Herz-Thoraxchirurgie

Hi,
ich arbeite seit 11 Jahren im HTC OP,seit 6 Jahren als Leitung.
Können uns gerne austauschen.Woher kommst/ arbeitest Du?
 
Die arteria radialis ist ein arterieller Bypass. genau wie die arteria mammaria. hat also gegenüber einer vene einen deutlich längere offenheitsrate.

was zb für junge bypass-patienten von lebenswichtigem vorteil ist. da ja die bypass-chirurgie auch ihre grenzen hat...

ich persönlich wäre dafür allen patienten mit alter <65 nur arterielle bypässe aufzunähen. wie gesagt offenheitsrate ist das beste was du kriegen kannst. und wenns dann noch arterien sind???!!!! ab und los.

hab selbst radialis entnahme gesehen... eigtl. ganz normal.

arm auslagern radialis freilegen und entnehmen, naht 12'er redon rein und fertig. am besten vom nicht-dominantne arm nehmen.

vor her aber noch durchgängigkeit mit allen-test und ultraschall prüfen!!!
Am Klinikum Fulda werden bei IMA's benutzt also BIMA- Bilateral internal mammary artery. das nenn ich fortschritt.

aber naja beide imas = ******e brustbein. gibt glaub ich viele wundheilungsstörungen...
 
Naja,
bislang gibt es keinerlei Langzeitstudien, dass arterielle Bypässe länger durchgängig sind.
Zudem,eine Redon als obligatorisches Vorgehen bei einer Radialisentnahme aufzuführen, sagt aus, dass es nicht ganz so gut entnommen worden ist.
In unserer Klinik werden ab und an ( keine verwendbaren Venen) nur eine Mammaria des Pat. Radialis entnommen, aber fast immer ohne Redon.
 
Naja,
bislang gibt es keinerlei Langzeitstudien, dass arterielle Bypässe länger durchgängig sind.

...ich behaupte stark das Gegenteil !

Naja,Zudem,eine Redon als obligatorisches Vorgehen bei einer Radialisentnahme aufzuführen, sagt aus, dass es nicht ganz so gut entnommen worden ist.
In unserer Klinik werden ab und an ( keine verwendbaren Venen) nur eine Mammaria des Pat. Radialis entnommen, aber fast immer ohne Redon.

Der Grund der Einlage einer Redondrainage gilt primär der Ableitung von Wundsekreten. Der Sekretinhalt nicht drainierter Wundhöhlen ist ein idealer Nährboden für Keime ! Wird ersterer nicht über eine Drainagesystem abgeleitet, so können daraus subfasziale und subcutane Infektionen entstehen. Die Folge davon sind Debridements und Sekundärverschlüsse.

Seit wann stellen Redondrainagen Qualitätsmerkmale für die Präparation dar ?

Mfg
 
Hallo,

ach gut das du die Studienlage ansprichst.

Habe folgendes nur beispeilhaft gefunden, wobei diie Grundaussage immer die selbe ist >>>!!!arteriele Bypässe haben längere Offenheitsraten als venöse Bypässe!!!!!<<<

