Hartz IV-Empfänger in die Pflege?!

@Munima:

Ist völlig egal, auf dem Bau geht es nicht direkt um Menschenleben ! Sondern um Material
und wenn mir die Decke auf den Kopf fällt oder die Stromleitung an der Wasserleitung hängt u.ä.?

Übrigens diese Dramatisierung ist völlig unangebracht und nicht zielführend.
Vielleicht sollte sich Pflege nicht ganz soooo wichtig nehmen?
Auch in der Pflege geht es selten direkt um Menschenleben!

Bei manchen/vielen Tätigkeiten darf schon gefragt werden, warum das ein dreijährig Ausgebildeter machen soll oder muss.
Bei manch dreijährig Ausgebildeten Frage ich mich auch wie die ihr Examen geschafft haben.
Frei nach dem Motto: Sie hüllten sich in seltsame Gewänder und irrten ziemlich Unwissend umher.
Und solange wir keine Fortbildungsverpflichtung haben, die 20 Stunden sind geschenkt, ist die Überhöhung des Berufes m.E. unangebracht.
Wenn ich die nicht mache, ist auch egal.
 
@olynthchen:

und du meinst auf dem Bau gibt es mehr Fachkräfte als Hilfskräfte?

Träum weiter.

Habe ich nicht behauptet und das war auch nicht das Thema sondern ein Beispiel.

Hättest Du nicht geträumt, dann hättest Du verstanden, was ich sagen wollte....

Auf dem Bau hängen genug Harzt 4- Enpfänger rum, keiner regt sich darüber auf.
Aber in der Pflege ist das nicht möglich?

Das hat auch nix damit zu tun, daß Pflege sich so wahnsinnig wichtig nimmt.
Wie ich schon sagte, wenn ich woanderst reingezwängt werde oder weil ich auf meinem alten Beruf nicht mehr arbeiten kann, dann werde ich da genauso skeptisch angeguckt und man wird sich fragen, ob ich das auch wirklich machen kann...im Sinne von, bringt sie den Grips mit und die körperlichen Fähigkeiten und, und, und .....

Es sollen ja nicht ungelernte Kräfte bleiben.
Sie sollten geauso ausgebildet werden.
 
War mir irgendwie klar,dass mein Kommentar mißverstanden wird...,aber ich habe eigene Erfahrungen in dieser Sache.
Unsere Klinik beschäftigt seit Februar diesen Jahres in Zusammenarbeit mit dem AA Langzeitarbeitslose im Rahmen einer 1jährigen Ausbildung zum Pflegehelfer.
Anfang Februar waren es noch 44 Leute,jetzt sinds gerademal noch 12 !
Die Hälfte der,die aufgegeben haben,waren schlicht unfähig(innerhalb der Probezeit festgestellt durch die Stationen und PDL).
Deshalb vertrete ich diese Meinung,da es sich im aktuellen Vortoß um die gleiche Richtung handelt.
Es hat also nichts mit Bild&Co. oder gar Niveau zutun,wenn jemand,im Gegensatz zu anderen,schon eigene Erfahrungen sammeln durfte,deshalb bitte ich mir etwas Zurückhaltung beim Verurteilen mangels eigener Kenntnis aus,was auch das Niveau sicherlich wieder heben würde.
 
Woher weißt du, dass die "zu faul" sind? Weil sie abgesprungen sind? Es soll tatsächlich Menschen geben, die net pflegen können aus welchen Gründen auch immer. Und net selten kommt die Erkenntnis erst, wenn man es ausprobiert.

Und was bedeutet unfähig? Meine Erfahrung mit solchen Projekten: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es wieder heraus.

Elisabeth
 
Wie ist der Stellenwert der Anleitung in der Pflege?
Essen KrankenpflegerInnen ihre Kinder?
Wie definieren sich die professionellen PflegerInnen? Müssen wir alles vom Müllrausbringen bis zB ZVD-Messung selber erledigen?
Warum ist die Delegation nicht Inhalt der Ausbildung?
Ich meinerseits wäre glücklich wenn ich nach meinem Examen auch ein Paar ungelernte Kräfte hätte.
 
@zna-öse:

,deshalb bitte ich mir etwas Zurückhaltung beim Verurteilen mangels eigener Kenntnis aus
Vielleicht solltest du dir das als Grundsatz selbst zu eigen machen?

