Dokumentation eines Sturzes

Das entspricht in etwa unserem Sturzprotokoll.

Aber sag mal, wenn du da eine Fortbilding hattest, was kann man denn ausser Sturzhosen, festem Schuhwerk und Stolperfallenbeseitigung noch tun?

Gut, häufig ist ja eine Medikation auch mit verantwortlich, also Schlafmedis udn alles, was ruhig stellen soll. Aber sonst, was kann man denn noch tun?
 
Hallo soulfire,
ja da hast du recht in erster Linie ging es da auch drum. Aber wir waren nun dafür verantwortlich die ganzen Zettel zu erstellen. Und wie wir das nun in unserem Haus umsetzten wollen. Dafür war unsere Fortbildung. Demnächst haben wir eine Fortbildung über Dekubitus.
 
hast also keine weiteren denkanstöße für mich =) ?
Würde gerne mehr Sturzprophylaxe betreiben, sehe die Mittel aber recht eingeschränkt.
 
Hallo soulfire

das einzige was mir dazu noch einfällt evtl. sich mit dem Krankengymnasten in verbindung setzten und dir ein paar Übungen zeigen lassen die du machen kannst die müssen wir nähmlich auch machen (individuell für jeden Bew.) Zum beispiel wenn einem Bew. ständig schwindlig ist. was du dann machen kannst. Ansonsten kann ich dir da auch leider kein denkanstoß geben.
 
Hallo Ihr!
Wir führen bei uns in der Einrichtung auch nach jedem Sturz ein Sturzereignisprotokoll.
Was ich aber ziemlich unsinnig finde, ist bei uns das Formular zur Einschätzung der Sturzgefahr. Dieses wurde vom Qualitätsbeauftragten entworfen und sagt meiner Meinung nichts über die wirkliche Sturzgefährdung aus, denn nach diesem Wisch sind die wenigsten Bewohner gefährdet:schraube: Habe vorher immer mit der Huhn Skala gearbeitet und die ersehe ich als sinnvoll. Der Typ scheinte diese wohl nicht zu kennen *schulter zuck*

Lg
Pe3
 
Hallo,
wir haben ein Sturzprotokoll, das man am besten zu zweit ausfüllt, danach wird der diensthabende Chirurg verständigt, bzw. der Patient in die Nothilfe gebracht und untersucht bzw, verarztet.
Sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber ich habe mal in einem anderen Krankenhaus gearbeitet, da ist ein Patient gestürzt, der lag drei Tage nur im Bett und irgendwann fragte eine Kollegin, ist der denn mal geröngt? Der Stationsarzt schüttelte den Kopf, veranlasste gleich das das passiert und siehe da, der Mann hatte eine Schenkelhalsfraktur, kommt auch so mal vor...
 
Ohne Sturzprotokoll in 2facher Ausfertigung darf bei uns keiner stürzen. Es beinhaltet den Vorfall, Beschreibung des Pat. ( z. B. geistiger Zustand ), Unfallursache ( nur in Socken unterwegs o. im eigenen Urin ausgerutscht ), evtl. Folgen u. diagnostische Maßnahmen u. Maßnahmen zur Verhinderung eines erneuten Vorfalls. Unterschrift drunter und ab zur PDL.
Gruß Jörg
 
Hüftschutzhosen gegen Schenkelhalsbrüche

Hallo zusammen,
danke für Eure spannenden Beiträge!

In CAREkonkret vom 14.09.07 fand ich einen Hinweis, dass Hüftprotektoren, die bisher privat bezahlt werden mußten, jetzt ins Hilfsmittelverzeichnis aufgenommen wurden, also vom Arzt verordnet werden können (jedenfalls in Nordrhein-Westfalen).

Es handelt sich dabei um die Hüftprotektoren "Safehip Kompakt" und "Safehip Top". CAREkonkret bezieht sich auf die Homepage zur Sozialgerichtsbarkeit.de

Ich wünsche Euch "Frohes Schaffen"!