(aus KHK: Invasive Behandlung)
1. Venen-Bypässe · Eine Verdickung der Venen-Innenauskleidung ist bereits nach einem Monat zu sehen, verstärkt sich jedoch dann nicht mehr.
· Nach einem Jahr nähert sich der Durchmesser der Venen an den viel kleineren Durchmesser der versorgten Kranzarterie an.
· 10% der Bypässe verschließen nach einigen Wochen, wenn nicht Aspirin verwendet wird.
· Nach 10 Jahren sind noch ca. 50 – 60 % der Bypässe offen.
· Die meisten Bypässe zeigen arteriosklerotische Veränderungen nach 10 Jahren.
Für Venenbypässe gilt die Grundregel, dass nach fünf Jahren ungefähr 30% und nach zehn Jahren die Hälfte der Bypässe verschlossen sind. Faktoren, welche die Offenheitsrate beeinflussen, sind das angeschlossene Koronargefäß (häufigste Verschlüsse treten bei Bypässen zur RCA auf), die Größe des Koronargefäßes, die chirurgische Technik bei Venenentnahme und Anastomose, das Geschlecht sowie die frühzeitige postoperative Einnahme von Thrombozytenaggregationshemmern (zum Beispiel Aspirin ® , Tyclopidin oder Clopidogrel). Die langfristige Offenheitsrate wird entscheidend von der Ausprägung von Risikofaktoren wie Diabetes mellitus, Hyperlipidämie und Nikotinabusus beeinflusst. Neue Ansätze zur Verbesserung der Langzeitergebnisse ergeben sich durch molekularbiologische Modifikationen und Manipulationen am Venenbypassendothel.
Mammaria-Bypässe
Auch hier entwickeln sich Verdickungen, jedoch sind diese Bypässe sehr resistent gegen Arteriosklerose.
Nach 10 Jahren sind ca. 90 % der Mammaria-Bypässe offen.
5 – 10 % entwickeln eine späte Verengung, aber die meisten dieser Verengungen schreiten nicht bis zu einem Verschluß weiter.
Andere arterielle Gefäße
Die Anwendung der Arteria mammaria interna in der Bypasschirurgie als arterieller Graft zur LAD hat die klinischen Ergebnisse deutlich verbessert. Dies erklärt sich durch die ausgezeichneten Langzeitergebnisse mit Offenheitsraten von über 90% nach fünf und zehn Jahren. Die guten klinischen Ergebnisse führten zu einer Ausbreitung der arteriellen Revaskularisation unter Verwendung weiterer Konduits bis hin zur kompletten Bypassversorgung mittels arterieller Grafts. Dies umfaßt den beidseitigen Gebrauch der Arteria mammaria interna, wobei die Offenheitsrate für die rechte Arteria mammaria nach fünf Jahren mit 89,5% mit der der linken Arteria mammaria vergleichbar ist. Als weitere arterielle Konduits kommen die Arteria radialis, die Arteria gastroepiploica und die Arteria epigastrica inferior zur Anwendung. Insbesondere die Verwendung der Arteria radialis hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt. Nach Modifizierung der chirurgischen Präparation des Gefäßes zeigten sich signifikant verbesserte Langzeitergebnisse mit Offenheitsraten bis zu 90% nach fünf Jahren, sodass die Arteria radialis in einigen Kliniken neben der Arteria mammaria das arterielle Transplantat der Wahl ist.
Die Langzeitergebnisse für die Arteria gastroepiploica (Magen—Arterie), die Arteria mesenterica inferior (Darm-Arterie) und für die Arteria epigastrica (Bauchwandarterie) sind noch nicht aufschlußreich genug, um Schlüsse ziehen zu können.




2. Nimesh, D. et al:
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]A Randomized Comparison of Radial-Artery and Saphenous-Vein Coronary Bypass Grafts[/FONT][FONT=arial, helvetica], The Jorun. of. New. Engl Med.,Vol 351: 2302-2309, 22
[/FONT]




[FONT=arial, helvetica]Conclusions Radial-artery grafts are associated with a lower rate of graft occlusion at one year than are saphenous-vein grafts. Because the patency of radial-artery grafts depends on the severity of native-vessel stenosis, such grafts should preferentially be used for target vessels with high-grade lesions.[/FONT]

Collins P, Webb CM, Chong CF, Moat NE; Radial Artery Versus Saphenous Vein Patency (RSVP) Trial Investigators.

Circulation. 2008 Jun 3;117(22):2859-64. Epub 2008 May 27.

At 5 years, 134 patients were alive and eligible for reangiography (5-year survival, 94.4%). Angiography was performed in 103 patients (77%); 98.3% of radial artery grafts and 86.4% of saphenous vein grafts were patent (P=0.04). Graft narrowing occurred in 10% of patent radial artery grafts and 23% of patent saphenous vein grafts (P=0.01). CONCLUSIONS: Radial artery aortocoronary bypass grafts to a stenosed branch of the circumflex coronary artery have an excellent patency rate at 5 years. This was significantly better than the patency rate for saphenous vein grafts and comparable to reported patency rates for internal thoracic artery grafts.

[...]

such selbst in pumed, oder in annals of thoracic surgery und du findet noch mehr.

