Hartz IV-Empfänger in die Pflege?!

Ich bin der Meinung, in die Pflege gehören Fachleute und keine ungelernten Hartzer!
 
Die, die es sich leisten können, die vielleicht einen gut verdienenden Partner haben oder irgendjemand anders, der sie sponsert, oder sie haben einen Teilzeitjob und schrauben ihre Ansprüche eine Zeit lang runter...
Man kann auf nichts verzichten was man nicht bekommt. Wenn man einen Partner hat und der genug verdient, bekommt man kein Hartz4.

Die Hartz4ler werden gezwungen, unabhängig davon, ob sie geeignet sind oder nicht. Die Patienten, Bewohner, wie auch immer leiden erheblich darunter, denn nicht jeder ist für den Pflegeberuf geschaffen.
 
Man kann auf nichts verzichten was man nicht bekommt. Wenn man einen Partner hat und der genug verdient, bekommt man kein Hartz4.

Die Hartz4ler werden gezwungen, unabhängig davon, ob sie geeignet sind oder nicht. Die Patienten, Bewohner, wie auch immer leiden erheblich darunter, denn nicht jeder ist für den Pflegeberuf geschaffen.

Ich bin zwar nun absolut nicht dafür, jeden ungeachtet seiner Eignung in einen Beruf zu stecken, weil da gerade Stellen frei sind, aber: Wie viele Studenten, Hausfrauen, Selbstständige nach der Involvenz oder sonstwas arbeiten, aus finanziellen Gründen, notgedrungen als Reinigungskraft oder wenden Hamburger in der Wirtschaft zum Goldenen Doppelbogen? Dagegen protestiert doch auch keiner. Dabei werden diese Leute auch gezwungen - von ihrem Geldbeutel nämlich.
 
Oh weh- nun kommt wieder das Argument, dass ein Pat. ja wohl kaum mit einer Bulette vergleichbar ist.

Aber wie wei0 man überhaopt, dass man in der Pflege net arebiten kann, wenn man es net ausprobiert hat? Und manchmal ist es wahrscheinlich notwendig die Vorurteile per staatlichem Druck zu zerstören.

Nochmal: Hartz IV-ler sind net per se faul. Das vermittelt nur gerne das Unterschichtenfernsehen. Und hier will sich doch sicher keiner auf das Niveau eines Herrn Westerwelle herab bewegen und sích mit ihm gemein machen im Kampf gegen die "Römische Dekadenz".

Elisabeth
 
Es ist halt immer schwierig, ein Konzept auf die Beine zu stellen, dass jedem gerecht wird, die Fleißigen belohnt und die weniger Fleißigen (die es auch gibt) zumindest maßregelt, dabei auch noch den Aufwand für Arbeitgeber und Kollegen gering hält und gleichzeitig die Kunden zufrieden stellt.

Prominentes Beispiel: Erntehelfer. Ist eine zumutbare Arbeit, macht kaum einer (aus Deutschland) freiwillig, kann man also Hartz 4 Kräfte dafür nehmen. Nur haut das nicht hin. Zum einen kommen Menschen, die jahrezehntelang nur am Schreibtisch saßen und bereits mehrere Bandscheibenvorfälle haben - die würden vielleicht gern, aber die können beim besten Willen nicht. Zum anderen kommen die Menschen mit langen Gelnägeln und Stöckelschuhen auf den Acker - die könnten möglicherweise, aber die wollen offensichtlich nicht. Beide schickt der Bauer nach drei Tagen wieder heim, beide kriegen die Bezüge gekürzt, und der Spargel ist immer noch auf dem Feld.

Die einzige sinnvolle Lösung wäre eine individuelle Beratung mit jedem Arbeitslosen und danach ein Art Profil, für welchen Beruf oder Bereich er geeignet wäre. Aber dann müssten sie im Arbeitsamt ja mal was tun für ihr Geld...:x
 
Fragen wir doch mal so: was weiß Lieschen Müller von der Nettokasse über pflegerische Tätigkeiten? Welches Außenbild repräsentieren wir?

Elisabeth
 
Wie wäre es denn, wenn das Arbeitsamt Pflegekräfte für ein Bewerberauswahlverfahren hinzuziehen würde? (Für die Erntehelfer dann selbstverständlich die Landwirte etc). Wir sollten doch die Spreu vom Weizen trennen können. Nicht mit 100%iger Trefferquote, aber eine Tendenz sollte erkennbar sein.

