Moin Claudia,
wie hörte ich es so schön auf einer der letzten Fobis: "Es gibt Wunden, die werden wir einfach nicht in den Griff bekommen."
Eine Dame hatte ich einmal, die beide Beine extrem nässend hatte. Im Prinzip hätte nur geholfen: KH, DK, ausschwemmen unter Beobachtung und dann in aller Ruhe an die Beine. Wg. mangelnder complience (was die PAt. und die Ärztin !!! betrifft) konnten wir machen, was wir wollten, nix half und die Dame ist mit extrem schlechten Beinen gestorben.
Eine Dame habe ich zur Zeit, bei der ebenfalls Lymphe austreten und auch da die Beobachtung: das Umfeld mazeriert mit Schaumverbänden. Auch hier wird eine Alginat mit Silberauflage genommen und sekundär mehrere Kompressen. Die Haut sieht weitaus besser aus. Ob das an der Zusammensetzung von Lymphen gegenüber normalem Wundexsudat liegt? Werde mir mal einen Vertreter schnappen.
Letztes Jahr hatte ich auch einen Privatpat., der für jeden Abstrich ca 100 € zahlen mußte. Dem war auch irgendwann egal, welcher Keim sich bei ihm niedergelassen hatte, er konnte und wollte die Abstriche nícht mehr zahlen.
Bleibt also nur noch einmal über die Kompression nachzudenken.
Auf der anderen Seite brauchen wir realistische Ziele: und wenn es "Bein erhalten" ist, dann müssen wir uns manchmal damit abfinden (obwohl ich damit schlecht umgehen kann - irgendetwas muss doch helfen)
Sehr spannend finde ich, dass Du so viele Pat. versorgst, da werde ich ganz neidisch. Wo bist Du denn angestellt? ich bin in einem amb.PD, da haben wir eben "auch" Wundpatienten, aber auch allerhand anderes.