Jammerdepression in der Pflege

Ja, da gebe ich Elisabetz zum großen Teil recht!
Es liegt zwar nicht nur, aber zum großen Teil mit an den Stationsleitungen.
Wenn eine Leitung arbeitet, die nicht leiten kann, dann können solche Miss(s)timmungen wie bei uns auch auftreten.
Unsere Leitung möchte es allen recht machen, kann sich dadurch nicht durchsetzen. Auf keinen Fall werde ich ihn hier schlechtreden. In vielerlei Hinsicht ist er sehr kompetent, arbeitet, wie wir am Patientenbett, aber er ist einfach zu Harmoniebedürftig. Er geht Konflikten aus dem Weg, aber auch nicht immer.
Z.B haben wir eine Kollegin, die das Arbeiten nicht gerade erfunden hat. Noch schlimmer empfanden wir es, als nach ihrem Nachtdienst wiederholt die zu lagernden Patienten mit Druckstellen vorgefunden wurden.
Unsere Leitung war der Meinung, WIR müssten das mit ihr besprechen, denn WIR hätten die Patienten so vorgefunden.
Als ich mein Zielvereinbarungsgespräch mit ihm führte, sagte ich ihm, dass ich vorhätte die Station zu wechseln, da ich dieses angespannte Klima nicht mehr ertragen könnte. Das ist aber schon etwas her!
Als er nachfragte, erklärte ich es ihm eben.
Das er einfach mehr durchgreifen müsste, Gespräche mit Kollegen führen, auch mir mal meine Schwachstellen aufzählen sollte. Es kam ja nie positives oder negatives von ihm.
Er gab zu, dass es ein Schwachpunkt bei ihm wäre.
Allerdings kann man nicht nur der Leitung die Schuld an allem geben, dass fiel mir aber auch erst während unseres Gespräches auf.
Ich mag ihn trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen. Inzwischen läuft es bei uns ja auch wieder recht gut.
Viele Grüße
Sanne
 
wo wollt Ihr denn nun alle hin???Ich komm nicht mehr so ganz mit.
Wenn Qualifikation und Fachwisswenaneignung sich wirklich als fester Bestandteil unseres Berufes etablieren soll... müßte dies mit Lohnsteigerung einhergehen, denn im Moment ist noch egal, ob ich z.B. auf der letzten Reaniminationsfortbildung war, weil noch keine Konsequenz folgt, wenn ich nicht da war.
Es wird Akademisierung gewünscht?? Ich erlebe nur, das viele die Abitur
vor der Ausbildung haben, die Krankenpflege als Sprungbrett ins Medizinstudium nutzen.
Die Leitungen werden mit Kußhand eingestellt, sobald sie Pflegewissenschaften/management studiert haben, scheitern dann aber oft am mitmenschlichen/Mitarbeiterführung, weils ein bisschen an Herz fehlt.
Ich würde gern mal in andere Länder schauen, um wirklich mitreden zu können, wie es besser geht- sicher ist:IM DEUTSCHEN KRANKENPFLEGEGESETZ MUSS SICH WAS ÄNDERN...
Mir gehen noch viele Gedanken durch den Kopf...wir sollten uns mal an einen Tisch setzen.:mrgreen:
 
Ich möchte mit an den Tisch:mrgreen:!
Nein, ehrlich! Mich würde auch interessieren wie es in anderen Ländern aussieht.
Viele Grüße
Sanne
 
Das würde mich dann auch mal interessieren wo es hingehen soll... Sind alle die ein Pflege-Studium durchgeführt haben dann automatisch die "guten" und professionellen (und bekommen dann auch mehr gehalt, bessere bedingungen, etc...) und wir mit mittlerer Reife und 3 Jahren Ausbildung sollen alle nur noch "Pflegehelfer" sein?! Oder wird dann nochmal abgestuft und "WIR" - also diejenigen die sich trotz fehlendem Abitur und Studium für die Pflege engagieren - werden mit ins "Boot" geholt (auch wenn wir aus gründen wie Finanzen oder anderen Verpflichtungen oder ganz Profan aus Mangel an Weiterbildungsmöglichkeiten nur "normale" Pflegekräfte sind)?!

