Flüssigkeitszufuhr per Infusion oder Spritze in den Mund?

FSJler

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Azubi Altenpflege
In meiner Einrichtung wird den Bewohnern, wenn sie nicht genügend Flüssigkeit zu sich genommen haben, eine Infusion angehängt.

Habe jetzt aber von einer anderen Methode gehört wo dem Bw. mit einer Spritze die fehlende Flüssigkeit in den Mund gegeben wird.
Wollte jetzt von euch wissen welche Methode denn die für euch geläufige ist und welche die angenehmste Form für den Bewohner ist ihm die Fehlende Flüssigkeit einzugeben.....
Oder kennt ihr noch eine andere Methode die zu empfehlen wäre?
 
SInd deine Bewohner mündig? Oder überhaupt nicht ansprechbar oder wie sieht das aus?

Will stu ihnen unter Zwang immer schluckweise Wasser in den Mund spritzen und sie vor die Wahl stellen: Schluck oder ersticke? Oder was genau ist das Ziel der Übung?
Stelle ich mir nicht sehr angenehm vor...
 
Hallo FSJler,

also die Methode mit einer Spritze kenn ich absolut nicht.
Ist doch eine große Gefahr der Aspiration!!!

Wir versuchen erst verschiedene Hilfsmittel wie Strohhalm oder ein Becher mit Kerbe wobei die Nase freibleibt und der Nacken nicht nach
hinten gestreckt werden muß.
Dann natürlich die Wünsche unserer Pat.

Wir reichen unseren Patienten die Getränke an wenn sie es nicht selber können, das dauert natürlich seine Zeit aber besser als folgende
Massnahmen.

Geht alles nicht wird evtl. noch eine nasale Sonde nach Arztanordnung
gelegt.
Aber auch ein Ausgleich mit Infusionen kommt schon mal vor aber erst wenn nichts anderes mehr funktioniert.
Muß dazu sagen bin nicht im Seniorenheim tätig sondern auf einer neurologischen Frühreha.

Haben aber auch sehr viele ältere Patienten.

LG Pedi
 
Hallo FSJ´ler!

Flüssigkeitsgabe per Spritze??
Würde dir das gefallen?
Ich sehe das als Gewalt gegen den Bewohner! Gibt es das wirklich dass unter Zwang Flüssigkeit mit einer Spritze verabreicht wird???
Ab wann haben sie denn zuwenig Flüssigkeit zu sich genommen?
Ich stelle mir gerade dieselben Fragen wie Maniac und bin auf Antwort gespannt.

MFG Skuld:weissnix:
 
hallo, fsjler.

diese methode habe ich auch schon in einem altenheim erlebt. dort hat man es bei bewohnern gemacht, die nicht selbständig getrunken haben und sich auch in keinster weise dagegen wehren konnten. finde es unmöglich und grausam, allerdings sah das pflegepersonal es völlig anders. sie meinten, es wäre humaner als eine infusion.
 
Hallo FSJler,

Die Flüssigkeitsgabe mittels Spritzen ist nach meiner Meinung nicht zu vertreten. Wenn der Pat. nicht freiwillig z.B. aus dem Schnabelbecher trinkt, wird er sich auch nicht freiwillig eine Spritze in den Mund stecken lassen. Das heißt eigentlich, daß dem Patienten Gewalt seitens des PP wiederfährt und wegen der hohen Aspirationsgefahr auch evtl. sogar Körperverletzung.
Die einzige Alternative nach Infusion oder kurfristiger Magensondenanlage, ist in solchen Fällen die PEG-Sonde.
Mit der PEG-Sonde können die Pat. jederzeit zusätzliche Nahrung oder Flüssigkeit aufnehmen und bei Bedarf kann sie auch wieder entfernt werden.
Bei stark verwirrten Patienten, wird sie auch viel besser toleriert, als eine Infusion.

LG Manu
 
Hallo,
2000 habe ich frisch examiniert in einem christlichen psychiatrischen Krankenhaus angefangen. Dort wurde mir berichtet, wie eine gerade in Rente gegangene Diakonisse (an deren Stelle ich dann auf der Station angefangen habe) dementen Patienten die Medis aufgelöst in einer Spritze per oral verabreicht hat. Sie hat ihnen die Nase zugehalten und um wieder Luft zu bekommen haben die Patienten dann die Flüssigkeit im Mund geschluckt und einen tiefen Atemzug durch den Mund genommen. Für die Diakonisse ein Zeichen, daß die Medis nun genommen waren, und sie ließ endlich die Nase der Patienten wieder los.
Ich habe das (un)christliche Haus übrigens nach 1 Jahr wieder verlassen, da Änderungen nicht erwünscht waren und ich nach einem Jahr kämpfen gegen Mauern keine Kraft mehr hatte.

