Flüssigkeitszufuhr per Infusion oder Spritze in den Mund?

Hallo Schreiberling!

Ist zwar jetzt OT, aber warum probiert ihr nicht mal eine Flasche für Babys/Kleinkinder mit Sauger aus? Evtl. hat dann die Bewohnerin sogar (wieder) die Möglichkeit selbst zu trinken.

Zum eigentlichen Thema: Wundert mich nicht, daß wir immer wieder PatientInnen mit Aspirationspneumonie aus Heimen bekommen, wenn dort so menschenunwürdig gehandelt wird.

Schönen Gruß, Gego.
 
Nabend!

Bew. oder Pat. auf diese Art und Weise Flüssigkeit zu zufügen und bewußt eine Aspiration in Kauf zu nehmen nicht nur menschenunwürdig, sondern auch schon als gefährliche Pflege an zu sehen!

In der heutigen Zeit gibt es Alternativen Menschen Flüssigkeit oder gar Nahrung zu verabreichen.

Ich denke, es sollte erst einmal abgeklärt werden, warum jemand nicht essen oder trinken will oder nicht kann, um dann nach einer vernünfigten Lösung zu suchen.Aber jemanden per Spritze Flüssigkeit oder gar Nahrung zu verabzureichen geht gar nicht!!
Menschen dürfen bzw. sollen nicht verhungern oder verdursten, aber das sie evtl. ersticken könnten, wird in Kauf genommen?Tut mir leid, das kann ich nicht verstehen!
 
Bew. oder Pat. auf diese Art und Weise Flüssigkeit zu zufügen und bewußt eine Aspiration in Kauf zu nehmen nicht nur menschenunwürdig, sondern auch schon als gefährliche Pflege an zu sehen!

Aber jemanden per Spritze Flüssigkeit oder gar Nahrung zu verabzureichen geht gar nicht!!
Menschen dürfen bzw. sollen nicht verhungern oder verdursten, aber das sie evtl. ersticken könnten, wird in Kauf genommen?Tut mir leid, das kann ich nicht verstehen!

Hallo intensivotter,

grundsätzlich bin ich von dieser Lösung auch nicht begeistert. Allerdings richten wir uns hier voll und ganz nach den Ressourcen der BW. Sie toleriert die Flüssigkeitsaufnahme mit der Spritze. Wenn sie genug hat ist sie in der Lage die Flüssigkeiten auszuspucken bzw. den Mund einfach nicht mehr zu öffnen.
Seit wir das mit der Spritze machen verschluckt sie sich nur noch selten. Beim Anreichen mit dem Trinkbecher konnten wir nicht kontrollieren, wieviel Flüssigkeit sie auf einmal in den Mund aufnimmt und können so nun optimal dosieren.
Einer BWin, die weder Infusionen noch eine PEG wünscht die Flüssigkeit per Spritze anzureichen, was sie ja toleriert, ist demnach keinesfalls gefährliche Pflege!
Ich kann meinerseits nun nicht ganz verstehen, dass eine Methode, die vom BW toleriert wird als menschenunwürdig bezeichnet wird.

Gruß Schreiberling
 
Hallo Schreiberling!

Nur zur Klarstellung: In dem von Dir beschriebenen speziellen Fall ist das Vorgehen ja in Ordnung, nur in den vorher geschilderten Fällen (Personal geht lieber rauchen und spart sich die Zeit mit den Bewohnern durch das Verabreichen von Flüssigkeit und Nahrung mit der Spritze) finde ich das Vorgehen schlicht menschenunwürdig!

Schönen Gruß, Gego.
 
Als gebräuchliche Methode würde ich dies nicht bezeichnen, allerdings haben wir dies auch in einem Einzelfall praktiziert.

Hierzu ist aber wichtig die Situation zu betrachten, die Dame war ca. 99 Jahre alt hochgradig dement sie öffnete den Mund nur um zu sprechen dies allerings unverständlich.

Wenn sie also "sprechen" wollte konnt man ihr mittels eines Löffel etwas zu essen geben wobei sie auch etwas darauf herumkaute und es heruntergeschluckt hat ohne etwas auszuspucken.

Wenn ihr das essen nicht geschmeckt hat hat sie meist nicht mehr gesprochen.

Wolle man sie mittels eines vor den Mund gehaltenen Schnabelbechers bzw. Löffels zum öffnen des Mundes anregen hat dies nicht funktioniert, sie presste die Lippen fest zusammen.

Allerdings gabe es auch Tage an den hat sie überhaupt nicht oder nur sehr wenig gesprochen, an diesen wenigen Tagen wurde ihr die Flüssigkeit in den Mund geträufelt mittels einer 20ml Spritze.

Hierbei gab es nie Probleme hinsichtlich Aspiration.

Nach etischen Gesichtspunkten ist dies eine zweifelhafte Methode, sicherlich wäre es einfacher gewesen diesem Menschen eine PEG legen zu lassen und wir hätten uns auch eine Menge Zeit erspart.

Wenn ich es persönlich betrachte sehe ich es in dieser Situation aber nicht als falsch an.
 
Wolle man sie mittels eines vor den Mund gehaltenen Schnabelbechers bzw. Löffels zum öffnen des Mundes anregen hat dies nicht funktioniert, sie presste die Lippen fest zusammen.

Vielleicht wollte sie damit andeuten, dass sie nichts essen oder trinken möchte?
 
Wenn sie also "sprechen" wollte konnt man ihr mittels eines Löffel etwas zu essen geben wobei sie auch etwas darauf herumkaute und es heruntergeschluckt hat ohne etwas auszuspucken.

Sorry, aber diese Methode halte ich für sehr fragwürdig. Wenn ich jedesmal etwas in den Mund geschoben bekäme, wenn ich etwas sagen will, würde ich auch aufhören zu sprechen.