Wäre es dann nicht sinnvoll (natürlich von seiten der Politik, der Gewerkschaften, der Pflege Institutionen) ALLE Pflegekräfte (bzw. natürlich nur die, welche Interesse daran haben Verantwortung zu übernehmen und die Pflege zu professionalisieren) darin zu unterstützen sich mit "EUCH" (Den "Studierten" und Fachweitergebildeten) zusammen zu organisieren (Stichwort "PFLICHTREGISTRIERUNG" o.ä.) und zu schulen?! Und dieses mehr voranzutreiben?!

Ach ja, wie es in anderen Ländern aussieht würde mich natürlich interessieren...!

Soweit meine Gedanken und mich beschäftigenden Fragen zu dem Thema.
Ich hoffe niemand mit einem Pflegebezogenem Studium o.ä. fühlt sich angegriffen, das war nämlich NICHT meine Absicht!
 
Wenn ich dein Profil ansehe, bist du wohl kein einfacher Pfleger mehr und dein Engagement ist doch nachweisbar.

Elisabeth
 
Moin, moin!


Wenn Qualifikation und Fachwisswenaneignung sich wirklich als fester Bestandteil unseres Berufes etablieren soll... müßte dies mit Lohnsteigerung einhergehen,

Ich weiss leider nicht, was man in Deutschland verdient, aber in Frankreich kann eine Krankenschwester frisch nach dem Examen, falls sie im Schichtdienst und Wochenenden arbeitet - mit etwa 1600 - 1650 € netto rechnen, je nach dem wieviele Wochenende sie arbeitet.
Ab Herbst 2009 wird das Studium an die Universität verlagert werden, dass heisst, alle dann ausgebildeten Pflegenden starten mit einem Bachalor Abschluss ins Berufsleben, wobei noch nicht geklärt ist, wie das finanziert werden soll, da dann auch das Gehalt entsprechend angehoben werden muss...
Es wird Akademisierung gewünscht?? Ich erlebe nur, das viele die Abitur
vor der Ausbildung haben, die Krankenpflege als Sprungbrett ins Medizinstudium nutzen.

Ich denke, dies wird sich mit der Zeit relativieren. In dem Zuge, in dem Pflege an eigenem Profil gewinnt und als Beruf auch wissenschaftliche, bzw akademische Perspektiven bietet, wird die Ausbildung als Sprungbrett für die Medizin an Bedeutung verlieren.
In ganz Frankreich gibt es etwa 40 Studienplätz für Medizin für Pflegepersonal (Physiotherapie, Ergo, MTA und was es da sonst noch so alles gibt). Mitunter wird diese Zahl aber nicht erreicht, die Zahl des Pflegepersonals, dass hier anschliessend Medizin studiert ist verschwindend gering.


Die Leitungen werden mit Kußhand eingestellt, sobald sie Pflegewissenschaften/management studiert haben, scheitern dann aber oft am mitmenschlichen/Mitarbeiterführung, weils ein bisschen an Herz fehlt.

In Frankreich arbieten die Leitungen nicht mehr im Stationsalltag mit. Die Stationsleitungen sind komplett aus der Pflege raus, haben ihr eigenes Büro, und arbeiten auch nicht im Schichtdienst. Der Vorteil: Für die Leitungen ist die eine grosse Arbeitserleichterung, da sie sich auschlieslich um die Leitungsaufgaben kümmern können, der Nachteil: Sie sind raus aus der Pflege und so fehlt es manchmal etwas am praktischen Verständnis für die Stationsprobleme.