Miriam
 
Genau dasselbe macht eine KPH bei mir auf Station ...

nicht immer, aber habe es 2 mal erlebt... :weissnix:
 
Leider ist das bei mir im Heim auch so wenn die Bew. nicht trinken wollen wird die Spritze genommen.
Mir wurde mal übergeben das der Bew. per Spritze 1000 ml getrunken hat.
Als ich mal gesagt das das so ja nicht sein kann bekam ich die Antwort besser so als gar nicht.
Ich weigere mich so trinken anzureichen und werde es auch nachts nicht tun.
Leide sehen viele Mitarbeiter das anders....

lg Nachtengel
 
Hey Ihr da!

Also ich kenne die Methode der s.c. Infusionsgabe, wenn eine ausreichende Flüßigkeitszufuhr übern Tag hinweg oral nicht erreicht werden kann. Beispiel somnolente Patienten/Bewohner.
Es gibt natürlich auch Pflegepersonal die den dementen Herrschaften, die Flüßigkeiten strickt ablehnen, den Becher an den Hals halten bis nixx mehr geht nur um am Abend eine "positive Trinkbilanz" nachweisen zu können. :angryfire: Wo liegt denn da bitteschön der liebe Sinn der Geschichte??? Wenn ein Mensch nicht mehr als 500ml/tag schaft zu trinken bekommt er halt ne Infusion. So und nicht anders sollte man verfahren! Und wenn voll orientierte Leutz nicht mehr Essen und Trinken wollen, laßt sie! Wer kein Genuss mehr verspürt beim Essen hat abgeschloßen- ein normaler Vorgang während des sterbens.
Natürlich können und müssen wir versuchen ihnen es schmackhaft zu machen. Sprich Lieblingsspeisen und Getränke anbieten ect. :troesten:

Lg euer House
 
Hallo House,
du sprichst mir aus dem Herzen:o

lg Nachtengel
 

Es gibt natürlich auch Pflegepersonal die den dementen Herrschaften, die Flüßigkeiten strickt ablehnen, den Becher an den Hals halten...
sorry, aber noch nimmt der Mensch die Flüssigkeit mit dem Mund zu sich.
Wenn ein Mensch nicht mehr als 500ml/tag schaft zu trinken wird er auftransfundiert.
Auftransfundiert? Erythrozytenkonzentrate oder so?
Wer kein Genuss mehr verspürt beim Essen hat abgeschloßen- ein normaler Vorgang während des sterbens.
Hm, diese These kann ich so nicht nachvollziehen.
 
Hey!

Buchtipp: Claudia Cardinal "Sterbe- und Trauerbegleitung"

Immerhin sind wir ja keine Tierpfleger und sollten vielleicht den Menschen und nicht nur seine Einfuhrbilanz sehen.
 
Ich glaube Kaum, daß in einem solchen Buch solche Formulierungen drin stehen. Übrigens, den Tieren hält man auch nicht die Flasche an den Hals, sondern steckt den Sauger ins Maul (so heisst das Aufnahmeorgan führ Nahrung beim Tier, beim Menschen wird auch Claudia Cardinal das Wort Mund benutzen).
Bei der Transfusion wird sie von Infusion sprechen und manches Essen, auch Krankenhausessen, ist nun wirklich kein Genuss. Ich lebe trotzdem.

Vor Tierpflegern hab ich übrigens meine Hochachtung, sehr einfühlsame Menschen...
 
Hallo Flexi,
ich glaube, du hast da was mißverstanden.
Dr. House ist wie sein Namensvetter aus der Fernsehserie sarkastisch.
Leider gibt es Pflegemitarbeiter, die den Patienten das Getränk aufzwängen
-im wahrsten Sinne des Wortes- . So was finde ich absolut unmöglich. Wenn jemand sowas mit mir machen würde, könnte es passieren, daß ich zu schlage...
Ich stimme Gregory da voll zu.:klatschspring:
LG Miriam
 
Hallo,

wir hatten es bei uns schon manchmal gehabt, das selbst die Menge, die aus dem Schnabelbecher kommt zu viel für den Bewohner ist, er sich verschluckt oder ähnliches, meist bei Menschen, die wahrscheinlich nicht mehr viele Tage zu leben haben...wenn dann das saugen am Strohhalm oder selbst der in Flüssigkeit getränkte Tupfer des Mundpfegesets schon fast zu viel sind...kleine Portionen des Lieblingsgetänks, und wenn es nur 10 oder 20 ml sind und auf keinen Fall mit Gewalt oder gar Nase zu halten oder ähnliche Scherze...es wurde immer dokumentiert was und wieviel gegeben wurde oder ob abgelehnt wurde.

Hülsi
 
In meiner Einrichtung wird den Bewohnern, wenn sie nicht genügend Flüssigkeit zu sich genommen haben, eine Infusion angehängt.

