Jammerdepression in der Pflege

@Trisha,

jep, ich weiß dass diese Aussage von Pflegekräften und vor allem auch von "oben" vertreten wird, anderen ist eh alles egal.

Ich will nur nochmal klarstellen, dass ich das nicht so sehe.
Ich hab auch schon sehr viel versucht auf meiner alten Station diesbezüglich zu diskutieren und auch zu ändern, aber es hat nichts gebracht.
Es hat nur den Effekt, dass ich mich manchmal frage, wie lang ich dass noch vorhabe zu machen, diesen Beruf.
Ich mach nebenbei jetzt Abitur, vielleicht mach ich danach doch noch etwas Anderes.

lg mary
 
Und die wenigen Engagierten verläßt der Mut und/oder die Kraft und sie schützen sich indem sie die Flucht in der Weiterbildung suchen. Willkommen in meinem/ unserem Boot.

Elisabeth
 
Und die wenigen Engagierten verläßt der Mut und/oder die Kraft und sie schützen sich indem sie die Flucht in der Weiterbildung suchen. Willkommen in meinem/ unserem Boot.

Elisabeth

Manche "Fach"kräfte hätten nochmal ´ne komplette Ausbildung notwendig. Ich meine, mich wundert es manchmal nicht, dass die Pflegebranche in ein schlechtes Licht gerät.
Die Negativ-Schlagzeilen zeugen nicht nur allein aus Zeit- und Personalmangel, sondern auch durch Mangel an Fachwissen, sogar an Basiswissen. Im Rahmen meiner Arbeiten (u.a. Bewertung von Hospitationsberichten, Klausur-Korrekturen) stehen mir zeitweilig echt die Haare zu Berge, was ich da so alles lesen muss - trotz vorangegangener Weiterbildung.
Dienst nach Vorschrift, Dienst nach Standards, bitte nicht mitdenken, "es klappt ja so irgendwie".

Vielleicht fehlt es nicht nur an Mut, Kraft und Engagement, sondern einfach auch an Wissen, was überhaupt los ist, und dass es höchste Zeit ist, es den Ärzten und Apothekern gleich zu tun.
Dazu gehört nun mal Engagement, Kraft, Mut, Wissen, Motivation und vor allem wirkliches Interesse daran, dass sich was ändern soll.

Aber ich sag´s immer wieder: meckern und klagen ist das eine - was tun, das andere. Ein Einzelner allein schafft das nicht, es muss jeder Einzelne was dafür tun. Und sich nicht zurück ziehen alá "das solllen mal die anderen machen, ich hab´kein Bock".

LG
Trisha
 
Vielleicht fehlt es nicht nur an Mut, Kraft und Engagement, sondern einfach auch an Wissen, was überhaupt los ist,


Dem kann ich mich nur anschließen. Aber wer soll den Überblick behalten.
´Alle Nas lang wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben.`
Wer kennt sich noch aus auf dem Markt der Möglichkeiten. Jedes Bildungsinstitut preist seine Eigenkreationen als die Besten an- obs dem Pat. nützt? Wer fragt da schon nach. Hauptsache ein neuer Begriff mit z.T. fragwürdigen Inhalten der sich gut verkaufen läßt. Schnell noch ein paar (am besten renomierte) Wissenschaftler dazu und der Rubel rollt.

Und was wird aus den Ausgebildeten? Sie reihen sich nicht selten in die Schar der Suchenden wieder ein... auf der Suche nach den 100%.

Elisabeth
 
Vielleicht fehlt es nicht nur an Mut, Kraft und Engagement, sondern einfach auch an Wissen, was überhaupt los ist, und dass es höchste Zeit ist, es den Ärzten und Apothekern gleich zu tun.
Dazu gehört nun mal Engagement, Kraft, Mut, Wissen, Motivation und vor allem wirkliches Interesse daran, dass sich was ändern soll.

Aber ich sag´s immer wieder: meckern und klagen ist das eine - was tun, das andere. Ein Einzelner allein schafft das nicht, es muss jeder Einzelne was dafür tun. Und sich nicht zurück ziehen alá "das solllen mal die anderen machen, ich hab´kein Bock".