Gruss Hartwig
 
Zitat: Teilzeitchwester
wo wollt Ihr denn nun alle hin???Ich komm nicht mehr so ganz mit.
Ich für meinen Teil möchte erstmal dahin:
1. Der Pflegeberuf muss sich schon im Wortlaut von Pflege durch ungeschulte Personen abgrenzen lassen. Krankenpflege ist da nicht genug! Es muss ganz anders klingen um verwechslungen zu vermeiden. Z.B. Krankenbetreuer oder Ghdxsj, egal wie -nur weg von allgemein nicht abgrenzbaren Begriffen. Ber Begriff muss die Tätigkeit und proffesion klar ausdrücken. Pflegen kann ja jeder, richtig Pflegen kann eben nicht jeder.
2. Diese Tätigkeit muss ein umschriebenes Arbeitsfeld haben. Was dazu gehört, was die orginäre Verantwortung des Berufes ist muss geklärt werden.
3. Er muss gleichberechtigt zu anderen Berufen anerkannt sein. Auf gleicher Augenhöhe mit den anderen Berufen eine für den Pat. bestmögliche individuelle versorgung zu finden muss zentrale Aufgabe von diesem Beruf sein. Die fast uneingeschrängte (ärztliche) Weisungsbefugniss muss weg um dem Beruf die möglichkeit zu geben sich zu entwickeln aber auch endlich verantwortung zu übernehmen.
4. Es muss geklärt werden was dieser Beruf (der Gesellschaft) wert ist. Sowohl monitär wie auch gesellschaftlich. (das gilt für alle Dienstleistungsberufe Frisöre, Erzieher etc.) Wir können nicht an Stückzahlen oder Fallzahlen bemessen werden.
5. Es muss eine fundierte praxisnahe Grundausbildung her die nicht weitgehend von anderen Berufen geprägt wird. Anatomie, Physiologie, Staatsbürgerkunde etc. nur soweit wie sie auch wichtig für die Grundausbildung ist. (z.B. keiner von uns muss, um zu Pflegen, wissen wie der Zitronensäurezyklus abläuft, sicher schaden tut das nicht! Wen das intressiert kann sich auch selbst darum bemühen.)
6. Was dieser Beruf zuleisten hat, welche Verantwortungen und zuständigkeiten ihm zuzuschreiben sind, muss auf politischer Ebene durch eine Bundesweite zuständige Pflegekammer vertreten werden. Diese muss vor allem von Pflegekräften gebildet werden und deren beruflichen Intressen vertreten. (als gleich -nicht als- gegen Gewicht zur Ärztekammer oder Lobbyisten verschiederner anderer Intressensvertreter.
7. Pflegenden muss über die Grundausbildung hinaus eine Möglichkeit geschaffen werden sich weiter zu entwickeln. Personalengpässe dürfen nicht zur Ablehnung von angestrebten Fachweiterbildungen führen. Der Arbeitgeber sollte verpflichtet werden sich um die Qualität der Pflege mehr zubemühen. Z.B. in Bereichen die spezialisierungen von Pflegenden vorraussetzt (OP, Intensiv etc.) muss eine Mindestanzahl von spezialisierten Kräften arbeiten um die Einrichtung (Stationen) überhaupt betreiben zu dürfen.)
8. Fortbildungen von Pflegekräften wie z.B. basale Stimulation, Aromatherapie, Kinestetik etc. müssen sich finanziell für die Pflegekraft bemerkbar machen. (Reanimationskurse oder Brandschutz gehören aber zu Grundbildungen, hierzu ist der AG sowieso verpflichtet dafür soll er nicht auch noch bezahlen müsen. Es sei denn es handelt sich z.b. um eine spezielle Rettungsausbildung) Diesen "fortgeschrittenen Grundpflegenden" muss aber auch seitens des AG das "Handwerkszeug" zur verfügung (Zeit, Aromastoffe, Lagerungshilfsmittel, etc.) gestellt werden.
9. Fachausgebildete müssen mehr als bisher die Möglichkeit bekommen ihr Wissen an intressierte (auch an Patienten) weiterzugeben. (qualitätssicherung) Ich könnte mir hier zusätzlich auch vorstellen z.B. Beratungsstunden einzurichten, aber auch in den Schulen zu unterrichten. Selbstverständlich, auch hier muss sich die Fachausbildung an sich für den Ausgebildeten rechnen.
10. Die besondere Stellung von Pflegenden in verschiedenen Gesetzen muss weg. (Arbeitsschutzgesetz)

jeder einzelne Schritt (und es gibt sicher noch viel mehr) ist sicher disskussionswürdig (für manche vielleicht auch nicht) Ich behaubte aber mal das die verwirklichung wenigstens von Teilen dieser Wünsche zu höherer Arbeitszufriedenheit führen würden. Das an sich ist aber nicht der Zweck! Es geht um den Patient um seine sichere Versogung! Auch sicher um die für alle vertretbare Verteilung von Verantwortung und monitären Mitteln.
Die von mir z.B. geforderte "abgrenzung von anderen" ist nicht GEGEN "die anderen" zu verstehen sondern "FÜR die Pflege". Ich will nicht ausschliessen das ein Beruf entsteht dessen Tätigkeit und Verantwortung heute eher anderen Berufsgruppen zugeschrieben wird, dagegen will ich mich noch nicht mal ansatzweise wehren! ((Pflege)Diagnosik, Beratung, Aufkärung, Blutabnehmen, Nähte machen, Gipsanlegen, Medikation verordnen, Verwaltungsaufgaben...) Alles kann und soll (muss) auf den Prüfstand. Heraus kommen muss aber ein umschriebener Beruf mit Zukunftsperspektiven. Herauskommen muss zuständigkeit, sicherheit - für die welche ihn ausüben, aber vor allem für die welche ihn bezahlen. Über den Weg lässt sich trefflich streiten, über die NOTwendigkeit meiner Ansicht nach aber nicht.
 
