Erfahrungen mit Leponex[r] (Clozapin)

Ein Mittel der letzten Wahl sollte es sein, ist es aber leider nicht, wird sehr oft eingesetzt, Ergebnis totale Sedierung!!
Hallo Carrara,

dem stimme ich nun überhaupt nicht zu. Ich arbeite seit vielen Jahren in der Psychiatrie und es wird als letztes Mittel der Wahl eingesetzt, wenn keine anderen Medikamente greifen. Auch widerspreche ich, dass es die totale Sedierung bedeutet.

Es sind auch immer sehr strenge Maßstäbe angesetzt, wie auch die engmaschigen Blutbildkontrollen, bei der leisesten Veränderung wird es sofort abgesetzt.

Ich kenne deine Erfahrungen nicht, aber ich habe über Jahre andere Erfahrungen bei vielen Patienten gemacht und kann nur sagen: "Gut, dass es überhaupt dieses Medikament gibt". Es ist zwar nicht das non plus ultra, aber besser als gar nicht helfen zu können.

Es nicht zu geben, wenn es keine anderen Möglichkeiten mehr gibt, ist für mich unterlassene Hilfeleistung.

Es tut mir leid, dass Du da negative Erfahrungen gemacht hast, aber dies kannst Du nicht auf andere Menschen übertragen. Einem Menschen zu raten, dies einfach abzusetzen wäre in meinen Augen unverantwortlich.

Gruß Brady
 
Hallo,
neben den regelmäßigen Blutbildkontrollen kommt bei uns noch tägliches Temperaturmessen zur selben Zeit (immer 18.00Uhr) dazu.
Sediert kann man eigentlich nur bei Überdosierung sein, ist das Medikament gut eingestellt, ist es auf jeden Fall besser als jedes alte Neuroleptikum, erst recht in den Langzeitnebenwirkungen. Ich kann allerdings auch nicht verschweigen, dass sich nach der Entlassung schwer schizophrene Patienten mit Leponex und Schnaps sicher suizidiert haben.

MfG
rudi09
 
ich persönlich mag leponex nicht.
Ich habs zwar selbst nie genommen habe aber so das gefühl das leponex aus menschen zombies macht ich finde gerade unter leponex leiden die patienten unter einen relativ hohen gewichtszunahme und das "sabbern" ist auch nicht ausser acht zu lassen dann die blutbildverändernden nebenwirkungen also ich bin kein freund davon.
Hallo Katana,

ich find es ist ein gutes Medikament.Der letzte Ausweg!!!! Oftmals..............
ich arbeite seit 10 jahren auf ein psych. Akutstation. Ich konnte keinen extremen gewichtszunahmen feststellen, jedoch beim Zyprexa schon, auch bei diesem Medikament hab ich einen interessanten Bericht im ZDF gesehen. Da gabs auch Todesfälle.ich mache zur zeit die fachweiterbildung und 95 % der kollegen aus verschiedenen kliniken haben gute Erfahrungen gemacht.
Was ich jedoch als sehr erschreckend fand war die Leponexabsetzpsychose. Hammerhart,
bei uns ist Leponex das letzte Arzneimittel der wahl.Hilft auch häufig


okki dokki

bye bye mex
 
Hallo

das Problem wird sich demnächst sowieso ergeben, da am 01.01.2008 der Patentenschutz von Olamzapin (Zyprexa) ausläuft und deswegen die Nutzung des vorherig produzierten Clozapin stark verringert werden wird.

Wenn man allerdings die Nebenwirkungen von Clozapin in der Anwendung sieht neben den Nebenwirkungen von Haloperidol und Glianimon, dann sind diese noch gering. Trotzdem sind stark einschränkt und machen die Lebensqualität sehr niedrig - da stellt sich dann vielleicht eher die Frage nach einer Soteria - Behandlung ohne Medikamente. Doch das läßt in Deutschland die Schulmedizin kaum zu - solange Medikamente die menschliche Zuwendung ersetzen, werden sie notwendig sein, damit Patienten mit Psychosen überhaupt eine Möglichkeit haben, notwendige Realitätsabgleiche durchzuführen.