Vielleicht würde es ja helfen ihr Lieblingsspeisen anzubieten. Ist durch Biographiearbeit leicht herauszubekommen. Eventuell muss man die Angehörigen fragen. Aber jeder ist halt nicht ein Fleischtiger oder ein "Süßer".

Vielleicht kann man durch andere Mittel probieren, ihren Appetit anzuregen. Sie zuerst am Gericht riechen lassen, ein bisschen was auf die Lippen geben, damit sie "kosten" kann. Das hat mir oft geholfen, da haben sie den Mund dann gerne auf gemacht. Viele fühlen sich durch unsere Art überrumpelt, ist mir auch in der Ausbildung manchmal passiert, dass ich vergessen habe, die Pat. vorher zu informieren. Klar, dass man dann Angst bekommt - vor dem was da jetzt auch immer kommen mag - und den Mund zukneift. Ist ja ein natürlicher Reflex.

Weiß leider nicht, was deine Bew. noch selber kann, aber es ist oft ein "Überbehilflich sein wollen" und man gibt das Essen ein, obwohl vielleicht aktive oder passive Armführung auch reichen würde. Dann schmeckts gleich viel besser, wenn der Bew. selbst Kontrolle und ein Stück Unabhängigkeit hat.

Gruß,
Lin
 
hallo stbi,

wen war denn mit so einer Methode geholfen? Die arme Frau, da würd ich den MUnd auch nicht mehr öffnen. Seh das so wie Lin. Stell dir mal vor das würde jemand bei dir machen. Die gute Frau kann doch garnicht fassen was ihr da in den Mund geschoben wird. Lass dir doch mal was mit geschlossenen Augen eingeben in den Mund, sehr befremdlich wie ich finde.
Tut mir Leid aber dann muss man eben den Arzt und Angehörige informieren über die Probleme bzw. die Ablehnung der Nahrung.

lg mary jane
 
Hi!
Wir legen unseren Bew.Im Heim bei denen die Gefahr der Exikkose besteht
auch Infusion,nach ärztlich Anordnung.
Früher habem wir auch Spritze benutzt bei Bew die den Mund nicht ristig
öfnen könnten aber nur um dem Mund zu feuchten.Trozdem mögem die
Leuter vom MDK nicht.:emba:
Dann haben wir aufgehört.
 
Früher habem wir auch Spritze benutzt bei Bew die den Mund nicht ristig öfnen könnten aber nur um dem Mund zu feuchten.Trozdem mögem die Leuter vom MDK nicht.:emba:

Was ich auch hoffe! Stell dir mal vor, bei dir würde das jemand machen.

Gruß,
Lin
 
Hi!

Manche Leute die im Sterben liegen sagem "ich habe ducht oder bitte
gib mir einen Schluck".Oft diese Leute Können nicht ristig Schlucken dann
feuchten wir nur den Mund.Und ich hoffe wirklich wenn ich in ein Zustand
so bin Jemand bei mir kann mit Spritze einen Schluck mir geben!
 
Hi Borboleta!

Ich finde, da gibts angenehmere Methoden. Und bei weitem nicht so gefährliche. Eine Aspiration bei sowieso schon wahrnehmungsgestörten Menschen ist mittels Flüssigkeitsgabe durch eine Spritze schnell ausgelöst.

Gruß,
Lin
 
Lin!
Ich passe auf wirklich.
Nur auf der Intensive Station habe ich 13 gearbeitet.
Ich habe nie ein Problem mit aspitarion gehabt.


Ps-Dein Name ist ser schön!!!:)
 
Warum ist es mit einer Spritze besser zu geben, wenn der Bewohner nicht schlucken kann?
 
Hallo Maniac.

Habe ich gesagt der Bew kann nicht schlucken oder habe ich gesagt
er kann den Mund nicht ristig öfnen?Jezt weis ich nicht mehr.
Ausserdem habe ich gesagt früher,wir machen das nicht mehr.
Aber cann sei er hat schluck stöhrung dann verdicken wir die
Flüssigkeit mit Thinc Up Pulver.
 
Ah ja!
Habe ich gesagt wir feuchten den Mund!
Ich habe nicht gesagt wir geben eine grosse Menge zum schlucken.
 
Wie macht ihr es denn jetzt?

Elisabeth
 
Na wie denn nun?!

Der Pat kann den Mund nicht richtig öffnen, deshalb befeuchtet ihr den Mund mit einer Spritze?
Warum nicht den Finger nehmen? Oder halt Mundpflegestäbchen?
Das versteh ich nicht.

Oder du meintest er kann nicht richtig schlucken. Aber dann machts auch keinen Sinn die Spritze, statt sonstwas zu benutzen.

Ich verstehs nicht :)

Aber da ihr es ja nicht mehr macht (was du übrigens nicht gesagt hattest), hat sich das ja nun auch erledigt, eigentlich ;)
 
Maniac!
Entschuldigung ich habe das Spiel "Holland u.Russland"gesehen und des
wegen konnte ich mich nicht ristig konzentrieren.
Es ist mir etwas eingefallen:Eine Bew.ist operiert worden und konnte
den Mund kaum öffnen."Zehne raus gezogen".Becher,Strohhalm,Löffel
keine Chance. Wir habem dann eine Spritze mit einem dünnen Schlauch
an der Spitze genohmen und Flüssigkeit,Suppenbrühe ihr gegeben.Das
hat sehr gut funktioniert.

Tschüss:)
 
*lach*

Ja, OK, ein operativer Eingriff der das Mundöffnen effektiv verhindert sehe ich auch als Indikation - aber das war doch nicht die Regel, oder? ;)
 

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