ansprechen (Medis z. B.), aber unwichtige Dinge eher beobachten. Sonst wirst du wohl eher unbeliebt.
Wenn du für die Schüler nicht verantwortlich bist und dein Kollege denen was delegiert lass ihn. Auch wenn du vielleicht was nicht delegieren würdest, es ist seine und den Schülern ihre Verantwortung.

Am Anfang ist sowieso nur beobachten. Umso kleiner die Klinik umso schwerer wird es, weil gefühlt jeder jeden kennt und jeder bereits mit jeden geschlafen hat (lol) also auch gut aufpassen mit wem du über wen redest und vor allem wie.
 
Danke Dir. Das ist wohl die grösste Herausforderung gerade in einem kleinen Haus: sich gut in ein bestehendes Team einzubringen ohne in ein Fettnäpfchen zu treten.
 
Ich wünsche dir auf jeden Fall einen guten Start und freue mich, dass wieder jemand den Weg zurück ins KH gefunden hat.
Willkommen zurück....
 

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