Gruß von Minerva:lol:
 
Bei uns müssen die Bewohner, wenn sie Protectoren Hosen nutzen möchten, diese selber bezahlen. Viele lehnen ab, weil sie ihnen zu teuer sind....
 
Hallo,

wir haben in unserem Haus ein Sturzprotokoll und ein Protokoll in dem die Sturzgefahr dokumentiert werden muss, also wenn ein Patient zur Aufnahme kommt und nur mit Gehstock läuft wird ein Protokoll ausgefüllt, weil dieser Patient ja potentiell sturzgefährdet ist.
Kommt es zum Sturz müssen wir dann das Sturzprotokoll ausfüllen, da werden dann verschiedene Sachen gefragt wie : war die Nachtleuchte an, wenn nein wieso nicht? hat der patient vorm aufstehn geklingelt, wenn nein - doch nicht etwa weil die Klingel nicht in erreichbarer Nähe war.
Na ja und dann noch ob Verletzungen, welche Maßnahmen ergriffen wurden und so weiter.
Dann müssen 2 Pflegeräfte unterschreiben und dann natürlich auch noch der diensthabende Arzt.
 
Hallo zusammen,
bei uns im Haus wird bei jedem Sturz ein Sturzprotokoll angelegt...scheint ja auch fast überall Standard zu sein (ebenso wie die Expertenstandards...)
So schön so gut....schade wäre natürlich, wenn es nur beim anlegen und ausfüllen des Protokolls bleiben würde.
Dies wurde bei uns im Rahmen der Einführung und des Probelaufs zu einem Risiko-Managements gemacht. Die Protokolle müssen ausgewertet werden. Dies geschieht bei uns bei der PDL. Die Auswertungen sind dann Grundlage in Stationsleitungssitzungen. Ich selbst war überrascht, wie oft Patienten eigentlich stürzen. Das Protokoll wird bei jedem Sturz angelegt, auch wenn "nichts weiter passiert ist".
Ansonsten wird bei Verletzungen parallel ein D-Arzt Bericht durch den diensthabenden Arzt angelegt (dies hat Versicherungstechnische Gründe, da sich ein Sturz ja in Zusammenhang mit einer stationären Behandlung ereignet, und daher die BG haftet)

Wir wollen durch die Auswertung die Zusammenhänge der Stürze erkennen und gegensteuren. So haben wir z.B. Anti-Rutschsocken angeschafft, was bei älteren Patienten sehr gut ankam....zudem halten sie auch noch warm....

Mich würde interessieren, wie andere mit den Sturzprotokollen umgehen, und welche Veränderungen sich bei euch ergeben...:?:
Gruß Michael
 
Hallo an alle:lol:
Sturz ist für mich ein daueraktuelles Thema, da ich Trainer für Sturzprävention bin.
1. Nicht nur Stürze müssen dokumentiert werden, sondern es müssen Asessmentverfahren vorhanden sein, die ihn am besten im Vorfeld erkennen lassen. Das lässt sich gut in die Pflegediagnostik und daraus abgeleitete Planung einfügen, also kein Extrajob - eher Unterstützung
2. Aus den Stürzen müssen gezielte Ableitungen gemacht werden und dokumentiert - die Umsetzung evaluiert werden
3. Die Pflege haftet für das, was sie versäumt. Neue Gerichtsurteile in anderen Pflegehandlungen bestätigen diese These - also muss sowohl präventiv als auch im Pflegeprozeß analysiert und dokumentiert werden. Und das mit professionellen Tools.
4. Hüftprotektoren sind nicht das Maß aller Dinge - auch nicht AntiRutschSocken und schon garnicht Segufix - Die einzige geeignete Maßnahme ist eine gezielte Mobilisation - gezielt heißt, das basierend auf der Diagnostik pflegetherapeutische Handlungen abgeleitet werden.