@Dialyseheinz
ich finde mich hier weitestgehend wieder
wohl zuwenig Verantwortung fühle ich persönlich nicht.
Einzig Punkt 10 ist mir unklar- könntest Du den etwas ausführen??:gruebel:
 
Gerne!
Im Arbeitsschutzgesetz ist verankert dass einige Berufe von den grundsätzlichen Arbeitszeiten die das Gesetz regelt anders beschäftigt werden können. Ist an sich besimmt richtig!!! Es kann ja nicht sein dass ich in einer Notlage (katastrophe) beispielsweise nach 38,5Stunden Arbeitszeit den Löffel fallen lasse, und mich dann auf Arbeitsschutzgesetz berufe. Ist eigentlich jedem auch klar. Das Gesetz hat darauf hin dem jeweiligen Arbeitgeber ermöglicht in gewissem Rahmen "Sonderregelungen" anzuwenden. So darf der Arbeitgeber auch z.B. Pausenzeiten oder wöchendliche Arbeitszeit in einem gewissen Rahmen überschreiten. Dadurch greift das Gesetz erst "später" für Leute die beispielsweise im Krankenhaus arbeiten. Ich finde das nicht falsch! Leider ist es aber (meiner Ansicht nach) so, dass sehr viele Arbeitgeber mittlerweile das erweiterte Gesetz als Regel betrachtet. Das was für ausnahmefälle erlaubt ist wird also zum Normal. Das führt dazu das ein Arbeitnehmer in diesem Bereich ständig flexibel eingesetzt werden kann.
Habe ich als Arbeitgeber also durch mangelhafte Einstellungspolitik für "löcher" in der Personaldecke gesorgt "erlaubt" mir das Gesetz das endstandene "Loch" mit Leuten zu stopfen die ich z.B. aus anderen Stationen abziehe. Und das ohne einen besonderen finanziellen oder freizeit ausgleich. Diesen muss ich erst leisten wenn es mir nicht möglich war innerhalb des "eraubten" für den ausgleich zu sorgen. Die von mir abgezogenen Leute verursachen natürlich ein "Loch" an der ursprünglichen Arbeitsstelle. Das füttere ich wieder mit anderen Leuten... Das geht dann munter im Kreis.
Keiner von uns wird auf die Uhr schauen bei Katastrophen, noch nicht mal bei einer reanimation obwohl noch andere im Dienst währen!
Für die inanspruchnahme der besonderen arbeitszeit muss der Arbeigeber keine Nachteile in Kauf nehmen - genau das regelt das Gesetz ja. Der Arbeitnehmer ist jedoch in der Pflicht die flexibilität und arbeitsleisung ohne besonderen ausgleich zu erbringen. Wenn ich unterstelle das der AN eher geneigt ist, aus verantwortungsgefühl für den Pat. oder aus einfacher übermüdung nicht ein paar "überminuten" geltend zu machen kommt ein hübches sümmchen zusammen, wenn ich als AG dafür Sorge das immer ein "Personalloch" vorhanden ist. Das Arbeitsschutzgesetz hat eigendlich zur Aufgabe den AN zu schützen. Im Krankengeschäft macht es aber eine einschränkung des Schutzes möglich. Daher währe meine Forderung das Gesetz dahingehend zu ändern das die Inanspruchnahme seitens es Arbeitgebers kostenpflichtig währe wie überall anders auch (überstundenbezahlung, freizeitausgleich). Im Falle einer anerkannten Katstrophe (Zugunglück, Flugzugabsturz etc.) wird wohl niemand (auch kein Elektriker) seine NOTwendige arbeitsleistung verweigern. Wenn doch kann dann gerne "Im Namen des Volkes" geurteilt werden. Für mich ist die Ausnahme (einschränkung) im Arbeitsschutzgesetz vor diesem Hintergrund nicht verständlich. Zumal sie geradezu dazu verführt die AN über den Tariflichenrahmen hinaus regelmässig zu beschäftigen.
Andere Gesetze regeln in besonderen Fällen sowiso meinen Einsatz als Arzt, Krankenschwester.... von wegen: unterlassene Hilfeleistung.
Mir scheint daher eine gleichbehandlung aller Arbeitnehmer und Arbeitgeber durch das Arbeitsschutzgesetz als sinnvoll. Warum sollte ich denn verfügbarer für meinen AG sein als ein Irgendwasberuf?
 