Gehe davon aus, nicht nur an deiner Einrichtung gibts solche Programme. Du kannst auch davon ausgehen, dass andere, auch wenn sie nicht in deiner Einrichtung tätig sind mit diesen Menschen ihre Erfahrungen haben.

Also bitte etwas Zurückhaltung, beim Absprechen von Kenntnissen anderer.
 
@ Elisabeth,
ich habe mit keiner Silbe etwas von faul geschrieben !
Sicherlich waren die Gründe zum freiwilligen oder erzwungenen Ausstieg vielfältig,jedoch lautete die Begründung in 90% der Fälle auf "ungeeignet" und diese kann man nun interpretieren,wie man will.
Ich hatte auch 2 Leute auf meiner Station und muß sagen,ohne sie schlecht machen zu wollen,daß sie es mit der Pünktlichkeit nicht so hatten. Auch schienen sie recht lustlos zu sein,Aussage einer 31jährigen Frau war :" Das mach ich eh bloß fürs Amt,damit ich mein Geld weiterhin kriege." Gut,ist sicher nicht jeder so,aber ich hab's nunmal so erlebt.

@ renje,
Schon klar,daß es diese Maßnahmen auch in anderen Häusern gibt,jedoch hast Du mit keinem Wort erwähnt,daß Du solche Situationen selbst erlebt hast ! Es erklärt sich eine Meinung viel besser,finde ich,wenn man eigene Erfahrungen schildern und damit seine Meinung begründen kann,somit wird der Beitrag inhaltlich wertvoller,denke ich.
 
Ich möchte ganz klar davon weg, daß H.4-Empfänger nicht in der Lage sein sollen, zu pflegen, weil sie faul sind oder zu wenig Bildung haben.
Möchte aber auch die erwähnen, die sich tatsächlich damit abgefunden haben nicht zu arbeiten und da auch keine Bemühungen mehr zeigen.
Die gibt es eben auch und da brauchen wir garnicht drumrum reden.

Ich möchte aber auch ganz klar sagen, daß unsere Berufssparte, die nun mal nicht jeder machen möchte oder kann und das nicht weil er zu faul oder zu doof ist dazu, momentan doch so die Ecke ist, in der man mal schnell en paar H.4-Empfänger unterbringen kann, denn wir brauchen doch Leute.

Diese Diskussion hatten wir doch schon unter anderem Titel.

Ich sage es nochmal....wir wollen uns und unsere Pflege verbessern und professionalisieren, wollen mehr Anerkennug und Bezahlung.
Und Pflege kann ja auch nicht jeder oder nicht jeder soll sie machen können.
Habe ich hier schon so oft gehört.
Gleichzeitig wird dann gesagt, die Pflege sitzt auf einem zu hohem Roß und darf sich nicht so wichtig nehmen.
Werden wir das erreichen indem wir Menschen in diesen Beruf zwingen, die ersmal keine andere Alternaitve haben?
Also was wollen wir?

Ich bin nämlich davon überzeugt, daß der Großteil dieser Arbeitssuchenden, nicht freiwillig in die Pflege gehen wollen.
Sie machen das weil ihnen keine andere Wahl bleibt.


Es wären ganz viele von ihnen nie auf die Idee gekommen, zu pflegen oder haben es von Anfang an komplett abgelehnt.

Es kann auch nicht sein, daß wir uns...böse ausgedrückt....en paar ungelerne halten, die dann die Arbeiten erledigen, die wir nicht machen wollen oder nicht auch noch machen können.

Der Mensch strebt normalerweise nach Vebesserung und mehr Sicherheiten, auch mehr Anspruch usw., fragt sich also ob ein H.4-Empfänger sich das auf Dauer gefallen läßt, wenn er in eienm anderem Beruf mehr Erfolg hatte, auf Dauer für uns die Hilfsarbeiten machen zu müssen.

Da fühlt der sich doch nicht besser, weil die meisten sich eh schon mies fühlen und das Gefühl haben sie liegen anderen auf der Tasche.
Viele fühlen sich nämlich schlecht, weil doch ein Großteil der arbeitenden Deutschen denkt, die liegen nur auf der faulen Haut und können nichts.
 
