Hydrocolloidverband zur Prophylaxe eines Dekubitus?!

Also ich denke wenn ich es versuche abzumachen und das Tier qiekt und zuckt, das es ihm schon weh tut. Und ganz ehrlich, es war vollkommen mit der Wunde verklebt, es ist da richtig reingelaufen und mit atraumatisch entfernen war da bestimmt nichts mehr zumachen...
 
Ich sagte bereits: Hydrokoloid ist nicht gleich Hydrokoloid. Und ihne die Wunde gesehen zu haben, kann dir hier keiner erklären, wo dein Problem liegt. Hast du die Haare rund um das Wungebebiet großzügig gekürzt?

Elisabeth
 
In den Hydrokolloid-Pflastern, die ich kenne, ist gar kein Gel oder sonst was, das irgendwohin laufen kann, wo es nichts zu suchen hat. Das einzige, was da läuft, ist Wundexsudat - und wenn das so viel ist, ist ein Hydrokolloid ohnehin nicht mehr angebracht.

Aber Wundexsudat kann ja nicht wie beschrieben "in die Wunde hinein laufen", das wird schließlich von der Wunde produziert.
 
alle reden immer nur von druck. klar wird dekubitus durch druck ausgeost aber auch durch reibung. wenn die Pt sich im bett hochziehen und degleichen.
um eine verletzung der haut zu verhindern + den patienten mobil zu halten sind duenne verbaende schon hilfreich. muss ja nicht gleich ein HC sein. ist ein bisserl teuer und nicht angemessen.Aber wenn roetung vortschreitet , pat immobieler wird sind HC super da diese ja 5 tage drauf bleiben koennen!
Aber ein cutifilm auf stellen wo der patient oft liegt/reibt ist fuer kurze zeit echt hilfreich. so das kein dekubitus entsteht! So kann ne WD matratze vielleicht vermieden werden, haut geschuetzt werden, kosten gespart werden und so weiter.
das ist aber nur fuer pt. angeraten die sehr empfindliche haut haben und noch einigermassen mobil sind. Also sich schon noch im bett hochziehen koennen und sitzen koennen.
wir machen das mit pt die sehr empfindliche haut haben und aelter sind. sehr gute erfahrungen damit gemacht!
Und salben sind angeraten fuer Pt mit trockener haut-nicht uebertieben aber alle 2 tage ist es schon ratsam um die haut gerade aelterer pt feucht zu halten.gerade an stellen wo viel reibung entsteht ist es ratsam lotionen aufzutragen. so werden kleinste wunden verhindert.
also entweder lotion oder wenn das nix bringt cutifilm-beides sehr erfolgreich:hippy:
Am ende kommt es auf jeden individuellen Fall an. was fuer einen Pt toll ist mag fuer einen andren hauttyp total daneben gehen. Bisserl offenheit und toleranz hilft da sehr!:wink1:
 
Manchmal kann ich es nicht glauben, dass eine Facjkraft nicht in der Lage ist einen Dekubitus als solches zu erkennen und ihn von anderen Hautverletzungen zu unterscheiden. Ein Intertrigo kennen offensichtlich nur die, die mit Säuglingen arbeiten. *grmpf*

Ich mag jetzt nicht nochmal die Pathophysiologie der Entstehung eines Dekubitus beschreiben. Ich bitte den geneigten Leser, dies entsprechend über Google zu recherchieren.

Vielleicht soviel: Ein Dekubitus an der Ferse infolge zu engen Schuhen, denn nichts anders ist es, entsteht nicht durchs scheuern. Das verhindert der zu enge Schuh. Hier kommt neben dem Druck, die Scherkräftewirkung dazu. Man kann an diesem Beispiel übrigens schön nachvollziehen, was der Pat. zu erleiden hat. Bloß gut, dass in den entsprechenden Bereichen die Rezeptorenanzahl in der Haut geringer sind.

Elisabeth
 
@ elisabeth :besserwisser:

wenn du meinst..... du bist ja offensichtlich sehr erfahren und perfekt.

Schoen. Aber ich stimme mit dir nicht ueberein. Absolut nicht.
 