wo wollt Ihr denn nun alle hin???Ich komm nicht mehr so ganz mit.
Wenn Qualifikation und Fachwisswenaneignung sich wirklich als fester Bestandteil unseres Berufes etablieren soll... müßte dies mit Lohnsteigerung einhergehen, denn im Moment ist noch egal, ob ich z.B. auf der letzten Reaniminationsfortbildung war, weil noch keine Konsequenz folgt, wenn ich nicht da war.
die Aneignung von Fachwissen sollte eigentlich in jedem Beruf als arbeitsplatzsichernde Massnahme gesehen werden und nicht mit einer zwangsweisen Gehaltssteigerung verbunden sein
 
Gerne!
Im Arbeitsschutzgesetz ist verankert dass einige Berufe von den grundsätzlichen Arbeitszeiten die das Gesetz regelt anders beschäftigt werden können.

Diese Möglichkeit gilt aber für eine ganze Reihe von Berufszweigen und nicht nur für die Beschäftigten im Krankenhaus. Von daher sehe ich hier keine explizite Sonderstellung der Pflege, die uns gegenüber anderen benachteiligt.
 
die Aneignung von Fachwissen sollte eigentlich in jedem Beruf als arbeitsplatzsichernde Massnahme gesehen werden und nicht mit einer zwangsweisen Gehaltssteigerung verbunden sein

BRAVO! :klatschspring::klatschspring::klatschspring:
 
die Aneignung von Fachwissen sollte eigentlich in jedem Beruf als arbeitsplatzsichernde Massnahme gesehen werden und nicht mit einer zwangsweisen Gehaltssteigerung verbunden sein

Fachweiterbildungen müssen sich lohnen. Es kann nicht sein, dass man dasselbe Gehalt bekommt wie der Kollege ohne Engagement.

Wie soll sich deiner Meinung nach der Kollege mit umfangreichem Fachwissen von dem Kollegen mit einfachem Grundwissen unterscheiden. Wodurch erreiche ich eine Motivation bei den- sagen wir mal- etwas begriffsstutzigen Kollegen.

Elisabeth

PS Nach deinen Aussagen müsste der Einheitslohn eingeführt werden für alle Pflegekräfte.
 
Das hat nichts mit Einheitlohn zu tun. Natürlich müssen Leute die eine mehrjährige Fachweiterbildung absolvieren besser bezahlt werden. Das passiert ja auch.
Aber: sich in seinem Fachbereich auf dem laufenden zu halten muss nicht extra vergütet werden.
So was sollte selbstverständlich sein, und wird in jedem anderen Beruf auch erwartet. Und wenn man das nicht tut, dann ist man schlussendlich halt weg vom Fenster (ich weiss dass es in der Pflege noch nicht soweit ist, aber Zeit wirds)
 
Dann hab ich dich falsch verstanden gehabt.

Elisabeth
 
@Minilux
Natürlich, Du hast vollkommen Recht- das Beispiel Reanimination war von

mir auch unglücklich gewählt!

mal ein Beispiel aus dem Privatem, der Wirtschaft (Chemiebetrieb )
Mein Mann bekommt von seinem Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Studium zu 75% finanziert- nach Erfolgreichem Abschluß ist dann eine satte Lohnsteigerung zu erwarten, da er sich durch das Studium zu einem gefragtem Experten fortgebildet hat. Ohne diese Förderung wäre das Studium für uns überhaupt nicht zu finanzieren.

Für uns in der Pflege doch unvorstellbar, oder?
Wir scheinen doch alle jederzeit ersetzbar, liegt wohl auch daran, daß
mit optimal versorgten Patienten keine Aktienkurse zu erhöhen sind.

Sarkasmus? Jammern- nein Realismus.