Die Anzahl der tatsächlich Unwilligen dürfte sich im Promillebereich befinden. Sie sind zu unterscheiden von denen, dei es einfach net mehr fertigbringen ständige Misserfolge zu ertragen. Eigentlich sollten PKs wissen, dass der Mensch Erfolge braucht um an sich und seine Fertigkeiten dun Fähigkeiten glauben zu können. Stcihwort: Erlernet Hilflosigkeit, Depression, usw..

Und noch einmal: welche Grundpflegetätigkeiten kann ein Ungelernter net übernehmen? Und warum ist es dann möglich eben diese Tätigkeiten an Ungelernte wie Zivis und FSJler zu delegieren?

Argument- Zeit? Ist net relevant solange noch genug zeit da ist um eine Kurve kerativ auszugestalten, Daten von A nach B zu übertragen usw..
Hier zeigt sich nämlich dei Organisationsschwäche der Pflege... ja, net nur die Ärzte haben das Problem.

Argument- mangelnde Empathie? Empathie haben alle Menschen und net nur Pflegekräfte.

Argument- mangelnde Fachkompetenz? Welche Fachkompetenz braucht es, um jemanden "persilrein" zu waschen, einem körperlich geschwächten das Essen anzureichen, jemandem die IKH zu wechseln oder ihn auf den Schieber zu helfen?

Irgendwie fallen mir keine richtigen Argumente ein.

Laut Gesetz soll GUK im Bereich reine Pflege ff. Kompetenzen mitbringen:
...
a) Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege,
b) Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege,
c) Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit,
§ 3 KrPflG Ausbildungsziel Krankenpflegegesetz Gesetz über die Berufe

Hier wird eindeutig prozesshaftes denken verlangt. Und Pflegeprozess... das findest im Alltag nur auf dem Papier, wenn überhaupt- gemäß der Devise: gelesen, gelacht, gelocht. Gepflegt wird nach: das war so, das ist so, das wird immer so sein.

Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Um das KH von narde net zu diskreditieren. Dieses Haus dürfte dann aber eine Bestätigung sein für: es geht tatsächlich.

Elisabeth
 
Ja die bösen Langzeitarbeitslosen, ich warte darauf, dass mal einer zu uns kommt. Eine, die seit längerem arbeitslos war hat sich mal vorgestellt, die Frau hatte diverse Erkrankungen, die durfte nicht mehr als 5 Kilo heben, hatte eine Lese und Rechtschreibschwäche und war schwerhörig, nichts gegen die Frau, aber das wären ihre Aufgaben gewwesen:

Bestellungen schreiben
Telefondienst
Auffüllarbeiten
Aufräumen
geputzte Platze herrichten

Kurz und gut, sie wäre hoffnungslos untergegangen!

P.S.: Dieser Bericht ist eine Beschreibung und enthält keine wertenden Begriffe wie dumm, faul, unfähig, also bitte keine entsprechenden Kommis:nurse::nurse::nurse::nurse:
 
Ist eigentlich schon jemand der hier "pro" diskutierenden drauf gekommen,daß ein Mensch nun wirklich und tatsächlich nicht in der Lage sein könnte,in der Pflege zu arbeiten ?
Diese Argumente,z.B. von Elisabeth,sind schlicht unüberlegt,denn noch hat jeder Mensch seinen eigenen Willen und kann selbst entscheiden,was er tun kann und will.
Wieviele Leute,auch in unserem Beruf,gibt es,die beim Inko-Wechsel nach Stuhlgang würgen und sich fast erbrechen,weil sie den Geruch nicht ertragen ? Wieviele Leute können kein Blut sehen oder vereiterten/vermodderten Verbandsmüll nicht riechen und und und ?
Wer hier allen Ernstes behauptet,die Pflege sitze auf nem hohen Ross und "Hilfstätigkeiten" oder gar Körperpflege könne jeder,hat leider nicht zuende gedacht oder aber hält sich selbst für perfekt !
Einen Langzeitarbeitslosen,der 10 Jahre und mehr zuhause war,mal so mir nichts dir nichts zwangsweise ins Arbeitsleben zu schubsen und das auch noch in einem Bereich,wo es um pflegebedürftige,alte und kranke Menschen geht,kann nur funktionieren,wenn eine Motivation vorhanden ist und die Leistungskürzung ist mit Sicherheit keine Motivation,sondern reine Erpressung und die Leute,die erpressen,haben nicht die leiseste Ahnung davon,was sie dem Langzeitarbeitslosen damit antun,sie befolgen nur hirnlose Vorgaben von hirnlosen Politikern !
Deswegen meine Bitte : Versucht Euch doch bitte in die Lage eines Betroffenen hinein zu versetzen,ihn zu verstehen,bevor Ihr irgendwelche Kommentare abgebt,die man mit nur etwas Überlegung und Empathie ohne Probleme aushebeln kann !
 
