Diensttausch bei uns faktisch verboten - Umfrage: wie funktioniert das bei Euch?

Ja wenn wir das wüsten, warum es nach 20 Jahren verboten wird zu tauschen, eine erklärung hat es noch nicht gegeben. Die MAV ist dabei eine einigung zu erzielen. Die Moral bei uns liegt am Boden. P.S. Wir sind eine psychiatrische Station, und es hat noch nie probleme mit dem tauschen gegeben. Es scheint eine Art Macht-Spiel zu sein, oder um die neue Stelle der Dienstplanverantwortlichen zu integrieren. Ich denke das in unserem Beruf mit dem 3 Schichtbetrieb diese Regelung verachtend ist, sie wird dazu führen das wir uns nach und nach eine neue stelle suchen, vielleicht ist das ja das ziel, vorstellen kann ich es mir aber nicht.
 
Hallo Helferin,

wird von euch erwartet, dass ihr kurzfristig einen Dienst übernehmt, wenn jemand ausfällt?
Wenn nicht und von der Station her der Plan nicht geändert wird, dann kann ich verstehen wenn der AG sagt, für uns ist der Plan bindend, dann ist er es für euch auch.

Allerdings kenne ich auch Stationen auf denen nur nach Rücksprache mit der Leitung getauscht werden darf.

Schönen Tag
Narde
 
Sicher habt ihr einen Personalrat. Frag doch dort einfach mal nach, ob das rechtens ist. Ich kanns mir kaum vorstellen. Interessant wäre es zu wissen, wie es zu so einer Entscheidung kam. ...

Rechtens ist das schon, da ein Dienstplan für BEIDE Seiten bindend ist.
Wie es hier von mehrfach angesprochen wurde, wenn der AG den MA keine kurzfristigen Wechsel, z.B. wegen Krankheit, aufdrückt, kann er das auch umgekehrt verlangen.
Ob das Sinn macht und wie es für die Moral der MA aussieht, das steht dann leider nicht zur Debatte.
 
Wenn jemand wegen Krankheitsfall ausfällt, ist es meistens so, dass ein Kollege einspringen muss und kein stundenkonformer Tausch stattfindet. Wie denn auch?
Deswegen verwehre ich mich etwas dagegen, dass damit zu vergleichen.
Durch einen Tausch entsteht weder für den AG noch den AN ein Nachteil.

Gruß,
Lin
 
Nein, gleiches Recht für alle.
Der AG hat dafür zu sorgen, dass soviel Personal vorhanden ist, dass ein Auffall kompensiert werden kann.
Macht er das nicht, liegt ein Organiastionsverschulden des AG vor und darf nicht auf dem Rücken der MA ausgetragen werden, eigentlich zumindest.
Es sagt ja keiner was, dass man hin oder wieder mal einspringt, nur ist das eine Änderung am genehmigten Dienstplan durch den AG. Der DP ist aber für beide Seiten bindend. Wenn mein AG jetzt auf die Idee kommen würde, Tausche sind nicht mehr erlaubt, dann würde ich ihm diese Möglichkeit auch absprechen. Muss er halt mehr Personal einstellen.
Das klingt jetzt vieleicht, mal wieder hart und der/die ein oder andere hier wird wieder den Kopf über den Gewerkschafter schütteln, aber es doch irgendwo auch logisch. Der AG kann sich in dieser Sache doch kein Recht rausnehmen, was er dem MA verweigert. Zumal es unterm Strich sein verschulden ist wenn nicht genug Personal da ist.
 
Wenn jemand wegen Krankheitsfall ausfällt, ist es meistens so, dass ein Kollege einspringen muss und kein stundenkonformer Tausch stattfindet. Wie denn auch?
Deswegen verwehre ich mich etwas dagegen, dass damit zu vergleichen.
Durch einen Tausch entsteht weder für den AG noch den AN ein Nachteil.

Gruß,
Lin

Hallo,

ich gebe dir recht, Diensttausch oder Einspringen sind eigentlich unterschiedliche Vorgänge, die bei uns auch unterschiedlich geregelt sind:

Wenn jemand krank wird, wird über eine zentrale Stelle versucht, diesen Dienst zu besetzen. Grundsätzlich hat bei uns aber der MA das Recht, diesen Dienst abzulehnen, wenn er keine Zeit/Lust hat. Nur für den Notfall, wenn sich niemand findet, erfolgt eine "Zwangsbesetzung" durch den Arbeitgeber (unter Einschaltung der Personalvertretung). Diese "kameradschaftliche" Regelung funktioniert bei uns hervorragend, ich kann mich nicht darin erinnern, ob es in den letzten Jahren überhaupt diesen "Notfall" gegeben hat.

Natürlich findet diese "freiwillige" Bereitschaft nur statt, da man bei uns jederzeit ohne Probleme seine Dienste mit Kolleginnen/Kollegen tauschen kann.

