Gerinnungsstörungen im Schock?!

Lindarina

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02.05.2004
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154
Ort
Nähe Magdeburg
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Häuslicher Intensivbereich
Hi @ all.
Ich stehe gerade "voll auf dem Schlauch".
Als ich letztens einem Arzt zufällig zugehört habe, sah ich nur noch Fragezeichen in meinen Augen. Bis jetzt hat sich das nicht gelegt.
Der Arzt hatte sich gerade mit einem anderen Arzt unterhalten und ein Labor ausgewertet. so ungefähr: " die Gerinnung von Pat. xy sieht ja echt bescheiden aus." der andere Arzt: "ist doch klar der war da gerade im Schock"

????
Jetzt meine Frage, warum haben denn Pat. im Schock Gerinnungsstörungen???
Habe zwar im Chi. Buch+ Pflege Haute nachgeschaut war aber nichts wirklich was darüber zu lesen.
Kann vieleicht einer von euch mal aufklären??

Lindarina
 
Hallo Lindarina,

schau doch mal hier:

Wikipedia DIC

Schönen Abend
Narde
 
Hallo Lindrina,

ist im Prinzip ganz einfach. Die Unterhaltung der Ärzte läßt darauf schließen, dass der Patient irgendwoher blutete mit allen Konsequenzen, die daraus erfolgen z.B.
Folge durch größere Blutverluste : Volumenmangelshock, schlechte Gerinnung, schlechter HB usw.

Viele Grüße

anneli
 
Hallo Annelie,
nein, die Patientin muss nicht bluten, auch bei einer Sepsis kann es zu Gerinnungsstörungen kommen.
Durch den Schock können die Gefässe "durchlässig" werden - kapillary leek Syndrom

Siehe Link

Schönen Abend
Narde
 
Danke Narde.
Der Link ist super.

Lindarina
 
Auch durch die metabolische Azidose werden doch vom geschädigten Gewebe Gerinnenugsfaktoren freigesetzt oder?!
Kann bis zur Verbrauchskoagulopathie gehen...

Habe das die Tage glaub ich noch so gelesen (schon ärgerlich, erst 2,3 Tage her und schon wieder nicht mehr zu 100% im Kopf, obwohl es fast das einzige in den letzten Tagen war - Lernen ist echt nicht mein Ding :-/ )
 
Danke, hab jetzt erstmal das Buch rausgekramt.
Tippe mal etwas ab...:

Auch bei diesem Zitat: Teile (Klammern usw) weg gelassen, der Text wurde dadurch nicht verändert...
Bei einem Sauerstoffmangel werden die Energieträger in den Zellen nicht vollständig verbrannt, wodurch sich saure Stoffwechselprodukte anhäufen (met. Azidose).

Die dadurch bedingten vielfältigen Milieuveränderungen im Schockgebiet verändern die Gerinnungsaktivität. Das geschädigte Gewebe setzt gerinnungsaktive Stoffe frei, wodurch das Blut leichetr gerinnt (Hyperkoagulabilität). Als Folge bilden sich Mikrothromben.
Die Thromboseneigung kann sich auf den gesamten Organismus ausdehnen, weshalb man dann von einer disseminierten intravasalen Gerinnung spricht. In einem solchen Fall werden alle verfügbaren Gerinnungsfaktoren verbraucht ... (Verbrauchskoagulopathie)
 
Hallo Maniac,

wen zitierst du da eigentlich? Wäre es möglich eine Quellenangabe einzufügen?

Schöne Ostern
Narde
 
Thiemes K-Reihe, Chirugie, Auflage von 2005 (glaub ich)
 
Hi, vielleicht kann ich dir helfen:

Eine wichtige Rolle spielt hierbei die disseminierte intravasale Gerinnung mit exzessivem Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten. Hierbei wird die Mikrozirkulation durch Thrombozytenaggregate und Fibrinniederschläge verlegt.
 

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