(Hej, das ist 'ne Jobidee für mich, wenn ich nach dem Studium eine Stelle suche. Was für ne Gehaltsvorstellung könnte ich beim Arbeitsamt angeben :mryellow: ?)
 
Wie viele Studenten, Hausfrauen, Selbstständige nach der Involvenz oder sonstwas arbeiten, aus finanziellen Gründen, notgedrungen als Reinigungskraft oder wenden Hamburger in der Wirtschaft zum Goldenen Doppelbogen? Dagegen protestiert doch auch keiner.
Das Beispiel hinkt insofern, dass weder Hamburger noch Putzfeudel auf menschliche Zuwendung und Empathie angewiesen sind...
 
Aber wie wei0 man überhaopt, dass man in der Pflege net arebiten kann, wenn man es net ausprobiert hat?
Würdest du alle Jobs ausprobieren? Weißt du nicht was dir liegt und was nicht?

Jeder Beruf erfordert Fähigkeiten die man besitzen sollte. Wenn jemand sich nicht auf Menschen einlassen kann ist er fehl am Platz. Und erst recht, wenn es sich um kranke und alte Menschen handelt. Wenn jemand freiwillig in der Pflege arbeiten will, sollte man das ermöglichen. Das Problem sind die Zwangsmaßnahmen. Da werden hirnlos einfach irgendwelche Leute zu einer Arbeit verdonnert, die von ihrem Wesen her überhaupt nicht in so einen Beruf passen.

Ich stelle mir gerade meinen Mann in der Pflege vor: *pruuuuuuuuuuuuuuust
Oder meinen Sohn.
 
Ach,wenn Elisabeth,so lange sie nun schon krank ist,den Einstieg evtl. nicht wieder schaffen sollte (gesundheitlich) und von der Rentenversicherung zur Umschulung gezwungen wird,dann ist ihre Meinung auch ne andere,glaubt mir mal.
Wer sowas selbst nie am eigenen Leib erlebt hat,kann eigentlich überhaupt nicht mitreden,deswegen sind alle hier vertretenden Meinungen für mich eher subjektiv denn objektiv geprägt.
Wir können doch nur beurteilen oder ne Meinung aufstellen,wenn wir HartzIVer unter Zwang mit eigenen Augen haben arbeiten sehen und wieviele von uns haben das schon ?
 
Ich bin der Meinung, in die Pflege gehören Fachleute und keine ungelernten Hartzer!


Da hat wohl jemand das Ausgangsposting nicht genau durchgelesen.
Wie die Threadstarterin sagte, waren 60% der Menschen, die sie anleitete, Abiturienten.
Was soll also das diskriminierende "ungelernte Hartzer"?

Es gibt viele Tätigkeiten gerade in Altenheimen, die Menschen übernehmen können, die keine 3-jährige Ausbildung in diesem Beruf haben.
In Zukunft wird dieses Land überalten, es wird einen eklatanten Mangel an Fachkräften geben, da ist es doch nur vorausschauend, auch einige vielleicht etwas weniger qualifizierte aber arbeitswillige Menschen mit ins Boot zu holen!

Aber Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, und ich kann mir vorstellen, dass der Eine oder Andere irgendwann froh wäre, ein "ungelernter Hartzer" würde ihm einen Becher zu trinken reichen oder eine vollgepinkelte Windel wechseln, als gar keiner!!!!:zunge:
 
Was soll also das diskriminierende "ungelernte Hartzer"?
Ich sehe hier nichts diskriminierendes.

Hier gibt es viele Threads in denen Schüler über ihre Einstellung zum Job geschrieben haben und um Rat baten, ob sie die richtige Entscheidung fällen. Etlichen wurde darin abgeraten den Pflegeberuf zu wählen, eben weil es offensichtlich nicht zu ihrer Persönlichkeit passt.

Dafür schert man alle Harz4ler hier über einen Kamm und will sie im Pflegebereich mitarbeiten lassen, OHNE darauf zu achten ob sie persönlich dafür konstitutioniert sind.
Das ist für mich diskriminierend.

Denkt bitte daran, dass die Hartz4ler keine Möglichkeit zu entscheiden haben. Sie werden einfach von den Sachbearbeitern in Maßnahmen gesteckt, unabhängig von ihrer Persönlichkeitsstruktur.
 
