Häusliche Intensivpflege: Erfahrungen mit Patienten und Angehörigen

@FLORA.BLEIBT Na mal schauen wie lang ich das überhaupt durchhalte. Denn im März sieht es zurzeit nicht besser aus. Dann läuft wenn mein Kollege zurück käme... Nur der normale Dienst weiter... und das steckt man ja nicht einfach so weg.
 
@stormrider wahrscheinlich nie....
Ich hab nur gerade mit nem Kollegen geschrieben dass mir niemand böse sein darf wenn ich die Reissleine ziehe und Nein sagen wenn das über längere Zeit so gehen soll... Dann bleibt halt nichts anderes über als das der Patient ins Krankenhaus muss...
 
@stormrider wahrscheinlich nie....
Ich hab nur gerade mit nem Kollegen geschrieben dass mir niemand böse sein darf wenn ich die Reissleine ziehe und Nein sagen wenn das über längere Zeit so gehen soll... Dann bleibt halt nichts anderes über als das der Patient ins Krankenhaus muss...


Aber das ist dann nicht Deine Schuld!!
 
In der Pflege arbeitet man mit dem sozialen Gewissen der Mitarbeiter und sozialer Erpressung, ohne wäre das System lange kaputt.

Die Pflegenden müssen endlich lernen "nein" zu sagen und für sich selbst zu sorgen. Von woanders wird keine Hilfe kommen.....
 
Ja leider ist es so... mein Kollege sagte selbst das wir das machen ist freiwillige Sache von uns und guter Wille von allen Beteiligten.
Wenn ich das nicht kann und nicht mehr möchte ist das eben so und man muss schauen was man macht.
Ich hab im Dezember 200 Stunden gearbeitet. Im Januar waren es zwar nur 136 aber weil ich 5 Tage Urlaub hatte. Im kurzen Monat Februar bin ich jetzt bei 188Stunden.
Im gesamten hab ich seit Mai letzten Jahres über 200 Überstunden angesammelt. Das ist schon bisschen was
 
Kleenes87, du tust was du willst. Das System Erpressung funktioniert wegen dir.
Du hast ja gesagt, also hör auf zu jammern. Niemand hat dich gezwungen, es war deine Entscheidung. In deinem Betrieb kennen sie dich genau.
Seit ich nein sagen gelernt habe, erlebe ich erstaunlicherweise mehr Respekt mir gegenüber.
Stell dir vor, ich habe kein schlechtes Gewissen, weder den Pat. noch meinen Kollegen gegenüber, die Welt dreht sich weiter, der Betrieb auch, die Patienten werden weiter versorgt, meine Kollegen sind nicht zusammengebrochen und mir geht es besser.
Ich habe die Verantwortung an die zuständigen Stellen zurückgegeben.
Allerdings war ich zu dem Zeitpunkt auch schon 45 Jahre alt - und kaputt und ausgebrannt.
 
Ja aber warum machst du da mit????
Ich habe für so etwas kein verständnis.
Wie soll sich so auch nur annähernd etwas ändern bitte? Dein chef freut sich, leicht verdientes Geld und personal eingespart...

man man, wann wacht unser Berufsstand endlich mal auf??
 
Dann bleibt halt nichts anderes über als das der Patient ins Krankenhaus muss...
Du kannst überhaupt nichts dafür und du mußt nicht immer die Welt retten. Niemand, weder dein AG noch Angehörige eines Patienten werden sich um dich kümmern wenn es dir aufgrund der enormen Arbeitsbelastung schlecht geht. Du alleine trägst die Folgen, gesundheitliche und vor allem auch finanzielle, wenn du z.B. aufgrund der enormen Belastung arbeitsunfähig wirst.

Dein AG ist verpflichtet, für ausreichend Ersatz zu sorgen. Er hat dafür zu sorgen, dass das Arbeitszeitgesetz eingehalten wird. Personalmangel ist keine Katastrophe sondern ein planerisches Desaster wofür der AG verantwortlich ist.

Wenn der AG seine Hausaufgaben nicht macht, mußt du das nicht ausbügeln.

Menschen wie du sind maßgeblich daran beteiligt, das die Situation am Arbeitsplatz in der Pflege oft derart schlecht sind. Mache dir das doch mal klar.

Ich möchte wetten, dass dein AG ganz schnell Ersatz ordert, wenn ihr ihm mal alle die Zähne zeigt. Der freut sich nur über jeden dummen der dafür sorgt, das sein Portemonaie gut gefüllt ist. Aber deins bleibt leer.