Eine bessere Möglichkeit ist die Stützung durch ambulante psychiatrische Pflege vor Ort - das kann die Medikamente wenigsten reduzieren.

Cheers

Ingo
 
Hallo Ingo,
bloß mal eine Info am Rande: Solche Versuche hat es schon gegeben (Köln).
Ergebnis: Ganz ohne Medi`s gehts nicht, mit weniger aber schon.
Aber nochmal zum Clozapin: Der Vergleich mit Haloperidol und Benperidol dürfte heute nicht mehr aktuell sein, da die Gabe der beide letztgenannten stark zurückgegangen ist. Benperidol ist mir nur noch bei einer chronisch schizophrenen Patientin bekannt. Haldol sehr selten in Akutstadien oder im Delirmanagement.
MfG
rudi09
 
ich bin zwar kein krankenpfleger oder stationarzt sondern nur der endverbraucher sprich patient möchte aber trotzdem etwas dazu sagen ich nehme seit 6 jahren leponex(clozapin),jetzt (100 mg täglich) und kämpfe immer noch mit der gewichtszunahme aber es hatt mir und vielen freunden sehr geholfen ach ja und das problem mit dem speichelfluss hatt sich erledigt nachdem die dosis veringert wurde.vieleicht wäre es auch mit einem anderen medikament besser geworden aber naja wer weiß.womit ich immer noch kämpfe ist die müdigkeit die nach der einahme entsteht zombiproblem wie man hier so liest.ich weiß nicht ob dir das geholfen hatt hoffe schon:knockin:
 
Ich habe auch in einem Heim für psychisch kranke Menschen gearbeitet; viele waren seit ihrer Geburt krank, viele schon 20 Jahre in dem Heim;

Auf unserem Bereich hatten wir 2 Frauen(von insg.50), die Leponex bekamen, also kann ich nicht sagen, das es "oft" eingesetzt wurde;
Beide hatten schon viele Therapien, sowohl medikamentös, als auch andere Therapien;
Ich kann nicht sagen, das sie mit Leponex wie Zombies umherirrten, im Gegenteil;
beide nahmen mehr oder weniger aktiv an unseren Gruppen teil, was ihnen vorher nicht möglich war; unter starkem Speichelfluss litten auch andere Patienten und was die Gewichtszunahme angeht, die meisten Bewohner waren aufgrund von Psychopharmaka übergewichtig;
 
Hallo!
Ich vertrete die Meinung, daß viel zu schnell, zu hoch dosiert und vor allem zu lange Neuroleptika eingesetzt werden. In Akutphasen muß es manchmal sein sehe ich auch ein.
Wer Zeit Und Lust hat kann ja mal hier lesen.
Das stimmt mich etwas nachdenklich.

www.soteria-netzwerk.de/Aderhold_Neuroleptika_kritisch_2.2.pdf

Das es nur mit Neuroleptika geht ist auch ein deutsches Phenomen (oder auch andere Länder. Das weiß ich nicht)
Alternative Therapien gibt es in Schweden, DK, Holland, Schweiz und Finnland.
Als letztes Mittel wenn "keiner mehr weiß" wird bei uns auch Leponex angesetzt.
Gruß Jasper2
 
Hallo,
ich wollte mich über das Medikament Leponex genauer informieren.
Meinem Bruder wurde dieses Medikament verabreicht, jedoch ist nach 1 wöchiger Behandlung sein Puls auf 140 gestiegen. Das Medikament wurde sofort abgesetzt und er wird nun wieder mit Seroquel weiterbehandelt.

Nun habe ich gelesen, dass ein sofortiges Absetzen von Leponex zu
schwerwiegenden Depressionen führt. Dies ist auch leider aufgetreten.
Die Ärzte haben ihn trotz dessen entlassen.

