Ist das noch "Personalhygiene"?

Ich werf mal Überforderung und Verunsicherung noch mit in den großen Topf :)

Aber ich glaub, mir wär auch erstmal die Kinnlade runtergeklappt. :| Gespräch suchen und Grund für die Wortwahl und das Verhalten rausfinden.
Ja, aber bitte nicht von vornherein den virtuellen Mob mit Mistgabeln und Fackeln mobilisieren und der jungen Kollegin generell sämtliche Kompetenzen absprechen. ;)
 
Wie kommt eine angehende GuK zu so einer Aussage? Welches Menschenbild existiert da? Wodurch wurde es geprägt, dass man sich auf diese Art und weise entlasten muss?

Ist es heute in der Krankenpflege normal, dass man seinen Streß über einen rüden Umgangston verarbeitet? Ich habe 30 Jahre aktives Berufsleben hinter mir. Ich will net behaupten, dass wir kommunikativ immer vorbildlich waren... aber so einen Satz habe ich nie gehört.

Elisabeth
 
Ich bezeichne so eine Aussage keinesfalls als Personalhygiene, darum ist das Wort im Threadtitel ja auch in Anführungszeichen gesetzt.
Und ich möchte hier auch nicht mutmaßen, was sie genau zu der Aussage bewogen hat - Fakt ist nur, dass sie häufiger einen sehr unfreundlichen Ton drauf hat, auch den Patienten gegenüber.
Meiner PA ist das auch schon aufgefallen und so war sie heute nichtmal großartig verwundert, nachdem ich ihr davon erzählt hatte.
Das Gespräch soll diese Woche noch stattfinden.
 
Bin gespannt, was bei rum kommt.

Elisabeth
 
Hmmm - eigentlich sind solche Gespräche vertraulich. Ich fände es nicht so gut, wenn die PA darüber tratscht. Ich würde der TE eine kurze Rückmeldung darüber geben, dass das Gespräch tatsächlich stattgefunden hat, aber mehr auch nicht.
 
Ich will stark hoffen, dass das Gespräch hinter verschlossenen Türen geführt wird!

Mir ging es eigentlich darum, dass hier mancher neugierig auf den Ausgang des Gespräches ist. Ja, man würde manchmal gern Mäuschen spielen, aber professionell wäre es, wenn wir nichts erfahren würden. (Es sei denn, die Bemerkung führt in Kombination mit anderem Fehlverhalten dann tatsächlich zu weitreichenderen Konsequenzen - die kann man dann nicht mehr vor Dir verbergen.)
 
Wie kommt eine angehende GuK zu so einer Aussage? Welches Menschenbild existiert da?

DAS habe ich mich allerdings auch gefragt.
Sehr zynisch, um nicht zu sagen menschenverachtend, solche Aussagen.
Ich würde solche Aussagen nicht konsequenzenlos hinnehmen.
 
So eine Entgleisung muss offizielle Konsequenzen haben. Sie ist net entschuldbar. Ansonsten sind wir bei: es kann net sein, was net sein darf. ... "Ich hab mit ihr geredet und es kommt nicht wieder vor"

Elisabeth
 
Sorry, dass ich da jetzt was Persönliches reinbringe, das ist auch ein uralter Hut, aber ich war ein Kind und mein Vater lag schwerstkrank im Krankenhaus, als ein Pfleger sich entschuldigte "ich muss dann mal weg, ein paar Ommis im Keller verscharren"..........ich war sowas von geschockt, das sitzt mir heute, Jahrzehnte später, anscheinend noch in den Knochen.
Und solche Sprüche sind einfach nicht witzig!!!!!!!!!!!
 
Offizielle Konsequenzen bedeuten aber nicht, dass das gesamte Haus darüber informiert wird. Im Gegenteil.

Wenn ein Mitarbeiter "offiziell" eine Abmahnung erhält, wissen das die Vorgesetzten und er selbst. Und vielleicht noch der Typ, der die Akten führt. Aber die übrigen Kollegen geht das nichts an und der Vorgesetzte darf sie darüber auch nicht informieren.

Wenn die PA die Schule in Form der zuständigen Lehrkraft informiert, wär's für mich okay. Die anderen Schüler einzuweihen ist ihrerseits ein No-go. Dass die Schülerin sich nicht korrekt verhält, ist kein Anlass, es ihr gleichzutun. Die PAs sollten doch eher mit gutem Vorbild vorangehen.
 