LG
Trisha


Leider ist das Interesse zu dieser Thematik aber nicht da.
Zumindestens geht das aus meiner bisherigen Erfahrung hervor.
Ein paar wenige interessieren sich berufspolitische Anliegen und die Zukunft der Pflege, diese verstummen aber irgendwann da die meisten davon leider nichts wissen wollen.
Ich kenne genügend die sagen, ach in ein paar Jahren werd ich schwanger und dann ist mir das eh egal was hier ist.
Wieder andere versuchen alles um von Station oder dem Bett wegzukommen durch Fort/Weiterbildungen.
Andere gehen ganz aus der Pflege raus
Wundern tut mich das nicht.
Engagment wird nicht unbedingt immer als positiv gesehen.

Ich möchte aber trotzdem ein gutes Wort einlegen für unsere Pflege, ohne Fach oder sogar Basiswissen.
Ich glaube trotz allen nicht, dass die meisten nichts drauf haben.
Irgendwann resignieren machne vielleicht auch nur, bilden sich nicht mehr weiter.
Denn es wird einem ja teilweise suggeriert pflegen kann jeder, durch Schoten wie Fachpersonal einzusparen und durch un- oder wenigerqualifiziertes zu ersetzen.

lg mary
 
Ich möchte aber trotzdem ein gutes Wort einlegen für unsere Pflege, ohne Fach oder sogar Basiswissen.
Ich glaube trotz allen nicht, dass die meisten nichts drauf haben.
Irgendwann resignieren machne vielleicht auch nur, bilden sich nicht mehr weiter.
Hallo,
*ironie on*ich stelle jetzt die These auf, dass nur mit diesen Leuten ein Krankenhausbetrieb wirklich laufen kann, denn sie erkennen die Mängel des Betriebes nicht, arbeiten nach Drehbuchstandard und lassen sich führen wie Schafe*ironie off*

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo,
*ironie on*ich stelle jetzt die These auf, dass nur mit diesen Leuten ein Krankenhausbetrieb wirklich laufen kann*ironie off*

Ich würde sogar ganz ohne Ironie sagen, welcher Betrieb braucht schon ausschliesslich inovationsfreudige Querdenker? Schliesslich gibt es ja auch das normale Tagesgeschäft, das erledigt werden will! Aber möglicherweise ist in der Pflege der Anteil der Querdenker eher vergleichsweise gering.

Aber das Problem der Pflege ist doch - und damit, meiner Meinung nach die Hauptursache für die Jammerdepression -, dass die Ansprüchen die wir stellen unmöglich von einem einzigen Beruf realisiert werden können. Die Konsequenz ist, das ein grosser Anteil der Pflegenden sich später nicht mir im Beruf wiederfindet. Nehmen wir nur mal drei Vertreter heraus: Die Pflegekraft, die an wissenschaftlichen Fragen interessiert ist und gerne die klinische Forschung vorantreiben will, die Pflegekraft, die sich mehr Verantwortung und eigene Entscheidungskompetenzen wünscht, die Pflegekraft, die gerne in einem genau definierten Bereich arbeiten will mit wenig eigener Verantwortung. Wie soll das realisierbar sein? Gleichzeitig brauchen wir aber all drei Pflegekräfte, sowohl die, die gerne in einem abgegrenzten Beriech mit weniger Verantwortung arbeiten will, als auch die forschende und die, die sich mehr Entscheidungskompetenzen wünscht!
Die Lösung kann nur in einem gestuften Ausbildungsverlauf liegen.

Gruss Hartwig
 
dass die Ansprüchen die wir stellen unmöglich von einem einzigen Beruf realisiert werden können. Die Konsequenz ist, das ein grosser Anteil der Pflegenden sich später nicht mir im Beruf wiederfindet. Nehmen wir nur mal drei Vertreter heraus: Die Pflegekraft, die an wissenschaftlichen Fragen interessiert ist und gerne die klinische Forschung vorantreiben will, die Pflegekraft, die sich mehr Verantwortung und eigene Entscheidungskompetenzen wünscht, die Pflegekraft, die gerne in einem genau definierten Bereich arbeiten will mit wenig eigener Verantwortung. Wie soll das realisierbar sein?
geht doch bei den Medizinern auch, oder?
 
geht doch bei den Medizinern auch, oder?

Das lässt sich nicht vergleichen. Einem Medizinstudenten ist bewusst, welche Verantwortung als Arzt auf ihn zukommt - im Gegensatz dazu haben Pflegeschüler oft falsche Vorstellungen was die Verantwortung betrifft.

