Erfahrungen mit Leponex[r] (Clozapin)

dann sollten threads mit einem titel wie : 'erfahrungen mit leponex.....' - von vorneherein geschlossen werden.

ach so - jetzt verstehe ich.

nun narde, da hast du mich wahrscheinlich missverstanden.

natürlich darf hier niemand empfehlungen abgeben -
aber erfahrungsberichte stellen indirekt natürlich empfehlungen dar.

so hatte ich es gemeint.

al
lupa
 
...und weil das viele psychatrisch Erkrankte (z.B. Maniker, Schizophrene) genauso sehen [Menschlichkeit statt Medikamente], landen sie immer wieder bei uns in der geschlossenen Abteilung und nicht selten in der Vollfixierung!

Aber ohne diese [Medikamente] drehen die meisten vollkommen am Radel und sind in der Gesellschaft so ganz und garnicht "überlebensfähig". 8O

Das viele psychisch Kranke ohne Medikamente fixiert werden ist ein Fakt.
Das sie fixiert werden weil sie keine Medikamente nehmen ist eine subjektive Wertung.
Eine Alternative Wertung ist, das das Verhalten der Elenbogengesellschaft und Psychatrie die Situation eskaliert und sich dann nur noch mit fixieren vor der Gegenreaktion schützen kann.

Gieße ich damit Öl ins Feuer? Ja. Warum tue ich das? Um zu zeigen tictac provoziert mich als pschisch Kranken mit den Worten auf´s scherfste.

Wenn sie nicht darüber stehen kann, warum sollte ich es tun?

Ich habe es satt das immer wenn eine Person ohne Medikamente in Normalzustand zurückgekehrt ist, das als "Glück" "subjektiver Einzelfall" oder unwissenschaftlicher Zufall abgetan wird.

Als nächstes wird unterstellt das derjenige gegen Medikamente ist. Und so dreht sich das Rat des gegenseitigen nicht zuhörens. :kloppen:

Für den Fall das doch jemand zuhört hier mein Statement nach über 10 Jahren Medikamente ersteinmal zu Medikamenten generell:

Gerichtet an Betroffene:

- Medikamente können eine ungeheuere Erlösung sein
- Medikamente können zeitweise einen aus dem Hamstergrad herausbringen und danach kann man sich immernoch entscheiden langsam davon wegzukommen
- kaum eine Nebenwirkung ist bei Medikamenteneinnahme <1 Jahr irreversibel
- Auch dauerhaft Medikamente zu nehmen ist für mich akzeptabel

- Mit der Einnahme von Medikamenten macht ihr euch vom System abhängig.
- 80% sagt eine Studie, ist euer Rückfallrisiko bei absetzen von atypischen Neuroleptika, teils auch Stärker als vorher.
- Ärzten dürft ihr im ambulanten Bereich nein sagen. Es besteht jedoch kein Recht auf Behandlung mit einem bestimmten Medikament. D.h. ein Arzt kann euch das Medikament entziehen oder Ersetzen, das ihr dann zu 80% einen Rückfall erleidet bzw. Angst davor habt KANN von eurem Arzt berücksichtigt werden, doch er hat letztendes alle Rechte (bis auf euer Veto Recht).
- Menschlichkeit zeigt erstaunliche Alternative Erfolge, ist aber auch kein Allheilmittel.
Bsp: Soteria in Deutschland bestätigten mir das Ersterkrankte an Shizophrenie *manchmal* sogar ganz ohne Medikamente auskommen.
- Was langfrißtig besser Schüzt: Medikamentöse oder nicht Medikamentöse Therapie dazu gibt es unterschiedliche Studien -> Besser "Meinungen", da die Studien von der Pharmaindustrie bezahlt - damit nicht falsch aber Interessensbezogen geschönt sind.
- Leponex hat eine höhere Halbwertzeit als Seroquel und Zyprexa, daher tendenziell ermüdender. Überlegt es euch vorher ob ihr ein extrem Müde machendes Medikament nehmt und gleichzeitigt von der Klinik gezwungen werdet zu einer bestimmten Zeit aufstehen zu müssen. Es kann euch kaputt machen. Verhandelt einen euch guttuenden Schlaf-Wach-Rythmus rechtzeig aus. Sucht euch eine Klinik/Arzt die euch ernst nehmt.

Ist das nur meine Subjektive Meinung?

Es ist so wie alles was aus dem Mund eines Menschen kommt:
eine subjektive Meinung was seiner Meinung nach objektiv richtig ist.

Lasst nicht zu das jemand in weisem Gewand euch sagt was für euch zutrifft. Wissenschaftliches / objektives Denken ist etwas das jeder Anwenden kann. Informiert euch. Hört Ärzten / Pflegekräften zu, nehmt jedoch auch die Erfahrung anderer Betroffener ernst und entscheidet selbst. Es ist euer leben.

