Arbeitskampf extrem in Finnland: Tausende Krankenschwestern drohen mit Massenkündigung

Ich denke in dem Punkt "wir müssen uns organisieren" sind wir uns mit Elisabeth 100% einig. :mrgreen:

Bleibt nur die Frage wo? :P

Viele werden auch die Kosten scheuen und das kann ich auch gut verstehen, aber eigentlich ist die großflächige Organisation die einzige Lösung unserer Probleme. So wie natürlich auch an die eigene Nase fassen.


Gruß
Dennis
 
Muss nochmal hier nachhaken:

Ein kirchliches Krankenhaus darf die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft verbieten? Das habe ich auch noch nicht gehoert.............

Das Krankenhaus, in dem ich gelernt habe, hat uns mehr als nahe gelegt nicht Mitglied einer Gerwerkschaft zu werden, dass vertrüge sich nicht mit der Einstellung des Hauses (oder unserer Übernahme nach der Ausbildung)...
Wenn wir uns denn organisieren wollten, dann bitte in der MaV (Mitarbeitervertretung) oder einer Schwesternschaft.

Dieses Haus versucht aber in immer mehr Bereichen die Angestellten in Minigesellschaften auszulagern (Reinigung, Küche, etc.), um so eine MaV-Bildung bei diesen "Gruppen" zu verhindern. Oder bei Neueinstellung für 2 Jahre 100% arbeiten, aber nur 80% bezahlt bekommen (in der Pflege). Die geplante Abschaffung nahezu aller Zulagen, sollte einer Gehaltskürzung von um die 13-15% nahe kommen. Und sowas als gemeinnützige GmbH...:wut:

Aus dem Haus sind natürlich auch Busse nach Berlin gefahren, dass hatte aber auch medienwirksame Hintergründe ("Auch wir waren dabei").

Es mag sein, dass sie so was nicht verbieten dürfen, aber das Haus schert sich am Ende nicht darum. Was nicht zum "Haus" passt wird verboten oder abgeschafft.

Gruß, Anne
 
Das ist ja wirklich strikt!
Und - soweit Du weisst - hat sich da auch keiner beschwert oder einfach widersetzt?
 
Ja, der große böse drohende Finger des Arbeitgebers "ihnen passiert XY, wenn sie dies tuen!" Schreckt viele ab und das finde ich in der heutigen Zeit auch nicht verwunderlich. Nicht jeder hat in unserem bürokratischen Rechtsstaat alles im Kopf oder die Muße sich nebenbei darüber zu informieren was einem der AG alles so auftischt.

Es gibt auch andere Geschichten:
Eine Geschäftsleitung sagte mal zu uns, wenn wir auf die Überstundenzulagen bestehen müsse man eben einige befristete Verträge erst einmal auslaufen lassen.
Nun, was macht man da?????


Gruß
Dennis
 
Die Forderung Tarfifveträge nur noch für Gewerkschaftsmitglieder gelten zu lassen taucht sporadisch immmer mal wieder auf - und wird wieder fallengelassen. Und wer sind die eifrigsten Verfechter gegen eine solche Regelung - die Arbeitsgeber - warum ist das wohl so ?

Berufsverbände und auch Gewerkschaften sind von ihrer Idee her keine Dienstleistungsorganisationen, die ihren Mitgliedern Dienstleistungen verkaufen, allerdings auch keine Organisationen, die ihren Mitgliedern diktieren was sie zu tun oder gar zu denken haben. Es sind von ihrer Idee her Mitmachverbände, das heißt jedes Mitglied kann und soll sich einbringen und kann die Zielsetzung mitbestimmen. Das muss in die Köpfe hinein, in die mancher Funktionäre und vor allem in die der Mitglieder.
Ich habe die ÖTV verlassen als es zu Verdi wurde - und habe mich damals intensiv mit der "Gewerkschaft Pflege"so hieß die damals noch befasst , bin aber zu dem Schluß gekommen das diese Organisation viel zu klein ist um überhaupt etwas durchsetzen zu können. Im Moment bin ich mit mir am kämpfen doch wieder einzutreten kann mich aber noch nicht wirklich dazu durchringen.Ich weiss von meinder Schwester die sehr aktiv bei Verdi ist ,das die zumindest in unserem Bezirk die Arbeit der Fachgruppe Pflege eingestellt haben , aufgrund mangelnder Beteiligung.
Ein großes Problem ist tatsächlich die Aufsplitterung der Interessenvertretungen von " Pflege" deshalb geht für mich kein Weg vorbei an der "Pflegekammer"
Sicherlich habe die verschiedenenen Interessenverbände verschiedene Schwerpunkte aber meiner Meinung nach ließe sich das zusammenfassen .
Und etwas ketzerisch gefragt kann es sein das die Gewerkschaften und auch die Berufsverbände die Kammerbildung nur halbherzig betreiben , weil sie sich dann selber überflüssig machen würden.???
So und jetzt bin ich wieder bei meinem Lieblingsthema
Silvia
 
und so geht es in Finnland weiter:

Regierung will Lex Krankenpfleger durchpeitschen

Von André Anwar
Eskalation im Tarifkonflikt: Per Gesetz will die finnische Regierung 16.000 Pflegekräfte zur Arbeit zwingen, die mit Kündigung drohen, falls sie mit ihren Forderungen scheitern. Wer nicht zur Arbeit kommt, soll nun Strafe zahlen - eher gehen wir ins Gefängnis, sagen etliche Krankenschwestern.

zum Weiterlesen: Finnischer Tarifkonflikt: Regierung will Lex Krankenpfleger durchpeitschen - Wirtschaft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
39312e31322e3132382e3932
 
Danke für die Information- man darf gespannt sein über die weitere Entwicklung.