Kann mir jemand vielleicht sagen, wie gefährlich es sein kann, Leponex sofort abzusetzen und wielange diese Depressionen andauern?
Danke im Vorraus
 
Also was das Leponex angeht, denke ich das jeder Mensch halt anders reagiert und einige Menschen, die damit Behandelt werden, auch glücklich sind, das es das Medikament gibt! Damit will ich das Medikament sicherlich nicht in den Himmel loben, aber das sollte der Patient schon für sich selbst wissen und vielleicht mal ausprobiert haben, wenn er es benötigt. Es ist immer eine Frage, was wichtiger ist: Lebensqualität oder Quantität!
Ich selbst bin glücklicherweise nicht erkrankt, aber arbeite schon seit Jahren auf einer beschützenden psychiatrischen Station.

Und auf "Jasper 2" sprechen zu kommen, die Soteria hat viele gute Ansätze in der Psychiatrie die ich auch befürworte. Und den Dr.Aderhold hab ich auch schon auf Vorträgen gehört und er hat in seinen Studien auch sicherlich recht, aber auch dieses finde ich, sollte man nicht zu leichtgläubig nehmen und skeptisch hinterfragen. Ich teile z.B. nicht seine Studie! Es gibt genügend Patienten, die ohne Medikamente nicht den Alltag geregelt bekommen und derart mit der Umwelt anecken, das sie nicht zurecht kommen! Ihm zu sagen, nimm keine Medikamente denn die sind nicht gut, halte ich für Fahrlässig! Das Angebot sollte man dem Patienten schon machen!
Bei Patienten die in Intervallen vereinzelt Schübe haben, die vielleicht mit kurzen Krankenhausaufenthalten und Kriseninterventionen abgefangen werden können, da kann man sich sicherlich über die Wichtigkeit der Tabletten streiten!
Es gibt auch Studien, bei denen spricht man bei Schizophrenie von einer degenerativen Gehirnerkrankung, indem die der Abbau der weißen Hirnsubstanz beschrieben wird. Zudem gibt es Studien, die besagen, das Neuroleptika einen Schutz für das Gehirn dastellen und der Abbau verzögert, sogar verhindert werden soll!?

Ansonsten kann ich nur den Patienten, die mit Leponex (auch mit anderen Neuroleptika) behandelt werden, den rat geben: Wenn ihr raucht und dieses dann aufhört, dann sagt es eurem Arzt, denn es kann sein, das die Dosis euerer Medikation angepasst werden muss, nämlich durch eine Reduzierung. Der Stoffwechsel im Körper verändert sich und kann die Tabletten besser verstoffwechseln, was bei gleicher Dosis der Medikation zu einer Überdosis / Intoxikation führen kann!

Wen es interessiert noch was zur Namensgebung des Leponexes:
Es gab mal einen Arzt Namens Haase. Der hatte die Theorie, das ein Neuroleptika erst dann wirkt, wenn es zu motorischen Störungen bei den Patienten kommt. Das Lepones bzw. Clozapin war jedoch das erste Medikament, was die nicht machte und die Theorie des Herrn Haase wiederlegte. So kamen die lateinische Begriffe "Lepus" für Hase und "Nex" für Tod zusammen. Der Hase ist Tod = Leponex!
 
Witzig diese Anektode zum Namen Leponex.

Finde das übrigens ein sehr gutes Medikament. Welches bei uns auch oft seinen berechtigten Einsatz findet
 
Das Medikament hat seinen berechtigten Einsatz? Mmhh, kann ich nicht ganz objektiv beurteilen und grundsätzlich auch nicht zustimmen.

Wir haben einen Bekannnten, bei dem wurde unter der gerade begonnnen Einnahme von Leponex Diabetes festgestellt. Da diese Erkrankung als Nebenwirkung bei Leponex auftreten kann und es nachweislich Todesfälle bei der Medikamenteneinnahme gegeben hat, sehe ich erstmal keine positiv begründete Notwendigkeit, dieses Medikament zu verabreichen, geschweige denn, selbst einzunehmen.