Frage ich mich immer noch, warum alle so scharf auf Zivis waren?

Alle mit null Ahnung und gezwungen - mehr oder weniger?

Und was soll denn das Problem sein, wenn ein Hartz oder sonst jemand, Essen austeilt/einsammelt, Zimmer aufräumt, Tische abputzt, aufräumt, Schränke ein und aufräumt, Material bestellt/einräumt etc.

Es ist mir völlig schleierhaft, warum da auch ein HartzIV oder ehemaliger Empfänger nicht dazu in der Lage sein soll oder kann oder dies nicht zumutbar sein sollte?

Und was spricht dagegen, dass bei dieser Tätigkeit ein Mensch, dies dabei als Beruf sich vorstellen/entdecken könnte?

Wir sollen/wollen von berufsfremden Tätigkeiten entlastet werden, kommt dann jemand - passt wieder nicht?

Wer soll uns da noch Zuhören?
 
Möchte mich renje anschließen!
 
Hallo!

Geeignete Hartz-4-ler, warum nicht.:rocken:

Der Trend in der Pflege geht sowieso in die Richtung, dass ungelerntes, kostengünstiges Personal die Grundarbeiten übernimmt.

Diese neue Form der GuK mit dualem Studiengang führt doch genau dort hin. So ausgebildet wird man wahrscheinlich keine Grundpflege mehr betreiben, kein Essen mehr austeilen oder Betten schieben.

Schließlich hat man ja "studiert!!":besserwisser:

In diesem Forum sind auch viele unterwegs, die mit GuK alleine nicht zufrieden sind. Spricht nix gegen Weiterbildung, aber dieser Studientrend lässt den Beruf der "reinen" GuK im Stellenwert sinken.

Nicht böse sein und über mich herfallen, das ist meine persönliche Meinung:kloppen:.

LG opjutti:|
 
@opjutti:

Das hat doch mit Studium überhaupt nix zu tun!

Warum eigentlich sind in den meisten Ländern, in denen seit Jahrzehnten Studiengänge gibt, die Anerkennung höher?

Frage mich schon, warum auf einer Station eine dreijährig Ausgebildete und evtl. noch so und so viele Weiterbildungen, Essen austeilen oder Betten schieben sollte?

Von speziellen Ausnahmen abgesehen!

Hat der oder diejenige mit seiner Erfahrung und Weiterbildung keine anderen Tätigkeiten auszuüben?

Nur am Rande - war das nicht immer schon - meistens - die Aufgaben der Schüler?

Übrigens waren in meiner Ausb., schon ein paar Jahre her, immer 1-2 Stationshilfen im Dienst um die GuK von, im weitesten Sinne hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, zu entlasten.
 
@renje:

Genau das meine ich doch!!

Dreijährige mit Weiterbildung -- Betten schieben??

Andere Aufgaben für qualifiziertes Personal?

Dafür wird doch studiert, oder warum sonst?

LG opjutti
 
@opjutti:

Habe von Weiterbildung gesprochen.

Ist GuK nicht qualifiziert?

Man Studiert, damit man keine Betten mehr schieben muss oder Essen austeilen?

Abenteuerliche Begründung.
 
Auweia,jetzt schießt der Thread aber inne Richtung,wo wir zum Ende hin ne Diskussion Pro/Contra Studium haben werden,aber die gab's schonmal,wenn ich dran erinnern darf :besserwisser:.

Im Grunde ist doch klar,daß "ungelernte" HartzIV-Empfänger nun sicher nicht "gezwungen" werden,Verbände zu machen,Drains zu wechseln,Infusionen zu richten und zu verabreichen oder i.v. zu spritzen,sondern daß es generell um Hilfstätigkeiten geht,die genauso gebraucht werden,um ne Station funzen zu lassen.
Nur kommen eben jene,die in solche Maßnahmen gezwungen werden,nicht umhin,auch mal nen Schieber oder ne Ente zu reichen oder zu entsorgen oder jemanden zu waschen und hier fängts an,in die persönliche Eignung reinzugehen !
Patienten von a nach b schieben,Wäsche auffüllen usw. kann eigentlich jeder,aber bei menschlichen Exkrementen oder der Berührung der Intimssphäre fremder Leute hörts meistens auf,dann kommt das bekannte : "Kann ich nicht !".
Und darum geht's doch im Prinzip. Der Sachbearbeiter beim JobCenter weiß doch überhaupt nicht,was denn nun genau auf einer Station zu tun ist und was kommen könnte,trotzdem wird erstmal behördlich festgestellt,der HartzIV-Empfänger kann das bzw. hat das zu können,sonst Kohle futsch.
Hier geht der Schwachsinn doch schon los und im Endeffekt hat's absolut nix mit GuK oder Nicht-Guk oder WB oder Studium zu tun !
 