Eine Motivation, Medizin zu studieren ist oft auch die Verantwortung des Berufes verbunden mit der Möglichkeit, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Es wird wohl kaum einen Arzt geben, der sagt: Selbständiges Denken und eigene Entscheidungen sind mir zuviel Verantwortung. Dagegen gibt es viele Pflegekräfte, die genau diesen Standpunkt vertreten. Das ist nicht unbedingt als Kritik gemeint, denn es gibt in der Pflege eben sehr wohl Bereiche, in denen man mit wenig Verantwortung arbeiten kann. Unter anderem deswegen eignet sich ein Stufenmodell unterschiedlicher Qualifikationen, so kann jeder auf der Ebene arbeiten, auf der er glücklich wird - theoretisch....

Gruss Hartwig
 
Ich möchte aber trotzdem ein gutes Wort einlegen für unsere Pflege, ohne Fach oder sogar Basiswissen.
Ich glaube trotz allen nicht, dass die meisten nichts drauf haben.
Irgendwann resignieren machne vielleicht auch nur, bilden sich nicht mehr weiter.
Denn es wird einem ja teilweise suggeriert pflegen kann jeder, durch Schoten wie Fachpersonal einzusparen und durch un- oder wenigerqualifiziertes zu ersetzen.

lg mary

Wenn ich z.B. mitbekomme - um ein Beispiel aus meinem Fachbereich zu nennen - dass viele gar nicht so genau wissen, wie ein Dekubitus entsteht, dann wird es mir echt speiübel. DAS ist Basiswissen einer jeden Pflegefachkraft (oder sollte es sein), kein Fachwissen.
Ich muss Fachkometenz haben, um gut nach außen da zu stehen, um denen da draußen zu zeigen: "Für die Arbeit die ich tue brauche ich Fachwissen, ich muss mitdenken und muss Verantwortung für das übernehmen was ich tue oder nicht tue".
Wenn unsere Arbeit mehr Ansehen hätte, und wir nicht von verantwortlichen Politikern als inkompetente "Hintern-Abwisch-Fraktion" angesehen würden, hätten wir mehr Chancen.

Die Gesellschaft sieht uns nicht anders: meine Familie fragte mich damals, als ich die Ausbildung zur KS begann:"Igitt, Du kannst K.... und Stuhl etc. weg machen?"
Ergo: wir müssen unser Ansehen verbessern und unsere Arbeiten transparenter machen.
Und das geht eben nur mit Fachkompetenz.

Aber es ist derzeit festzstellen, dass sich was tut! Die letzten Wochen gingen die miserablen Zustände in den Krankenhäusern quer durch alle Medien. Wichtig ist, dass die Pflege am Ball bleibt und kämpft.

LG
Trisha
 
Ganz Deutschland betreibt "GEFÄHRLICHE Pflege"!

Mit checklisten- und drehbuchorientierten Pflegekräften.
Mit Pflegekräften, die laut Trisha ihren Dienst nach Vorschrift, Dienst nach Standards abarbeiten, ohne mitzudenken (sehr gefährlich-geht in diesem Beruf eigentlich nicht, jedenfalls nicht auf Dauer:gruebel:)
Wie abwertend ist denn diese Einstellung?

Oder Mary-Jane,
die jetzt ihr Abitur nachholt und später vielleicht eine andere Tätigkeit ausüben möchte, denn so hat sie es sich nicht vorgestellt!
Man sollte sich vorher über sein Berufsbild informieren, eventuell ein Praktikum absolvieren, dann hat man schon einmal einen kleinen Einblick.
Aber immerhin möchte sie dennoch ein gutes Wort einlegen für unsere Pflege, ohne Fach oder sogar Basiswissen(ebenfalls sehr gefährlich, denn siehe oben), denn sie glaubt trotzdem nicht, das die meisten nichts drauf haben (ihre, nicht meine Satz-Wortwahl).