Meine Aussage hat nichts mit Erfahrung oder Perfektionismus zu tun. Ich orientiere mich an reinen Fakten.
Ergo: Für eine faktenorientierte Einigung fehlt momentan dein Gegenbeweis. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du eine andere pathophysiologische Begründung bringen würdest. In diesem Falle für den Unterschied der Entstehungsweisen eines Dekubitus vs. Intertrigo.

Elisabeth
 
Erfolg mit behandlung, das zaehlt fuer mich. Und das habe ich dauernd.Punkt.
 
Och, Erfolg hatten wir auch mit Eisen und Fönen. Aber nicht, weil kalt-warm der Haut etwas bringt, sondern weil wir die Leute dazu drehen mussten. ("Wir" ist in diesem Fall nicht wörtlich zu nehmen, das war vor meiner Zeit.)

Wobei ich Folienverband zur Reduktion von Scherkräften auch kenne und es mir bei der Blase im Schuh durchaus einleuchtet. Aber die wenigsten Dekus von Pflegebedürftigen werden auf reine Scherkräfte zurückzuführen sein.

Die Ausgangsfrage war: Hydrokolloid zur Dekubitusprophylaxe. Hydrokolloid kann keinen Druck vermeiden, und zur Verminderung von Scherkräften ist es zu teuer. Als Verband bei einem vorhandenen Dekubitus zweiten Grades kann es sinnvoll sein.
 
Die Ausgangsfrage war: Hydrokolloid zur Dekubitusprophylaxe. Hydrokolloid kann keinen Druck vermeiden, und zur Verminderung von Scherkräften ist es zu teuer.

Um bei den Blasenpflastern zu bleiben. Wer klebt prophylaktisch ein Pflaster? Ich kenne keinen, da die Dinger bekanntlich nicht billig sind.
Zudem käme auf einen Testversuch an, wie lange man die Schuhe ohne das der Schuster aktiv wird, mit einem Blasenpflaster tragen kann. Wirken die ständig gegen diese Scherkräfte? Ich schmeiß solche Schuhe immer in den Schrank bzw. bring sie zum Schuster zwecks weiten.

Für diesen Test bräuchte es also freiwillige Probanden mit viel Geld (zu enge, nicht nachgebende Schuhe und Blasenpflaster) und einer gehörigen Portion Durchhaltevermögen. Die Blasenpflaster müssten vor dem Auftreten der Blasen eingesetzt werden. Ein Fuß muss mit, ein Fuß ohne getragen werden. Autsch. Die Laufstrecke muss definiert werden. Günstig wäre, wenn wir Probanden finden könnten, die auch noch vorbelastet sind- zu dünn, Sauerstoffprobs u.ä.. *fg* Das wäre doch mal eine Aufgabe für unsere Pflegewissenschaften. *ggggggg*

Elisabeth
 
Dann plaudere ich mal als Testperson aus dem Nähkästchen:

Ich hab mir auch schon Blasen gelaufen in Schuhen, die nicht zu eng waren, sondern in denen etwas gerubbelt hat. Vor allem Riemen oder Nahtstellen.
Pflaster klebe ich in diesem Fall schon auf, wenn es "nur" eine schmerzhafte Rötung gibt, ob die nun wegdrückbar ist oder nicht. Allerdings kein Blasen- , sondern ein normales Pflaster (hab ich inzwischen in der Handtasche oder bei Wanderungen im Rucksack). Meistens verhindert das Schlimmeres.

Blasenpflaster sind wohl Gelpflaster oder Hydrokolloide. Die sollen wohl erst auf die Wunde, wenn es tatsächlich schon eine Wunde ist.
 
Vor allem Riemen oder Nahtstellen.
Pflaster klebe ich in diesem Fall schon auf, wenn es "nur" eine schmerzhafte Rötung gibt, ob die nun wegdrückbar ist oder nicht.

Ist es nun ein beginnender Deku oder nicht. lässt sich Rötung wegdrücken oder nicht?

Mechanisch bedingte Hautläsion ist ja net gleichzusetzen mit Druck.

Elisabeth
 
Zählt eine (noch) wegdrückbare Rötung bei Dir nicht als mögliche Vorstufe eines Dekubitus' ?

Eine nicht wegdrückbare Rötung ist für mich kein beginnender, sondern ein bereits existierender Deku (Grad 1).
 

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