;)
 
hallo

redondrain als standard bei a.rad.-entnahme ist in unserer klinik nicht üblich. wir nutzen zudem ultracision.
"tar" im sinne der nutzung von a.rad. und a.mammaria sin., wirklich eher selten dextr.
aber da hat wohl jede klinik eine eigene philosophie...

wir hatten pat. mit sternuminfekt nach ima-präparation.

bei wem wird das pas.port genutzt ?

schönes wochenende
 
Hallo,

wenn ich der Aussage von Haeck folgen kann, so müsste dementsprechend auch bei jeder Venenentnahme am Bein ein Redon gelegt werden.
Warum?
Soviel Sekret, dass dieses der Körper selbst nicht drainiert,sollte nicht anfallen.
Aber,jeder Klinik das Seine.
Das die Mammaria,ob skelettiert oder nicht, länger einen guten Fluss hat mag war sein,denke ich auch,aber hier bleibt der zufließende Anschluss ja auch wo er immer war.
s wird eine Seite abgesetzt und als perifärer Bypass verwendet.
In seltenen Fällen wird die Mammaria abgesetzt und frei entnommen.
Das eine A. Radialis länger offen bleibt als eine Vene ist meines Wissens nicht als Langzeitstudie bewiesen.
Gruß
Ralf

Zudem sollten wir hier unter Kollegen sachlich bleiben und uns nicht "auf den Schlips " getreten fühlen.
 
Hallo,

wenn ich der Aussage von Haeck folgen kann, so müsste dementsprechend auch bei jeder Venenentnahme am Bein ein Redon gelegt werden.
Warum?
Soviel Sekret, dass dieses der Körper selbst nicht drainiert,sollte nicht anfallen. Aber,jeder Klinik das Seine.

Ja und nein, denn Entscheidend für die Einlage einer Redondrainage nach einer Venenentnahme ist unter anderem auch die Invasivität, die je nach Entnahmetechnik entsprechend variiert. Je traumatischer die Entnahme erfolgt, wie es zum Beispiel bei einer konventionellen Venenentnahme zutreffend ist, desto höher kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens klassischer Wundkomplikationen wie z.b. Hämatome und Wundinfekte sein. Faktoren wie Hoch- oder Niederdrucksystem haben diesbezüglich einen weiteren Einfluss ;O)

...eine Redon als obligatorisches Vorgehen bei einer Radialisentnahme aufzuführen, sagt aus, dass es nicht ganz so gut entnommen worden ist.

Bitte, was führt Dich zu dieser pauschalen Annahme ?!?
Um derartige Aussagen treffen zu können, sollte doch unter anderem erst einmal in Erfahrung gebracht werden, welche Entnahmetechnik hier dominierend angewandt wurde.

Das die Mammaria, ob skelettiert oder nicht, länger einen guten Fluss hat mag war sein,denke ich auch,aber hier bleibt der zufließende Anschluss ja auch wo er immer war.

Sklelettiert oder im Mammaria-Pedikel belassen ? Diese entscheidende Frage führte in einer Studie zu einem interessanten Ergebniss: Die Affinität zu Gefässwandspassmen erfolgte bei skeletierten Mammaria Bypässen rasanter als bei unskeletierten ;O)

s wird eine Seite abgesetzt und als perifärer Bypass verwendet.
In seltenen Fällen wird die Mammaria abgesetzt und frei entnommen.
Das eine A. Radialis länger offen bleibt als eine Vene ist meines Wissens nicht als Langzeitstudie bewiesen.

In diesem Fall werden T- oder Y- Grafts konkretisiert. Das ist ein gravierender Unterschied mit entsprechenden Einfluss auf Studienergebnisse ! Um auf deine Antworten besser eingehen zu können, solltest Du deine Gedanken zuvor etw. konkreter ausführen ;O)

Mfg
 
"tar" im sinne der nutzung von a.rad. und a.mammaria sin., wirklich eher selten dextr.
aber da hat wohl jede klinik eine eigene philosophie...

wir hatten pat. mit sternuminfekt nach ima-präparation.

Nicht zwingend ! Philosophie samt Komplikationen bei uns in identisch. In Anbetracht der multimorbiden Pat. und der einseitig fehlenden Perfusion sind postop. Sternumwundinfektionen schwierig zu verhindern.

Mfg
 

? Hmm. Was ist nicht zwingend ?
Die Sternuminfektion.

Ich habe leider aus meinen Erfahrungen noch kein Ergebnis ziehen können. Im Moment sind die Zahlen rückläufig, obwohl wir nichts geändert haben.
Du hast mit deiner Aussage zu der Morbidität der Pat. sicher recht und daher sind die Zahlen auch schwankend.
 

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