Noch eine Frage: Kann mir jemand sagen, was passiert, wenn man Neuroleptika bzw. LEponex nimmt und gar nicht an Schizophrenie leidet?

Ich habe es hier privat gerade mit einem Fall zu tun, bei dem ich Zwangseinweisung in die Psychiatrie bzw. Zwangsbehandlung mit Neuroleptika vermute...

Danke für Eure Antworten im Voraus!
 
Ich habe es hier privat gerade mit einem Fall zu tun, bei dem ich Zwangseinweisung in die Psychiatrie bzw. Zwangsbehandlung mit Neuroleptika vermute...!
Sorry, aber hierbei können wir dir nicht helfen. Aus der Ferne lässt sich dazu keine Stellung nehmen.

Alles was wir hier schreiben wären reine Vermutungen ähnlich einer Jahrmarktswahrsagerin in der Kristallkugel.
Suche einen Arzt deines Vertrauens auf, der den Patienten kennt und besprich das mit ihm.

Nur soviel eine Unterbingung in der Psychiatrie gemäs Unterbringungsgesetz wird nicht leichtfertig und "just for fun" ausgesprochen.
Es werden auch nicht ohne Indikation Medikamente angeordnet. Die Krankheitsbilder der Psychiatrie sind sehr facettenreich und für den Laien nicht unbedingt leicht zu verstehen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo!

Ich möchte ganz gern was zu mir schreiben, weil ich euer Thema interessant finde und es mich auch direkt betrifft, wenn auch von der Patientenwarte her. Ich soll eventuell auf Leponex umgestellt werden. Jetzt nehme ich noch abilify... Aber dieses macht bei mir unangenehme Nebenwirkungen, die meine Augen betreffen (Blickkrämpfe). Jetzt lese ich hier die verschiedensten Meinungen und weiß nun nicht so genau. Die einen finden Leponex gut, die anderen schreiben was von Diabetes, sogar Todesfällen und den Veränderungen im Blutbild...

Sind denn die eventuell auftretenden Blutbildveränderungen reversibel, wenn man L. schnell absetzt (mal das Risiko der Absetzdepression außer Acht lassend)? Gibt es sonst noch Tipps was ich bei Blickkrämpfen tun kann oder Erfahrungen bei euch, welche Medikamente diese nicht verursachen?

Ich wär´ dankbar, wenn mir jemand was dazu schreibt :P
 
Lasse dich am besten ausführlich von deinem Arzt beraten! Schlußendlich musst du entscheiden, und abwägen ob das Medikament dir mehr hilft oder die Nebenwirkungen zu hoch sind.

Zu den Todesfällen kann ich nur sagen, dass diese damals unter Leponex während einer Grippewelle aufgetreten sind. Jetzt stell ich die Frage, lag es an der Grippe oder am Leponex? Gibt es bestimmt auch wieder viele Meinungen zu, aber ich glaube es sind da immer mehrere Faktoren die zählen! Ausserdem wird ja bei Leponex gründlich und regelmässig das Blut untersucht, wo man frühzeitig entegen wirken kann, wenn es zu Blutbildveränderungen kommt. Ich meine, jetzt zur Zeit gibt es auch bei der "Schweinegrippe" Todesfälle... Darunter waren auch Personen, die Medikamente genommen haben, war da das Medikament Schuld???
Das soll jetzt nicht heißen. das ich die Blutbildveränderungen unter Leponex wegsprechen möchte.
Wenn es zu Veränderungen kommt, wird der Arzt es ganz bestimmt herunter Dosieren und schon richtig handeln. Das Vertrauen sollte man dem Arzt schon entgegen bringen. Zur Not Hilfe und Rat bei einem Arzt im Krankenhaus, den man vertraut, holen!