@ZNA-Öse- warum glaubst du, dass Langzeitarbeitslose nur motiviert sind, wenn mit Hartz IV-Kürzung gedroht wird? Ich hab da ganz andere Erfahrung gemacht.

Ich bin 30 hochmotivierten Langzeitarbeitslosen begegnet, die sich gefreut haben nach einem SH-Kurs endlich wieder etwas arbeiten zu können.

Von den 30 haben sich 3 dass dann doch entschieden abzubrechen. net jeder kann einen anderen Menschen waschen bzw. IKHs wechseln.

Leider konnten nur 15 übernommen werden. 12 wurden zurück geschickt in die Arbeitslosigkeit.

Vielleicht liegt es daran, dass ich net in deiner Stadt wohne. Vielleicht lebt das Promille, dass es sich in der sozialen Hängematte bequem gemacht hat, in deiner Stadt. Dann kann man selbstredend keine anderen Erfahrungen gemacht haben.

Kennst du eigentlich die Struktur der Gruppe der Langzeitarbeitslosen- wer in diese Gruppe rutscht, unter welchen Umständen?

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth,
wieso versuchst Du,mir das Wort im Mund umzudrehen ?
Ich hab doch glasklar geschrieben,daß die Androhung der Leistungskürzung eben keine Motivation ist...liest Du meine Beiträge überhaupt ?

Und noch was,ich verstehe leider nicht,warum Du mir so aggressiv unterstellst,daß der Prozentsatz an wirklich unwilligen Langzeitarbeitslosen in meiner Gegend vetreten wäre,auf welchem Trip bist Du denn eigentlich ?

Ich argumentiere eigentlich sachlich und mit Erfahrungswerten und gedenke nicht,mich dumm von der Seite anmachen zu lassen,wenn jemandem die Argumente ausgehen oder jemand mein geschriebenes Wort nicht lesen oder verstehen kann :angryfire:!
 
@ZNA-öse:

Ich argumentiere eigentlich sachlich
Ach, sehe ich teilweise etwas anderst.

Eine kleine Auswahl:
nicht lesen können, nicht zu Ende denken, unüberlegt, selbst keine Ahnung, hält sich für Perfekt, auf welchem Trip bist du, mangels eigene Kenntnis etc.

Nicht Aggressiv, keine Unterstellungen?

Sachlich?
Definiere ich anderst!
 
Oh je, hier geht´s ja ab, aber mal ganz im Ernst, ich habe keinerlei Probleme damit, dass Langzeitarbeitslose in die Pflege gehen, wenn sie das auch selbst wollen und sich dafür eignen, das tun sie auch ohne Abitur und Studium.

Wogegen ich mich aber entschieden verwehre, dass man Langzeitarbeitslose irgendwohin steckt, ohne Sinn und Verstand. Nahziel ist es die sozialen Kompetenzen der Arbeitslosen zu stärken und sie dazu zu bringen selbst für ihren Lebensunterhalt aufzukommen.

Das können sie nur, wenn sie eine qualifizierte Ausbildung bekommen, nicht wenn sie einen Minijob haben. Aus meinem privaten Umfeld weiß ich, eine Freundin meiner Schwester, die einen kaufmännischen Beruf gelernt hat war als 400 Euro Jobberin in einem Krankenhaus. Zu ihren Aufgaben gehört es Betten zu reinigen und zu beziehen und das Essen für die Patienten zu bestellen oder sonstige Hilfeleistungen und Botengänge. Einen Vollzeitjob hat man ihr nie geboten. Als mal eine Mitarbeiterin für den Empfang gesucht wurde bekam sie eine Absage, weil sich die Krankenhausleitung einbildete, die ideale Kraft für den Empfang hat eine Ausbildung oder Berufserfahrung im Hotel und Gaststättengewerbe. Die Frau ist heute noch Minijobberin, bis zum Juli, das läuft das Projekt aus und sie ist noch keinen Schritt weiter.