Auch ich möchte etwas verändern!
Deshalb werde ich aber nicht die gesamte deutsche Pflege schlecht reden oder in Frage stellen.
Sanne
 
@Sanne

Ich glaub du hast da was falsch verstanden.
Vielleicht hab ich mich auch missverständlich ausgedrückt, aber irgendwie hab ich das Gefühl dass du meine Beiträge hier völlig falsch darstellst.
Ich bin nicht der Meinung das alle Pflegekräfte kein Fach/Basiswissen haben.
Ich bin der Meinung dass einige resigniert haben und eben nur noch Dienst nach Vorschrift leisten.
Ich hab mich vorher über diesen Beruf informiert, Praktikas absolviert und ich mag meinen Beruf ja auch.
Aber ich merke immer mehr das sich nichts ändert und dass macht mich langsam fertig.
Auf meiner früheren Station hab ich oft versucht etwas zu ändern, hab versucht mit den Leuten über die Situation/die Rolle der Pflege zu reden, bin aber immer auf taube Ohren gestoßen aus verschiedenen Gründen.
 
Oder Mary-Jane,
die jetzt ihr Abitur nachholt und später vielleicht eine andere Tätigkeit ausüben möchte, denn so hat sie es sich nicht vorgestellt!
Man sollte sich vorher über sein Berufsbild informieren, eventuell ein Praktikum absolvieren, dann hat man schon einmal einen kleinen Einblick.
naja, ich weiss ja nicht wie lange du den Job schon machst, aber ich kenne einen Haufen guter Gründe ihn bleiben zu lassen (das gilt nicht nur für die Pflege, sondern für alle Berufe):

- man wird älter, entwickelt sich weiter, Interessen verändern sich
- der Job verändert sich
- man wird älter und hält die Belastung nicht mehr aus
- man hat versucht was zu ändern und ist gescheitert
- einfach mal was Neues machen
- .....
btw: ob ein Praktikum einen solchen Eindruck vermittelt dass man Notfalls 40 Jahre lang im gleichen Job bleibt, wage ich zu bezweifeln
 
Ich bin nicht der Meinung das alle Pflegekräfte kein Fach/Basiswissen haben.

Was verstehst du unter pflegrischem Basiswissen?

Kenntnisse über die Pathophysiologie des Dekubitus?
Wissen, dass eine Einreibung mit Franzbranntwein nix bringt bei der Pneumonieprophylaxe?
Wissen, dass Pflege den Part der physikalischen Thromboseprophylaxe übernimmt, wenn MTS angezogen werden... und wenn MTS nicht möglich, dass es weitere physikalische Maßnahmen gibt?
Wissen, dass eine bestimmte Kalorienmenge nötig ist zum Überleben? Und wieviel der Pat. mit den Mahlzeiten tatsächlich zu sich nimmt?
Wissen, wann welche Abführmaßnahmen angezeigt sind?
Kenntnisse über die Indikation und Kontraindikation von Hilfsmitteln?
usw.
Selbstverständlich sollten diese Kenntnisse nicht nur theoretisch vorhanden sein.
Wie stehts mit Grundkenntnissen in der Kommunikation? Was weiß man über die Bewältigungsstrategien von Pat.?

Basiswissen sollte sich nicht darauf beschränken, Maßnahmen korrekt durchzuführen- das kann jeder Laie. Pflegerisches Basiswissen beinhaltet auch das Wissen um die kausalen Zusammenhänge der Maßnahmen.

Übrigens: ich hab so ein schönes Quiz entworfen zu Grundlagenkenntnissen zum Thema Pflege und Dekubitus. Ich hab bis jetzt noch nie einen Kollegen erlebt, der alle Fragen beantworten konnte. Viele scheitern bei den einfachen Fragen. Gerade Intensivpflegekräfte sind medizinisch top ausgebildet- was man bei den schwereren Fragen bemerkt. Die einfachen bereiten aber ach diesen Probleme.

Elisabeth
 
@Elisabeth:

Sorry, wenn ich offtopic bin, aber mich (und ich glaube auch andere) würde dieses Quiz sehr interessieren. Vielleicht magst du es ins Forum stellen, ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen.

Gruß,
Lin
 
Da steckt eine Menge Arbeit drin. Deshalb möchte ich es nicht veröffentlichen. Ist sozusagen Inhalt eines Seminars zum Thema Dekubitus. Du kannst mich aber gerne buchen. *fg*

Elisabeth
 
Was verstehst du unter pflegrischem Basiswissen?

