Unsere Leitungen kamen immer mit dem " Schlagwort- Dienstverpflichtung", bis ich die einmal fragte: " Dienstverpflichtung?- Woher hast Du diesen Begriff denn?- Dienstverpflichten kann man in Deutschland zb. Bundeswehrsoldaten im Kriegsfall.- So einen Verpflichtungsbegriff gibt es nur im Katastrophenfall !"-
Das Schönste an der Sache muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Diese Dame ist Betriebsratsmitglied bei uns. Man kann sich an 5 Fingern ausrechnen, was der Betriebsrat bei uns rät. - Genau, es handelt sich um einen Rateverein, der immer neue Rätsel ausdenkt.
In der Krankepflege ist es im Katastrophenfall möglich, daß man eingesetzt werden kann. Katastrophenfälle sind keine Ausfälle durch Krankheit, sondern unter Katastrophen versteht der Gesetzgeber: "Großbrände, Massenunfälle, Epidemien."
Personalmangel, vor allem durch Fehlplanung, könnte man durchaus als Katastrophe ansehen, - doch :
Der Arbeitgeber kann zb. durch die Einrichtung von Rufbereitschaften solche personellen Engpässe abwenden. Das tun die meißten aber nicht, weil diese Rufbereitschaften Geld kosten. Sind alle Rufbereitschaften eingesetzt und im Dienst, dann handelt es sich um einen Notfall.
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Dennoch bin ich wenn ich für den Dienst eingeteilt bin gerne bereit den Dienst zuwechseln, wenn nichts anderes bei mir vorliegt. Was ich übel fand, war eine zeitlang diese Hinterhertelefonierei, wenn man im Frei war und einspringen sollte. Ich habe einen 80 % Arbeitsvertrag und nebenbei eine genehmigte Nebenbeschäftigung bei der ich selbstständig arbeite. Meine Termine lege ich mir mit den Kunden fest, sobald ich meinen Dienstplan habe und richte mich dabei nach der Planung. Die Arbeitszeit habe ich von Vollzeit auf Teilzeit reduziert, weil ich auch gerne meinen 2. Beruf ausüben wollte. Es hat ganz einfach wenig Sinn mir dann im Frei ständig hinterher zu telefonieren. Beide Berufe sind Teil meines Lebensunterhaltes und das weiß mein Arbeitgeber. Man ist ja nicht zwangsläufig damit beschäftigt seinem Dienstherren ausschließlich wie ein Leibeigener zur Verfügung zu stehen. Mittlerweile habe ich Ruhe vor den Telefonaten zuhause und es wird wenn die jemanden benötigen sehr freundlich und höflich noch im Dienst gefragt, ob ich da schon Termine liegen habe. Wenn ich sehe, daß es einen Engpaß gibt und daß ich an diesem einspringen kann, dann biete ich das oftmals schon alleine an. In der Regel tun das alle Kollegen. Das Problem was es hier gab, war daß zb. wochenlang ein " Personal-Loch" im Dienstplan geplant war, das alle sahen. Wenn man darauf ansprach wurde nicht reagiert. Dafür folgte dann auf dem letzten Drücker diese entnervende Telefonaktion, in der man in seinem Frei ständig unnötigerweise belästigt wurde. Soetwas haben sich nach und nach alle Mitarbeiter entnervt verbeten und erst als die nicht mehr einsprangen, sondern sagten: " Da mußt Du dann mal zusehen, wie Du klar kommst, änderte sich diese Unart."
Liebe Grüße Fearn