Was passiert wenn ein Patient Neuroleptika einnimmt, der nicht an Schizophrenie leidet???
Es kommt auf die Medikamente an, einige blocken die Produktion des Dopamin, einige die Aufnahme, andere beides etc. das genau zu erklären, würde aber den Rahmen sprengen.
Es kann passieren, das sicherlich Nebenwirkungen wie z.B. Extrapyramidale Störungen auftreten. Ansonsten sollte sich die Wahrnehmung oder ähnliches nicht verändern. Im Verhalten des jenigen wird also keine Veränderung festzustellen zu sein, auch das formale und inhaltliche Denken ändert sich nicht.
Ein Arzt wird aber ohne eine solche Indikation nicht willkürlich eine solche Arznei Anordnen. Ebenfalls auch keine Einweisung. Diese wird ja auch richterlich überprüft und somit durch ein Gericht angeordnet. Der Arzt kann lediglich aus medizinischer Sicht beurteilen, entscheidet dies aber dies nicht auf Dauer, sondern ein Richter.

Das ein Medikament kurz nach der Einnahme bereits Diabetis auslöst, würde ich auch nicht einzig und allein auf das Medikament zurückführen.
Eher würde ich von Glück sagen, das man es in der Klinik festgestellt hat, das er Diabetis hat. Vielleicht war es ja eine sogenannte Zufallsdiagnose.
Frühzeitig erkannte Diabetis, die dann auch behandelt wird, minimiert das Risiko von Langzeitschäden.

Mein Daddy z.B. hat Multiple Sklerose (MS). Er muss sich jede Woche ein ß-Interferon i.m. Injezieren. Kurz nach der Injektion bekommt er Schüttelfrost. Er nimmt das Medikament jetzt seit 3 Jahren wöchentlich.
Sicherlich hat er Nebenwirkungen davon. Aber, er ist seit 3 Jahren absolut frei von Symptomen der MS! Und wer die Symptome kennt, weiß was es bedeutet, diese nicht zu haben. Also nimmt er den wöchentlich Schüttelfrost hierfür in Kauf, um Schubfrei zu leben!
Daher spritzt er sich jeden Freitag, kurz vor dem zu Bett legen, nimmt Wärmende Sachen mit ins Bett und kann sich dann gut darauf einstellen, eine Nacht etwas zu zittern. Manchmal überschläft er dies dadurch sogar. Aber seine Lebensqualität ist dadurch nur minimal eingeschränkt.
Denke, das man einfach nur etwas umdenken sollte und schaut, wie man aus manch schlechten Dingen, das beste macht! Am Ende könnte es sich wirklich positiver Leben...

Obwohl dies meine Meinung und meine Interpretationen von Meinungen aus der Medizin sind, sind diese auch wiederruflich und stellenweise spekulativ.
Es ist schwer zu sagen, ob es bei jemanden anders gerechtfertig ist oder ist. Dafür müsste man sich den Einzelfall ganz genau anschauen und auch hier abwägen. Eine Generelle Aussage über bestimmte Dinge gibts halt nicht.
Beispiel: Frage hundert Leute, was hilft besser bei Kopfschmerzen?
a) Aspirin
b) Paracetamol
c) Pfefferminzöl
 
Ich denke, dass die Komplikationen bei Clozapin relativ gut eingrenzbar sind, neben regelmässigen Kontrollen, muss laut Hersteller ein Formblatt ausgefüllt werden, in dem die Retikulozyten etc eingetragen werden sollen. Ausserdem sollte im stationären Rahmen bei Erkältungssymptomen oder gar Fieber auf jedenfall ein Notlabor gemacht werden.
Unterschätzt werden oft die gastrointestenalen Probleme die Clozapin auslöst, in 10 Jahren Psychiatrie hatte ich mehrmals Patienten, die Probleme mit dem Magen bei hoher Dosierung mit clozapin bekamen, hier ist es wichtig auf einen Magenschutz hinzuweisen.