Danach wird eine neue Kraft eingearbeitet und darf ein Jahr etwas dazuverdienen, wenn sie es so lange aushält und nicht zu oft krank ist...

Was Renje und ZNA Öse betrifft, ist zwar nett euch zu lesen, ihr kommt aber meilenweit vom Thema ab...:nurse::nurse::nurse:
 
18.04.2011
Billiglöhner
Von der Leyen will Zuschüsse für Ein-Euro-Jobs kappen

Hamburg - Ein-Euro-Jobs sollten Langzeitarbeitslose wieder an den Jobmarkt heranführern - tatsächlich machen die Billiglöhner manchem Jobsuchenden die reguläre Stelle streitig. Jetzt will das Bundesarbeitsministerium gegensteuern: ... .
...
Ein-Euro-Jobs wie Parkpflege, Hausmeisterhilfe in Schulen oder Hilfe in Altenheimen waren lange ein beliebtes Einsatzgebiet für Langzeitarbeitslose. In Spitzenzeiten hatten über 300.000 Arbeitslose solche Jobs. ...
...
Billiglöhner: Von der Leyen will Zuschüsse für Ein-Euro-Jobs kappen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

Da dürfte so manche Einrichtung net nur Probs haben wegen der zukünftig fehlenden Zivis.
Bei allen löblichen Überlegungen der Ministerin... wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld.
Es wird wohl so werden wie bei den Putzfrauen in den Schulen meiner Stadt. Dort hat der Wegfall der 1-Euro-Jobber zu einer Verschlechterung der Qualität geführt. man fordert jetzt Eltern und Kinder auf, selbst aktiv zu werden.

Übertragen auf die Pflege- da wird so mancher Angehörige ein langes Gesicht machen... und fordern, dass die PK etwas schneller arbeitet, damit alles wieder im geforderten Rahmen erfolgt.

Vielleicht kann ja jemand Fr. v.d. Leyen mal die Funktionsweise eines Staates erklären, in dem es zuerst um den Profit geht und dann um den Rest. Sie scheint da noch einer gewissen Sözialromantik anzuhängen.
*grübel* Aber vielleicht geht es auch den Topf "Arbeistlosenhilfe" und der droht leer zu laufen. Und weil man ja die Abgaben net erhöhen will, versucht man es auf diesem Wege. Hilfsjobs- da kann man drauf verzichten. Geht ja net um wirtschaftlich wichtige Arbeiten sondern eher um Dienstleistungen.

Elisabeth
 
Lieber Renje,

zum Thema Sachlichkeit......Du kannst es aber auch ganz gut.

Um es nochmal zu sagen...viele kommen ja aus einem ganz anderen Beruf den sie vielleicht ursprünglich sehr gerne ausgeübt haben.

Sie aber in eienem Beruf zu schieben, den sie sich nicht vorstellen können, kann nicht die Lösung sein.

Es ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache, daß man Langzeitarbeitslose ohne weitere Ausbildung irgendwo parkt.

Darum geht es doch...sie werden so nicht weiter kommen.

Wenn ich einen Beruf ausübe, dann weil mir der Beruf doch spaß macht und ich weis, daß ich ihn in jeder Hinsicht auch mit allen Nachteielen gut ausüben kann.

Ich habe mich also dazu entschlossen.

Fakt ist, daß sich viele einfach irgendwo reingezwängt fühlen ohne es auch wirklich machen zu wollen.

Sicher weniger, weil wir die die diesen Beruf gelernt haben, denken, die könnten das nicht.

Jemand der von der Arge abhängig ist, hat die Wahl eben nich so ohne weieres.
Es geht doch darum, daß ich irgendwann wieder Arbeit bekomme, mit der ich meinen Unterhalt bestreiten und dauerhaft bleiben kann.

Für den Rest bis zur Rente, Hilfsarbeiten als ungelernte Kraft zu machen, bei dennen ich auch nie die Chance habe gut zu verdienen und vielleicht auch wieder aufzusteigen, ist doch keine Lösung.

