Ethisches Dilemma

Wird der Patient unter der Dialyse wieder klar, definiert er selbst, aber im Augenblick scheint er dazu nicht in der Lage zu sein.
Nochmal: Nichts deutet daraufhin, dass er sich lediglich aufgrund eines Delirs so verhält. Man kennt ihn in der Einrichtung nicht anders und dort ist er schon mehrere Monate voller Aggresionen und Widerstände wenn es um pflegerische oder ärztliche Maßnahmen geht und seine Blutwerte haben sich erst jetzt so drastisch verschlechtert.
 
Gut, in diesem Fall liegt die Verantwortung beim Betreuer, dafür ist er ja da. Arzt und Pflege darf beraten. Entscheiden darf sie hier nicht.
 
Nochmal: Nichts deutet daraufhin, dass er sich lediglich aufgrund eines Delirs so verhält. Man kennt ihn in der Einrichtung nicht anders und dort ist er schon mehrere Monate voller Aggresionen und Widerstände wenn es um pflegerische oder ärztliche Maßnahmen geht und seine Blutwerte haben sich erst jetzt so drastisch verschlechtert.
In Deinem Fall definiert das der Betreuer. Wobei Arzt und Pflege beratend zur Seite stehen können.
Das ist mir schon klar, aber eben diese Entscheidungsgewalt finde ich so fatal. Di e gesetzlichen Betreuer haben nicht die Zeit- zumindest wird sie ihnen nicht bezahlt- sich so umfangreich und differenziert mit dem Patienten, respektive seinen Belangen auseinander zu setzen.
 
Aber wie willst Du das Problem anders lösen, wenn Du einen nicht entscheidungsfähigen Patienten hast? Ohne Patientenverfügung? Ohne mündliche Willensäußerung? Da bliebe ja nur noch der richterliche Entscheid.

Wenn der Patient seinen Willen äußern kann, kann sich seine eigene Entscheidung ebenfalls fatal auswirken. Ich hab schon zig onkologische Patienten gesehen, die sich sehr fragwürdige Therapien angetan haben, was ihrer Lebensqualität nicht zunutze kam. Ganz im Gegenteil.

Dokumentiert, wie der Patient sich verhält, macht den Betreuer damit vertraut, und ab dann ist es seine Sache. Wobei er die Dialyse auch wieder abblasen kann, wenn nach den ersten paar Malen deutlich werden sollte, dass der Patient sie einfach nicht toleriert.

Entscheidung schon gefallen?
 
afair als gutachterin resp. beraterin für das gericht.

eine solche entscheidung darf ja auch der betreuer nicht alleine treffen.
 
Welche Entscheidung hättest du gefällt, wenn es dein Angehöriger wäre und du als Betreuer zuständig wärst?

Elisabeth
 
An Hypertone Krise.

Elisabeth
 
Nein- der Betreuer will eine Ärztin vom Gesundheitsamt??? hinzuziehen. Habe noch nicht ganz verstanden, welche Funktion diese hat. Morgen um die Zeit weiß ich mehr...

mal nachgeschaut, GA Düsseldorf
...Bereiche...hui, ganz schön viele...
....ja, warum denn nicht.

Wenn der Betreuer sich nicht sicher ist was die richtige Entscheidung ist, soll er sich fachlichen Rat und Beistand holen.
Die Möglichkeit scheint ja gegeben.

@Eisenbarth
afair in Suchfunktion - liefert kein vernünftiges Ergebnis, afairs, Affären, nur quark
wasn das?
 
oh, sorry, nur ne netzabkürzungsdings

as far as i remember
 
@Eisenbarth
as far as i remember

thank you very matsch

der Bayern 3 Loddar* würd sagen: "Again what learned" -
keine Ahnung wie der das schreiben würd, anders halt.




* Lothar Matthäus
 
Heute war der Betreuer mit einer Amtsärztin und einem Dolmetscher da. Ausführliche Befragung des Patienten und anschließende ausführliche Besprechung mit dem Stationsarzt und dem Sohn. Ergebnis: Keine Zwangsdialyse.
Wie ich mich entschieden hätte? Ich denke immer noch drüber nach.
 
....konkrete Pläne, erreichbare klinische Ziele....................Entlassungsplanung....

Zustand des Herrn unverändert? Wie hat ER das Ganze wahrgenommen, aufgenommen?

wie geht's grad weiter?
 
Er wird morgen spätestens aber Freitag entlassen, im Pflegeheim wurde bereits Kontakt mit einem Palliativmediziner aufgenommen, weil sich der bisherige Hausarzt eh kaum interessiert bzw. engagiert hat. Heute saß der Patient auf dem Balkon und hat geraucht. Sein AZ verschlechtert sich langsam und kontinuierlich.
 
Laut Lehrbuch rechnet man jetzt mit einer verbleibenden Lebenszeit von 14 Tagen. Da sei ihm doch sein Zigarettchen gegönnt.

Schwere Grunderkrankung, wahrscheinlich multimorbid und aus den Aussagen kann man zumindest darauf schließen, dass Dialyse für diesen Patienten einen großen Verlust an Lebensqualität bedeutet hätte. Wäre dies mein Patient - ich könnte mit der jetzigen Lösung leben.
 
Für die dem alten Herrn verbleibende Zeit liest es sich eigentlich gut, dass das AH die Unterstützung durch die Pall. bekommt.

Immer noch nachdenklich?
 
:troesten:
hoffentlich wird's bald besser