"Es ist Alles eine Frage eines vernünftigen Betriebsklimas !!! "

Gruß

medsonet.1
 
Bei uns kann jederzeit untereinander getauscht werden.
Voraussetzung ist gleich Qualifikation.

Es kommt zudem noch auf die Besetzung an.
Wenn dieser Tausch bedeuten würd,es sind in der einen Schicht nur noch "Frischlinge" und dafür sitzen in der anderen die ganzen "alten Hasen" bin ich allerdings auch dagegen.


Wo liegt das Problem bei Euch?
Gab es durch zuviel Getausche zuviel Durcheinander oder habt ihr Arbeitszeiten die beachtet werden müssen?
Sprich,Ruhezeiten werden durch den Tausch nicht eingehalten...oder ähnliches..
 
Hallo,

also bei uns im Haus wird das mit dem Tauschen auch gehandhabt wie bei den meisten: in Absprache mit der STL.

Aber ich hätte doch noch ne Frage. Der Dienstplan ist für alle bindend. Bei uns im Haus steht aber in allen neuen Verträgen drin, dass der MA bei Krankheitsfällen o.ä. verpflichtet ist einzuspringen. Was ist denn nun für den MA richtig. Muss er dann einspringen oder kann er sich auf den Dienstplan beziehen, der ja bindend ist?!

Gruß
brezel
 
Hallo zusammen ,

mein erster Beitrag hier , und gleich so ein Thema...

Es ist schon interessant mit was für Mitteln AG versuchen die Mitarbeiter zu gängeln.
Mir sind solche " Vorgaben" bis jetzt gänzlich unbekannt gewesen.
Bei uns ist tauschen natürlich erlaubt ( Qualifikation muß aber stimmern ! ), und die PD(L) hält sich da , zum Glück, schön raus.
Scheinbar erkennen immer noch zuwenig AG wie die Lage auf dem Arbeitsmarkt aussieht.
 
Es ist schon interessant mit was für Mitteln AG versuchen die Mitarbeiter zu gängeln.
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Scheinbar erkennen immer noch zuwenig AG wie die Lage auf dem Arbeitsmarkt aussieht.

Da die Gründe bis dato unbekannt sind warum eine solche Maßnahme erfolgt ist können wir nur vermuten.
Mir fallen aber auch einige Situationen ein, wo der AG niemanden per se gängeln will, sondern eine Notwendigkeit besteht, dass er so handelt.
Ich denke man kann nicht automatisch davon ausgehen, dass alle MA über ihren Tellerrand hinausdenken und bei einem Tausch selbst darauf achten, dass die Besetzung qualitativ weiterhin stimmt.
Dann gibt es plötzlich Probleme und lösen soll sie die PDL?
Auch nicht alle STL sind in der Lage sich durchzusetzen, wenn ein MA mit einem ungeeigneten Kollegen tauschen möchte und am Tauschtag X läuft es dann nicht rund oder gibt es Probleme, auch diese muss dann evtl. die PDL lösen oder wird kritisiert, da sie die Organisationsverantwortung hat.

Es ist ein Geben und Nehmen. Und meist laufen solche Dinge reibungslos, solange jemand nicht nur auf sich selbst schaut, sondern sich bewusst ist was seine Handlung auslöst.
Ich kenne etliche Beispiele, wo die MA Zeter und Mordio schreien wenn Maßnahmen ergriffen werden, die sie einschränken, egal wobei. Die Situation, wo Änderungen durch reines Machtgehabe des AG ausgelöst wurden waren dabei sehr selten.
 
..richtig ist sicherlich das wir hier ohne genaues Hintergrundwissen diskutieren.

Aber sollten die Aussage " einziges Krankenhaus wo es noch möglich ist " , oder die Tatsache das der SL die Dienstplanverantwortung entzogen wurde richtig sein ( glaube jetzt mal dem Threateröffner ) , so ergibt sich für mich schon ein Machtspiel von Seiten des AG.
Und bei einem Organisationsverschulden aufgrund qualitativ schlechter Besetzung ist nicht nur die PDL verantwortlich sondern auch die SL selber.

Leider erlebe ich auch immer wieder sagen wir mal " seltsame" Entscheidungen der PD (L) welche sich so gar nicht mit der Praxis decken.
Ausbüglen dürfen / müssen es dann wir SL / SSL und die MA.

Aber es wäre ja auch langweilig wenn alles immer rund läuft.
 
