Handhabung PEG und Antidekubitussysteme?!

mikko1512

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exam. Krankenschwester
Hallo!

Ich hätte mal zwei Fragen:

1. Wie handhabt ihr es mit der Lagerung auf Antidekubitussystemen?
Also, ich habe meine Ausbildung zur Krankenschwester vor sieben Jahren gemacht, und da war es so, daß man auf Antidekubitusmatratzen (Wechseldruckmatratzen) nur zur basalen Stimulation lagert oder bei stark Dekubitusgefährdeten Patienten und so wenig wie möglich Lagerungshilfsmittel (Kisse, Felle,...) benutzt!
In unserem Pflegedienst werden die Betten mit tausend Kissen, gerollten Handtüchern, Fellen, Fersenschonern,... zugebannst-und das bei Patienten, die sich selbst noch bewegen können?:-?

2. Bleiben bei Euch die Klammern am PEG Schlauch auf oder zu?Unsere Patienten kommen da mit unterschiedlichen Arztmeinungen nach Hause!

Vielen lieben Dank für Eure Antworten
 
Hallo,
zu 1. Wir lagern unsere Patienten in der Klinik auf Antidekubitusmatratzen mit kleinen Kissen (schätze, die haben eine Größe von 30x30 cm).

zu 2. Welche Klammer bei der PEG meinst Du denn? An der Platte oder am Ende des Schlauches, wo man die Nahrung anhängt?
 
Tachchen,


Lagerungen sind individuell zu entscheiden, man sieht ja nach welcher Zeit Rötungen auftreten und kann entsprechend intervenieren sowie an hand dieser Erhebung zukünftige Lagerungsintervalle erheben.
Felle sind nach meinem Ausbildungsstand einfach nur Keimschleudern und gehören für mich nicht mehr ins Bett oder an den Patienten.
Grundsätzlich gilt auch bei Lagerungsmaterialien :
"So wenig wie möglich, so viel wie nötig."
Ich denke mal viele Patienten kann man mit 2 Mittelgroßen Kissen lagern. Jedenfalls ist das so meine Erfahrung.

Die Klemme an der PEG ist nur zum verschließen der PEG beim Wechseln von Nahrung auf Flüssigkeit oder umgekehrt, etc. Beim geschlossenen Luer Lock Ansatz ist die Klemme offen zu lassen, da es sonst zu Abknickungen und Brüchen im Schlauchmaterial kommen kann und die PEG bei körpernahem Verschluss vielleicht sogar eine endoskopische Neuanlage erfordert, da man den PEGSchlauch nicht mehr kürzen kann.
Ergo schließt man die Klemme, wenn man sie schließt immer kurz hinter dem Luer Lock Ansatz der PEG, aber auch dort immer leicht variieren (also nicht immer an derselben Stelle schließen).


Hoffe mal das hilft dir weiter. :P

Greez
Dennis
 
Lagerung bei Antidekubitussystemen ist erforderlich zum Zwecke der optimalen Belüftung der Lunge und als Habituationsprophlaxe.

Elisabeth
 
Hallo,
beim Lagern gilt bei uns auch so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Da schon über´s meiste geschrieben wurde, sag ich noch mal was zu Fersenschoner: weg damit - soll man nicht mehr nehmen da sie viel Druck ausüben und mehr schaden als nutzen anrichten. Wade weich lagern und Fuß frontal stützen (soll man sowieso wegen Spitzfuß) so das die Ferse frei liegt.
 
Danke für Eure Antworten!

Eure Ratschläge entsprechen ja auch meiner Meinung, nur leider wird das bei uns (wie gesagt ambulanter Pflegedienst)immer wieder falsch gemacht (recht mobile Patienten werden gelagert wie frische Schlaganfallpatienten-können sich nicht mehr ausreichend bewegen und somit hat man ja auch wieder ein höheres Kontrakturrisiko,...Die Matratze kann nicht mehr richtig arbeiten durch die vielen Felle und Kissen!)
Seit zwei Jahren bin ich nun am reden und reden und es ändert sich nichts!
W*****einlich liegt es daran , daß auch ungelernte Kräfte die Lagerungen durchführen und dann eben lieber zu viel als zu wenig machen wollen!

Bei der PEG sagt der eine Arzt sie soll aufbleiben (die Gründe habt ihr ja schon genannt )der andere Arzt sagt, daß sie zu bleiben kann-man soll nur die Position der Klemme wechseln,der andere sagt, das alles Quatsch ist,...
Bei den Angehörigen kommt es nicht so gut an, wenn man sagt, daß die Klammer aufbleiben soll und der Arzt hat das Gegenteilige gesagt!

Und genauso ist es auch bei der Lagerung: der eine Lagert so und der andere so-das verunsichert Patient und Angehörige!!

Wie macht ihr das?Wir haben das schon so oft auf Dienstbesprechungen als Thema gehabt!
Es müssen Standards her-wobei aber auch wieder jeder Patient ein Individuum ist !!??:gruebel:
 
Tachchen,


ich hatte schon einmal in einem anderen Thread über den Pflegeleitfraden Perkutane Sonden von Fresenius Kabi geschrieben, den man über die Homepage beziehen kann. Nur um diesen mal als Anhaltspunkt zu verwenden, wird dort klar beschrieben, dass die Klemme nicht dauerhaft verschlossen sein soll (aus den oben genannten Gründen). Nach der Definition in diesem Leitfaden wird eine Schädigung des PEG - Schlauchs durch die Klemme als Pflegefehler beschrieben.
Unter anderem müsste dies auch im Pflege Heute mit offener Klemme beschrieben sein, jedenfalls in der 2. Auflage ist das meines Wissens so.

Warum lagert man mobile Patienten?? :schraube:

Ein Standard ist in der Regel gut, vorrausgesetzt den liest auch jemand. :P

Eine dauerhafte frontal Stütze des Fußes endet auch nicht in einer Spitzfußprophylaxe sondern in einer Förderung, man sollte, wenn man diese Stütze verwendet eine Lagerung mit und die nächste wieder ohne Stütze machen, aber das wirksamste Mittel ist natürlich die Bewegungsübung.

Lagerungen sind natürlich nicht nur individuell Patienten sondern auch Pflegekraft abhängig, was ja nicht zwingend etwas schlechtes bedeutet.
Wie schon erwähnt, manchmal ist weniger mehr! :P


Greez
Dennis
 
Fuß frontal stützen (soll man sowieso wegen Spitzfuß)
Eben nicht, "Gewalt erzeugt Gegengewalt" sagten die Ärzte* - will heissen, der Pat drückt gegen das Hinderniss das er spürt - fördert eher einen Spitzfuß...



*Die Band mein ich ^^
 
Eben nicht, "Gewalt erzeugt Gegengewalt" sagten die Ärzte* - will heissen, der Pat drückt gegen das Hinderniss das er spürt - fördert eher einen Spitzfuß...
Hallo Maniac,

ist ja interessant, wie macht ihr das?
 
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