Gewalt und Erniedrigung in der Notaufnahme

im zweifel deeskalation und ggf. die flucht ergreifen. für eskalation sind wir nicht ausgebildet und da wirst du auch mit reizgas ziemlich sicher den kürzeren ziehen wenn einer austickt...

dafür gibt es je nach klinik einen sicherheitsdienst oder die polizei.

reizgas als kitteltaschenequipment für pflegepersonal, davon halte ich null..
 
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Grundsätzlich ist so ein Spray, wie eine Waffe zu behandeln. Und eine Waffe beruflich zu tragen erfordert eine Ausbildung, über welche wir nicht verfügen. Daher ist das Spray mehr Gefährdung als Schutz. Übrigens nicht nur in den Notaufnahmen ist das ein Thema. Auf meiner Station wird körperlicher Enzug durchgeführt. Bei uns rasten regelmäßig Leute aus. Absperren, retten was geht, abhauen.
Polizei anrufen.
 
Ich hab seit Jahren immer Spray dabei und würde es bei Gefahr für meine
körperliche Unversehrtheit auch sofort einsetzen.
Da frag ich auch nicht nach Erlaubnis.
Ich hab im Dienst allerdings auch keinen, den ich mal eben rufen kann und ich hatte
nachts schon ein paarmal Hausgäste, die eigentlich nicht ins Haus gehörten.
Wichtig ist, dass man Spray hat, was nicht zu breitflächig sprüht, wenn man im Raum ist
und dass man es sofort einsetzt, wenn es wirklich nötig ist.
Vielleicht hat man dann noch eine Chance, aus der Situation raus zu kommen, wenn
man nicht mehr abhauen kann.
Bisher hab ich es zum Glück noch nie gebraucht und hoffe, das bleibt auch so.
Was man in einer Notsituation auch noch machen kann, einen Feuermelder einschlagen.
Das wird bei uns immer in den Fortbildungen gesagt.
 
@ZN-Ator: keiner sprach von Reizgas sondern von Reizspray und das könnte auch eine Pfefferspray sein.

- Rettungsdienst bleibt so lange, bis der Arzt vor Ort ist, damit man nicht alleine ist mit dem aggressiven Patienten
Das ist aber nicht Aufgabe des RD, der ja damit blockiert würde, je nachdem wie lange der Arzt bräuchte. Das kann mal funktionieren ist aber nichts Zuverlässiges.
Da müsste sich das KH schon selbst was einfallen lassen.

Nun ich habe auch immer ein Pfefferspray in der Tasche. Dazu brauche ich keinen Waffenschein und keine Ausbildung. Darf jeder mit sich führen, heißt ja offiziell - Hundeabwehrspray.
 
Liebe flora,
ich darf ALLE gebotenen, erforderlichen Mittel einsetzen wenn es sich um eine Notwehrsituation handelt um mich gegen einen Angriff auf mein Leib und Leben verteidigen muss.
 
das ist völlig korrekt. wenn tatsächlich eine notwehr laut gesetz erfüllt ist. dies im zweifel zu beweisen ist allerdings nicht immer ganz einfach (Google mal, ganz interessant). ansonsten ist der tatbestand einer schweren KV erfüllt.

warum du ein tierabwehrspray in der klinik dabei hast, in der sicherlich keine gefahr von tieren ausgeht, diese frage muss man sich ggf. durchaus dann auch vom richter gefallen lassen..

privat kann man da sicherlich anners argumentieren aber im job... puuuhhhh.

diese ganzen abwehrsprays erwecken meines erachtens eine falsche sicherheit.
 
Es ist erlaubt im Rahmen der Notwehr auch ein Tierabwehrspray zu haben, mit sich zu führen und unter den gesetzlichen Bestimmungen zu benutzen.

AAAAAAAAber die Notwehr muß angemessen sein. Und da kann man sich gaaaaaaanz schnell ins Gehege kommen.

Übrigens rate ich driiiiingenst vom benutzen in geschlossenen Räumen ab. Selbst draußen im Freien macht euch das selber fertig und ihr gefährdet andere. (Ich hab meins gerade eben draußen im Freien mal eben kurz betätigt. Wollte wissen wie konzentriert der Strahl ist...alter Schwede... schnief, heul, hust... ich Idiot :schraube:) Das Zeugs will ich nicht ins Gesicht bekommen.

Sich damit adäquat zu verteidigen... Puh eher unwahrscheinlich. Ich denke jeder der das Benutzen will, sollte sich das selber mal ins Gesicht sprühen ;) Denn ich denke die Wirkung wird ganz schön unterschätzt. Lasst die Finger davon und denkt dran, alles was ihr mitbringt kann ein anderer gegen euch verwenden ;)

Nebenei bekommt jeder der anwesend ist auch etwas Aerosol ab. Das wird keine Freude für einen selber... Lieber lernen Situationen ordentlich zu bewerten und sich rechtzeitig zurück zu ziehen.

Gruß von der schniefenden und niesenden InetNinja
Warum muß ich eigentlich immer alles ausprobieren???
 
Zuletzt bearbeitet:
dass die Benutzung in geschlossenen Räumen total bescheuert ist, davon mal ganz abgesehen.. ^^
 
dass die Benutzung in geschlossenen Räumen total bescheuert ist, davon mal ganz abgesehen.. ^^

Mein Mann behauptete vorhin das währe kein Aerosol und der Strahl so gebündelt das man davon selber nichts abbekommt, das könnte sich gar nicht so sehr verteilen. Nur wenn man näher als ein Meter dran steht. Ich wieder rum hatte die These aufgestellt das man andere drum herum mit gefährdet. Rate mal wer hier mit heult... :lol1::lol1::lol1::lol1:

Erfahrung fürs leben gemacht. :sdreiertanzs:
 
ich hab auf RD seite schon mehr wie eine schule evakuiert weil irgend so n spezialist meinte er muss in der schule mit reizgas hantieren.. ^^

kommt immer wieder vor....
 