Was die Spätdyskenisien angeht, so ist Leponex eben nicht das Mittel der ersten Wahl, sondern ultima ratio bei schwer chronifizierten Patienten (aus meiner praktischen Erfahrung). Bei diesem Klientel sind Dyskinesien durchaus verbreitet, wobei ich diese eher der jahrzehntenlangen Gabe von Haldolperidol und Glianimon zuschreibe, welche aufgrund der atypischen Neuroleptika ja nun auf die Akutphase reduziert bleiben, wobei man hierbei die Latenzzeit der nächsten 10 Jahre abwarten muss wie die Langzeitwirkungen bei Olanzapin, bzw Risperidon aussehen werden.

Auf jeden Fall kann ich für chronifizierte Patienten nur die Wirksamkeit von Clozapin herausheben und die NW sind zwar vorhanden aber grundsätzlich gut handlebar.

Grüße
 
Hallo

und herzlichen Dank für die Antworten!

Ich werde jetzt wahrscheinlich erstmal Seroquel (Quetiapin) ausprobieren. Am 11.02. habe ich einen Termin, an dem wir dann alles klären mit Einweisung und so.

Ich muss sagen, dass das Seroquel mich lang´ nicht so abschreckt wie Leponex... daher hoffe ich, dass es besser wird mit dem Mittel. Ich berichte sobald sich was Neues ergibt ;)
 
mein freund nimmt sowas....

kann es sein, dass dieses medikament langfristig impotent macht?

ihr versteht schon,warum ich frage, denn er ist erst anfang 20.... gibt es da noch andere erfahrungen, die ihr mir schildern könnt?


danke für eure antworten

katharina
 
hallo,
ich bin 20 Jahre alt und nehme seit dem ich 14 bin Leponex.Bei mir wurden damals zuerst 5 andre Medikamente ausprobiert bis die Ärzte dann Leponex bei mir versucht haben.Ich hab mal eine Zeit lang nur noch 25 mg genommen und dann ein jahr lang garnichts mehr, da bekam ich einen Rückfall.Ich kam in eine KLinik und sie haben mir sofort wieder Leponex verschrieben.ICh nehme jetzt 300mg am Tag.Gegen den Speichelfluss nehme ich noch ein andres Medikament.Gegen die Müdigkeit kann ich leider nichts machen,aber ich hoffe das das besser wird und ich hoffe das man iwann die dosis verringern kann..wovon ist das eig entlich abhängig? Nur vom Blutbild?
Mittlerweile hab ich mich damit abgefunden ,dass ich Medikamente nehmen muss.Ich nehme lieber das Zeug als das ich einen neuen Schub bekomme.

grüße

Kudlmudly
 
Ich habe auch in einem Heim für psychisch kranke Menschen gearbeitet; viele waren seit ihrer Geburt krank, viele schon 20 Jahre in dem Heim;

Auf unserem Bereich hatten wir 2 Frauen(von insg.50), die Leponex bekamen, also kann ich nicht sagen, das es "oft" eingesetzt wurde;
Beide hatten schon viele Therapien, sowohl medikamentös, als auch andere Therapien;
Ich kann nicht sagen, das sie mit Leponex wie Zombies umherirrten, im Gegenteil;
beide nahmen mehr oder weniger aktiv an unseren Gruppen teil, was ihnen vorher nicht möglich war; unter starkem Speichelfluss litten auch andere Patienten und was die Gewichtszunahme angeht, die meisten Bewohner waren aufgrund von Psychopharmaka übergewichtig;

Also es wird oft gegeben, weil andere Medikamente sehr oft die erwünschte Wirkung nicht ertielen.
Weil ich selbst Patient bin und längere Klinikaufenthalte (im Schnitt 6 Monate)
weiß ich das andere Medikamente mehr Nebenwirkungen haben und gebe der Frau recht, das man erst alle Therapiemöglichkeiten ausschöpfen sollte, bevor man mit Hämmern an Werk geht, oftmals macht man es sich leicht Menschen auszuschalten. Solch starke Medikamente sind wirklich der letzte Weg.
 

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