Wie gedenkt der Gute eigentlich die Überstunden auszugleichen?
 
@stormrider die Überstunden werden ausgezahlt. Klar ist der AG dafür zuständig für Ersatz zu sorgen. Aber es sind keine Examinierten Kräfte mehr da. Selbst die Pflegedienste der Konkurrenz finden nichts mehr...
Daran hängt es ja. Er hat versucht eine Pflege abzugeben... Geht aber auch nicht da die anderen Pflegedienste auch keine Teams haben um jemanden zu versorgen....
 
Und warum ist das so?
Weil kleiner Bock hat unter solchen Bedingungen zu arbeiten.

Du hast leider nichts verstanden.
 
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@Toolkit das Problem dabei ist das die Krankenkassen mittlerweile knebelverträge machen. Meinem Patienten zum Beispiel können wir erst im September das erste mal kündigen.
Ganz so einfach ist es nun doch nicht
 
@Kleenes87 Wurde dein Chef gezwungen so einen Vertrag zu unterschreiben? Oder wusste er, worauf er sich einlässt?
 
@Toolkit das weiß ich jetzt natürlich nicht so genau. Da war ich nicht dabei.
Fakt ist dass er letztes Jahr 3 Pflegen angenommen hat. Die 3 hätte er besser gelassen. Dann sind noch krankenscheine... Mutterschutz und 2 Kündigungen dazu gekommen... Das rappelt sich...
 
@stormrider die Überstunden werden ausgezahlt. Klar ist der AG dafür zuständig für Ersatz zu sorgen. Aber es sind keine Examinierten Kräfte mehr da. Selbst die Pflegedienste der Konkurrenz finden nichts mehr...
Daran hängt es ja. Er hat versucht eine Pflege abzugeben... Geht aber auch nicht da die anderen Pflegedienste auch keine Teams haben um jemanden zu versorgen....

Merkst du es nicht selbst, du argumentierst hier im Thread mit den Aussagen deines AG. Du musst deine Denkweise komplett verändern. Warum nimmt dein AG diese vielen Fälle an? Weil er Pflegekräfte wie dich hat, die sich seine Verantwortung überstülpen lassen! Ihr bekommt die Stunden nur ausgezahlt und keinen Freizeitausgleich? würde ich niemals akzeptieren. Für die Personalversorgung ist alleine der AG zuständig und sonst niemand. Niemand, ausser ihm selbst, muss dafür sorgen, dass ausreichend Personal da ist.

Die Krankenkassen machen keine Knebelverträge, die Pflegedienstbetreiber unterschreiben die doch. An den Intensivpatienten ist schön viel Geld zu verdienen oder was soll der sonst der Grund sein warum diese Pflegedienste und Beatmungs-WGs wie Pilze aus dem Boden schiessen? Menschenfreundlichkeit gegenüber den armen Patienten? Und darüber vergisst man dann die Mitarbeiter!

Warum soll irgendjemand die Pflege noch ernst nehmen, viel zu viele lassen sich für ein knappes Gehalt ausnutzen....., ich versteh es nicht!
 
Ganz ehrlich. Mich regt sowas auf und zwar das VERHALTEN der TE. Ich schreib extra Verhalten. Die TE selber regt mich nicht auf. :-)

Wie in Gottes Namen soll da oben überhaupt irgendwas ankommen? Kollegen die sich "SO" verausgaben könnte ich den ganzen Tag mit dem Kopp aufm Tisch kloppen. Es gibt dort Menschen die kämpfen für uns und diese werden von Kollegen die es nicht aushalten mal "NEIN" zu sagen untergraben.

Mir geht es auch nicht gut wenn ich NEIN sage, aber ich halte das aus. Das die Patienten unversorgt sind und meine Kollegen sich 4Teilen müssen ist nicht meine Schuld sondern die Schuld von denen da Oben. Wenn ich zuhause krank im Bett liege oder PRÄVENTION betreibe und nicht den Xten Dienst annehme schütze ich mich, ich halte mich und sekundär meine Arbeitskraft erhalten. Ich bin nicht bereit mich von irgendwelchen Schnöseln, die im Geld schwimmen verheizen zu lassen. Und das passiert hier gerade. Und da rede ich nicht von der PDL. Die sitzt nur zwischen den Stühlen und ****t den Druck in der Regel nach unten weiter.