Elisabeth
 
Stellen wir uns doch mal vor von den 3-4 Mio Beschäftigten im Gesundheitswesen...
sind 50% organisiert
- drohen alle bei spirituellenn Häusern Angestellte bei Zahlung von Überbrückungsgeld durch die Gewerkschaft mit der Kündigung falls kein Betriebsrat auf "freiwilliger" Basis eingerichtet wird und
alle Organisierten stimmen überein das sich keiner in diesen Häusern bewirbt
wielange würde es diese Art von Belügen und Erpressen in kirchlichen Häusern noch geben?
- streikten alle für mehr Geld und einen angemessenen Personalschlüssel wieviel könnten wir verdienen bei akzeptablen Arbeitsbedingungen?
- würden alle vor den nächsten Wahlen an die Notwendigkeit einer Neuverteilung der Aufgaben im Gesundheitssystem erinnern, wie würde die Pflege sich entwickeln?
Tjs das wäre eine mögliche Einbildung über die Macht der Pflege wie sie gerade in Finnland demonstriert wird, und über die Ohnmacht der Regierenden und Vorgesetzten.
LG
Pinguin
 
Gewerkschaftschefin mit harter Gangart
...
Dabei macht die gelernte Krankenschwester, die seit 10 Jahren Chefin der Kranken-Pflegegewerkschaft Tehy ist, nur das, wozu die 125.000 KollegInnen sie gewählt haben. Und zu ihren Aufgaben gehört eben auch, einen Streik zu organisieren. Dieser ist unumgänglich, wenn man nach halbjährigem Kampf um eine Lohnerhöhung von 500 Euro mit 40 Euro abgespeist wird. 500 Euro klingt zwar satt, würde aber das Lohnniveau nur auf die rund 2.000 Euro heben, die in Deutschland branchenüblich sind.
...
http://www.taz.de/nc/1/archiv/print...&dig=2007/11/19/a0048&src=GI&cHash=b3cf95f9b4

Elisabeth
 
Das Ergebnis der Kündigung:

Finnland: Pfleger bekommen mehr Lohn

12.800 Krankenpfleger reichten die Kündigung ein, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Mit Erfolg: Die Löhne werden erhöht


zum Weiterlesen: Finnland: Pfleger bekommen mehr Lohn | kurier.at

Kommentar Narde: Ich hoffe es bezieht sich auch auf die Krankenschwestern und nicht nur auf die Pfleger.
 
Das wird es in Deutschland so nicht geben. Grund: zu geringer Grad der Organisation- egal ob in Verbänden oder Gewerkschaft.

Die mit der Berufsbildung verbundene Sozialisierung führt in der Regel in die gelernte Hilflosigkeit. Man erwartet von einem imaginären Vater (Doktor) oder der imaginären Mutter (SL oder PDL) die Lösung für das anstehende Problem. Kommen diese Lösungsangebote nicht, wird gejammert. Dies tut ein Kind auch wenn es die Aufmerksamkeit der Eltern erringen will.

Elisabeth

Das ist ein guter Stichpunkt Es wurde uns systematisch die Selbständigkeit ausgetrieben.
Und von den imaginären Elternfiguren kann man nicht wirklich immer was erwarten.
Es nutzt auch nichts, immer nur zu jammern. Es muss was passieren, damit sich was ändert. Das ist zwar sehr schwer für den Anfang, aber auch eine Florence Nightingale hat klein anfangen müssen.

Fakt ist das man von Ärzten kaum etwas konkretes erwarten kann. - (Schutz der eigenen Interessen)
Mit den PDL sieht das schon anders aus.
Die könnten noch etwas mehr Biss in Richtung Geschäftsleitung zeigen.:boxen:
Was ich sehr bedaure, ist, das in meiner sonst sehr guten Ausbildung so drauf rumgeritten wurde, ärztliche von pflegerischen Tätigkeiten strikt zu trennen.
Heute bereue ich es, das ich es nicht zumindest gelernt habe, Blut abzunehmen.
Dies wertet unsere Arbeit doch auch auf.
 
Beauftragst du da nicht gearde jemand anders deine Interessen zu vertreten? Welches Interesse soll die Mutter PDL haben sich mit Vater Verwaltung anzulegen und wie wird sie aus der Auseinandersetzung herbor gehen? Täglich beweisen die Kinder Pflegekräfte, dass sie auch mit noch weniger Personal einen halbwegs passable Pflege hinbekommen. Warum also etwas ändern?

