Infusionen mit Medikamentenzusatz - ist das Anhängen pflegerische Tätigkeit?

verenalgo6

Stammgast
Registriert
02.03.2008
Beiträge
332
Beruf
Gesundheits-und Krankenpflegerin für Psychiatrie
Akt. Einsatzbereich
Allgemeinpsychiatrische offen geführte Station
Funktion
PSL
Hallo ihr Lieben,
meine vielleicht doch etwas merkwürdig klingende Frage bereitet mir aktuell etwas Kopfzerbrechen.

Zur Situation:
Ich arbeite auf einer neu eröffneten psychiatrischen Station, nun haben wir momentan eine Pat. mit MS/ED welche die nächsten drei Tage Cortison hochdosiert via Kurzinfusion erhalten soll.
Unsere Ärztin sowie unsere PSL sind der Meinung das Anhängen der Infusionen mit Medikamentenzusatz wäre reine Arztsache.

Ich bin völlig perplex, das wäre mir völlig neu. Noch nie hat mir ein Arzt eine Ampulle Vomex o.ä in der Infusion angehängt:)
Klar, das Spritzen aus der Hand ist (eigentlich) Arztsache, aber Infusionen????
In keinem der somatischen Häuser in denen ich bisher (sei es als Schülerin oder examiniert) gearbeitet habe wurden Infusionen (ausgeschlossen Chemotherapien) von Ärzten angehängt...

Wie sieht das bei Euch denn aus???

Schönen Abend!
Verena
 
Ich kenne es auch nur so.
Die Ärtze hängen Chemo an (auch nicht auf jeder Station der Fall) und die erste Gabe von Antibiotika. Den Rest macht das Pflegepersonal.
 
Infusionen sind per definitionem ärztliche Tätigkeit, aber auf ausgebildetes medizinisches Personal delegierbar. Dabei kommt es zum einen auf den Inhalt der Infusion und zum anderen auf die Qualifizierung des nicht-ärztlichen Personals an.

Aber wenn die betreffende Ärztin diese Tätigkeit nun nicht delegieren möchte, wo ist dann das Problem? Dann hängt sie die Infusion selbst an und gut ist.
 
Ich würde mich riiiiiiesig freuen, wenn ich keine Infusionen mehr anhängen bräuchte! :razz1: Das sind immer sooo viele...
 
Ich meine auch, das es primär Ärztliche Aufgabe ist, welche allerdings an dementsprechend ausgebildetes Pflegepersonal delegierbar ist.
Bei uns läuft das so: Cortison, Antibiose, Perfalgan usw hängen wir an. Die Ärzte machen das entweder nur dann, wenn sie eh grad ne Viggo da legen müssen oder wenn wir absolut keine Zeit haben. Zudem hängen bei uns Ärzte Infusionen an mit besonderem Zusatz wie Tysabri, Mitox, usw.
 
Oh, ich will mich sicher nicht beschweren wenn uns jemand die Arbeit abnehmen will, keine Sorge:) Wegen mir dürfen die Ärzte gern mehr übernehmen...:)

Es hat mich nur völlig irritiert das auch unsere PSL der Meinung ist das wir niemals nie Infusionen mit Medikamenten anhängen dürften... ich hab zuvor auf ne Hämato gearbeitet, also täglich um die 20 oder noch mehr verschiedene Infusionen angehängt, ausgenommen Chemos (wir haben auch AB Erstgaben angehängt) von daher war mir diese Aussage völlig fremd und ich war etwas ungläubig...

Schönen Abend!
Verena
 
Wenn es in Deinem Haus eine Dienstvorgabe geben sollte, dass die Pflegenden keinerlein Infusionen mit Zusätzen anzuhängen haben, dann hat die PSL (was auch immer diese Abkürzung bedeuten mag - pflegerische Stationsleitung?) Recht. Das Verbot wäre dann zwar auf Euer Haus beschränkt, aber wenn Du da arbeitest, musst Du Dich an deren Spielregeln halten.
 
Ja ich meinte unsere pflegerische Stationsleitung- sorry, ich dachte die Abkürzung wäre üblich...

Selbstverständlich werde ich mich an die "Spielregeln" des Hauses halten- ich habe, glaube ich, auch nicht erwähnt das ich dies nicht tun möchte bzw. werde.
Es hat mich lediglich interessiert wie es in anderen Häusern gehandhabt wird da mir persönlich diese Regelung bisher unbekannt war.

Grüße
 
Selbstverständlich werde ich mich an die "Spielregeln" des Hauses halten- ich habe, glaube ich, auch nicht erwähnt das ich dies nicht tun möchte bzw. werde.

Ich wollte Dir auch nichts dergleichen unterstellen. Es kann aber sein, dass Deine PSL sich tatsächlich auf ein ausdrückliches Verbot in Eurem Haus bezieht. Davon gäbe es dann sicher auch eine schriftliche Version. Sie muss also nicht der - so nicht richtigen - Vorstellung nachhängen, es gäbe ein Gesetz oder eine Verordnung, die Pflegekräften verbietet, Infusionen zu nahe zu kommen. Ein bundesweites Verbot, Infusionen zu delegieren, gibt es nicht.

(SL ist mir als Abkürzung geläufig, das P davor kannte ich nicht. In meiner Welt gibt es ausschließlich pflegerische Stationsleitungen, also muss man das nicht extra erwähnen. Gibt es bei auch ärztliche oder therapeutische Stationsleitungen?)
 

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