Sturzprävention ist nicht schwer:smoking:man muss es nur in den Alltag integrieren

Ein Wort noch zu den "zugelassenen" Protektoren. Hierbei handelt es sich um die Protektoren von RölkPharma, deren Wirksamkeit äußerst zweifelhaft, da die Werte in der Energieabsorbation aus dem Jahre 2005 stammen und es eine neue Generation von viskoelastischen Systemen gibt. Wir testen gerade alle auf dem Markt befindlichen. Dank eines Kooperationspartners haben wir "hochtechnische Geräte" kostenarm zur Verfügung:lol:. Vorallem beschäftigen wir uns mit der Funktionsweise auf den Körper / Knochen. So manchen Werbemythos der Hersteller haben wir schon untergraben.
Gruß
moviliti
 
also muss sowohl präventiv als auch im Pflegeprozeß analysiert und dokumentiert werden. Und das mit professionellen Tools.


Bitte nicht wieder eine neue Skala... der in der Regel ein "Drehbuchstandard" folgt.

Elisabeth
 
Keine neue - sondern das was eh gebraucht wird - in der Anamnese. Oder macht Ihr die nicht? Da ist doch schon soooo viel drin - wenn man es aufschlüsselt:lol:
 
Mir fehlt bei Sturzprävention immer die Feststellung: wie ist das Gangbild?, wie sitzt der Pat.?, wie ist es mit dem Aufstehen?

Sowas, wie diese Testanregungen aus der Physiotheraoie schwebt mir vor: http://www.kcgeriatrie.de/instrumente/tug.pdf , http://www.kcgeriatrie.de/instrumente/chair-stand up.pdf , http://www.kcgeriatrie.de/instrumente/tinetti-test.pdf
Pflegefachkraft weiß, worauf sie achten muss, und beobachtet und dokumentiert entsprechende Beobachtungen.

Die mir bekannten Sturzrisikoskalen Sturzrisikoskala nach S.Huhn , http://pflegemonitor.de/Downloads/PDF/GRIGO Sturzrisikoskala V 06.12.06.pdf gehen mir zuwenig auf die Fähigkeiten und Ressourcen in der Bewegung ein. Häufig werden äußere Faktoren als wichtiger angesehen.

Elisabeth
 
Da stimme ich Dir zu. Die von Herrn Huhn war ein "Erstschuß" als es noch nichts gab - als Anregung war es da ganz gut.
Die Pflege hat sich in ihrer bisherigen Geschichte ja auch nicht damit auseinandergesetzt, daher ist es auch schwer, diese "neue Sichtweise" zu implementieren.
Wir haben ein paar Asessmentinstrumente entwickelt, die noch nicht voll ausgereift sind, aber genau in Deine Sichtweise gehen.
Beginnend mit einer Bewegungsanalyse - nicht mit Goniometer messend sondern nach Sicht & aus der alltäglichen Funktion heraus definierbar. Da sind dann schon einmal die Einschränkungen mit Lokalisation erkennbar.
Status Tonus - Kontraktion: nähere Definition für Anamnese
Dann das Asessment Sturzrisko, abgeleitet aus den ersten (und eventuell anderen) Verfahren, in der dann alles ein rundes Bild gibt und in die Pflegeplanung umgesetzt werden können. Also schon während der Erstdiagnostik für Sturzrisiko - Bewegung, damit auch Essen & Ausscheidung - Kommunikation, Wahrnehmung, Mobilisation, etc.; relevante Daten für die Planung und Ableitung in pflegetherapeutische Handlungen gewonnen .... nie ein Zusatz - immer eine Hilfe.
Da muss die Pflege aber das Denken vom oftmals psychiosozialen Bereich, erst einmal in die "Technik, Mechanik und Funktion" umwandeln - und gerade das kommt in den Ausbildungen zu kurz, bzw. der Transfer des Wissens aus Anatomie & Physiologie in die Praxis.
Solange ein Transfer immer noch heißt dem Menschen unter die Arme zu greifen und zu wissen, dass es Schmerzen verursacht; ist das was wir uns vorstellen unter "Methoden der Erkennung" Utopie - leider
 
Die einzige geeignete Maßnahme ist eine gezielte Mobilisation - gezielt heißt, das basierend auf der Diagnostik pflegetherapeutische Handlungen abgeleitet werden.