Ich bin mal neugierig- wie würdest du bei so einem Vorfall damit umgehen? Die Azubine wechselt ja die Station. Auf der nächsten weiß man net, dass es diese Entgleisung gegeben hat. Oder verschiebst du das Problem auf die Schule? Die sollen entscheiden.

Wo fängt der Schutz der Privatsphäre an und wo hört er auf? Für mich in dem Moment, wo eine potentielle Gefahr für die Pat./Bew. entsteht.

Elisabeth
 
Was würdest Du tun Elisabeth? Der Schülerin ein Schild umhängen und sie als bösen Menschen durch die Klinik jagen?
Ich denke das Ganze sollte in der Schule (also dem Lehrkörper) bekannt sein mehr auch nicht. Es geht die anderen Stationen nichts an, zumindest solange nicht, solange sie dort unauffällig ist. Sollten auf anderen Stationen ähnliche Dinge passieren und die Station melden dies an die Schule, ist ja jemand da der Bescheid weiß.
Für die Schülerin wäre es das Schlimmste mit so einem Stigmata durch die Ausbildung gehen zu müssen. Du weißt sicher genau wozu sowas führen kann. Die Schülerin hat doch schon vor dem Einsatz ein schlechtes Zeugnis, egal was sie macht. Pflege ist in solchen Dingen nun mal alles andere als sozial. Jeder der nicht 100% in der Spur läuft, läuft doch Gefahr geächtet zu werden.

Zu Deinem letzten Satz: Besteht durch diese Aussage der Schülerin Gefahr für Pat.? Kennst Du das Verhalten der Schülerin gegenüber Pat., hast Du sie in der Pflege erlebt?
 
Was würdest Du tun Elisabeth? Der Schülerin ein Schild umhängen und sie als bösen Menschen durch die Klinik jagen?
Ich denke das Ganze sollte in der Schule (also dem Lehrkörper) bekannt sein mehr auch nicht. Es geht die anderen Stationen nichts an, zumindest solange nicht, solange sie dort unauffällig ist. Sollten auf anderen Stationen ähnliche Dinge passieren und die Station melden dies an die Schule, ist ja jemand da der Bescheid weiß.
Für die Schülerin wäre es das Schlimmste mit so einem Stigmata durch die Ausbildung gehen zu müssen. Du weißt sicher genau wozu sowas führen kann. Die Schülerin hat doch schon vor dem Einsatz ein schlechtes Zeugnis, egal was sie macht. Pflege ist in solchen Dingen nun mal alles andere als sozial. Jeder der nicht 100% in der Spur läuft, läuft doch Gefahr geächtet zu werden.


Naja, manchmal rutschen schon mal so Sachen raus, die man später bereut. Aber ich finde schon, dass man da mal ganz genau untersuchen sollte, ob da nicht irgendwas schiefläuft. Und dies am besten in einem intensiven Gespräch. vielleicht ist da jemand überfordert mit der Ausbildung und braucht Hilfe. Natürlich wäre schlimm für die Schülerin, wenn die anderen Stationen über die Entgleisung bescheid wissen. Aber noch schlimmer wäre es, wenn etwas passieren würde ... und niemand hat was gewusst.
 
Offizielle Konsequenzen bedeuten aber nicht, dass das gesamte Haus darüber informiert wird. Im Gegenteil.

Wenn ein Mitarbeiter "offiziell" eine Abmahnung erhält, wissen das die Vorgesetzten und er selbst. Und vielleicht noch der Typ, der die Akten führt. Aber die übrigen Kollegen geht das nichts an und der Vorgesetzte darf sie darüber auch nicht informieren.

Wenn die PA die Schule in Form der zuständigen Lehrkraft informiert, wär's für mich okay. Die anderen Schüler einzuweihen ist ihrerseits ein No-go. Dass die Schülerin sich nicht korrekt verhält, ist kein Anlass, es ihr gleichzutun. Die PAs sollten doch eher mit gutem Vorbild vorangehen.
Das kann ich mit unterschreiben, so ist es für mich stimmig.

von Elisabeth Dinse: Die Azubine wechselt ja die Station. Auf der nächsten weiß man net, dass es diese Entgleisung gegeben hat. Oder verschiebst du das Problem auf die Schule? Die sollen entscheiden.