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Wir hatten die Diskussion zwischen (CS Gas) ReizGAS und (Tierabwehrspray) PfefferSPRAY.
Gas verteilt sich ja noch besser.
Das Spray ist wirklich erstaunlich gut gebündelt. Gleicht einem sattem Strahl aus einem Duschkopf, dennoch bekommt man einen Schatten ab.

Mir scheint allerdings das die Gesellschaft die Abwehrutensilien deutlich unterschätzen.
Solche Sachen eigenen sich wirklich in den seltensten Fällen zur Selbstverteidigung. Man gefährdet zu schnell andere, es verleitet den Hero zu spielen und wenn Waffengesetzpflichtige Gegenstände im Spiel sind haste erst recht ein Problem mit der Justitia...
 
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Ich hab es auch schon im geschlossenen Raum ausprobiert und nichts abbekommen.
Muss ja auch alles testen...

Wenn es einen verleitet, den Hero zu spielen sollte man ganz sicher besser die Finger davon lassen.
 
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Sommer vor 4 Jahren, es kam ein junger Mann ins Haus, der hatte sich Pilze übers Internet bestellt (keine Champignons). Er kam mit zwei Polizisten im Schlepptau, die konnten ihn kaum bändigen...
..zwei weitere Polizisten kamen, man brachte ihn auf die Station, er spuckte und kratze einen Kollegen.
Von hinten anpirschen einen Stülperverband über den Kopf ziehen, den angespuckten Kollegen (HIV Hep B+C Patient) in die Nothilfe geschickt, nach einer Gastro wegen blutigem erbrechen und einem kleinen Propofolschläfchen war mein Patient lammfromm. Vorher kam er in Begleitung von 4 Polizisten auf die Station. Wie gesagt, wenn die Wirkung der Drogen nachlässt sind sie meist wieder friedlich aber vorher geht Eigenschutz vor. Durch den Schlauchverband oder einer 3M Maske kann er andere nicht anspucken.
Der Arbeitgeber ist im übrigen verpflichtet den Arbeitnehmer vor Gewalt zu schützen (wie stand nicht daneben). Eine Abmahnung wäre ein Eigentor für den Arbeitgeber, wenn das quasi im Reflex postwendend käme. Von solchen Sprays halte ich wenig, was wenn du die Kollegen triffst?
Am nächsten Morgen hat er sich bei allen für seinen Ausraster entschuldigt und seiner Mutter versprochen nie wieder...
 
Spray brauchst du keins, wenn noch ein Kollege in der Nähe ist.
Dann kannst du immer noch Hilfe holen.
Problematisch kann es nach meinen Erfahrungen werden, wenn du alleine bist und
kein Notrufsystem hast.
 
Glücklicherweise sind die Kollegen in der Nothilfe nicht alleine und meist istz ein Arzt in Rufweite. Eine den REA Alarm ausgelöst, weil sie jemand gewürgt hat. Der Kollege bei uns hat sie Hilfe rufen hören, sah die Nummer und ratzfatz waren zwei von uns unten und später kam die Polizei.
Der Mann kam später in die Psychiatrie, er hatte eine Psychose.
 
Das ist immer gut, wenn man Leute in Rufweite hat.
Verletzungen durch psychotische Leute hab ich auch schon erlebt.
Zum Glück nicht am eigenen Leib.
Da war sogar schon die Polizei da und selbst die konnten nicht schnell genug eingreifen.
Da nützt einem nur die Flucht, wenn man noch schnell genug ist.
 
Also wer sei einen konzentrierten Strahl einen Pfeffersprays mal abbekommen hat (ja habe ich: Danke nochmal an den Krawallmacher beim Fußball vor mir der sich noch rechtzeitig ducken konnte während mich die volle Ladung traf) wird davon ganz schnell Abstand nehmen.

Habe gedacht ich werde nie wieder was sehen geschweige denn das Brennen überleben.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich bisher "nur" von Pat. im Alkohol Entzug beinahe Körperlich angegangen wurde. Gott sei Dank, konnten alle schnell reagieren... Finde es immer noch unverständlich, wie manche Krankenhäuser immer noch Glasflaschen haben können...
 
Ansonsten muss ich sagen, dass ich bisher "nur" von Pat. im Alkohol Entzug beinahe Körperlich angegangen wurde. Gott sei Dank, konnten alle schnell reagieren... Finde es immer noch unverständlich, wie manche Krankenhäuser immer noch Glasflaschen haben können...[/QUOTE]

Es gibt auch Kollegen die Scheren und anderes was der Patient als Waffe nutzen kann in seiner Reichweite ablegen. Auch die Frage was ist mit dem Bettnachbarn, bei uns war mal ein Patient im Alkoholentzug und der hat seinen Bettnachbarn gewürgt, er selbst war nackt und blutüberströmt, weil er sich seine Infusionsnadel rausgezogen hat und eine Drainage und seinen Verband...
Wir hatten einen akuten Notfall auf Station und eine Kollegin war mit zu einem Herzalarm. War keine schöne Nacht und eine neue Kollegin hat gleich wieder gekündigt...
 

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