Sturzprävention ist nicht schwer:smoking:man muss es nur in den Alltag integrieren
Fragt sich wie. Zunächst einmal: Ich habe dazu noch keine Fortbildung besucht und folglich nur wenig Vorkenntnisse.

Unsere höchst Sturzgefährdeten sehen so aus: Dement, können aufgrund von OP ein Bein nicht belasten, haben evtl. vorbestehend Schwindel (und/oder andere Kreislaufprobleme). Aufgrund ihrer Demenz vergessen sie, dass sie nicht laufen können. Folglich fallen sie wieder hin.

Mir derzeit bekannte Möglichkeiten:
1. Hoffnung dass nichts passiert
2. Freiheitsberaubung
3. Eins-zu-Eins-Pflege

Welche angewendet werden dürft ihr raten (Tipp: es gibt zwei Richtige:smoking:)

Was gibt's da für Denkanstöße? (Die AG die ich mitbekommen habe, hat dazu wohl nichts gefunden:evil: - oder es ist mir zumindest nichts bekannt)

Ulrich
 
Hallo Ulrich,
die zur Zeit von Euch angewendeten sind die wohl häufigsten, leider.
Wie Du sagtest: Fortbildung. Und daran mangelt es in den Einrichtungen, leider II.
Das es auch bei Dementen geht, beweisen einige Einrichtungen.
Hierbei steht dann die Mobilisation im Vordergrund. Und die basiert dann grundlegend auf physiologischer Bewegungsführung und Reaktivierung motobiografischer Aspekt.
Einsatz von Hüftprotektoren sollte obligatorisch sein. Hilfsmittel- & Umfeldanpassung, und Analyse aus Sturzereignissen.
Das Wissen dazu vermitteln nun mal nur Fortbildungen.
Und wenn Eure AG nichts gefunden hat, ist das sehr schade, denn es gibt reichlich Informationen und Erfahrungen dazu, um mindestens einen Ansatz zu starten.
 
Ullrich bezog sich wohl auf die Situation eines Akutkrankenhauses.. und im speziellen einer Unfallabteilung. Man kann meines Erachtesn nur wenig tun, um Demente an ihrem (berechtigten?) Mobilisationswunsch zu hindern. Hier soll aber bewusst immobilisert werden wenn keine Fachkraft die Mobi begleitren kann um den OP- Erfolg zu garantieren.


Ergo:
Info: z.B. Z.n. Hüft- TEP... 1.-14.postop Tag
Problem: mangelnde kognitive Fähigkeiten infolge Demenz
Ressource: ???
Ziel: nur Mobi in Begleitung
Maßnahme: (ich sprechs jetzt mal aus) Fixierung

Und jetzt die Frage: gibt es bessere Möglichkeiten aus dem Bereich moviliti-care unter Beachtung des Personalmangels.

Elisabeth
 
Danke, Elisabeth, genau so meinte ich das!
Mit etwas Glück: die Angehörigen :)

Um noch einen anderen Aspekt aufzugreifen:
Einsatz von Hüftprotektoren sollte obligatorisch sein. Hilfsmittel- & Umfeldanpassung, und Analyse aus Sturzereignissen.
Analyse schrub ich ja bereits. Umfeld: nicht anpassbar (zumindest in sehr engen Grenzen).
Gibt es Hüftprotektoren¹, die so flexibel sind, dass darunter ein unter Umständen recht dicker Verband passt. Z. B. so 1 - 2 cm (Kompressen + Saugkompresse)? So ein Bein mit frisch verlegtem Gammanagel kann ganz schön bluten ;)

Ulrich
 

Ähnliche Themen