Das macht mich unzufrieden und auch meine Kollegen, die sich auf mich verlassen wollen.

Und da liegt der Hund begraben.

Es geht nicht darum, daß diese Menschen unfähig sind Krankenpflege auszuüben sonder, daß wir hier in unserem Bereich sicher nicht selten mit Menschen konfrontiert sind, die sich in der Pflege oder auch nur an einer Örtlichkeit, an der Pflege stattfindet nicht wohlfühlen und nicht wie gewünscht weiter kommen.

Hätten wir nicht viele kranke und alte Menschen und wir könnten aus irgendwelchen Gründen nicht mehr in der Pflege arbeiten, wären wir etwa glücklich darüber, dann nur vielleicht putzen oder Botengänge machen zu dürfen?
Damit meine ich, wir sind in einem anderen Bereich in anspruchsvoller und verantwortlicher Weise beschäfigt gewesen.

Wobei ich ganz klar sagen will, daß Botengänge und Reinigungen ebenfalls Aufgaben sind, die gemacht werden müssen und den Menschen der das für uns erledigt, unverzichtbar machen.

Also keineswegs abwertend gemeint.

Nur wird sich jemand, der vorher in einem anderen Bereich eine gewisse Kompetenzstufe, Verantwortungsstufe.....wie auch immer inne gehabt hat, damit nicht auf Dauer wohlfühlen.
 
An der ganzen Idee stören mich nicht die H4-Empfänger, sondern dass die Politik immer solche 0815 Ansätze als Lösung für Pflege-Notstand anbietet.
Es gibt nun keinen Arbeitszwang in D. Warum sollte jetzt auch einmal etwas funktionieren, was bisher nicht funktioniert hat?
Ich sehe jetzt nicht Millionen von H4-Empfängern im Gesundheitswesen. Und offensichtlich, wenn sie eine Chance bekommen, scheint die Arbeit nicht attraktiv genug zu sein.
Hier liegt also ein grundlegendes Problem vor.
Also der Ansatz fängt am falschen Ende an.

Um meine Arbeit zu erleichtern bedarf es neue Strukturen. Es wird nicht helfen mehr Füße einzustellen, wenn die Köpfe fehlen. Es ist unrealistisch zu erwarten neue ungelernte Mitarbeiter können ohne Anleitung und Einarbeitung ihr Arbeitspensum erledigen. Wer und wann soll die aber anleiten?

Es gibt keine Vorbehaltsaufgaben für die Pflege. Wenn die Fachkräfte nur schwammige Aufgabenbeschreibung haben was sollen die Hilfskräfte übernehmen. Delegation der Aufgaben ist derzeit nicht der Inhalt einer Pflegeausbildung.

Meiner Meinung nach muss also erstmal ein gesetzlicher und struktureller Rahmen erzeugt werden. Dann kann man sich darüber unterhalten wie man dem Personalmangel entgegen wirkt.
 
Es ist traurig wie hier Hartz4 Empfänger in einen Topf geworfen werden. Daher möchte ich mir die Mühe machen und ein paar Daten zusammensammeln, was in dem Topf Hartz4 denn so alles drin steckt - Quellen in Klammern:

8% der deutschen Bevölkerung hockt in dem Hartz4 Topf (Deutscher Landkreistag, Bundesagentur für Arbeit) - übrigens in Berlin ist der Anteil z.B. 3mal so hoch wie in Bayern

43% Alleinerziehende Mütter (Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB 2008)

80 Prozent der ALG II Empfänger waren dazu bereit, eine angebotene Beschäftigung kurzfristig anzunehmen. (im Jahr 2008 Quelle: DIW)

Es gibt 3,9 Millionen Arbeitslose aber 5,3 Millionen Hartz 4 Empfänger, 1/3 der Arbeitslosen sind _nicht_ auf ALG2 angewiesen. Damit sind es "nur" 2,6 Millionen arbeitslose Hartz4 Empfänger. Die Hälfte der Hartz4 Empfänger arbeitet - verdient aber nicht genug! (Jahresbericht Arbeitsmarkt 2007)

48,8% (im Jahr 2010) aller Klagen gegen Hartz4 Bescheide waren erfolgreich (Deutscher Bundestag , Drucksache 17/1095)

60% haben keinen Migrationshintergrund.(Presse- und Informationsamt der Bundesregierung)

Nur 2,7 % der Empfänger waren (2007) von Sanktionen betroffen (Quelle: Haufe Sozialversicherung)

Diese Liste kann ich sicher unendlich weiter führen, viel wichtiger ist mir jedoch, dass sich jeder bewusst wird, dass es jeden treffen kann und das ein Hartz4 Empfänger in der Regel ein ganz normaler Mensch wie jeder andere ist.

