@dieEv
Ist das Dein Ziel??
Ich habe kein Ziel mehr in der Pflege.
Siehe Thread "Arzthelferinnen im Zentral-Op". Ich werde mit denen zusammenarbeiten müssen.
Wir werden bei uns auch gar nicht gefragt, ob wir ärztliche Tätigkeiten übernehmen wollen oder nicht. Wir müssen es einfach machen, weil nicht genug Ärzte da sind und sonst nicht operiert werden kann.
Nachts latsche ich in die Ambulanz. Dort werden ganz selbstverständlich Verweilkanülen und Blutentnahmen von der Pflege gemacht, und ich bin der Depp, weil ich da keine Routine habe. Auf Station obendrüber ist dieselbe Tätigkeit auf einmal nicht mehr Aufgabe der Schwester. Wenn der Ambulanzarzt deswegen weg muss, sitze ich da unten mit 10 Patienten herum, die auf den Arzt warten und genervt sind. Ich auch, weil jede Menge zu tun ist, ich aber eigentlich nichts darf, z.B. Röntgen anfordern, was ich natürlich trotzdem mache.
Jetzt schreien einige, das ist Organisationsverschulden der Ärzte!
Das ist nicht wahr. Wir hoffen seit einem Jahr auf einen neuen Oberarzt.
Die Assistenzärzte hängen 12 Stunden am Stück in der Ambulanz ohne Pause und werden von Station angemacht, weil sie nicht kommen.
Blutentnahmen sind wirklich peanuts, total lächerlich, um sich drüber aufzuregen.
Unserer KH-Leitung ist das wurscht, wie wir da unten das hinkriegen, die Zahlen müssen stimmen.
Klasse, wenn wir uns gegenseitig zerfleischen!
Ich denke eher, dass die Pflege eine so billige Ausbildung hat, dass sie natürlich keine "invasiven" Sachen am Pat. machen will, weil sie darauf nicht vorbereitet ist. Doch auch selbständiges Arbeiten laut Pflegeprozeß ist eine Utopie geblieben, das haben sich manche schön geredet.
Die Med. Fachangestellten werden kommen, genauso wie die OTAs und ATAs im Op. Nur zu! Dann verändert sich wenigstens was!
Ein Krankenhaus läuft nur dann gut, wenn die Krankenschwestern und Pfleger relativ selbstverständlich und eigenverantwortlich arbeiten, ohne groß zu hinterfragen: Ist das jetzt meine Aufgabe? Werd ich da auch nicht ausgenutzt?
Die Schwester auf der Allgemeinchirurgie weiß besser, welche Therapie nach Gallen-Op gemacht wird als der junge Assistenzarzt, und sie weiß auch, wann sie sich an der OA wenden muss und welcher am besten Bescheid weiß.
Dafür muss sie sich aber auch nicht von oben herab behandeln lassen und kann auch mal deutlich machen, wenn es zu viel wird. Und da helfen auch die Ärzte beim Lagern etc.
In Deutschland ist die Pflege hochgradig beleidigt, weil sie sich nicht anerkannt fühlt.
Aber die meisten wollen auch nichts mehr dazulernen und schon gar nicht von anderen Berufsgruppen, gar Ärzten.
Die Ärzte sind die Bösen, wir die Guten.
Aber gerne wird der Minderwertigkeitskomplex dann auf "niedrigere" Berufsgruppen gerichtet, z.B. Altenpflege. Die sind angeblich schlechter ausgebildet?! Oder eben die Arzthelferinnen.
Der Staat wird niemals Krankenschwestern bezahlen können, die nur, nur pflegen und Prophylaxen machen den ganzen Tag. Das ist eine Illusion. Vielleicht gibt es irgendwann mal eine Fachschwester dafür, die dann auf Bestellung durchs Haus geht und nix anderes macht.