Bleibt zu hoffen, das wir uns nach der Demo in Berlin nicht mit ein paar frisch eingestellten Kolleg/innen zufrieden geben, sondern daß sich wirklich was ändert, hoffe der DBfK wird gehört und geachtet.:mrgreen:

Ich hatte ja schonmal am Anfang dieser Diskussion erwähnt, das die Pflege die letzten Jahre einiges geleistet hat und wir haben allen Grund uns stolz und selbstbewußt zu zeigen.
 
mal ein Beispiel aus dem Privatem, der Wirtschaft (Chemiebetrieb )
Mein Mann bekommt von seinem Arbeitgeber ein berufsbegleitendes Studium zu 75% finanziert- nach Erfolgreichem Abschluß ist dann eine satte Lohnsteigerung zu erwarten, da er sich durch das Studium zu einem gefragtem Experten fortgebildet hat. Ohne diese Förderung wäre das Studium für uns überhaupt nicht zu finanzieren.

Für uns in der Pflege doch unvorstellbar, oder?
nöö, nicht wirklich.
Mein Intensivkurs wurde damals von meinem AG zu 100% finanziert + anschliessender satter (:)) Lohnerhöhung.
Mein Stationsleitungskurs wurde von meinem damaligen AG zu 100% finanziert.

Alles eine Sache von Angebot und Nachfrage. Wenn die AG studierte Pflegekräfte brauchen, zahlen sie eventuell auch (wobei man ehrlich sagen muss: dass ein Wirtschaftsunternehmen ein berufsbegleitendes Studium zahlt ist auch die Ausnahmen)

btw: finanzierbar ist so ein Studium in den meisten Fällen schon, nur muss der Leidensdruck gross genug sein :)
 
Vielleicht OT aber:
Zitat:

Zitat von Dialyseheinz
Gerne!
Im Arbeitsschutzgesetz ist verankert dass einige Berufe von den grundsätzlichen Arbeitszeiten die das Gesetz regelt anders beschäftigt werden können.

zitat -Claudia-
Diese Möglichkeit gilt aber für eine ganze Reihe von Berufszweigen und nicht nur für die Beschäftigten im Krankenhaus. Von daher sehe ich hier keine explizite Sonderstellung der Pflege, die uns gegenüber anderen benachteiligt.
Hi...
Hier haben wir ein klassisches Beispiel für das entstehen von missverständnissen...(-Claudia- bitte keinesfalls böse sein!!!! ich vesuch nur was zu erklären was meiner Ansicht nach symtomatisch dauernd abläuft in der Pflege. Und uns sehr schwächt!)

1. es wurde die Frage gestellt - wo wollt ihr hin.
2. ich antwortete in 10 punkten aus meiner Sicht. Diskussionswürdig...
3. Nachfrage nach punkt 10. Arbeitschutzgesetz ändern? Warum?
4. Eklärung der "Sonderstellung" einiger Beurfe (auch der Pflege)
soweit kein Thema!
5. Dann wird gesagt das die Einschränkung aber für viele Berufe gilt, und nicht nur für die Beschäftigten im Krankenhaus. Daher sei keine Sonderstellung der Pflege sichtbar, die dieser Berufsgruppe nachteilig währe.