Ich selbst bin "Ex- Hartzer" und nun in der Ausbildung zur GuKP. Obwohl ich Akademiker bin (und mehrere Jahre erfolgreich in meinem Beruf gearbeitet habe). Die erste Schublade: Alleinerziehend, ist meine - was nie ein Problem darstellte, bis meine Tochter ernstlich und schließlich chronisch krank wurde. ALG 1 ist für die Dauer von 12 Monaten 60% des ehemaligen Netto Gehaltes. Der Unterschied zwischen ALG1 und Hartz4 war in meinem Fall dann noch einmal 1200 Euro weniger im Monat (Kindergeld, Unterhalt- alles wird abgezogen). Ich habe mehr in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt, als ich in den 12 Monaten wieder bekommen habe!

Das das der finanzielle Ruin bedeutet dürfte jedem klar sein- nur leider habe ich in meinem Top-Klasse-alles-prima- Job mit einem kranken Kind, weiblich und alleinerziehend keine Anstellung mehr gefunden. GuKP ist für mich garantiert keine Berufung und alles andere als mein Traumberuf (auch wenn ich gerne mit Menschen zusammenarbeite). Aber die Garantie auch als Frau mit Kind und mit Wunsch nach Teilzeit eine Arbeit zu bekommen wiegt das nun einmal auf und findet sich so wohl in keinem anderen Beruf wieder.

Die Entscheidung meine gesamte bisherige Ausbildungs-und Berufslaufbahn mal so eben wegzuschmeißen ist nicht mal eben so entstanden, sondern aus hoher Not heraus, um da herauszukommen.
Es ist nicht nur die Armut (ich habe gehungert um unseren alten Hund nicht abgeben zu müssen), sondern auch die Behandlung seitens der Ämter. Kleines Beispiel: Als ich ALG2 beantragt hatte, wurde mir für die Zeit der Formularaushändigung (was in verschiedenen Büros erfolgte) der Personalausweis abgenommen - damit ich nicht ohne komplette "Meldung" zwischendrin "abhauen" kann.... ich war zu dem Zeitpunkt fassungslos - was mir leider noch oft passieren sollte bis ich es (was mich noch fassungsloser machte) als normal empfand.

Entschuldigt dass es so lang geworden ist. Ich bin nicht für den Hartz4 für Zivi Ersatz. Wer sich dafür entscheidet sollte das bewusst tun und auch wollen (und entsprechend bezahlt werden) und nur weil es sich evtl. jemand nicht vorstellen kann und deshalb 1001 Krankheiten und Wehwechen auspackt beim Vorstellungsgespräch - heißt das nicht, dass er nicht arbeiten will. Nur eben nicht in diesem Bereich. Und diese Freiheit sollte jedem gelassen werden.
 
Noch mal so ein Gedanke von mir, der jetzt auch mit dem Thema zu tun hat, wenn ich arbeitslos wäre würde ich alles dran setzen, wieder eine Arbeit zu bekommen, denn ich will für mich selbst sorgen.
Jeder HartzIV Empfänger wird von der Allgemeinheit mit unterstützt, da aber immer weniger Leute arbeiten und die Empfänger von HartzIV auf Dauer auch nicht deutlich weniger werden muss man einfach mal sagen, wer arbeiten kann der soll, aber nicht Minijobs die meist nur eine kurze Zeit laufen.
Jeder sollte so viel verdienen, dass er/sie von dem verdienten Geld leben kann.
Je länger jemand arbeitslos ist, je weitreichender sind die sozialen Folgen. Kinder von Langzeitarbeitslosen die in einer strukturschwachen Region leben sind beispielsweise signifikant häufiger Schulverweigerer.
 

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