Entgegen der Aussage des AG dürfte ein Diensttausch fast überall möglich sein und vom personal der Station selbst geregelt werden. Ist bei uns auch möglich... Ich finde das jedoch falsch.
Der Dienstplan ist ein Dokument. Er ist für beide bindend. Er ist verlässlich. Er ist Pflicht.
Wenn der Dienstplan nach den gültigen Regeln hergestellt und ausgehängt wurde sehe ich keine notwendigkeit einer änderung, zumal es ein "Wunschbuch" gibt. Die meisten Termine sind im vorraus klar z.B. Feste und ähnliches. Und dann gibt es noch die Möglichkeit der änderung auf Anfrage des AN den Dienstplan zu ändern. Also was ist daran schlimm? Wie schon angeklungen ist, müsste mehr Personal wegen der zu erwartenden engpässe eingestellt werden...ist doch in unserem Sinne oder? Auch kann es nur gut sein wenn der Dienstplan für beide Seiten verbindlich ist. Da weiss jeder wo er dran ist. Wir können also auch nicht einfach zum Spielball bei engpässen gemacht werden. Können unsere Freizeit sicher planen. Was ist das problem? Das es seit 20 Jahren so gemacht wurde kan ja nicht die begründung sein! Niemand würde es entschuldigen dass ich über die rote Ampel gefahren bin weil ich das immer schon gemacht habe. Nicht zuletzt ist es wohl auch so das es eben Kollegen gibt die tauschen häufig und andere die tauschen nie. Da baut sich auch durchaus Gruppendruck auf. Letzentlich finde ich es eher von vorteil das der AG seine Pflicht wahrnimmt. Vorraussetzung muss aber natürlich die gesetzlichen bestimmungen hierfür sein. Wenn etwas schiefgeht ist es auch nicht mehr die schuld des AN!
 
Bei uns ist das Diensttauschen zwar erlaubt, aber kaummehr möglich seitdem die Stempeluhren eingeführt wurden. Da nun akribisch auf die Einhaltung der Ruhezeiten geachtet werden muß, darf nicht vom Spätdienst auf den Frühdienst gewechselt werden. Selbst wenn man den Dienst macht, der um 12 Uhr beginnt, darf man am nächsten Morgen dann erst um 6:30 Uhr beginnen. Der Nachtdienst endet dann natürlich schon, und so müßte die Nachtwache wegen der Übergabe Mehrarbeit leisten. Da aber nur 1 höchstens 1,5 Schwestern ( meist nur eine examinierte Kraft) im Dienst sind pro Schicht ist ein Tausch nahezu unmöglich geworden. Mir macht das zb. überhaupt nichts aus, denn ich hab in den 30 Berufsjahren einmal den Dienst tauschen müssen ( anläßlich einer Beerdigung). Ansonsten lege ich meine Termine nach dem Dienstplan, der bei uns lange genug im Vorraus geschrieben wird. Die Tauscherei war im Großen und ganzen für mich eher übel, weil es immer dieselben Mitarbeiter waren, die andauernd den Dienst tauschen mußten. Und oftmals war der Grund, daß der Kollege, ganz einfach eine ganze Woche lang denselben Dienst machen wollten, also die Dienstwechsel unbequem fanden. Einige fanden das toll, dann so lange zu tauschen bis sie selbst 7 Frühdienste und dann am Stück Spätdienste hatten und es war denen auch egal, ob der Kollege, dann dafür jeden Tag einen Dienstwechsel hatte.- Das fällt natürlich dann rasch auf, und dieses Hin-und Herschieben der Kollegen, ohne einen anderen Grund oder Termin, der trug nicht zu einem guten Arbeitsklima bei, denn es nervte ganz einfach und man wurde ganz einfach mit der Zeit unwillig, und fühlte sich vera......! Natürlich habe ich einem Kollegen, der etwas vorhatte den Diensttausch nicht verwehrt. Aber bei manchen war das ganz schlicht und einfach eine Zumutung und purer Egoismus.
Die Stempeluhren empfinde ich als sehr positiv. Vorher hatte es den Dienstherren absolut nicht interessiert, ob es Ruhezeiten gibt. Die Gesetzgebung hierzu hat sich keinesfalls geändert. Aber nun werden die Verfehlungen dokumentiert. Sie bedeuten eine Verfehlung gegen das Arbeitszeitgesetz, die mit einer Strafe von bis zu 25000 € geahndet werden kann. Das ist nicht neu und war schon seit Jahrzehnten so. Es hat den Arbeitgeber aber nicht interessiert, bis die Arbeitszeiten mit den Stempeluhren erfaßt wurden und somit eine Verfehlung leicht nachweisbar ist. Liebe Grüße Fearn
 
Also auf die Einhaltung der Ruhezeiten muss auch ohne Stechuhr geachtet werden...

Bei uns gibt es zwei verschiedene Früh- und Spätdienste, zeitlich versetzt, damit die Ruhezeit eingehalten werden kann. Solange das Arbeitszeitgesetz eingehalten wird, darf getauscht werden. Und das wird auch weidlich genutzt. Manchmal frage ich mich, warum wir beim Dienstplan schreiben krampfhaft versuchen, alle Wünsche zu berücksichtigen. Die Kollegen schmeißen den Plan um, sobald er aushängt.