Wenn ich dem Folge sollte ich nun nix mehr sagen. Und dennoch regt sich wiederstand...
Zur erklärung meiner Ansicht:
Wir reden über Arbeitsschutzgesetz in einem Pflegeforum. Wir sind grösstenteils Pflegende. Das Gesetz greift mit der einschränkung in unseren Berufsalltag ein. (Natürlich auch in den anderer Berufe Ärzte, Landwirtschaft Zoobeschäftigte etc. sind auch betroffen, finden sich aber im Forum seltener) Ich selbst bin pflegender und wollte aufzeigen das dieses Gesetz auch für uns Beschäftigte im Krankenhaus (und damit auch für Pflege) dem AG möglichkeiten einräumt die ich (sowie sie häufig angewannt werden) für fragwürdig halte. (da ich nicht in der z.B. Landwirtschaft arbeite oder als Arzt habe ich nicht genug Einblick in deren Arbeitssituation bezüglich des Gesetzes, trotzdem KANN ich eine Meinung auch zu deren situation haben...)
Ich habe versucht aufzuzeigen das der für prinzipiell alle geltende Schutz für bestimmte Berufsgruppen einschränkungen vorsieht die zwar verständlich erscheinen jedoch zunehmend zum nachteil auch meiner Berufsgruppe angewannt werden ohne das eine wirkliche Notlage vorliegt. Das glaube ich ist der Skandal.
Neben den im Gesetz genannten Berufsgruppen gibt es wesendlich mehr andere Berufe (Bankangestellte, Maurer etc.) Für diese greift das Gesetz ohne die einschänkung. Warum macht der Gesetzgeber aber unterschiede? Dafür gibt es scheinbar einleuchtende Erklärungen, will ich aber jetzt nicht drauf eingehen.
Das keine "Sonderstellung" für die Pflege zu sehen sei, ist schon daher nicht richtig, weil der gesetzgeber explizit Berufsgruppen für die Einschräkung benennt, zu denen auch die Pflege gehört.
Von den von mir zur diskussion gestellten 10 Punkten wird lediglich einer aufgegriffen und in einem Kontexst diskutiert der gar nichts mit der Kernaussage zu schaffen hat.
Anhand dieses Beispieles lässt sich schön sehen: Das Problem wird also verlagert und auf einen für uns primär nicht veränderbaren Punkt konzentriert. Das ist symtomatich für "Die Pflege". Wir reden lieber aneinander vorbei als MITeinander. Wir verlagern die Probleme auf höhere Ebene, sollen sich andere drum kümmern wenn überhaubt, oder bagatellisieren, Anderen geht es schlecht warum dann nicht mir auch...
Ich schreibe das hier ausdücklich NICHT um jemanden zu ärgern oder sonst was böses! Sondern um nur anhand eines unwichtigen beispiels aufzuzeigen WIE wir (und da kann ich ich sicher selbst nicht auschliessen!) miteinander umgehen. Ich glaube daran muss sich dringend etwas ändern!!! Sonst kann das mit den anderen 9 Punkten nix werden. Und um noch einen 11 Punkt anzufügen..
Nicht mehr OT
11. Die bundesweite "Pflegekammer" sollte durch einen Pflichtbeitrag finanziert werden der durch die Ausübung des Pflegebeurfes begründet ist.(weil ich proffesionell Pflege, finanziere ich meine Intressensvertretung) Das Modell hat sich in anderen Berufsguppen mit erfolg etabliert.
 
minilux:
btw: finanzierbar ist so ein Studium in den meisten Fällen schon, nur muss der Leidensdruck gross genug sein :)
Traurig aber leider wahr!
Ich muss also erstmal mit dem LEIDEN (!) "Pflege" leben, dann durchleben, dann überleben, dann feststellen ich sterbe trotzdem "was kann ich tun? -Ach mach ich ne Fachausbildung... wann wird´s besser."
Aber es ist doch gerade das Übel, dass motivation zur Fachaubildung häufig erst durch den "Leidensdruck" entsteht! Nicht aus der Intresse am Beruf, an weiterbildung.
Wenn die Motivation primär aber "Flucht aus der Pflege" bedeutet werde ich dann motiviert meinen neuen Beruf machen?
Ok! Ich weiss wie es gemeint ist!!! :mrgreen::mrgreen::mrgreen:
Aber es trifft den Nagel härter auf den Kopf als es gemeint war!!!! Und trotz der Wucht des Hammers, voll auf´n Punkt!!!!!!
 
Traurig aber leider wahr!
Ich muss also erstmal mit dem LEIDEN (!) "Pflege" leben, dann durchleben, dann überleben, dann feststellen ich sterbe trotzdem
das war eigentlich gar nicht (nur) auf die Pflege gemünzt. Aber auch hier stimmts natürlich. Ich habe nach 17 Jahren die Schnauze so voll gehabt dass ich die Zeit des Studiums (mit Anfangs 2, später 3 Kindern) trotz finanziellem Engpass gerne auf mich genommen habe nur um was zu verändern :)
"was kann ich tun? -Ach mach ich ne Fachausbildung... wann wird´s besser."
Aber es ist doch gerade das Übel, dass motivation zur Fachaubildung häufig erst durch den "Leidensdruck" entsteht! Nicht aus der Intresse am Beruf, an weiterbildung.
faszinierenderweise führen in der Krankenpflege die meisten qualifizierenden Massnahmen weg vom Bett. Die Betahlung ist als PDL/Unterichtspflegekraft auch nicht so viel höher, also scheint für viele die Motivation zu sein weg vom Bett zu kommen (verbunden mit einem höheren sozialen Status)
 

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