Wird im Ausland jegliche pflegerische Tätigkeit von (hoch-)qualifizierten Leuten erbracht?

Pflege besitzt 3 Tätigkeitsfelder:
– Primärtätigkeiten (Pflegeanamnese, Pflegeplanung, Pflegeevaluation,
Schulung, Beratung, Anleitung, Unterstützung)
– Sekundärtätigkeiten (Pflegemaßnahmen durchführen, Pflegedokumentation,...)
– Tertiärtätigkeiten (administrative Tätigkeiten, Logistik, Arztsekretariat,...)Quelle: Vortag von ??? der Online leider net mehr vorhanden ist

Die primären Aufgaben gehören auf jeden Fall in die Hand von ausgebildeten GuKs.
*grübel* Ops- da haben wir doch glatt ein Problem. Der Pflegeprozess ist ja eher was, was Pflege net will. Pflegekräfte definieren sich über die sekundären Aufgaben und wollen selbst die tertiären Aufgaben net abgeben.

Da haben wir dann also ein Problem. GuK sieht sich in ihrer Position bedroht. Da wundert es mich net, wenn man versucht die Idee mit den Hartz IV- Leuten zu bekämpfen.

Vielelicht sollten die examinierten Pflegekräfte endlich mal anfangen, dass Krankenpflegegesetz mit Leben zu errfüllen. Wie heißt es da so schön bei den Ausbildungszielen...

§ 3 Ausbildungsziel(1)

Die Ausbildung für Personen ... soll entsprechend dem allgemein anerkannten Stand pflegewissenschaftlicher, medizinischer und weiterer bezugswissenschaftlicher Erkenntnisse fachliche, personale, soziale und methodische Kompetenzen zur verantwortlichen Mitwirkung insbesondere bei der Heilung, Erkennung und Verhütung von Krankheiten vermitteln. Die Pflege ... ist dabei unter Einbeziehung präventiver, rehabilitativer und palliativer Maßnahmen auf die Wiedererlangung, Verbesserung, Erhaltung und Förderung der physischen und psychischen Gesundheit der zu pflegenden Menschen auszurichten. Dabei sind die unterschiedlichen Pflege- und Lebenssituationen sowie Lebensphasen und die Selbständigkeit und Selbstbestimmung der Menschen zu berücksichtigen (Ausbildungsziel).

(2) Die Ausbildung für die Pflege nach Absatz 1 soll insbesondere dazu befähigen,
1.die folgenden Aufgaben eigenverantwortlich auszuführen:
a)Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege,
b)Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege,
c)Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit,
d)Einleitung lebenserhaltender Sofortmaßnahmen bis zum Eintreffen der Ärztin oder des Arztes,
2.die folgenden Aufgaben im Rahmen der Mitwirkung auszuführen:
a)eigenständige Durchführung ärztlich veranlasster Maßnahmen,
b)Maßnahmen der medizinischen Diagnostik, Therapie oder Rehabilitation,
c)Maßnahmen in Krisen- und Katastrophensituationen,
3.interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen zusammenzuarbeiten und dabei multidisziplinäre und berufsübergreifende Lösungen von Gesundheitsproblemen zu entwickeln.
KrPflG - Einzelnorm

Bei der Durchführung der Pflege geht es net um die Tätigkeiten, die ein Laie auch erbringen kann: waschen, füttern, trocken legen... . Da gehts um die Durchführung von speziellen Pflegekonzepten- z.B. Kinästhetik, Bobath, BasStim. Es geht um die Versorgung in komplizierten Pflegesituationen- net um dei Routinearbeiten.
Beispiel: Warum muss ich drei Jahre gelernt haben, wenn ich einem Pat. assistierend, der selbst bestimmt wie er gepflegt werden möchte, die PK also anleitet? Warum braucht es ein Examen wenn man jemandem den Rücken wäscht oder die Füße?

Elisabeth
 

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