Habe jetzt aber von einer anderen Methode gehört wo dem Bw. mit einer Spritze die fehlende Flüssigkeit in den Mund gegeben wird.
Wollte jetzt von euch wissen welche Methode denn die für euch geläufige ist und welche die angenehmste Form für den Bewohner ist ihm die Fehlende Flüssigkeit einzugeben.....
Oder kennt ihr noch eine andere Methode die zu empfehlen wäre?

Hallöchen,
also ich kann nicht akzeptieren wenn anhand einer Spritze die Flüssigkeit zugeführt wird(unter Zwang),aber wir haben eine Bewohnerin,welche immer nur mit Strohhalm getrunken hat und nun ist sie nicht mehr in der Lage dies zu tun.Wir haben es ausprobiert mit der Spritze und sie akzeptiert dies.Wenn es aber unter Zwang geschieht bin ich strikt dagegen.

Liebe Grüße
Necki
 
Liebe Leute, ich verstehe ja die aufgeregte Diskussion hier, aber leider sieht das in der Praxis sehr differenziert aus. Zunächst mal kann man Bewohner, die nicht mehr trinken wollen (oder können), nicht einfach verdursten lassen, das ist ja klar.

Eine ausreichende Flüssigkeitsmenge zu trinken ist für alte Menschen sehr oft eine Qual. Auch das wissen wir alle. Ob man nun die Flüssigkeit mit einem Schnabelbecher oder mit einer Spritze hineinzwingt, ist meines Erachtens beides gleich brutal. Da bietet sich eine s/c Infusion doch eher an.
Leider hat uns der MDK auch schon mal unterstellt, wir würden die s/c Infuision nur anwenden, weil wir "zu faul sind, genügend Flüssigkeit anzureichen". Nun, mit solchen Unverschämtheiten muss man leider leben.


Das hier geht auf keinen Fall:
Und wenn voll orientierte Leutz nicht mehr Essen und Trinken wollen, laßt sie!
Wehe, der Ernährungs- und Trinkplan wird nicht eingehalten! Da steht ein Heim sofort am Pranger!!
 
Ich kann nur an die Mitleser in diesem Forum appellieren, sich nicht an derartige Maßnahmen zu beteiligen, schließlich obliegt uns Fachkräften letztendlich eine sogenannte Durchführungsverantwortung und danach ist ein derartiges Vorgehen strafbar.

Spätestens ein sogenannter Selbsterfahrungstag verbunden mit der oralen Zwangsgabe per Spritze erklärt die Hintergründe der Strafverfolgung.

Meine Hochachtung an Alle die sich dieser Art der Flüssigkeitsbilanzierung entziehen und entsprechende Konsequenzen ergreifen.

Liebe Grüße

uwe1958
 
Hey Ihr da!

Also ich kenne die Methode der s.c. Infusionsgabe, wenn eine ausreichende Flüßigkeitszufuhr übern Tag hinweg oral nicht erreicht werden kann. Beispiel somnolente Patienten/Bewohner.
Es gibt natürlich auch Pflegepersonal die den dementen Herrschaften, die Flüßigkeiten strickt ablehnen, den Becher an den Hals halten bis nixx mehr geht nur um am Abend eine "positive Trinkbilanz" nachweisen zu können. :angryfire: Wo liegt denn da bitteschön der liebe Sinn der Geschichte??? Wenn ein Mensch nicht mehr als 500ml/tag schaft zu trinken bekommt er halt ne Infusion. So und nicht anders sollte man verfahren! Und wenn voll orientierte Leutz nicht mehr Essen und Trinken wollen, laßt sie! Wer kein Genuss mehr verspürt beim Essen hat abgeschloßen- ein normaler Vorgang während des sterbens.
Natürlich können und müssen wir versuchen ihnen es schmackhaft zu machen. Sprich Lieblingsspeisen und Getränke anbieten ect. :troesten:

Lg euer House
So kenne ich es auch. :( Manche PK sind wirklich nur am Trinken reinschütten ohne darauf zu achten wie der Bewohner/die Bewohnerin damit klarkommt. Hauptsache da steht was und sie sind schnell fertig.... Ich finde das echt Traurig. Man sollte wirklich mal wieder Menschen wie Menschen behandeln. Teilweise werden Bewohner nur noch wie Objekte behandelt und nicht mehr wie menschen mit Wünschen und bedürfnissen... :( was ich echt traurig finde. Ich bemühe mich immer wieder den Bewohnern die nötige zuwendung zu geben aber dann meckern wieder die Kollegen rum warum ich denn immer so lange brauchen würde :motzen:Und das is auch ein Grund warum manche auch nicht Trinken wollen. Die haben keine Lust das Trinken wirklich eingetrichtert zu bekommen und streiken halt weil es denen so nicht passt.

Fortsetzung Folgt
 

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