Wo fängt der Schutz der Privatsphäre an und wo hört er auf? Für mich in dem Moment, wo eine potentielle Gefahr für die Pat./Bew. entsteht.
Üble Nachrede ist auch nicht gut, wir kennen die Gründe nicht, es wird sich dadrum gekümmert. Sollte diese Kraft die Station wechseln finde ich "stille" Post, VORverurteilungen äußerst unfähr. Ich denke, wir haben auch eine Verantwortung den AZUBI`s gegenüber, auch sie sind zu schützen. Es ist nicht schlimm Fehler zu machen, es ist schlimm aus Fehlern nicht zu lernen.

Ich denke, "wir" als FACHkräfte sollten gerade ein Vorbild sein, um mit Konfilkten umgehen zu können.

LG
Claudia B.
 
Sp langsam beginne ich zu begreifen, warum manches passieren kann, was net passieren sollte. Lieber schweigen wir, weil es ja üble Nachrede sein könnte. Um hier beim Beispiel zu bleiben- wer hat ein größeres Anrecht auf Schutz? Der Azubi oder der Pat./Bew.?

Btw.- wie soll man aus Fehlern lernen, wenn man keine Konsequenzen zu erwarten hat und sie gleich unter den Teppich kehrt?

Elisabeth
 
Zu Deinem letzten Satz: Besteht durch diese Aussage der Schülerin Gefahr für Pat.? Kennst Du das Verhalten der Schülerin gegenüber Pat., hast Du sie in der Pflege erlebt?
... - Fakt ist nur, dass sie häufiger einen sehr unfreundlichen Ton drauf hat, auch den Patienten gegenüber.
Meiner PA ist das auch schon aufgefallen und so war sie heute nichtmal großartig verwundert, nachdem ich ihr davon erzählt hatte.
...
Scheint also net ein einmaliger Ausrutscher zu sein.

Elisabeth
 
Dann gilt auch nicht mehr die Ausrede"Habe einen schlechten Tag gehabt".
 
Naja, manchmal rutschen schon mal so Sachen raus, die man später bereut. Aber ich finde schon, dass man da mal ganz genau untersuchen sollte, ob da nicht irgendwas schiefläuft. Und dies am besten in einem intensiven Gespräch. vielleicht ist da jemand überfordert mit der Ausbildung und braucht Hilfe. Natürlich wäre schlimm für die Schülerin, wenn die anderen Stationen über die Entgleisung bescheid wissen. Aber noch schlimmer wäre es, wenn etwas passieren würde ... und niemand hat was gewusst.

Sag ich ja. Ein Gespräch im kleinen Kreis und Info an die Schule. Dass solche Äußerungen ein No Go sind, ist wohl jedem klar und das sollte auch der Schülerin klar sein.
 
Sp langsam beginne ich zu begreifen, warum manches passieren kann, was net passieren sollte. Lieber schweigen wir, weil es ja üble Nachrede sein könnte. Um hier beim Beispiel zu bleiben- wer hat ein größeres Anrecht auf Schutz? Der Azubi oder der Pat./Bew.?

Btw.- wie soll man aus Fehlern lernen, wenn man keine Konsequenzen zu erwarten hat und sie gleich unter den Teppich kehrt?

Elisabeth

Und deswegen jagen wir sie als Sau durchs Dorf oder wie? Klingt ja echt professionell!
Es hat ja niemand gesagt, dass es keine Konsequenzen haben kann (wobei ich persönlich es erst mal bei Gespräch belassen würde), nur und das wurde hier ja schon angesprochen, haben mögliche Konsequenzen im kleinen Kreis zu bleiben. Bei einer Abmahnung sind es halt nur 4 oder 5 Personen - mehr nicht und in diesen Personenkreis gehören für mich weder die zuständige SL noch die Praxisanleiterin der Station!

Nochmal auf Deine Sorge um die Pat. - Wo steht, dass die Schülerin schlecht mit den Pat. umgeht? Sie hat scheinbar von Zeit zu Zeit ein loses Mundwerk, daran muss sie sicher arbeiten, aber das gefährdet noch lange keine Pat.. Ich kann mir bei manchen Pat. einen sarkastischen Spruch auch nicht verkneifen, deswegen ist aber noch kein Pat. zu schaden gekommen.
 

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