Kenntnisse über die Pathophysiologie des Dekubitus?
Wissen, dass eine Einreibung mit Franzbranntwein nix bringt bei der Pneumonieprophylaxe?
Wissen, dass Pflege den Part der physikalischen Thromboseprophylaxe übernimmt, wenn MTS angezogen werden... und wenn MTS nicht möglich, dass es weitere physikalische Maßnahmen gibt?
Wissen, dass eine bestimmte Kalorienmenge nötig ist zum Überleben? Und wieviel der Pat. mit den Mahlzeiten tatsächlich zu sich nimmt?
Wissen, wann welche Abführmaßnahmen angezeigt sind?
Kenntnisse über die Indikation und Kontraindikation von Hilfsmitteln?
usw.
Selbstverständlich sollten diese Kenntnisse nicht nur theoretisch vorhanden sein.
Wie stehts mit Grundkenntnissen in der Kommunikation? Was weiß man über die Bewältigungsstrategien von Pat.?

Basiswissen sollte sich nicht darauf beschränken, Maßnahmen korrekt durchzuführen- das kann jeder Laie.

Elisabeth

Hallo Elisabeth,

ja dieses Wissen ist schon das Basiswissen was man benötigt um Zusammenhänge besser zu durchschauen und gezielt und sinnvoll zu handeln.
Nur leider wollen manche diese Verantwortung nicht übernehmen und selber entscheiden.
Liegt evtl an mangelnden Wissen oder Motivation.
Ein gutes Beispiel sind die MTS.
Wieso kann das eine Pflegekraft nicht alleine entscheiden, wie lange diese nötig sind, wer sie benötigt etc.
Oder vielleicht sind denkende Pflegekräfte auch nicht ewünscht ich weiß es nicht.
Ich will mich auch gar nicht rühmen, als eine die immer alles weiß, aber ich versuch so gut es geht mir Dinge beizubringen, Wissen aufzufrischen.
Wenn ich eine Maßnahme so und so durchführe, dann will ich auch wissen warum ich das so mach und nicht so.:gruebel:

lg Mary
 
Hallo Mary,

ich finde die Stürmpfe auch ein gutes Beispiel dafür, denn die meisten meiner Kollegen ziehen die Strümpfe zur Mobilisation an und für die Nacht aus, was nun nicht Sinn und Zweck der Übung ist.

Ich stimme Elisabeth zu, es fehlt häufig am Basiswissen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Wieso kann das eine Pflegekraft nicht alleine entscheiden, wie lange ... nötig sind, wer sie benötigt etc.
Nur leider wollen manche diese Verantwortung nicht übernehmen und selber entscheiden.
Liegt evtl an mangelnden Wissen oder Motivation.

Mangelndes Wissen macht unsicher. Checklisten und Drehbuchstandards machen es nicht besser. Denken wird schon in der Ausbildung unterdrückt- siehe z.B. die endlosen Fragen zum Waschwasserwechsel u.ä.. Es scheint einfacher zu sein einen konkreten Ablauf abzuprüfen als eine kausale Begründung/ Argumentation zu zulassen.

Elisabeth
 
Checklisten und Drehbuchstandards machen es nicht besser. Denken wird schon in der Ausbildung unterdrückt-
Elisabeth

Für die Schule muss man allerdings die Einschrânkung machen, dass hier auch didaktische Überlegungen eine Rolle spielen. So ist es zunächst sicher besser, dem Schüler einen Standardleitfaden für eine bestimmte Handlung zu geben, siehe hierzu auch das in diesem Zusammenhang oft zitierte Model von Brenner. ABER, das Problem ist dann, dass der Prozess hier oft stehenbleibt. Dem Schüler wird oft nicht beigebracht - denn auch das muss man lernen - das gewisse Dinge zu hinterfragen sind. Nicht zuletzt lautet ein Ausbildungsziel ja, das pflegerische Handlungen an pflegewissenschftlichen Erkenntnissen zu orientieren sind. Hier muss man fragen, ob dieses Ziel in der Ausbildung tatsächlich erreicht wird.

Eine anderer Punkt sind die auf den Stationen zahlreich vorhandenen Standards. Oft wird hier nur traditionelles Wissen schriftlich konserviert, es fehlt jeder Hinweis, ob die gegebenen Empfehlungen irgendeine Basis haben. Und dann gibt es noch die Standards, bei denen man sich einfach nur fragt: Was soll das? In unserem Krankenhaus gab e sogar einen Standdard zu Ganzkörperwäsche. Wozu braucht es dazu einen Standard, sind das nicht Dinge, die in der Ausbildung gelehrt werden???


Gruss Hartwig
 

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