Wann wird endlich Pflege ein echtes Problem für Geschäftsführer, Investoren und Politiker? Und auch Pflegekasse und Krankenkasse. Nämlich wenn die Heime, Ambulanten und Krankenhäuser nichts mehr kompensieren können und diese gezwungen sind zu handeln. Dann wenns denen an den aller Wertesten geht. Dazu kommt es aber nicht weil es immer welche gibt die einspringen und den armen Patienten nicht ins KH gehen lassen wollen. Als dank dafür dürfen sie sich noch den ganzen Rotz anhören, den sich eigentlich andere anhören sollten und ins Handwerk fuschen lassen. Ich sag da gerne "Wenden sie sich da bitte an die Leitung" Und wenn ich es ganz witzig machen will und weiß meinen gegenüber versteht den Scherz schiebe ich noch hinterher "Ich hier nur putzen"
Also man kompensiert und unterstützt hier nicht nur eine wahnsinnige Misswirtschaft sondern hält den Leuten auch noch schön die Beschwerden vom Leib. Und dafür verlangt man sogar nur nen Hungerlohn. Also für nen BWLer ist das hier der absolut bequeme Dukatenesel. Ab und zu wiehert er mal, aber das ist OK so lange er seinen Arbeit macht. Und gerade in solchen Sektor lässt sich so unverschämt viel Kohle verdienen... Wie sagt man so schön "jeden Tag steht ein Dummer auf" Leider ist das hier so.

Mir geht auch das kollektive geheule und gemotze auf den Keks. In meinem letzten Einsatz mußte ich mir das zur jeder Übergabe anhören und die ganze Schicht über. Jeden verdammten Tag. Da war ich froh wenn ich alleine einen Pat. versorgt habe.

Also kommt zu den Anforderungen im Job, das Gemotze der Pat., Angehörigen, Kollegen etc. Und wo ist der Geschäftsführer der sich das anhört? Also in meinem Haus hab ich den noch nie gesehen. Stattdessen zieht man sich gegenseitig schön runter. Manchmal weiß ich gar nicht was schlimmer ist: die Arbeit oder die emotionalen Wutreden der Kollegen, die reiben mich nämlich auch auf.

Oder auch schön, vor dem MDK Besuch noch unter letzten Dampf auf dem Kessel die Station auf Vordermann bringen. Aber Hauptsache man hat den Kühlschrank mit Pudding und Yogurt voll. DAs sicher die gute Note obwohl man selber am Stock geht und den Bewohner die Suppe aus der Hose läuft.

Ich bin seit 4 Tagen wieder in der Schule und könnte im Dreieck springen. Da macht sich ein Lehrer die Mühe und versucht den Zusammenhang zwischen der Pflege, den Problemen der Pflege und deren eigenes zutun zu diesen Problemen, zu erklären und gerade mal 2 Schüler, darunter ich, beteiligen sich überhaupt am Unterricht. Anschließend wird sogar klar was man dagegen unternehmen kann und am Ende stehen die Schüler da und wissen nicht was sie dagegen unternehmen sollen, fanden den Unterricht tot langweilig und beschweren sich das man sie mit sowas überhaupt behelligt, das ist ja so unwichtig.

Oder heute: unser Kursleiter gibt den Termin zur Mitarbeiterversammlung bekannt und schiebt im gleichen Atemzug hinterher "da brauchen sie nicht hingehen, das ist nicht so spannend" Das die Azubis aktuell erhebliche Probleme in unserem Betrieb haben ist unwichtig. Da wird man mehrfach von seine Station zum aushelfen wegzitiert obwohl man 2 Tage später dort Prüfung hat. Aber das ist ja nicht so spannend für ne Mitarbeiterversammlung. Azubis sind ja keine Mitarbeiter...
 
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Reaktionen: amezaliwa und Toolkit
@InetNinja
Im Gewissen Maße hast du schon recht.
Ich glaube sowieso nicht dass das lange funktioniert...
 
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Reaktionen: Elfriede
Ab nächsten Monat geht es bei uns aufwärts. Eine Versorgung ist gestorben und das Team dort wird aufgeteilt. Das heißt wieder mehr freie Tage für uns alle :sdreiertanzs:

Wenn der Chef jedoch ne neue Versorgung annehmen würde obwohl es an allen Ecken und Enden fehlt wäre ich definitiv raus. Das hab ich schon zu Kollegen gesagt.
 

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