Mein Tipp/Fazit: Geht es euch sehr schlecht sucht euch SOWOHL Menschlichkeit als auch - wenn es nicht Hilft oder ihr keine bekommt - Medikamente. Steht zu euch UND berücksichtigt die Chance der Medikamente, aber glaubt nicht nur das des Personals. Ihr habt ein Recht ernst genommen zu werden, auch wenn ihr von jemandem als psychisch Krank diagnostiziert werden oder Medikamente bekommt. Wenn nicht - was leider vorkommt - geht zu jemandem der es tut.

Und an alle Krankenschwestern hier: Lernt von Patienten, seht nicht nur das sie euch nicht zuhören, sondern auch das ihr uns (oft) nicht zuhört. Ich verstehe euren Frust das Patienten immer wieder kommen und einfach nicht einsehen wollen das manche - vielleicht sogar sehr viele - es ohne Mediamente nicht schaffen mit dieser Welt klar zu kommen. Ich gehöre dazu. Ich habe es eingesehen. Ich will euch viel mehr ermutigen zu sehen - warum - wir es nicht einsehen. Tipp: Wer uns nicht zuhört dem hören wir nicht zu ;)

Patienten zuzuhören ist ein guter Weg sie dazu zu bringen eigene Erfahrungen weiterzugeben. Ich kanns auch nicht. Ich seh rot bei (manchen) Ärzten. Vielleicht ist es ein Anfang sich das Gegenseitig einzugestehen? Ich bin froh ein Arzt zu haben der mich versteht - und ich ihn. Danke für die Möglichkeit von Medikamenten. Ich weiß nicht ob es richtig war am Anfang bei mir gleich damit anzufangen. Aber ich weiß nun ist es so und ich brauche sie aktuell. Danke aber auch an alle Krankenschwestern und Ärzte die Menschlichkeit und die Bereitschaft zuzuhören mir und anderen geben. Ich denke das gehört gesagt und gehört zur Auflösung der Spirale in der wir (Patienten / Fachkräfte) sind und die immer wieder aufkommt sobald´s um irgendein psychatrisches Thema geht. Wie wärs mal mit einer Supervision zwischen Psychatrieerfahrene und Psychatriepersonal?

@tictac
Für die Psychologen in uns: Die Wertung "Nicht überlebensfähig" mag faktisch sogar richtig sein, aber es verletzt das Selbstwertgefühl, daher weigern wir uns es anzuerkennen um unser Selbstwertgefühl zu schützen, dann sonst brauchen wir - ironischerweise - noch mehr Medikamente um es zu kompensieren... kapischi? :P

Try this one:
"Lieber Patient, du bist gut so wie du bist ich verstehe und akzeptiere dass du ängstlich/depressiv/wütend bist, du darfst so sein wie du bist und das Medikament (wenns das richtige ist) stärkt dich darin du selbst zu sein/bleiben."

Menschlichkeit + Medikament und schwubst sehen seine Probleme schon kleiner aus ;)

Und bitte gib mir so eine Formel für meinen Umgang mit dem Personal ;)
 
Das viele psychisch Kranke ohne Medikamente fixiert werden ist ein Fakt.
Das sie fixiert werden weil sie keine Medikamente nehmen ist eine subjektive Wertung.
Eine Alternative Wertung ist, das das Verhalten der Elenbogengesellschaft und Psychatrie die Situation eskaliert und sich dann nur noch mit fixieren vor der Gegenreaktion schützen kann.

Gieße ich damit Öl ins Feuer? Ja. Warum tue ich das? Um zu zeigen tictac provoziert mich als pschisch Kranken mit den Worten auf´s scherfste.

Wenn sie nicht darüber stehen kann, warum sollte ich es tun?

Ich habe es satt das immer wenn eine Person ohne Medikamente in Normalzustand zurückgekehrt ist, das als "Glück" "subjektiver Einzelfall" oder unwissenschaftlicher Zufall abgetan wird.

Als nächstes wird unterstellt das derjenige gegen Medikamente ist. Und so dreht sich das Rat des gegenseitigen nicht zuhörens. :kloppen:


Danke Ozz besser könnte man es nicht ausdrücken.
 
Das war mit ei Grund nach 13 Jahren die Psychiatrie zu verlasssen,die meisten Kollegen hatte keinen Bock mehr auf Kommunikation mit den Patienten,schon gar nicht im Nachtdienst,schnell fixiert und ruhe war...hört scih schlimm an ,aber oft ist es so....vorallem auch bei Demenzerkrankten wird gerne ,,schnell``fixiert,oft mit der fadenscheinigen Begründung,dass sie so schneller zur Ruhe kommen......ich konnte das ganze nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren....Mitarbeiter von Psychiatrien neigen gerne dazu,jedem zu zeigen,wer im Besitz des Schlüssels ist.Ich den ke ,wer von euch länger in der Psyh arbeitet,weiss was ich meine........
 

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