Finnland hat einen Weg gezeigt... der in Deutschland wahrscheinlich undenkbar ist: Vater, Mutter und (Klein-)Kind.

Elisabeth
 
Ich suche Mitstreiter ! Denn ich habs satt, das wir an allen möglichen Institutionen nicht für voll genommen werden.
Und überall nur gesagt wird. Ihr armen Pflegekräfte... geht euch ja sooo schlecht.... ... und jetzt geht wieder an die Arbeit!
 
@Rauber,

ich weiß ja nicht ob Frau Dinse dass mit dem Blutabnehmen überlesen hat ( sonst ist sie ja sehr sorgfältig), aber glauben Sie wirklich dies bedeute eine Aufwertung ?? Oder habe ich die Ironie übersehen ?
Primär ist dies eine ärztliche Tätigkeit und sollte nur von der Pflege übernommen werden, wenn es in die Berechnung der Stellenpläne einfliesst.
Die Punktion eines Gefäßes ist eine reine Dressurleistung und kann von jedem erlernt werden, auch von Fachpflegekräften mit insgesamt 5 Jahren berufsspezifischer Ausbildung.
Mich stört ein wenig, das die Pflegenden immer so eine überzogene Heilserwartung an die PDL haben. Auch als Fachvorgesetzte sind die Möglichkeiten der normativen Kraft der Wirklichkeit entgegen zu wirken extrem gering. Ich möchte dies einmal mit dem fehlenden Einfluss von Chefärzten vergleichen, wenn es um die Entscheidung über die Ausgestaltung von Arbeitszeitmodellen geht. Vorstellungen die intern nicht vernünftig finanzierbar sind werden von den Geschäftsführern in die Tonne gekloppt- egal ob sie von der PDL oder einem Chefarzt kommen.
In der Regel sind die "Verschlechterungen" für die Pflege meist noch ein ganz ansehnlicher Kompromiss zwischen den Vorstellungen der Verwaltungsleitung und der PDL.
Ich finde es sehr lobenswert wenn Sie sich einsetzen wollen und Mitstreiter suchen. Vielleicht können Sie an dieser Stelle Ihre Pläne und Fortschritte berichten.
Bis dahin
 
ich weiß ja nicht ob Frau Dinse dass mit dem Blutabnehmen überlesen hat ( sonst ist sie ja sehr sorgfältig), aber glauben Sie wirklich dies bedeute eine Aufwertung ?? Oder habe ich die Ironie übersehen ?

Ich mag mich manchmal nicht wiederholen. *fg*

Wobei die Frage gestattet sei: warum muss ich für die BE 5 Jahre lernen. Irgendwo hier im Forum wurde mal berichtet, dass man in den Staaten diese Dressurleistung an Laien innerhalb von 6 Wochen vermitteln kann. Warum dann die doch teuren hochqualifizierten Fachkräfte dafür mißbrauchen. Eine MTA mit 3 Jahren Ausbildung oder eine Arzthelferin wäre wahrscheinlich billiger.

Der Kompromiß zwischen Verwaltung und PDL zeugt also nicht unbedingt von Sachverstand bei der PDL: Pflegen kann jeder und Zeit braucht man auch immer weniger dafür weil ja die Fallzahlen erhöht und die Liegezeiten verkürzt wurden.

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mich möglicherweise nicht präzise genug ausgedrückt. :o sorry !
Grundsätzlich sehe ich die gelegentliche Übernahme ärztlich delegierter Tätigkeiten nicht als problematisch an. Solange dies nicht zur Gewohnheit wird, und gelegentlich auch sehr überstrapaziert wird.

Wenn man sich damit in Arbeitsspitzen mal aushelfen kann, finde ich das in Ordnung.
 
@Frau Dinse,

nur der guten Ordnung halber.

Inhaltlich waren es zwei getrennte Dinge
einmal als Einzelaspekt diese ewige Blutentnahme, zum anderen allgemeiner gehalten die Anmerkung zur Beurteilung der PDL.
Soweit in der Kürze
Beste Grüße
 
Wir fordern die Bundesregierung und die politisch Verantwortlichen in den Ländern auf: Stoppen Sie den Personalabbau in der Pflege.

DBfK und ver.di mit Unterstützung des Deutschen Pflegerats protestieren mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion gegen Stellenabbau und unzumutbare Arbeitsbedingungen.

Wer Kranke und Pflegebedürftige versorgt, darf nicht selbst krank werden durch unerträgliche Belastungen bei der pflegerischen Arbeit.

Wir fordern:
Schluss mit dem Sparen auf unsere Kosten. Hohe Pflegequalität durch mehr und gut qualifiziertes Pflegepersonal!

Den Pflegenotstand können wir nur gemeinsam abwenden.
UNS REICHT'S - Unterschriftenaktion von DBfK und verdi

Elisabeth
 
Auch ein Link unter dem man sagen kann, das es reicht, und das öffentliche dienste nicht weiter kaputt gespart werden.
Genug Gespart! ~ Startseite
 

Ähnliche Themen